Wenn es um Fremdgehen geht, dann denken viele in erster Linie daran, dass man sexuell untreu war.
Fremdgehen kann man aber auch emotional.
Emotionales Fremdgehen ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Freundschaft, hier gibt es wesentliche Unterschiede, wiewohl sich eine Freundschaft auch in eine emotionale Affäre entwickeln kann.
Alles plätschert dahin, bis man schließlich Herzklopfen oder weiche Knie bekommt, wenn diese andere Person eine Nachricht schreibt.
Und hier lauert auch eine große Gefahr. Denn oftmals bemerkt man gar nicht, dass man emotional fremdgeht, denn man hat ja „eh keinen Sex mit dieser anderen Person“.
In diesem Guide werden wir uns deswegen ganz genau ansehen, was emotionales Fremdgehen ist und wo die Unterschiede zu einer Freundschaft liegen.
Du wirst die häufigsten Anzeichen erfahren, wie man emotionale Affären erkennen kann inklusive eines Tests, mit dem du feststellen kannst, ob man selbst oder der Partner gerade emotional fremdgeht.
Wir haben viel vor, also starten wir am besten gleich los!
Überblick: Das alles erfährst du hier
Klicke auf eine der folgenden Überschriften, um direkt dorthin zu springen:
Was ist eine emotionale Affäre?
Die häufigsten Anzeichen einer emotionalen Affäre [+ Test!]
Warum gehen Menschen emotional fremd?
Wo liegt der Unterschied zwischen emotionalem Fremdgehen und einer Freundschaft?
Was du tun kannst, wenn DU emotional fremdgehst
Was du tun kannst, wenn du denkst, dass dein Partner emotional fremdgeht
Wie man eine Beziehung gegen emotionales Fremdgehen schützen kann
Anmerkung: Alle Bezeichnungen in dem Artikel sind (wegen der besseren Lesbarkeit) natürlich geschlechterneutral zu verstehen!
Was ist eine emotionale Affäre? (damit wir vom Gleichen sprechen)
Franz ist in letzter Zeit etwas neben sich, in seiner Beziehung mit Birgit läuft es irgendwie nicht mehr wirklich rund.
Als Auslöser hat Franz Birgits neuen Arbeitskollegen, Lothar, ausgemacht. Birgit und Lothar telefonieren in letzter Zeit auch ständig am Abend, sie gehen fast täglich gemeinsam Mittagessen und genehmigen sich regelmäßig auch einen „After-Work-Drink“.
Franz hat Birgit darauf angesprochen und ihr vorgeworfen, dass sie ihn betrügt.
Doch fiel aus allen Wolken! Nein, ganz im Gegenteil, Lothar ist doch nur ein Arbeitskollege, mit dem sie sich gut versteht. Außerdem läuft da sexuell nichts zwischen den beiden.
Und ja, vielleicht unternimmt sie mit Lothar so viel, weil Lothar halt einfach viel besser zuhören kann als Franz. Sie kann mit Lothar einfach über alles reden, über ihre Ziele, ihre Träume und auch über ihre Sorgen. Aber dass sie fremdgeht? Nie und nimmer!
Was meinst du, geht Birgit fremd? Hat sie gar eine Affäre?
Diese Geschichte zeigt sehr schön das Problem beim emotionalen Fremdgehen. Von außen schaut das absolut „nicht schlimm“ und ganz normal aus.
Beide treffen sich nur und plaudern über Gott und die Welt. Es ist ja schließlich nichts passiert…
Wo beginnt emotionales Fremdgehen?
Aber ist tatsächlich „nichts passiert“, wie Birgit das behauptet?
Tatsächlich haben wir Menschen nur eine bestimmte Menge von „emotionaler Energie“.
Du kennst das sicher, wenn bei dir im Leben große Veränderungen passieren, beispielsweise wenn man den Job verliert oder ein neues Hobby startet.
Dann ist die eigene emotionale Energie oder der emotionale Fokus mal stark dort und vielleicht über kurze Zeit weniger beim Partner.
Beim emotionalen Fremdgehen ist dies jedoch anders: Da hat man für den Partner immer weniger emotionale Energie auf – und das dauerhaft!
