Oftmals beginnen Affären ganz unscheinbar… Am Anfang ist alles aufregend, geheim und vielleicht leidenschaftlich.
Doch dann – schwupp – findet man sich in einer Situation wieder, in der man hin- und hergerissen ist.
Ist das überhaupt noch eine Affäre oder schon mehr?
In diesem Guide erfährst du, wie aus einer Affäre eine Beziehung werden kann, inklusive der 11 häufigsten Anzeichen, ob aus der Affäre schon „mehr“ geworden ist.
Und falls du dich gerade selbst in so einer Situation befindest, erfährst du zusätzlich, wie du dich richtig entscheidest, sodass es gut weitergehen kann.
Also los geht’s!
Das alles erfährst du hier!
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Kann aus einer Affäre überhaupt eine Beziehung werden?
Der Übergang von einer Affäre zur Beziehung
Die 11 häufigsten Anzeichen, dass aus einer Affäre schon mehr geworden ist
Affäre oder Beziehung? So entscheidest du dich zwischen beidem!
Kann aus einer Affäre überhaupt eine Beziehung werden?
Affären laufen nach in ganz bestimmten Phasen ab. So ist es auch einem Klienten von szenario-zwei, nennen wir ihn Norbert, passiert.
Norbert war seit 5 Jahren verheiratet und hatte gemeinsam mit seiner Frau eine kleine Tochter.
… und dann hatte Norbert ganz plötzlich Steffi auf einer Veranstaltung kennengelernt.
Zwischen beiden „funkte“ es sofort und ehe sie sich versehen konnten, landeten sie auch schon gemeinsam in der Kiste. „Es“ war also passiert – die Affäre hatte begonnen.
Norbert war anfangs auch erstaunt über sich und dachte sich: „Bin ich wirklich jemand, der eine Affäre hat???“
Doch wie die meisten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, kippte auch Norbert in einen Rechtfertigungs-Modus, warum er die Affäre eingegangen war, und dachte sich: „Zuhause ist es eh gerade so stressig, Steffi lenkt mich ab. Und auch wenn es nicht der noble Weg ist, so kann ich daheim ausgeglichen sein und für meine Familie da sein!“
Und so lief die Affäre dann 4 Monate lang weiter, er und Steffi sahen sich einmal pro Woche.
Bis Steffi beim letzten Treffen beiläufig gesagt hat: „Lass uns doch im Sommer gemeinsam wegfahren!“
Daraufhin haben beide mal grob jene Zeiträume abgeglichen, wo sie Zeit hatten, um beim nächsten Treffen dann den gemeinsamen Trip buchen zu können.
Und plötzlich hat es „Klick“ gemacht: Ist das noch eine Affäre oder schon eine Beziehung?
Am Heimweg nach dem Treffen mit Steffi ist es Norbert plötzlich bewusst geworden: „Ich hab grad mit einer anderen Frau einen Urlaub geplant!“
Mit seiner Frau hatte er ja noch nicht mal über einen gemeinsamen Urlaub gesprochen, da hatte er das Thema eher vermieden in der letzten Zeit. Und bei Steffi hatte er nicht mal lang gezögert…
Daraufhin hat Norbert nachgedacht und auch die Zeit mit Steffi etwas reflektiert.
Tatsächlich machten er und Steffi schon viele „Beziehungs-Dinge“:
- Sie schreiben sich während der Arbeit, wie der Tag war.
(damit Norberts Frau das nicht mitkriegt) - Als Steffi sich ihre Zehe gebrochen hat, ist er sofort aus der Arbeit raus, um sie ins Krankenhaus zu fahren.
- Wenn Steffi etwas braucht, ist er für sie da.
- Es geht mittlerweile nicht mehr nur um Sex, sondern auch das Reden mit Steffi tut ihm gut.
Das war dann jener Zeitpunkt, wo es für ihn nicht mehr so klar war, ob es „nur“ mehr eine sexuelle Affäre war oder ob es doch schon „mehr“ war – eben eine Beziehung.
