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Deswegen gehen Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremd [3 Gründe!]

von Lena,  letztes Update: 12. Nov 2022

Auf den ersten Blick wirkt es sehr seltsam: Auf der einen Seite führt man eine glückliche Beziehung – und es kommt dann doch zu einer Affäre.

Wie kann es sein, dass Menschen einerseits glücklich in der eigenen Partnerschaft sind und trotzdem fremdgehen?

In diesem Guide wirst du genau auf diese Frage eine Antwort finden.

Du wirst ganz genau erfahren, warum es auch in glücklichen Beziehungen zu Fremdgehen kommen kann und wie genau es dazu kommt.

Zusätzlich schauen wir uns an, welches eine Defizit es in der Beziehung jedenfalls gegeben hat, das dann auch zum Fremdgehen geführt hat.

Also los geht’s!

Der große Mythos: In unserer Beziehung kann das nicht passieren!

„Ich hätte mir nie gedacht, dass uns das auch passieren kann…“ So begann Fiona ihre Schilderungen bei mir im Coaching.

Fiona war zu mir gekommen, weil ihr Ehemann, Christian, fremdgegangen war.

Dadurch war Fionas Welt stark ins Wanken geraten.

Was hatte das alles zu bedeuten?

Und wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Aber eins nach dem anderen… Ich ermunterte Fiona, mir ihre Geschichte zu erzählen, damit ich mir selbst auch ein Bild machen konnte.

Fiona und Christian waren zwei Akademiker, waren seit 8 Jahren zusammen, davon seit 2 Jahren verheiratet.

Sie führten ein geregeltes Leben mit gutem Standard und regelmäßigen Urlauben.

Fiona und Christian beiden pflegten einen sehr reflektierten Umgang in der Beziehung und führten regelmäßig Zwiegespräche, um über sich als Paar zu sprechen.

Und wenn es zu Herausforderungen kam, nahmen sie Rücksicht aufeinander und auf die Bedürfnisse des jeweils anderen.

„Aber dann, eines Tages, passierte es…“, schilderte mir Fiona mit etwas zittriger Stimme. „Dann ist er [Christian] eines Tages heimgekommen und hat mir etwas gesagt, was meine Welt komplett verdreht hat…“

Christian war Außendienstmitarbeiter und holte sich gerade im Coffeeshop neben dem Headquarter seiner Firma seinen geliebten Cappuccino. Als er an der Theke wartete, sprach ihn eine Frau an, ob er nicht zu einer Vernissage am nächsten Tag kommen möchte.

Fiona erzählte mir weiter, was ihr Christian an diesem Tag schilderte…

Dieser dachte sich: „Hey, super, dann lade ich auch gleich meinen Kunden dazu ein. Das ist eine schöne Gelegenheit.“

Auf der Vernissage kam er dann mit der Frau etwas länger ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass ihre Bilder auf der Vernissage ausgestellt wurden.

Christian war fasziniert von dieser Frau, von ihrem Leben und ihren Erzählungen als Künstlerin.

Beide gingen anschließend noch etwas trinken und über die Zeit wurde es immer enger und intimer.

Christian kannte diese Seite an sich gar nicht und war einfach fasziniert, etwas anderes zu tun und diese Erfahrungen zu machen.

Fiona sagte dann zu mir: „Als ich ihn dann gefragt hatte, ob er diese andere Frau liebt, war er ebenso verwirrt und sagte mir: ‚Es hat nichts mit dir zu tun, ich liebe dich genauso wie vorher!‘“

Fionas Blick wurde zunehmend ratloser: „Wie kann er mit dieser anderen Frau schlafen und es hat nichts mit mir zu tun?“

Sie fuhr fort: „Was soll ich jetzt machen? Was hat das zu bedeuten? Deswegen hab ich ja auch ein Coaching bei dir gebucht, um hier Klarheit zu finden…“

Und tatsächlich ist es so, dass Fremdgehen auch in glücklichen und guten Beziehungen passieren kann.