Letztlich hat eine emotionale Affäre oder emotionales Fremdgehen 5 Kennzeichen, die wir uns im Folgenden kurz anschauen.
Man ist einem Menschen emotional nahe, der NICHT der Partner ist. Man investiert also emotional übermäßig viel in eine Verbindung außerhalb der Beziehung. Das kann soweit gehen, dass man sich dieser anderen Person viel näher fühlt als dem eigenen Partner.
Es wird einseitig beschlossen. Der Partner wird also keine Möglichkeit eingeräumt, eigene Bedenken zu äußern. Und das passiert, wird alles weggewischt mit: „Ach, da ist ja nichts!“
Man versucht, die emotionale Affäre geheim zu halten, weil man weiß, man würde ein Problem bekommen, wenn es der Partner rausfindet. So wie bei Franz und Birgit: Franz ist nicht wirklich begeistert, dass Birgit ständig mit Lothar abhängt.
Sehr oft gibt’s auch eine „emotional-erotische“ Komponente. Das heißt, es besteht eine gewisse „Chemie“ oder sexuelle Spannung. Man bekommt beispielsweise weiche Knie, wenn man die andere Person trifft oder das eigene Herz schlägt höher, wenn man eine Nachricht von dieser Person bekommt.
Und schließlich die Wiederholung: Man trifft sich immer wieder und intensiviert vielleicht auch die gegenseitige emotionale Verbindung.
Beispiele für emotionales Fremdgehen
Das die vorherigen 5 Kriterien etwas greifbarer werden, lass uns kurz noch einige Konstellationen beispielshaft ansehen, die sehr oft in emotionales Fremdgehen münden können:
- Natürlich wie bei Birgit und Lothar: Es beginnt ein neuer Arbeitskollege und man versteht sich auf Anhieb.
- Man macht eine Ausbildung und verbringt sehr viel Zeit mit dem Ausbildungsleiter.
- Man ist in eine Literaturgruppe eingetreten und verbringt übermäßig viel Zeit mit einem Mitglied und tauscht sich ständig über Nachrichten aus.
- Man startet ein neues Hobby und verbringt deswegen viel Zeit mit einem Trainingspartner.
- Aber auch regelmäßige Treffen oder Chats mit dem Ex-Partner. Dies deutet darauf hin, dass man sich da noch nicht ganz gelöst hat.
Relativ häufig kommt auch vor, dass emotionales Fremdgehen in Konstellationen passiert, wo beide unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten angehören, und komplett unterschiedliche Lebensrealitäten haben.
Beispielsweise, dass man selber den „Schnösel satt hat“ und diese neue „einfachere“ Lebensweise viel lieber genießt.
Warum gehen Menschen überhaupt emotional fremd? [+ Erkenntnisse aus der Wissenschaft]
Die Wissenschaft hat sich mittlerweile auch damit beschäftigt, warum Menschen fremdgehen.
Hierbei gibt es zwei große Faktoren.
Menschen gehen einerseits fremd, weil es in der eigenen Beziehung ständig Probleme gibt oder man in der eigenen Beziehung nur noch negative Erlebnisse macht.
Erinnere dich auch an die Situation zwischen Franz und Brigit. Birgit hat bemängelt, dass Lothar viel besser zuhören kann und sich mehr für sie interessiert.
Birgit konnte mit Lothar ein Bedürfnis stillen, welches in ihrer Beziehung nicht erfüllt wurde.
Das heißt:
Ein Nährboden für emotionales Fremdgehen (und natürlich auch für Fremdgehen generell!) ist, wenn man sich in einer Beziehung auseinanderlebt, voneinander entfernt oder sich gegenseitig vernachlässigt.
Andererseits liegen die Gründe für emotionales Fremdgehen aber nicht nur in einer „kaputten“ Beziehung.
Es kann auch sein, dass man selbst vielleicht grad viel um die Ohren hat und einfach etwas Abstand vom Alltag und den eigenen Gedanken braucht.
(… und die eigene Beziehung nach wie vor gut läuft!)
Und dieser Abstand gelingt dann oftmals mit einer anderen Person besser, beispielsweise mit einem Arbeitskollegen, einem Trainingspartner oder vielleicht auch einer zufälligen Bekanntschaft.