Gefühle kann man nicht planen und auch Beziehungen lassen sich nicht im Vorhinein planen.
Plötzlich denkt man nach, hat einen hellen Moment und merkt, wie weit es eigentlich schon gekommen ist.
Und vielleicht ist es ja auch bei dir so passiert: Alles hat unschuldig oder geheim begonnen – und nun, nach einer gewissen Zeit, ist der Übergang zwischen Affäre und Beziehung nicht mehr klar!
Schreib mir das auch gern in die Kommentare, wie es bei dir war – es würde mich freuen von dir zu hören!
Wo ist also der Übergang von einer Affäre zur Beziehung?
Nehmen wir nochmal Norbert und Steffi von vorhin her: Würde man einem Außenstehenden nur die Situation zwischen den beiden zeigen, würde dieser sagen: „Ja, die sind in einer Beziehung!“
Norbert hingegen bezeichnete Steffi nach wie vor als seine „Affäre“, obwohl man es zwischen beiden „eigentlich“ schon als Beziehung bezeichnen könnte.
Vielleicht merkst du schon, worauf ich hinauswill. Denn ich mag hier nicht Wortklauberei betreiben.
Denn es zählt stets die Handlung mehr als die Bezeichnung für etwas.
Natürlich ist auch jede Affäre eine Beziehung, wie auch jede Freundschaft eine Beziehung ist. Hier ist das deutsche Wort etwas sehr allgemein.
Darum tauchen wir nun tiefer ein und schauen uns im folgenden konkret jene Anzeichen an, ab wann aus einer Affäre eine Liebes- oder romantische Beziehung wird.
Die 11 häufigsten Anzeichen, wann eine Affäre zu einer Beziehung wird
In diesem Abschnitt geht es darum, wie du feststellen kannst, ob aus einer Affäre schon eine Liebes- oder romantische Beziehung geworden ist.
Insgesamt habe ich 11 Anzeichen für dich, mit denen du deine Situation beurteilen kannst.
Anzeichen #1: Affäre oder mehr – der Zeitfaktor
Klar: Je mehr Zeit man mit einer Person verbringt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Beziehung draus entwickelt.
Hier müssen wir aber unterscheiden, zwischen der „Dauer der Affäre“ und der Zeit, die man miteinander verbringt.
Eine Affäre kann auch sehr lange dauern und immer noch keine Beziehung sein, beispielsweise wenn man sich nur alle 2 Wochen sieht.
Dadurch verfestigen sich natürlich die gemeinsamen Strukturen, doch wenn ein eher unverbindlicher Charakter von beiden gewünscht ist und es beiden so passt, dann kann eine Affäre auch über Jahre gehen, ohne dass gleich beziehungsähnliche Strukturen wachsen.
Je mehr Zeit man mit einer Person verbringt, desto mehr kann geschehen und desto mehr kann aus einer Affäre schließlich mehr werden.
Wenn es bei den gemeinsamen Treffen immer nur schnell geht, wird viel weniger wahrscheinlich eine Beziehung draus, als wenn man sich der Affäre ausführlich widmet.
Die zentrale Frage ist also: Wie viel von der Zeit, die man selbst zur Verfügung hat, gibt man für die Affäre her?
Es ist ein großer Unterschied, ob man sich den ganzen Tag der Affäre widmet oder ob man sich denkt: „Okay, ich hab heute frei, ich treff die Affäre für 2h in einem Hotel!“
Das Ausmaß, wie man in eine Affäre investiert, entfacht auch das Potenzial, was daraus entstehen kann. Wenn man sich einer Affäre viel und intensiv widmet (auch in absoluten Stunden!) wird umso eher eine Beziehung rauskommen!
Anzeichen #2: Wie spontan kann man sein?
Affären beginnen in aller Regel gut durchgeplant, wegen der organisatorischen Schwierigkeiten, damit die Affäre nicht auffliegt.