Damit das klarer wird, lass uns zunächst kurz darüber sprechen, wie die landläufige Meinung zur Ursache von Fremdgehen aussieht.

Passiert Fremdgehen nur in schlechten Beziehungen?

Zunächst scheint es ja klar zu sein:

Fremdgehen ist eine Folge einer unglücklichen Beziehung oder eines Bedürfnisses, welches in der Beziehung nicht erfüllt wird.

Das klassische Beispiel ist hier der Sex. Wenn man in der Beziehung zu wenig oder keinen erfüllenden Sex bekommt, so sucht man diesen außerhalb der Beziehung mit jemand anderem.

Oder falls sich ein Partner mit Nähe schwertut und das Fremdgehen als Regulationsmechanismus verwendet, um das eigene Bedürfnis nach Freiheit oder Distanz zu regulieren.

Auch in der wissenschaftlichen Forschung ging man lange Zeit davon aus, dass dies so war. Man spricht in diesem Zusammenhang von der „Beziehungs-Defizit-Theorie“ beim Fremdgehen.

Die Motivation für Menschen, aus diesen Gründen fremdzugehen lässt sich in folgendem Satz zusammenfassen:

Ein eigenes Bedürfnis in der Beziehung wird nicht erfüllt (= Beziehungs-Defizit). Und dieses Bedürfnis versucht man nun, außerhalb der Beziehung zu stillen.

Und klar, das kann auch ein Auslöser für Fremdgehen oder Affären sein.

Doch man beobachtet es sehr oft, dass Affären auch in glücklichen Beziehungen auftreten. Das kann man mit dieser „Beziehungs-Defizit-Theorie“ eben nicht erklären.

Welche Gründe oder Motivationen gibt es also, sodass man auch in einer glücklichen Beziehung fremdgeht?

Genau das sehen wir uns jetzt an!

WARUM Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremdgehen

Wenn Menschen in glücklichen Beziehungen fremdgehen oder eine Affäre haben, dann ist der Auslöser in aller Regel nicht, dass es in der Beziehung ein „Defizit“ gibt.
(sonst wäre die Beziehung ja nicht glücklich!)

Vielmehr ist das Fremdgehen eine Gelegenheit, etwas Neues an sich zu entdecken oder neue Erfahrungen zu machen, die man so in der Beziehung nicht machen kann.

Das hat man auch bei Christian (siehe oben) gut gesehen: Bei ihm waren es neue Erfahrungen, die er mit der Künstlerin machen konnte. Dem Drang, diese Erfahrungen eben auch machen zu wollen, hatte er vorher nie verspürt, da er sich dem gar nicht bewusst war.

Vielleicht lässt sich das am ehesten mit dem Erlernen einer neuen Sprache vergleichen. Es heißt nicht, dass man die eigene Muttersprache dann plötzlich nicht mehr kann oder schlecht findet.

Mit der neuen Sprache kann man sich vielmehr einen neuen Raum erobern: Plötzlich kann man mit der neuen Sprache erste Sätze bilden und mit der Zeit immer tiefer eintauchen, um auch die eigenen Gedanken in der neuen Sprache auszudrücken.

Das simple Wort „auch“ als Unterscheidung zum „Beziehungs-Defizit-Modell“

Weiter oben hatten wir ein Defizit in der Beziehung als Ursache für Fremdgehen kennengelernt und im Zuge dessen vom „Beziehungs-Defizit-Modell“ gesprochen.

Der charakteristische Satz war: „Ich bin nicht okay in der Beziehung, deshalb möchte ich…“

Die Motivation, warum Menschen in glücklichen Beziehungen fremdgehen, ist eine gänzlich andere.

Diese lässt sich in folgendem Satz zusammenfassen:

Du kannst dir diese Motivation auch als ein „sowohl als auch“ vorstellen. Man schätzt die glückliche Beziehung und auch den Partner.

Dennoch möchte man etwas Neues, eine Abwechslung oder einfach etwas anderes erfahren oder ausprobieren. Dies deuten wir an durch das „… ich möchte AUCH…“ im obigen Satz.