All das fühlt sich anfangs vielleicht wie ein „Urlaub vom Alltag“ an, doch über die Zeit kann sich so auch eine emotionale Affäre daraus entwickeln.
Somit kann es also auch in sonst glücklichen Beziehungen zu (emotionalem) Fremdgehen kommen.
Wie Social Media emotionales Fremdgehen begünstigt
Das Informationszeitalter mit seinen WhatsApps, Facebooks, Instagrams usw. machen emotionales Fremdgehen sehr einfach.
Denn man kann alles sehr leicht entkräften, indem man sagt: „Wir schreiben ja ‚nur‘ miteinander!“
Damit lassen sich alle Bedenken des Partners sofort wegwischen, denn bei „Affäre“ oder „Fremdgehen“ denkt man ja in erster Linie an sexuelle Untreue. Und man selbst ist ja sexuell (aber nicht emotional!) treu.
Denn zum einen ist die Schwelle, mit jemandem „nur“ zu schreiben, sehr gering.
Doch über gemeinsames Schreiben kann sich auch eine Verbindung aufbauen, die schließlich auch in eine emotionale Affäre münden kann. Also kann auch Schreiben schon Fremdgehen sein.
Und klar:
Grundsätzlich ist ja nichts verkehrt daran, Social Media zu nutzen, um mit vielen Menschen in Kontakt zu sein. Das kann klarerweise auch der Ex-Partner sein, wenn alles klar ausgemacht und abgeschlossen ist.
Aber man muss halt aufpassen, dass sich aus diesem anfänglichen „in Kontakt bleiben“ nicht doch eine emotionale Affäre entwickelt und man zwar nicht körperlich, aber emotional fremdgeht.
Wo liegt der Unterschied zwischen einer Freundschaft und emotionalem Fremdgehen?
Emotionale Affären entwickeln sich oftmals auch aus einer Freundschaft heraus.
Das liegt daran, dass man den Übergang oftmals selbst nicht merkt.
Denn beim sexuellen Fremdgehen ist es relativ klar, dass man untreu war.
Beim emotionalen Fremdgehen hingegen denkt man sich oftmals nichts dabei, weil man ja sexuell nach wie vor treu ist.
Man vergisst aber, dass man die eigene „emotionale Energie“ immer mehr einem Menschen außerhalb der eigenen Beziehung zuteil werden lässt!
Deswegen erzählen viele Klienten im Coaching bei szenario-zwei: „Ich hab meinen Partner gefragt, was er sich gedacht hat! Und die Antwort war: ‚Nichts, weil wir sind ja nur Freunde!‘ Und ich denk mir die ganze Zeit: Wie kann er sich nichts dabei denken???“
Und das ist auch die Gefahr:
Das eigene Leben plätschert dahin, man verbringt immer mehr Zeit mit dieser Person und – schwuppdiwupp – ist eine emotionale Affäre draus geworden!
Wie aus einer Freundschaft eine emotionale Affäre wird
Emotionale Affären beginnen oftmals als gewöhnliche Freundschaften.
Und klar, nicht jeder Kontakt, insbesondere mit jemandem vom anderen Geschlecht, ist auch gleich eine emotionale Affäre.
Es gibt aber einige Kriterien, anhand derer man den Übergang in eine emotionale Affäre erkennen kann.
Der Übergang zur emotionalen Affäre findet dann statt, sobald man es vor dem Partner verheimlichen muss.
Zusätzlich spielt auch das „emotionale Investment“ eine Rolle: Wie nahe ist man dieser anderen Person schon? Worüber tauscht man sich aus, wer erfährt beispielsweise wichtige Neuigkeiten als erstes? Der Partner oder diese andere Person?
Wenn man sich also einer anderen Person viel näher fühlt als dem eigenen Partner, dann ist aus der Freundschaft vielfach eine emotionale Affäre geworden.
Und auch die Wiederholung macht’s! Wenn man selbst mal etwas „Urlaub vom Alltag“ braucht und sich einer Person ein paar Mal anvertraut, dann ist das noch nicht weiter schlimm.
Sobald man sich aber nur noch dieser Person anvertraut und ständig mit ihr Zeit verbringt, ist es auch in eine emotionale Affäre nicht mehr weit!