Da kann es nur bedingte Spontaneität geben.
Deswegen macht es einen großen Unterschied, ob man die gemeinsame Zeit streng plant oder ob man sich auch mal spontan auf den anderen einlässt, weil man Zeit und Lust hat und den anderen sehen möchte.
Eine Klientin von szenario-zwei hat Folgendes erzählt. Sie hatte eine Affäre mit einem Mann und dieser hatte spontan geschrieben: „Hey, bin heute schon früher fertig mit der Arbeit, magst du dich treffen?“
Sie hat sich voll gefreut und gleich zugesagt. Erst kurze Zeit später hat sie innegehalten und sich gefragt: „Ist das wirklich so gescheit? Hab ich eh alles gut organisiert, damit es nicht auffliegt?“
Erst ein paar Stunden später hat die Frau also bemerkt, was das bedeutet und dass sich so die Affäre in eine Beziehung entwickeln könnte.
Affären müssen (aus organisatorischen Gründen) geregelt und abgemacht ablaufen.
Das heißt: Wenn man ganz spontan Zeit und/oder Lust hat, wie verbringt man die? Je mehr Spontaneität es bei der Affäre gibt, desto eher kann aus einer Affäre mehr werden und sich eine Beziehung daraus entwickeln.
Anzeichen #3: Immer mehr Kontaktpunkte
Ob aus einer Affäre schon mehr geworden ist, entscheidet sich auch darin, ob man sich nur schreibt, um abzumachen, wann und wo das nächste Treffen stattfindet oder ob man sich auch „zwischendurch“ oft schreibt.
Telefoniert man nur schnell zwischendurch oder ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man auch länger miteinander telefoniert, um sich Dinge zu erzählen.
Schauen wir uns als Beispiel eine sexuelle Affäre an:
Wird bei einem Treffen schon das nächste Treffen abgemacht und dazwischen hat man keinen Kontakt? Oder gibt es ein klares Zeitfenster, wo man sich anruft, das Organisatorische regelt und nachher löscht man den Verlauf wieder?
Oder ist aus der Affäre schon zu einer Beziehung geworden, wo man sich jeden Tag mittlerweile schon 2-3x am Tag schreibt?
Je mehr Kontaktpunkt man miteinander hat, desto eher ist aus einer Affäre schon eine Beziehung geworden.
Anzeichen #4: Affären haben kein „Wir“
In Beziehungen gibt’s immer ein kontextualisiertes „Wir“, also „wir im Bett“ oder „wir im Gespräch“.
In einer Beziehung fragt man sich immer: Was braucht dieses „Wir“, was brauchen wir als Paar?
In einer Affäre stellt man sich viel mehr die Frage: Was brauche ich? Was möchte ich?
Je mehr man also ins „Wir“ geht, desto mehr wird aus einer Affäre eine Beziehung.
Wenn beispielsweise bei einer Affäre die größte Frage ist: „Welchen tollen Wein bestellen wir uns aufs Zimmer?“, dann ist dies für den Moment und das Abenteuer eine wichtige Frage. Dennoch ist sie sehr oberflächlich.
Würde man beispielsweise fragen: „Wie geht’s uns MITeinander? Wie geht’s unserem ‚Wir‘?“, dann ist der Übergang von der Affäre in eine Beziehung geschaffen.
Auch an der Gesprächskultur kann man erkennen, ob eine Affäre schon mehr wird oder auch schon geworden ist.
Bei Affären bleibt es oft bei oberflächlichen Gesprächen (außer bei emotionalen Affären): „Wie geht’s dir? … Ah, eh gut … Okay, legen wir los!“
Bei Beziehungen sind es vielmehr Prozessgespräche, die in die Tiefe gehen. Man erzählt etwas von sich und von den eigenen Wünschen und Träumen. Das geht sehr weit weg von oberflächlichem Small-Talk.