Lass uns nun noch etwas tiefer in die Materie eintauchen, denn es gibt (angelehnt an Ester Perel) drei Gründe oder Motivationen, warum Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremdgehen.

Schau dir dazu zunächst die folgende Infografik an, weiter unten schauen wir uns alles noch genauer an.

Grund #1: Erforschung des Selbst: „Was wäre, wenn ich…“

Christian hätte vermutlich nie gedacht, dass ihn eine Künstlerin so anspricht und er sich so für Kunst und diese Frau öffnet.

Er hat diesen neuen Teil an sich entdeckt, hat begonnen, sich damit zu identifizieren und konnte diesen Teil an sich beim Fremdgehen ausleben und erforschen.

Der erste Grund, warum Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremdgehen, geht also in die Richtung der Selbst-Erforschung.

Das kann auch in die Richtung gehen, sich selbst in anderen Rollen zu erleben, beispielsweise wenn man auf Personen trifft, die einen selbst beispielsweise stark an eine Jugendliebe, einen Schwarm oder auch einem anderen Vorbild erinnern.

Dann überlegt man ja auch: „Wer wäre ich, wenn ich mit diesem Menschen zusammen wäre?“

Man hätte dann vielleicht ein anderes Leben, würde von der Umwelt anders wahrgenommen oder hätte einen anderen Status. So erfährt man (durch das Fremdgehen) sich selbst an der Seite dieser anderen Person.

Warum passiert sowas dann auch in glücklichen Beziehungen? Deutet dies nicht darauf hin, dass in der Beziehung vielleicht schon etwas im Argen liegt?

Nun, nicht unbedingt…

Durch das Fremdgehen versucht man ja nicht, etwas in der Beziehung zu ersetzen oder ein nicht gestilltes Bedürfnis außerhalb der Beziehung zu befriedigen.

Das Fremdgehen ist vielmehr eine Ergänzung, ein zusätzlicher Wert für einen selbst.

Auch wenn es ungewohnt klingt: Es hat nichts mit der bestehenden Beziehung zu tun. Man flüchtet nicht vor etwas, man entdeckt vielmehr etwas Neues.

Grund #2: Der süße Duft des Verbotenen: „Ich möchte das Abenteuer erleben…“

Für uns Menschen hat immer das einen besonderen Reiz, was wir nicht haben können.

Wenn man als Kind gesagt bekommt, dass man die Süßigkeit nicht essen darf, so will man sie nur noch sehnsüchtiger.

Dieser Reiz des Verbotenen ist nicht nur bei Süßigkeiten unwiderstehlich, sondern auch beim Fremdgehen.

Es ist ein komplett anderes Gefühl, ob man jeden Tag Sex mit dem Partner haben könnte oder ob man jemand anderen auf eine „verbotene“ Weise zuerst verführen muss und dann erst Sex hat.

Man spürt dadurch die Emotionen und Erfahrungen viel intensiver, weil man sich mit der Eroberung auseinandersetzen muss und man sich im Bett nicht nur umdrehen muss, um loslegen zu können.

Und auch bei diesem Grund muss es nicht zwangsläufig so sein, dass der Sex zuhause oder in der Beziehung langweilig ist.

Der Sex kann auch nach wie vor aufregend und genauso gut sein (viele genießen ja auch die Routine).

Gleichzeitig ist es wie mit einem guten Obstkorb: Da hätte man vielleicht auch gern die Äpfel drinnen (= den bisherigen Sex in der Beziehung), aber auch ein paar Birnen (= verbotenen Sex mit der Affäre).

Beides ist also Sex, aber mit komplett unterschiedlichem Charakter, sodass man am liebsten beides haben möchte.

Genauso wie beim Obstkorb: Warum nur die Äpfel haben, wenn man auch zusätzlich Birnen haben könnte!