Kann aus einer emotionalen auch eine sexuelle Affäre werden?
Ein weiteres Kriterium bei emotionalen Affären ist, dass es oftmals auch ein „Knistern“ oder eine latente sexuelle Spannung gibt.
Und wenn man dem nachgibt, ist es kein großer Schritt mehr, dass die emotionale Affäre auch auf einer körperlichen Ebene ausgelebt wird.
Zusätzlich kann dies dann auch sehr schnell eine Art „Beziehungscharakter“ kriegen und sich in eine Zweitbeziehung entwickeln – siehe hierzu auch unseren Guide zum Thema „Affäre oder schon Beziehung?“ (klick!).
Finde mit diesem Test heraus, ob es sich um emotionales Fremdgehen handelt!
Mit folgenden Tests kannst du herausfinden, ob du emotional fremdgehst und es nicht mal bemerkst oder auch, ob dein Partner eine emotionale Affäre hat.
Test: Gehst du emotional fremd?
Test: Geht dein Partner emotional fremd?
Anzeichen und Warnzeichen für emotionales Fremdgehen
Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen (und natürlich auch Warnzeichen!) für emotionales Fremdgehen.
Ganz wichtig bei diesen Anzeichen:
Betrachte nicht nur singuläre Anzeichen, sondern immer alles in der Gesamtheit. Jede Situation ist anders.
Und wenn du dir nicht sicher bist, dann komm gern ins Coaching, wir unterstützen dich dabei, die nächsten Schritte für deine spezielle Situation zu finden!
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Im Folgenden findest du die wichtigsten und häufigsten komprimiert als Liste:
- Ständiger Kontakt: Man sieht/trifft sich oft und hat ständig Kontakt, auch wenn man sich nicht sieht.
- Die andere Person ist einem ganz lieb und wichtig und man genießt die gemeinsame Zeit in vollen Zügen.
- Geheimniskrämerei: Man versucht, etwaige Treffen oder Chats mit der anderen Person zu verheimlichen. Zusätzlich hätte man ein schlechtes Gewissen, wenn es der Partner rausfinden würde und bewacht deswegen das eigene Handy, sodass der Partner nichts mitbekommt.
- Unfaire Vergleiche: Man vergleicht den eigenen Partner mit dieser Person und ist vielleicht sogar verärgert, wenn der Partner sich nicht so verhält wie diese Person. Häufige Gedanken sind: „Ich wünschte, mein Partner wäre genauso wie [er/sie]!“
- Überkompensierung in der Beziehung: Nach einem Gespräch oder Treffen mit der anderen Person ist man so gut drauf, dass man dem Partner beispielsweise ein Geschenk mitnimmt oder übermäßig freundlich ist.
- Unangemessenes Teilen: Man bespricht Dinge, die eigentlich in die Beziehung gehören mit dieser anderen Person. Zusätzlich spricht man mit der anderen Person auch über (intime) Details aus der eigenen Beziehung.
- Priorisierung der anderen Person: Wenn die andere Person an diesem Tag kurz arbeitet, teilt man es sich so ein, dass man auch nur kurz arbeitet und sich ein Treffen ausgeht. Das geht soweit, dass man mit der anderen Person sogar lieber Zeit verbringt als mit dem Partner.
- Gedanken-Monopol: Die eigenen Gedanken drehen sich sehr oft um die andere Person. Vielleicht hat man sogar sexuelle Fantasien über diese Person oder stellt sich vor, wie wohl eine Beziehung laufen würde.
- Wenn Neuigkeiten im eigenen Leben passieren, erzählt man diese zuerst oder vielleicht sogar ausschließlich der anderen Person und lässt den Partner nicht (mehr) daran teilhaben.
- Emotionale Verstrickung: Man fiebert mit der anderen Person mit und teilt vielleicht sogar gewisse Lebensbereiche exklusiv zu zweit. Zusätzlich hat man das Gefühl, dass einen diese Person „einfach voll und ganz versteht“ – vielleicht sogar besser als der eigene Partner.