Anzeichen #5: Kurzfristige vs langfristige Planung
In einer Beziehung gibt es immer den Gedanken von: „Wir teilen einen gemeinsamen Weg unseres Lebens.“
Und da ist es nur allzu logisch, dass man gemeinsam auch Aktivitäten oder Urlaube in der Zukunft plant.
Bei einer Affäre reicht die Planung meistens von dem einen zum nächsten Treffen. Es ist beiden klar, dass die Affäre nicht von Dauer ist, sondern diese nur so lange aufrecht bleibt, wie es beiden in ihren Bedürfnissen dient.
Nehmen wir das Beispiel von Norbert von weiter oben her. Er hatte mit Steffi einen gemeinsamen Urlaub geplant, bevor er mit seiner Frau darüber gesprochen hat.
Je mehr man also auch gemeinsame Pläne schmiedet, desto mehr entwickelt sich die Affäre in eine Beziehung.
Anzeichen #6: Man investiert immer mehr
Bei einer Affäre wünscht man dem anderen natürlich nichts Schlechtes und nur das Beste. Dennoch ist jeder für das eigene Leben mitsamt allen Problemen selbst verantwortlich.
In einer Beziehung geht und fühlt man mit dem emotionalen Weg des Partners mit. Man kümmert sich umeinander, unterstützt einander und überlegt gemeinsam, wenn es Herausforderungen gibt.
Nehmen wir an, die Affäre verliert den Job, dann wird man natürlich sagen: „Ich hoffe du findest bald wieder einen neuen Job!“ Aber darüber hinaus wird man jetzt nicht übermäßig viel Unterstützung anbieten wollen.
In einer Beziehung wird man eher sagen: „Erzähl mal, wie geht’s dir gerade damit?“ Man wird zuhören und die eigene Unterstützung anbieten, beispielsweise sagen: „Ja klar übe ich mit dir das Bewerbungsgespräch!“
Und auch nach dem Bewerbungsgespräch wird man sich gleich beim Partner melden (siehe Anzeichen #3) und stößt spontan auf den Erfolg an (siehe Anzeichen #2).
All das würde bei einer Affäre nicht in diesem Maße ablaufen.
Und natürlich kann auch ein „Ich liebe dich!“ von der Affäre auf ein verstärktes emotionales Investment hindeuten und einen (bevorstehenden) Weg in eine Beziehung andeuten.
Das heißt:
Je mehr man selbst auch emotional investiert in die gemeinsame Verbindung, je mehr man gemeinsam den Weg des Lebens geht, desto eher wird aus der Affäre eine Beziehung.
Anzeichen #7: Man erkennt „bids“ beim anderen
Das Konzept der „bids“ geht auf John Gottman zurück. In Beziehungen ist ein sehr wichtiger Aspekt, wie sich die Partner gegenseitig Aufmerksamkeit schenken.
Da kommen die, wie Gottman sie nennt, „bids to connect“ ins Spiel, also etwas sperrig übersetzt sowas wie „Angebote für Verbindung“.
Würde in einer Beziehung der Partner einen Seufzer ausstoßen, würde man gleich fragen: „Hey, was ist los?“
In Affären ist jeder für sich selbst verantwortlich, man ist eher im „Einzelkämpfer-Modus“ unterwegs und man denkt: „Naja, wenn was ist, dann wird er/sie es schon sagen…“
In Beziehungen ist dies ganz anders. Da bemüht man sich, die Signale (= „bids“) vom anderen zu erkennen, wenn beispielsweise der Partner auf eine bestimmte Art und Weise schaut oder anders als gewohnt auf eine Nachricht antwortet.
Sobald man sich also mehr auf den anderen einlässt, entstehen Gefühle für Fürsorge, man ist für den anderen da. Es entsteht mehr ein „Wir“ (siehe Anzeichen #4) und aus der Affäre wird so immer mehr eine Beziehung.
Anzeichen #8: Umgang mit dem Alltag
Bei einer Affäre spielt sich alles in einem abgemachten Kontext ab und beeinflusst sich nicht gegenseitig.