Grund #3: Ein neues Gefühlsspektrum erleben: „Wie fühlt sich das an?“

Für den dritten Grund, warum Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremdgehen, verlassen wir wieder die Obst-Metaphern…

Auch hier geht’s um die Gefühle, die man beim Fremdgehen erlebt, jedoch steht oftmals der Sex oder das Verbotene nicht zwangsläufig (oder auch gar nicht) im Vordergrund, sondern geht eher in die Richtung einer emotionalen Affäre.

Der eigene Partner in der Beziehung löst ja grundsätzlich ein bestimmtes Gefühlsspektrum in uns aus.

Und wenn man an jemand anderen denkt, dann löst dieser Mensch andere Gefühle aus.

So ähnlich wie bei einer Farbpalette: Da hat man in der Beziehung vielleicht die Gefühle „grün“, „rot“, „lila“ und „blau“.

Aber durch das Fremdgehen könnte man auch noch die Farben „gelb“ und „rosa“ dazubekommen.

Und auch das heißt nicht, dass man das Gefühlsspektrum in der Beziehung nicht mehr schätzt.

Es geht darum, dass man gern mal andere Gefühle hätte, sozusagen eine Ergänzung oder Erweiterung zum Gefühlsspektrum in der Partnerschaft.

Um dieses neue Gefühlsspektrum zu erleben, geht man fremd, auch wenn die Beziehung als glücklich erlebt wird.

Nun haben wir gesehen, WARUM Menschen auch in glücklichen Beziehungen fremdgehen oder eine Affäre eingehen.

Aber wie läuft das nun genau ab?

Darum geht’s ab jetzt!

WIE Affären auch in glücklichen Beziehungen passieren

Wir wollen uns nun also genau ansehen, wie diese neue Person (also die Affäre) in das eigene Leben tritt.
(… oder in das Leben des Partners tritt, je nachdem, aus welcher Position du diesen Guide hier liest).

Und der Ausgangspunkt ist in den allermeisten Fällen, dass man eine so genannte „Option“ bemerkt…

Man bemerkt (sehr oft zufällig) eine „Option“

Wer ist diese „Option“?

Genau, das ist eine Person, mit der man diese nicht entdeckten Seiten an einem selbst oder diese neuen Gefühle ausleben kann.
(… siehe die Gründe aus dem vorigen Abschnitt.)

Wenn man in einer glücklichen Beziehung ist, dann sucht man in aller Regel auch nicht nach dieser Option, sondern sie begegnet einem eher sehr zufällig im Leben.

Genauso, wie es ja auch Christian passiert ist. Er hat kein Auge offengehalten, um genau eine Künstlerin zu finden, sondern Meister Zufall hatte hier ganz gewaltig die Finger im Spiel.

Und natürlich hüpft man mit dieser Person dann auch nicht gleich ins Bett, denn och übt diese Person einen gewissen Reiz aus, sodass man sich zunächst mal etwas mehr auf sie einlässt.

Auch Christian spürte, dass bei der Künstlerin etwas mehr dahinter ist – dass sie nicht nur eine Passantin im Leben ist, sondern dass sie einen besonderen Reiz auf ihn hat.

In der zweiten Phase (siehe hierzu auch meinen Guide zum Thema) will man sich dann die Erlaubnis geben: „Ja, ich will das jetzt AUCH spüren!“

Auch Christians Gedanken gingen in diese Richtung. Für ihn fühlte es sich so an: „Ich hätte nie gedacht, dass ich eine künstlerische Seite in mir hab. Dem will ich nachgehen und die Künstlerin hilft mir, diese Seite an mir zu erforschen!“

Schließlich ging Christian auf weitere Vernissagen, traf sich regelmäßig mit der Frau (Phase #3 einer Affäre), bis „es“ schließlich passierte und beide im Bett landeten (Phase #4 einer Affäre).

Die Grenze war damit überschritten, das „Sich-Ausprobieren“ hat sich in eine handfeste Affäre entwickelt.