- Klischeehaft partnerschaftliches Verhalten: Man bestellt im Restaurant die „Nachspeise für zwei“ oder hakt sich beim Spazierengehen ein. Ein Außenstehender würde quasi sagen: „Ja, die beiden sind zusammen!“
- Nicht-sexueller Körperkontakt: Langes Umarmen, unterstützend die Hand halten, aber genauso auch tiefe Blicke in die Augen. Und wenn es dazu kommt, bekommt man weiche Knie und spürt ein gewisses „Knistern“.
- Zukunftsperspektive: Man ist verbunden und es ist klar: Ja, ich sehe diese Person auch in Zukunft in meinem Leben.
- Mitgefühl: Wenn es bei der anderen Person nicht gut läuft, dann fühlt man selber mit und ist vielleicht deswegen auch selber schlecht drauf. Zusätzlich kommt es zu so genannten Wir-Gedanken: „Wie können WIR das lösen oder damit umgehen?“
Was kannst du tun, wenn du emotional fremdgehst (und es vielleicht bisher nicht bemerkt hast)?
Wenn du bemerkst, dass du auf der Klippe zu einer emotionalen Affäre stehst, dann ist es wichtig, die richtigen nächsten Schritte zu setzen.
Wie dir das gelingt, erfährst du jetzt!
Beende die emotionale Affäre SCHRITTWEISE
Um größeren Schaden zu vermeiden, solltest du die emotionale Affäre schrittweise beenden.
Vielleicht fragst du dich auch, warum ich geschrieben haben, dass du die emotionale Affäre „schrittweise“ beenden sollst.
Dies ist insbesondere wichtig, wenn dein Partner weiß, dass du regelmäßig mit dieser Person Kontakt hat oder zumindest einen Verdacht hat.
Wenn du alles abrupt beendest, wird dein Partner erst recht denken, dass da etwas gelaufen ist.
Zusätzlich könnte sich dein „Affären-Partner“ denken: „Hm… vielleicht hab ich doch mehr Gefühle!“ und wird vielleicht sogar versuchen, dich zurückzugewinnen.
Also reduziere schrittweise den Kontakt und lasse diesen dann (eventuell nach einem Gespräch) auslaufen.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie du das genau anstellst und was du genau sagen kannst, sodass du einen geklärten Abschluss findest, dann komm gern ins Coaching.
Wir bei szenario-zwei würden uns freuen, auch dich ein Stück deines Weges begleichen zu dürfen!
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Gerade wenn du schon emotional sehr verstrickt mit dieser Person bist, dann ist dieser Schritt vermutlich leichter gesagt als getan.
Denn auch die Trennung von einer (emotionalen) Affäre ist letztlich eine Trennung. Und das quittiert unser Körper oftmals mit allerlei unangenehmen Gefühlen bis hin zu Liebeskummer!
Wenn du merkst, dass dich deine Gefühle sehr mitnehmen, dann schau dir gern auch diesen Guide von uns an:
>>> Affäre loslassen und vergessen: So ziehst du einen Schlussstrich!
Bring die Zuständigkeitsbereiche wieder in die Beziehung zurück!
Viele Menschen, die emotional fremdgehen, lagern gewisse Bereiche der eigenen Beziehung in die emotionale Affäre aus.
Damit es auch nach der emotionalen Affäre in der Beziehung gut weitergehen kann, empfehlen wir, jene Zuständigkeitsbereiche, die in die Beziehung gehören, auch wieder dorthin zurückzubringen.
Das heißt:
Wenn du mit deinem „emotionaler Affären-Partner“ stets über deine Sorgen gesprochen hast, dann besprich das nun mit deinem Partner.
AUCH wenn dein Partner vielleicht nicht so „toll“ reagieren wird wie diese andere Person.
Es geht also darum, dass du das, was du in die emotionale Affäre „outgesourct“ hast, wieder in deine Beziehung zurückzubringen.
Dein Partner hat eine emotionale Affäre? Das kannst du tun!
Wenn du denkst, dass dein Partner eine emotionale Affäre hat, dann ist es wichtig, die Situation gut zu handhaben.
Ansonsten kann es schnell zu verhärteten Fronten kommen und die Beziehung wird beendet.
Deswegen schauen wir uns jetzt an, wie du mit der Situation umgehst, wenn du denkst (oder es weißt), dass dein Partner emotional fremdgeht.
Wie sprichst du mit dem Partner über emotionales Fremdgehen?
Beginne wir damit, wie es nicht geht.