Der Gedanke einer Affäre ist vielfach wie folgt: „Ich hab hier meinen Spaß und eine gute Zeit. Ich lass meinen ganzen Alltagsstress hinter mir für die Zeit der Affäre!“
Sobald man jedoch Alltag mit hineinbringt, können schrittweise beziehungsähnliche Strukturen wachsen.
Was meine ich hier mit Alltag? Das ist im Wesentlichen alles, wo nichts Besonderes geplant ist, wo alles vor sich hingeht, damit das Leben weiterfließen kann.
Das heißt:
Mit einer Affäre würde man zu Beginn vermutlich nicht Infos darüber teilen, dass man gerade Wäsche gewaschen hat oder dass es um die Ecke einen coolen Rabatt im Sport-Shop gibt. Man würde auch nicht teilen, dass man schon voll müde ist, sich aber trotzdem noch die letzte Episode der eigenen Lieblingsserie anschaut.
Dieser Alltag hat anfangs ein einer Affäre keinen Platz.
Je mehr man hingegen den anderen am eigenen Leben und am eigenen Alltag teilhaben lässt, desto eher wird dann aus der Affäre eine Beziehung.
Anzeichen #9: Affären stillen nur ein spezielles Bedürfnis
Affären haben einen sehr zweckdienlichen Charakter, wie beispielsweise:
- Sex,
- Gespräche (bei emotionaler Affäre),
- Ablenkung,
- Abenteuer,
- …
Bei einer Affäre ist dieses Bedürfnis isoliert vom Rest, da steht der Zweck im Vordergrund.
Bei einer Beziehung kriegt man hingegen das „Gesamtpaket“ inklusive Schwiegereltern usw.
Bei einer Affäre existiert eigentlich nur das Coole und Aufregende, Probleme haben eher keinen Raum.
Sobald jedoch dieses Bedürfnis nicht mehr im Vordergrund steht und der Alltag (siehe Anzeichen #8) dazukommt, dann wird aus einer Affäre eine Beziehung.
Anzeichen #10: Wie offiziell ist es?
Die meisten Affären sind geheim. Der eigene Partner, aber auch Freunde oder Familienmitglieder wissen nicht darüber bescheid.
Der Grund:
Affären sind sozial nicht akzeptiert und das Auffliegen einer Affäre würde auch in der bestehenden Beziehung große Verwerfungen bedeuten.
Zusätzlich beheizt oft der geheimnisvolle Aspekt die Affäre und die Gefühle, die man verspürt.
Gänzlich anders ist es in einer Beziehung: Da wissen die Freunde und die Familie Bescheid.
Je mehr man sich also auch in der Öffentlichkeit zusammen zeigt, je mehr Menschen von der Affäre Bescheid wissen, desto eher geht es in Richtung Beziehung.
Anzeichen #11: Umgang mit Problemen
Wenn in einer Beziehung etwas nicht passt, dann gibt’s immer die Idee: „Wir sollten einen Weg finden!“, oder: „Ich sollte es ansprechen, was mir nicht passt!“
Bei Affären ist dies gänzlich anders. Dort herrscht oft folgender Gedanke vor: „Ahhh, es passt nicht mehr, ich beende die Affäre!“
Ab dem Zeitpunkt, wo die Affäre „Arbeit“ erfordern würde und sobald man draufkommt, dass sie nicht mehr diese anfängliche Sorgenfreiheit hat, wird die Affäre oft beendet.
Man könnte also durchaus folgendes sagen:
Wenn es in der Affäre ein Problem gibt, dann wird sie beendet. In einer Beziehung ist hingegen die Krise eine Chance, um weiter zusammenzuwachsen.
Affäre oder Beziehung: So entscheidest du dich!
Bislang haben wir uns damit beschäftigt, ob es noch eine Affäre ist oder vielleicht schon in Richtung Beziehung geht.