Warum es nicht deine Schuld ist, wenn der Partner fremdgeht

Wenn der eigene Partner fremdgeht, so reagiert man selbst zunächst mal mit einer Fokussierung auf diese andere Person:

Wer ist sie? Wie schaut sie aus? Wie alt ist diese Person und was macht sie?

Anschließend beginnt man sich mit dieser Person zu vergleichen und denkt dann vielleicht: „Ich wurde ausgetauscht!“

Das führt die eigenen Gedanken auf einen Mangel bei sich selbst, weil es eben auch der eigenen erlebten Realität entspricht: Ich war zwar da, aber ich war nicht gut genug.

Das empfindet man zwar so, aber es muss (wie wir bereits gesehen haben) nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen!

Die Situation stellt sich vielmehr so dar: Du warst gut, wie du bist – aber wer anderer war eben auch gut.

Christian hat dann auch für sich nachgedacht und ist zum Schluss gekommen, die Affäre zu beichten.

Und er hat zu Fiona gesagt: „Es liegt nicht an dir!“ Und das war auch tatsächlich so.

Denn er wollte diese Erfahrungen mit der Affäre eben AUCH haben. In erster Linie für sich selbst, ganz unabhängig von der Beziehung mit Fiona.

Fiona hatte nichts dazu beigetragen, dass Christian diese neue Seite an sich entdeckte.

Die Affäre ist passiert, was nun?

Wenn „es“ also passiert ist, wenn die Affäre aufgeflogen ist (trotz glücklicher Beziehung)…

Wie geht es dann weiter?

Genau darum geht’s ab jetzt!

Egal, warum die Affäre passiert ist: Fremdgehen macht negative Gefühle!

Durch die Affäre wurde die Abmachung in der Beziehung über Treue von einem gebrochen.

Weiter oben hatten wir ja über die 3 Gründe gesprochen, warum Menschen in glücklichen Beziehungen fremdgehen und haben herausgearbeitet, dass die Motivation darin besteht, bestimmte Erfahrungen „AUCH“ haben zu können.

Das kommt aber nun zu einem hohen Preis: Nämlich nun gibt’s in der Beziehung definitiv schlechte Gefühle.

Einmal bei dem Partner, der betrogen hat und die Affäre eingegangen ist: Sei es wegen schlechtem Gewissen, Schuldgefühlen oder einfach der Tatsache, dass man dem eigenen Partner sehr weh getan hat.

Und natürlich auch beim Betrogenen selbst, oftmals sogar in zweifacher Hinsicht. Einmal, dass man betrogen wurde.

Und zusätzlich, dass die Beziehung glücklich war und man trotzdem betrogen wurde.

Auch wenn es verrückt klingt: Oftmals fällt es einem leichter, wenn man weiß: „Okay, ich hab 30 kg zugenommen, deswegen wurde ich betrogen.“ Das ist angreifbarer und wirkt nachvollziehbarer als: „Ich bin perfekt und wurde trotzdem betrogen.“

Also:

Der Preis dafür, dass ein Partner sich selbst ausprobieren oder neue Dinge erleben konnte, liegt in vielen schlechten Gefühlen in der (vorher glücklichen!) Beziehung.

Das heißt:

Die glückliche Beziehung ist nun definitiv nicht mehr glücklich!

Auch eine Affäre in der glücklichen Beziehung zeigt jedenfalls ein Defizit

Oben hatte ich ja gesagt, dass ein Defizit in der Beziehung nicht zwangsläufig eine Voraussetzung für eine Affäre ist.

Denke nochmals an Phase #4 einer Affäre, also jenen Zeitpunkt, wo man die Grenze überschreitet, wo „es“ passiert. Das ist in aller Regel jener Moment, wo man mit der Affäre auch Sex hat.

Schau auch auf diese Infografik:
(… wie gesagt, mehr zu den einzelnen Phasen erfährst du in diesem Guide – klick!)

Diesem aktiven Überschreiten der Linie ist der letztmögliche Punkt, um konstruktiv aus der Nummer rauszukommen.

Das ist der letztmögliche Punkt, um mit dem Partner in „Be“ziehung zu kommen und in Dialog zu treten und eine Lösung für die Situation zu finden.

