Eine Trennung an sich ist schon blöd genug, wenn man dann auch noch geghostet wird ist das noch viel schlimmer.
Deine Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft oder auch nur auf das nächste Date werden abrupt zerschmettert.
Du wirst mit vielen unbeantworteten Fragen zurückgelassen, was es noch schwerer macht das Ghosting zu verarbeiten.
Dennoch bist du jetzt nicht verdammt, darunter zu leiden.
In diesem Guide schauen wir uns an, warum es so schmerzt, wenn man geghostet wird und du erfährst 8 sofort anwendbare Tipps, wie du Ghosting verarbeiten kannst.
Warum es so schmerzt, geghostet zu werden
Wenn man geghostet wurde, dann fühlt es sich so an, als sei mit dir gespielt worden. Alles, was war, ist mit einem Schlag weg und nichtig.
(was Ghosting genau ist, erfährst du hier!)
Und dann sind da noch die Fragen, ob man diesem Menschen so wenig bedeutet hat, dass man selbst nicht mal eine formlose Trennungs-Nachricht auf WhatsApp erhalten hat – so wenig war man diesem Menschen also wert…
Deswegen ist es auch wichtig, das Ghosting gut zu verarbeiten – sonst schleppst du diesen Schmerz länger als nötig mit dir herum.
Aber warum fühlt man sich so am Boden zerstört, nachdem man selbst geghostet wurde?
Der Grund ist der folgende:
Es fehlt der Abschluss
Unser Hirn sucht für alles, was in der Welt passiert, nach Antworten.
Uns Menschen hilft bei einer Trennung nachweislich ein Grund. Wenn wir wissen, WARUM es zur Trennung gekommen ist, dann lässt sich diese viel leichter verarbeiten.
Doch so einen Grund kriegt man nicht geliefert, wenn man geghostet wird.
Man wird also im Ungewissen gelassen.
Denn die Gewissheit, dass du geghostet wurdest, hast du ja nicht unmittelbar. Es dämmert dir vielmehr nach einer gewissen Zeit, da die ersehnte Antwort auf deine Nachrichten oder Anrufe immer länger auf sich warten lässt.
Du hast beim Ghosting also weder die Gelegenheit Fragen zu stellen, noch bekommst du Informationen, warum genau ihr euch jetzt nicht mehr trefft oder in einer Beziehung seid – und das schmerzt ungemein.
Der erste Schritt, um Ghosting zu verarbeiten: Ghosting sagt NICHTS über dich aus!
Geghostet zu werden fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube und ist ein Frontalangriff auf deinen Selbstwert.
Vielleicht hast du dir ja auch schon eine der folgenden Fragen gestellt:
- Warum hab ich das nicht kommen sehen?
- Bin ich so unliebenswürdig, dass ich auf diese Weise verlassen werde?
- Was hab ich getan, dass ich so etwas verdient hätte?
Viele suchen dann die „Schuld“ bei sich selbst. Dass man selbst dafür verantwortlich ist, geghostet zu werden oder dass man selbst etwas falsch gemacht hat.
Tatsächlich verhindert dies aber, dass man das Ghosting gut verarbeiten kann.
Denn eines ist ganz wichtig:
Ghosting verarbeiten funktioniert nur, wenn du die Schuld nicht bei dir suchst!
Wenn du Ghosting verarbeiten möchtest, dann ist es wichtig, dass du dich an eine Sache immer wieder selbst erinnerst:
Wenn du geghostet wurdest, dann sagt das viel mehr über die andere Person aus als über dich.
Menschen, die jemanden ghosten, sind noch nicht soweit, dass sie sich wie ein Erwachsener benehmen können.
Sie ziehen Bequemlichkeit und Einfachheit dem Respekt vor.
„Ghoster“ zeigen in diesem Fall keinerlei Empathie – weil wenn sie die hätten, dann würden sie nicht jemanden einfach so im Regen stehen lassen und einfach von der Bildfläche verschwinden.
Also nochmal:
Suche die Schuld oder den Grund fürs Ghosting nicht bei dir!
Eine wirkungsvolle Strategie, um Ghosting zu verarbeiten
Zusätzlich zu den folgenden 8 Tipps kannst du auch folgende Strategie anwenden, um die Erfahrung es Ghostings für dich zu verarbeiten.
Hierzu möchte ich dir zunächst eine Frage stellen:
„Was sagt es über einen Menschen aus, dass er dich geghostet hat?“
Es sagt aus, dass dieser Mensch vermutlich nicht gelernt hat, aufrichtig über eine Beziehung zu sprechen und wie ein Erwachsener Beziehungen zu führen.
(mehr darüber, warum Menschen ghosten, kannst du hier nachlesen)
Natürlich können Ghoster auch sympathisch, attraktiv und charmant sein.