In diesem Abschnitt möchte ich dir wichtige Strategien zeigen, wie du für dich feststellen kannst, wie du weiter vorgehst.
„Wie konnte es nur so weit kommen?“
Ich hatte es eingangs schon erwähnt: Gefühle kann man nicht planen.
Und so wie bei Norbert passiert es vielen. Schwuppdiwupp ist es passiert und man merkt: „Hoppala, ich führe eigentlich eine Doppelbeziehung oder bin am Weg dorthin!“
Wenn man in beiden Beziehungen bleibt (und das machen einige), dann entwickelt es sich oft so, dass man zwei voneinander unabhängige Beziehungen führt. Da muss man ein ziemliches Organisationstalent sein, um das alles zu managen.
Zusätzlich besteht dann auch immer die Gefahr, dass alles auffliegt. Und je länger man diese Doppelbeziehung führt, desto blöder wird es dann.
Jetzt hast du noch die Wahl, ob aus der Affäre (noch) mehr wird!
Damit meine ich: In der jetzigen Situation hast du noch die Wahl, aktiv zu entscheiden, wie du weitermachen willst.
Und klar, es ist eine schwere Wahl und oftmals die sprichwörtliche Qual der Wahl. Viele Menschen kamen auch deswegen zu szenario-zwei ins Coaching: Um Klarheit zu bekommen, wie sie für sich die beste Entscheidung treffen können.
Richtig schlimm wird es aber erst, wenn du dir denkst: „Ich schau mal, was passiert“, und dir die Wahl dann abgenommen wird und du keine Option mehr hast. Entweder weil du dich verplapperst oder deine Affäre alles auffliegen lässt.
Dann kommt man oft drauf, was man eigentlich gern gewollt hätte. Nur ist es dann zu spät oder zumindest immens kompliziert.
Das heißt:
Wenn du gerade in einer Situation bist, wo aus einer Affäre gerade eine Beziehung wird, und du jetzt diese Zeilen liest, dann macht es Sinn, die Entscheidungen selbst und in der richtigen Reihenfolge zu treffen.
Und die erste Entscheidung ist die folgende…
Willst du die „Haupt-Beziehung“ behalten oder nicht?
Erst wenn die Situation in deiner Haupt-Beziehung gelöst ist, kannst du die nächsten Schritte gehen.
Meiner Erfahrung nach vermeiden dies die meisten und versuchen alles ausschließlich auf der Ebene der Affäre zu lösen. Man tut dann so, als hätten die Affäre und die Haupt-Beziehung nichts miteinander zu tun. Und das geht dann oft in die Hose.
Was passiert, wenn man die Affäre als Grundlage der eigenen Entscheidung hernimmt?
Dann entsteht oft der Vorwurf: „Ich habe meine Beziehung für dich verlassen!“
Oder man ist dann überrollt vom gemeinsamen Alltag und was das nun tatsächlich alles bedeutet.
Aus diesem Grund sollte die Frage: „Will ich in der Haupt-Beziehung bleiben oder nicht?“ unbedingt zuerst beantwortet werden!
Wenn du in der Haupt-Beziehung bleiben möchtest
Falls du dich entschließt, dass du die Haupt-Beziehung behalten möchtest, dann ist die nächste Frage: Willst du weiterhin eine Affäre führen?
Und natürlich auch: Ist es mit dieser Person gerade möglich, weil da ja gerade liebe entsteht.
Manche beenden dann auch die Affäre und suchen sich jemand Neuen, wo keine Gefühle im Spiel sind, sondern es beispielsweise nur um das Sexuelle geht.
Wenn du nicht in der Haupt-Beziehung bleiben möchtest
Wenn du nicht in der Haupt-Beziehung bleiben möchtest, dann ist die nächste Frage: Ist deine Affäre, die Person, mit der du stattdessen eine Beziehung führen möchtest?
Die „Bilderbuchlösung“ wäre: Die Haupt-Beziehung beenden und anschließend für einen Zeitraum die Affäre nicht zu sehen, dass man selbst mal alles erledigen kann.