Wenn die Affäre passiert ist, dann konnte das Miteinander diesen Punkt nicht abfangen. Die Affäre ist trotz glücklicher Beziehung passiert.

Im Idealfall hätte man gesagt: „Hey, da ist wer anderer, da hab ich eine Seite an mir entdeckt, wie können wir da einen Umgang finden?“

Diese Möglichkeiten hat es jedoch anscheinend in der Beziehung nicht gegeben.

Es gab also ein Versäumnis, nämlich: Wie gehen wir als Paar damit um, wenn es bei einem diese Tendenzen gibt oder da wer anderer ist.

Und das meine ich damit, dass es jedenfalls ein Defizit gegeben hat.

Nämlich, dass es als Paar nicht möglich war, diese Angelegenheit gemeinsam zu meistern.

Der große Fehler, wenn eine Affäre in einer glücklichen Beziehung passiert ist

Grundsätzlich kann  man sagen: Der optimale Weg ist es nicht, wenn ein Partner eine neue Seite an sich ausprobieren will und dies in Form von einer Affäre tut.

Denn – wie du schon erfahren hast – macht das viele negative Gefühle und sorgt für eine sehr komplizierte Situation in der Beziehung.

Wenn jedoch dann die Affäre aufgeflogen ist, dann versteigt man sich oft in Analysen, Rechtfertigungen, Erklärungen oder Interpretationen.

Dann reagiert man oft mit: „Ja, ich muss ja auch meinen Teil anerkennen!“  Das ist aber schon viel zu weit vorn.

Momentan ist es mal wichtiger, bei den Gefühlen zu bleiben und diese nicht aus den Augen zu verlieren.

Dadurch verliert man das aus den Augen, was derzeit wichtiger ist: Nämlich, welche Gefühle jetzt gerade da sind.

Wie es als Paar weitergehen kann: Im Hier und Jetzt bleiben!

Wie kann es nun als Paar weitergehen?

Ich empfehle für die unmittelbare Zeit, nachdem die Affäre aufgeflogen ist (oder diese gebeichtet wurde), die Gründe, warum es zur Affäre gekommen ist, mal außen vor zu lassen.

Besser ist es, gemeinsam ins Spüren und in einen Dialog zu kommen.

Es ist wichtig in der Situation mal ruhig zu bleiben (auch wenn es schwer ist!) und die eigenen und die Gefühle des Partners auszuhalten und nicht ein eins der folgenden Extreme zu verfallen:

  • Klammern oder
  • auf Distanz zu gehen und davonlaufen.

Es ist wichtig, in ein Gespräch zu kommen über das, was gerade in einem selbst vorgeht, was passiert ist und wie man beschließt, die nächsten Tage damit umzugehen.

Egal, ob du betrogen wurdest oder die Affäre hattest, spüre gut in dich hinein, um den Stress gut auszuhalten und bis beiden klargeworden ist, was jeder möchte und welchen Weg man gemeinsam gehen mag.

Und klar:

Das klingt sehr schön, wenn ich das so hinschreibe, ist in Wirklichkeit aber bedeutend schwieriger.

Und wenn du diesbezüglich Unterstützung benötigst, dann melde dich gern bei uns. Wir haben ein reichhaltiges Coaching-Angebot, um dich durch diese sehr schwere Zeit zu begleiten!

>>> Hier kannst du mehr zum Coaching erfahren!

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Mehr zu den Phasen der Affären (um diesen Prozess besser verstehen zu können), beschreibe ich in folgendem Guide:

>>> Die 7 Phasen einer Affäre: Vom unschuldigen Beginn bis zum (bittern) Ende! [einfach erklärt]

Und wenn du eine Frage zum Guide hast oder auch deine Geschichte teilen möchtest, dann schreib mir gern in die Kommentare.

Alles Liebe,

Lena

Lena

Lena Kager ist Master-Coach bei szenario-zwei und Paarberaterin.

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