Aber was nutzt das, wenn sie die „Basics“ von einem aufrichtigen und respektvollen Umgang miteinander nicht kennen?
Dankbar sein, dass du diesen Menschen losgeworden bist
Ich möchte hier deinen Schmerz nicht kleinreden – Ghosting tut weh, keine Frage.
Aber weißt du was?
Dieser Schmerz zeigt auch, dass dir so ein Verhalten nicht egal ist – und dass so ein Verhalten in deinem Leben nichts verloren haben sollte.
Das ist bereits eine Sache, wofür du dankbar sein kannst.
Ich kann dankbar dafür sein, dass ich nicht länger mit einem Menschen zusammen sein muss, welcher mich nicht respektiert!
Stell dir vor, wie mühsam eine längere Beziehung mit diesem Menschen geworden wäre!
Ghosting verarbeiten mit diesen 8 Soforthilfe-Tipps
Was kannst du nun genau machen, wenn du geghostet wurdest?
In diesem Abschnitt erfährst du 8 geniale Soforthilfe-Tipps, wie du Ghosting gut verarbeiten kannst – damit du nicht unnötig lang darunter leidest!
#1 Lass die Unsicherheit hinter dir und ziehe einen Schlussstrich
Ghosting ist deswegen so schlimm, weil du absolut im Unklaren gelassen wirst.
Denn der Ghoster könnte sich ja theoretisch jederzeit wieder melden.
Das wird aber in der Regel nicht passieren.
Deswegen ist für dich der erste Schritt, dieser Unsicherheit ein Ende zu bereiten.
Und das heißt für dich eine Art Schlussstrich zu ziehen.
Wenn du diese Zeilen liest, dann hast du vermutlich schon länger auf eine Antwort des Ghosters gewartet, als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Also nimm am besten den jetzigen Moment – während du hier liest – zum Anlass und beschließe für dich, dass diese Beziehung nicht die richtige für dich war.
Und ja, ich weiß, das ist schmerzvoll – denn du hattest dir vielleicht auch schon eine schöne Zukunft ausgemalt.
Dennoch ist ein Ende mit Schrecken immer besser als ein Schrecken ohne Ende.
Sei also froh, dass du diesen Menschen früher als später losgeworden bist!
#2 Ghoste den Ghoster
Bei Liebeskummer hilft es ungemein, wenn du alles wegpackst, was dich an den vergangenen Partner erinnert.
Genauso ist es, wenn du Ghosting verarbeiten möchtest.
Also, ghoste gewissermaßen den Ghoster:
- lösche seine/ihre Nummer aus deinem Telefonbuch,
- kappe alle Verbindungen auf Social Media und
- räume etwaige Gegenstände weg, die dich an diese Person erinnern.
Aus den Augen, aus dem Sinn lautet die Devise!
So vermeidest du, dass du dich ständig selbst wieder an dieses schmerzvolle Erlebnis erinnerst!
#3 Lass deine Gefühle raus
Ghosting verarbeiten heißt auch immer die eigenen Gefühle rauslassen.
Leider herrscht in der heutigen Zeit oft die Einstellung vor, dass man „stark“ sein muss – man drückt also Emotionen lieber weg, anstatt sie rauszulassen.
Tatsächlich ist es aber so wie bei einem Druckkochtopf.
Da kann sich nur über eine bestimmte Zeit Druck aufbauen – irgendwann zischt es dann und der Überdruck wird nach draußen geblasen.
Gleich ist es, wenn du deinen Schmerz, deine Wut oder andere Gefühle einfach wegdrückst und ignorierst.
Denn sie werden sich irgendwann auf die eine oder andere Weise einen Weg nach draußen bahnen.
Deswegen hier ein paar Ideen, wie du deine Gefühle rauslassen kannst:
- Weinen, stampfen oder schreien! (das hilft in sehr vielen Fällen). Kleiner Tipp hier dazu: Wenn du weinen musst, dann atme durch den Mund, das wirkt zusätzlich beruhigend.
- Du kannst auch eine Collage machen oder deine Gefühle malen.
- Oder du probierst aus, deine Gefühle einfach aufzuschreiben. Schnapp dir dazu einen Stift und ein Blatt Papier und beginne einfach aufzuschreiben, was du gerade fühlst.
#4 Laufe dem Ghoster nicht hinterher
In der Verzweiflung nach einer Trennung ist man oft dazu verleitet, es doch noch einmal zu probieren.
Quasi eine letzte Nachricht, vielleicht hatte er/sie ja nur viel zu tun?
Glaub mir:
Wenn jemand den Entschluss zum Ghosting gefasst hat, dann wird jede weitere Nachricht nur eines bewirken…
Nämlich, dass du dir selbst wieder unberechtigte Hoffnungen machst, um dann erst wieder enttäuscht zu werden.