Insbesondere auch, um sich selbst klar zu werden: Will ich denn überhaupt aus der Affäre nun eine Beziehung machen?
Manche Klient:innen von szenario-zwei haben sich dann auch entschieden, beides zu beenden, also die Haupt-Beziehung und die Affäre, um mal eine Zeit für sich zu sein.
Jetzt bist du dran!
Nach meinem langen Monolog übergebe ich nun an dich.
Treffen manche Anzeichen auch auf deine Situation zu?
Oder benötigst du Hilfe, um dich zu entscheiden?
Schreib mir gern in die Kommentare!
Und falls du in der Situation bist und aus deiner Affäre eine Beziehung machen möchtest, dann empfehle ich dir Lenas 5-Schritte-Strategie zu diesem Thema.
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Alles Liebe,
Stephan
Hallo, waren beide verheiratet und hatten mit einander eine Affäre um anfangs einen Mangel zu kompensieren. Die Affäre flog erst bei ihr danach bei mir auf… beide wollten nicht zurück und wir versuchten (Affärenzeit ca 6Monate) zusammen eine normale Beziehung zu führen.
Erst wohnte jeder für sich, nach einem Jahr dann zusammen.
Es hatte es in der Vergangenheit noch nie in meinem Leben so viel Auseinandersetzungen gegeben mit dem neuen Partner (unterschiedliche Lebenseinstellungen)… selbst mit der Ex-Frau trotz des Betruges habe ich kein Streit.
Jetzt lernte ich eine wunderbare Person kennen bei der kein Mangel im Vordergrund steht und befinde mich wieder in einer Affäre ♂️ und sind uns einig, dass wir es zusammen versuchen sollten….
Ein Entscheidung muss getroffen werden, ich möchte keinen Streit mehr….
Die Aufstellung an sich ist nicht uninteressant, klingt jedoch eher wie eine Abstufung, wie intensiv die Affaire ist. Wird die Affaire nicht zu einer, weil sie eben geheim ist? Problematisch wird es eher, wenn beide oder mind. einer schon in einer festen Familienstruktur hängt. Viele Affairen würden wahrscheinlich auch auf natürliche Art zu Beziehungen werden, wären beide ungebunden. Ob diese dann hält, das ist die zweite Frage.
Zum Fallbeispiel oben, wie kann ein gemeinsamer Urlaub mit der Affaire gebucht werden, wenn Norbert mit einer Frau und einem Kind zu Hause sitzt?
Die Schwiegereltern muss man nicht kennenlernen, da man ja geheim bleibt.
Häufig gehen ja Gefühle voraus, man lernt sich kennen, führt Gespräche, stellt gemeinsames fest und rutscht in die sexuelle Ebene.
Loslassen will keiner, eine gemeinsame Zukunft im klassischen Sinne ist nicht vorgesehen. Die Treffen sind selten und auch immer schön, da man ja nicht den stressigen Alltag managen muss, weniger Möglichkeiten auf Konflikte hat. Der Zauber des Anfangs und neuem unterliegt.Wahrscheinlich würde man sich irgendwann auch auf die Nerven gehen. Beide lernen sich von ihrer schlechten Seite kennen, in der Betrügerrolle. Wer sagt, dass man das Muster nicht aufeinander wiederholen würde.
Gefühle in einer Affäre sind schwer zu greifen, da man sich rational schon einiges nicht erlaubt. Es sind trotzdem welche vorhanden und man leidet, weil man irgendwas doch unterdrückt, weil man nicht das leben kann, was man gerne hätte. Das ist alles Sucht und eine gewisse Tortur der Seele gleichzeitig. Nicht wissen wie es ausgeht.
Wer mit mir sich austauschen mag ohne Wertung, gerne. Wir wissen wohl alle, dass es nicht moralisch ist.