Nehmen wir an, du hast den obigen Test gemacht und eine hohe Punktezahl erreicht. Du bist also sicher: „Mein Partner hat eine emotionale Affäre!“
Mit dieser Erkenntnis stapfst du zu deinem Partner und konfrontierst ihn: „Ha, erwischt! Du hast eine emotionale Affäre! Und komm mir jetzt bloß nicht damit, dass da nichts läuft zwischen euch!“
Dein Partner wird vermutlich gar nicht wissen, dass es sowas wie emotionale Affären gibt.
Deswegen ist es ganz wichtig, zunächst mal nicht die Wörter „Affäre“ oder „Fremdgehen“ zu verwenden.
Denn dein Partner wird diese Worte hören und sofort mit sexueller Untreue in Verbindung bringen und sich denken: „Nein, ich betrüge nicht!“
Auf diese Weise bekommt man dann meist als Antwort nur: „Es läuft eh nichts!“
Da hast du aber nicht viel davon und bist nicht schlauer als vorher.
Deswegen mach es besser und frage sanft und beschreibend nach.
Zum Beispiel so: „In letzter Zeit merke ich, dass du viel Zeit mit dieser Person verbringst. Was bedeutet diese Person für dich?“
Wenn du nur einen Verdacht hast, dann kannst du dies so ansprechen: „Ich hab das Gefühl, dass wir in letzter Zeit weniger miteinander sprechen und uns weniger nah sind. Beschäftigt dich etwas oder sprichst du mit anderen über die Themen, über die wir immer gesprochen haben?“
Grenzen setzen und Kontaktabbruch
Wenn eine emotionale Affäre passiert, dann wird diese Drittperson immer ein Störfaktor für die Beziehung sein, sofern der Kontakt zu dieser weiterhin besteht.
In den wenigsten Fällen funktioniert es, wenn der Partner sagt: „Alles klar, ich beende die emotionale Affäre und bin mir ihm/ihr nur noch befreundet.“
Das wird immer Stress und schlimmstenfalls weiteren Konflikt verursachen.
Wenn der Kontakt zu dieser Person weiterhin besteht, wirst du dir vielleicht auch ständig Gedanken machen, ob sich da nicht vielleicht wieder mehr daraus entwickeln wird.
Deswegen ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen.
Und das heißt:
Kontaktabbruch.
In einigen Fällen ist das nicht möglich, wenn die emotionale Affäre beispielsweise mit einem Verwandten von dir passiert ist.
Dann ist wichtig: Den Kontakt, soweit es geht, reduzieren.
Der Einfluss von emotionalen Affären auf eine Beziehung
Welche Auswirkung hat emotionales Fremdgehen auf eine Beziehung?
Ist emotionales oder sexuelles Fremdgehen schlimmer?
Und kann man nach einer emotionalen Affäre wieder zusammenfinden?
Darüber sprechen wir jetzt!
Ist emotionales oder sexuelles Fremdgehen für die Beziehung schlimmer?
Grundsätzlich kommt dies drauf an, welche Bedeutung die einzelnen Bereiche haben.
Beginnen wir mit dem sexuellen Bereich.
Nehmen wir an, für einen (oder beide Partner) ist die Sexualität sehr wichtig und man sieht sexuelle Treue in der Beziehung als etwas sehr Wichtiges an.
Sobald dann eine sexuelle Affäre passiert, wird dies sehr schwer wiegen.
Wenn hingegen die Einstellung zur Sexualität eher offen ist, wird eine sexuelle Affäre vermutlich als weniger schlimm empfinden.
Nehmen wir andererseits an, dass man eine Einstellung zu Beziehung hat im Sinne von: „Wir können über alles reden und mein Partner ist die einzige Person, die mich versteht!“
Wenn dann der Partner eine emotionale Affäre hat, wird es einen vermutlich sehr schwer treffen, weil der Partner eben mit jemand anderem eine tiefe emotionale Verbindung eingegangen ist.
Oder auch, wenn man eine Fehlgeburt oder Familientragödie in der Beziehung gemeinsam gemeistert hat und sich als Paar wieder aufgerappelt hat und der Partner dann eine emotionale Affäre mit jemand anderem hat, auch das kann dann sehr niederschmetternd sein.