Du wirst jedes weiter Mal wieder aufs Neue geghostet, weil du auf deine jeweilige letzte Nachricht wieder keine Antwort kriegst.
Auch wenn wir hier auf diesem Blog viele Infos zum Ex zurückgewinnen anbieten:
Die Strategien funktionieren nur, wenn noch Kanäle zur Kommunikation offen sind.
#5 Achte auf dich selbst
Vielleicht hast du grad zu gar nichts Lust – die Verlockung ist zu groß, sich einfach daheim einzuigeln.
Aber auch wenn dein derzeitiges Ich voller Schmerz ist – du bist es deinem künftigen Ich schuldig, dass du jetzt gut auf dich schaust und diese Ghosting-Erfahrung so schnell wie möglich verarbeitest.
Denn es wird eine Zeit kommen, wo das alles, dieser Schmerz oder diese Enttäuschung, Vergangenheit ist.
Stelle also sicher, dass du nach wie vor ausreichend Bewegung machst und dass du auf deine Ernährung achtest.
Sport ist übrigens eine ausgezeichnete Gelegenheit, Wut oder Enttäuschung rauszulassen.
Hier ein kleiner Tipp, wenn du am Abend merkst, dass du nicht einschlafen kannst: Es bringt dann nichts, dass du dich stundenlang im Bett wälzt und von einem zum nächsten Gedanken kommst.
Besser ist: Aufstehen, die Wohnung putzen und zusammenräumen oder einen Spaziergang draußen machen!
#6 Gib nicht dir die Schuld
Wenn du geghostet wurdest, dann warst du vielleicht auch schon in Versuchung, dir selbst die Schuld dafür zu geben.
Doch lass mich das hier nochmals wiederholen:
Dass du geghostet wurdest, sagt nichts über dich aus, sondern heißt nur, dass jemand nicht erwachsen genug ist, eine Beziehung mit dir direkt zu beenden!
#7 Verschaffe dir selbst einen Abschluss!
Ghosting schmerzt auch deshalb so sehr, weil es nie einen Abschluss gegeben hat.
Als der Ghoster den Entschluss gefasst hat, alle Kommunikation mit dir zu unterbinden, wusstest du noch nichts davon.
Dir dämmerte es erst mit der Zeit, dass diese Person nicht mehr an dir interessiert ist.
Alles hängt aber irgendwie in der Luft, einen klaren Schlussstrich hat es nicht gegeben.
Doch es gibt eine nette kleine Technik, sodass du für dich einen Abschluss finden kannst.
Hier kannst du beispielsweise den Namen von der Person, die dich geghostet hat, auf ein Blatt Papier schreiben und dieses dann rituell verbrennen oder schreddern.
Oder du schreibst dem Ghoster eine solche Nachricht, in der du dies ansprichst.
Oft erstellen wir im Coaching individuelle Nachrichten. Hier ist ein Beispiel von einem Klienten. Ich möchte dir dies hier zeigen, um dich zu inspirieren – vielleicht würde so etwas Ähnliches auch für deine Situation passen.
„Hey! Nachdem ich lange nichts mehr von dir gehört habe, nehme ich an, dass du nicht mehr interessiert bist. Alles klar, damit kann ich dich auch für mich abhaken. LG“
Wichtig ist, dass du nicht in irgendwelche Schimpf-Tiraden verfällst – damit vergiftest du nur deinen Geist und du wirst ohnehin nie erfahren, ob du dem Ghoster damit wehgetan hast.
Deswegen schicke die obige Nachricht und hake dieses Thema für dich innerlich ab.
#8 Sprich mit einem Profi drüber
Manchmal kommt man alleine nicht mehr weiter. In so einem Fall kann es sinnvoll sein, mit einem Profi über die eigene Situation zu sprechen.
Auf diese Weise kann man einen Blick von außen auf die eigene Situation erlangen und neue Perspektiven für die eigene glückliche Zukunft finden.
Im Coaching ist es meistens so, dass wir ganz individuell noch 1 bis 2 Nachrichten formulieren, die du an deinen „Geist“ schickst.
Nämlich aus dem Grund, dass die Fronten klar sind und du nicht ihm/ihr gegenüber in einer Opfer-Position stecken bleibst.
Dabei verwenden wir rhetorische Tricks und Meta-Kommunikation.
Falls du Ghosting erlebt hast und mit einem Profi über deine Situation sprechen möchtest, dann reserviere dir jetzt einen Termin bei Lena.
Sie ist Paarberaterin, Sexologin und Beziehungs-Coach und unterstützt dich mit ihrer jahrelangen Erfahrung, aus dieser schweren Zeit wieder herauszukommen.