Ich stecke gerade in der Entscheidungskrise und weiß leider nicht, wo das alles noch hinführen soll.
Ich auch ,liebe Dani. Vielleicht können wir uns austauschen?
LG von Lola
Hallo Dani, hier ist auch eine Dani, der es gerade genauso geht. Ich liebe meine Affäre (er ist verheiratet, ich seit 6 Wochen getrennt von meinem Mann). Er kann sich einfach „noch“ nicht trennen und mir geht es zusehens schlechter mit der Situation……
Wie ist es weiter gegangen? Das wäre interessant zu wissen
Mir geht es genauso
Liebe Dani,
mich würde auch sehr interessieren wie es ausgegangen ist?
Oder wenn jmd. anderes eine Erfahrung dazu hat?
Ich stecke auch Mittendrin. Ich fürchte, dass es einfach nur der Hormoncocktail der Verliebtheit ist, der einen nicht klar denken lässt, – aber da kann man ja auch nicht einfach raus. Meine Affäre fühlt sich nach mehr an als Verliebtheit. Ich bin verheiratet (37), 10 Jahre vermeintlich glücklich, ohne Kinder. Meine Affäre hatte sich wenig zuvor von seiner Frau getrennt, bevor es mit uns begonnen hat. Seine Ehe ging 18 Jahre. Ich denke auch nur so lange nur wegen der Kinder und vielleicht Bequemlichkeit, wer weiß. Wir sind Arbeitskollegen und kennen uns schon lange. Wir haben uns bis dahin einfach gut verstanden. Ich dachte am Anfang das typische "OK, wie konnte mir das jetzt passieren? Warum habe ich das überhaupt zugelassen? Ganz schön dumm, – mein Arbeitskollege… usw. Und ich sagte und sage mir selbst jeden Tag wie ein Mantra: "die Gefühle die ich habe sind jetzt nur der Rausch durch die neue Erfahrung, die Hormone, die Lebendigkeit spüren. Das ist eine Phase das geht vorbei…"
Nun habe ich 2 1/2 Monate die Affäre gelebt. Am Anfang ging es noch durch den Rausch der Gefühle, aber dann ist der innere Konflikt/ das schlechte Gewissen meinem Mann ggü. zu groß geworden.
Genauso wie es in den zahlreichen Ratgebern, Blogs usw. beschrieben wird hat mich das ganze in ein Gefühlschaos gestürzt. Ich habe die Affäre jetzt beendet, um etwas Abstand zu bekommen und bei mir selbst zu suchen, wo ich stehe. Es ist erst eine Woche vergangen und es ist quälend. Jeder Tag ist lang und fühlt sich an wie eine Trennung. Das ist vielleicht auch nur gerecht. Ich bin einfach so zerrissen zwischen den Gefühlen und der Dankbarkeit die ich für meinen Ehemann empfinde und den Gefühlen die ich vermeintlich für meinen Kollegen empfinde. Es fühlt sich nach so viel mehr an, als einfach nur "ein Rausch/ eine Phase". Es war nicht nur sexuell. Ich würde gerne mit Ihm so viele Dinge erleben und teilen. Aber vielleicht täuschen mich meine Hormone auch einfach nur…
Ich habe ein gutes Leben mit meinem Mann und ich kann selbst kaum glauben, dass ich das zurzeit in Frage stelle. Das hat mir den Boden unter den Füßen wegezogen, dass ich dieses Leben was ich mir aufgebaut habe so in Frage stelle. Meine Affäre kann mir das Leben nicht bieten das ich habe. Nur ein anderes, aber nicht besseres Leben. Ich weiß, bei mir ist alles noch ganz frisch und ich muss mich bestimmt erstmal emotional beruhigen und das Ende der Affäre verarbeiten, aber ich freue mich über jeden einzelnen Erfahrungsbericht wie es anderen/ Euch ergangen ist. Das kann natürlich kein Wegweiser für einen selbst sein…aber vielleicht eine Hilfe? Ein Trost…?