Du siehst also:
Ob eine emotionale oder sexuelle Affäre schlimmer ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt davon ab, welchen Stellenwert die sexuelle und emotionale Treue für einen selbst hat.
Ist emotionales Fremdgehen gleichbedeutend mit dem Beziehungsende?
Die ganz kurze Antwort: Nein!
Nichtsdestotrotz wird emotionales Fremdgehen oftmals unterschätzt, wegen der gesellschaftlichen Floskeln: „Es ist ja nichts gewesen!“
Also „nichts gewesen“ im Sinne davon, dass man keinen Sex miteinander hatte.
Dennoch muss man auch eine emotionale Affäre ernst nehmen und sollte sie nicht einfach unter den Teppich kehren, denn es wurde ebenfalls eine intensive (in diesem Fall emotionale) Verbindung mit einem anderen Menschen außerhalb der Beziehung eingegangen.
Das heißt:
Auch nach einer emotionalen Affäre ist das Vertrauen angeknackst und man muss daran arbeiten, um dieses Vertrauen wieder herzustellen.
Nach unserer Erfahrung aus dem Coaching lässt sich jedoch sagen, dass Beziehungen nach sexuellen Affären häufiger beendet werden als nach einer emotionalen Affäre.
Wie man eine Beziehung gegen emotionales Fremdgehen schützt
Ein bewährtes Rezept gegen emotionale Affären ist es, das Commitment zueinander in der Beziehung zu stärken.
Studien haben gezeigt, dass man dann Gelegenheiten für eine Affäre viel weniger wahrscheinlich wahrnimmt.
Dieses Wahrnehmen einer Gelegenheit ist ja die erste Phase einer Affäre und sozusagen das „Eintrittstor“.
Deswegen schauen wir uns in diesem Abschnitt an, wie man dieses gegenseitige Commitment stärken und eine Beziehung gegen emotionales Fremdgehen schützen kann!
Stelle die Beziehung auf ein stabiles Fundament
Affären passieren oftmals dann, wenn das gegenseitige Commitment in der Beziehung abnimmt.
Somit ist der beste Schutz gegen emotionale Affären, wenn die Beziehung auf einem stabilen Fundament steht.
Und es klingt jetzt vielleicht etwas kontra-intuitiv, denn die Lösung besteht nicht darin, noch mehr zusammenzukleben.
Besser ist es, auch die Differenzierung in der Beziehung zu leben: Also jeder hat auch seine eigenen Bereiche und sein eigenes Leben.
Und dann kommt man in der Partnerschaft wieder in Vertrauen zusammen, um gemeinsam wieder quality time zu verbringen und gemeinsam gute Gefühle zu erleben.
Das ist nach unserem Dafürhalten die beste Methode, um das Commitment und die Verbindung in einer Beziehung zu erhalten und folglich auch emotionalen Affären vorzubeugen.
Wie das ganz genau funktioniert und wie du es schaffst, die guten Gefühle in der Beziehung zu stärken und die Liebe dauerhaft zu erhalten, erfährst du in unserem Premium-Programm „Love Factor“.
>>> Hier kannst du mehr dazu erfahren!
Sind Freunde vom anderen Geschlecht „erlaubt“?
Grundsätzlich spricht nichts gegen Freundschaften, die man mit Personen vom anderen Geschlecht hat.
Denn wenn solche Freundschaften nicht zugelassen werden, entwickelt sich oftmals auch Groll oder man fühlt sich eingeschränkt in der Beziehung.
Ein guter Umgang mit andersgeschlechtlichen Freunden des Partners schaut beispielsweise so aus, dass man diese Freundschaften zulässt und diese Leute auch selber kennt und hin und wieder Kontakt zu ihnen hat.
So wird einerseits der Angst vorgebeugt, dass es Drama gibt, wenn man andersgeschlechtliche Freundschaften pflegt. Das beugt Verheimlichen vor.
Und andererseits kann ein offener Umgang mit den andersgeschlechtlichen Freundschaften gepflegt werden und man kann up-to-date bleiben.
Wie geht es weiter für dich?
Weitere Guides von uns, die für dich interessant sein können, sind die folgenden:
>>> Die 7 Phasen einer Affäre: Vom unschuldigen Beginn bis zum bitteren Ende einer Affäre!
>>> Fremdgehen erkennen: 15 subtile Anzeichen für eine Affäre!
Und wenn du eine Frage zu einer Situation hast oder deine Geschichte teilen möchtest, dann schreib gern in die Kommentare.
Ich freue mich, von dir zu hören!
Alles Liebe,
Stephan
Etwas verwirrt bin ich doch beim Studium eurer Website: "Reine" Affären sind vorwiegend sexuell orientiert. Kommt dann Liebe und Emotionen dazu, wird es eine Beziehung. Eine emotionale Affäre liest sich bei euch wie eine Beziehung ohne Sex. Oder wo ist da der Unterschied?
Bei einer emotionalen Affäre lese ich vorrangig die Strategie heraus, diese möglichst schnell zu beenden, weiterhin, dass diese auf Kosten der Partnerschaft geht, was ich nicht so empfinde.
Für meinen Fall finde ich keinerlei passende Vorschläge auf der Website.
Mein Fall:
Ich war in der Reha wegen Depression, Die Reha hat mir sehr gut getan und viel in mir verändert. In den letzten 10 Tagen habe ich dort eine Frau kennengelernt und dann zunehmend mit ihr meine Zeit verbracht mit dem Gefühl, total auf einer Wellenlänge zu sein und uns alles! erzählen zu können und zu wollen. Wir sind beide (>50) im ähnlichen Alter, verheiratet mit Kindern. Wir haben erst nach dem Abschied realisiert, dass wir uns ineinander verliebt haben. Ihr Wohlergehen bedeutet mir sehr viel. Für uns ist beide klar, dass wir zu unseren Partnern stehen und dass unsere "Beziehung" aus deren Sicht alles andere als okay ist, auch wenn wir keinen Sex miteinander haben. Wir wohnen 5Stunden auseinander. Ich war seitdem einmal in ihrer Nähe und habe sie getroffen. Dabei haben wir uns zum Abschied auch geküsst. Nach meiner Depression genieße ich es sehr, wieder Emotionen zu spüren.
Ich liebe und begehre meine Frau (die ich seit meiner Kindheit kenne) über alles und achte sie sehr! Ich dachte, wir haben eine sehr gute Beziehung. Ich teile schon immer alle meine Emotionen und Gedanken mit ihr (bis auf die parallele Beziehung), wir kennen alle Abgründe unserer Seelen und alle Befindlichkeiten voneinander. Nach der Reha sind mir doch Punkte aufgefallen, die nicht gut sind (und die ich früher einfach akzeptiert habe). Ich habe mit meiner Frau darüber intensiv gesprochen und sie hat es sich sehr zu Herzen genommen. Im Moment ist unsere Beziehung super! Meine Beziehung zu ihr ist in keinerlei Weise durch meine Beziehung zu meinem "Kurschatten" beeinträchtigt. Ich habe auch nicht das Gefühl, mein Herz auf zwei Personen aufteilen zu müssen sondern dass meine Liebe zu meinem Kurschatten einfach zusätzlich besteht und auch bereichernd wirkt. Mein Kurschatten und ich hoffen, dass die emotionale Verliebtheit mit der Zeit abklingt und wir eine intensive aber normale Freundschaft parallel zu unseren Familien führen können.
Lieber Paul,
danke für dein Feedback. Was du beschreibst würde ich als emotionale Affäre einordnen. Und wie du erzählt hast, hat dir diese Verbindung sehr gut getan und sogar deine Ehe stabilisiert und dir geholfen, auch dort mehr „dich“ einzubringen.
Auch seid ihr beide sehr klar miteinander: Ihr wollte eure Partner nicht verlassen. Die Erfahrung zeigt, dass es gerade dann – gerade, wenn die Verliebtheit groß ist – geschickter ist, den Kontakt nicht weiter zu führen. So lasst die die Begegnung dort, wo sie ist und weitet sie nicht aus.
Man nimmt dankbar, was man bekommen hat, aber „füttert“ es nicht weiter. Sonst wächst es einem auch über den Kopf hinaus – man muss Kontakte verheimlichen, Partner bekommen evtl. doch etwas mit usw.
LG an dich
Lena