Fremdgehen gehört sicher zu den Beziehungskillern Nr.1.
Im selben Atemzug schwingt stets die Frage mit: „Warum ist das passiert?“
In diesem Guide wirst du die Antwort auf die Frage bekommen, warum Menschen fremdgehen.
Und zwar hat sich auch die Wissenschaft mit diesem Thema beschäftigt und sehr interessante Erkenntnisse zutage gefördert.
Wir werden uns jene 8 Haupt-Motivationen anschauen, warum Menschen in einer Beziehung untreu werden.
Zusätzlich erfährst du, welchen Einfluss der eigene Bindungsstil und die eigenen Glaubenssätze über Beziehungen darauf haben, warum Menschen fremdgehen.
Neugierig geworden?
Dann lies jetzt weiter!
Überblick: Das alles erfährst du hier
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Warum Menschen wegen einer „schlechten“ Beziehungen fremdgehen
Welche ZUSÄTZLICHEN Faktoren es für Fremdgehen gibt
Die 8 Haupt-Gründe, warum Menschen fremdgehen [direkt aus der Wissenschaft]
Gehen Männer und Frauen aus unterschiedlichen Gründen fremd?
Wie die Bindungsstile und eigene Glaubenssätze die Motivation fürs Fremdgehen beeinflussen
Warum Menschen wegen einer „schlechten“ Beziehungen fremdgehen
Man spricht von „Fremdgehen“, wenn man mit jemandem „außerhalb“ der eigenen Haupt-Beziehung ein intimes oder emotionales Verhältnis eingeht.
Beim Fremdgehen setzt man sich selbst also über das (stillschweigend) getroffene Agreement über Treue in der Beziehung hinweg.
Und rein logisch gesehen, dürften Menschen ja nicht fremdgehen, oder?
Denn die Kosten-Nutzen-Rechnung für einen Seitensprung oder Ähnliches ist stark negativ.
Denn wenn man erwischt wird, drohen oftmals unliebsame Konsequenzen.
Der Partner wird nämlich mindestens sehr wütend sein oder sich sogar deswegen trennen.
Schlimmstenfalls wird der Partner dann überall ausplaudern, dass man untreu war, bis hin zu sozialen Bloßstellung.
Das birgt also zusätzliche soziale Konsequenzen bei gemeinsamen Freunden beispielsweise: Was denken diese Menschen dann über einen selbst, weil man ja eiskalt betrogen hat?
Also drängt sich die Frage auf:
Warum ist es nun also, dass Menschen fremdgehen, trotz dieser potenziell negativen Konsequenzen?
Probleme in der Beziehung als Ursache für Fremdgehen
Grundsätzlich liegt ein Grund für Fremdgehen in einer „schlechten“ Beziehung oder zumindest in negativen Erfahrungen, die man selbst in der Beziehung gemacht hat.
Wenn es in der Beziehung also wenig Freunde, viele Streitereien und eine generell unbefriedigende Kommunikation gibt oder die Gefühle nicht mehr vorhanden sind…
All das spielt eine große Rolle, um zu erklären, warum Menschen fremdgehen.
Oder anders gesagt:
Menschen gehen fremd, weil es in der Beziehung nicht mehr „rund“ läuft und die eigenen Bedürfnisse (egal ob jetzt körperlich oder emotional!) nicht erfüllt werden.
Das Bindungsverhalten als Ursache, warum Menschen fremdgehen
Vor diesem Hintergrund spielen auch die Bindungsstile eine Rolle, warum Menschen fremdgehen.
Man kann hier zwischen unterscheiden zwischen den folgenden Ausprägungen:
- Bindungsängstler: Wollen unabhängig bleiben und sind in einer Beziehung eher distanziert zum Partner.
- Verlustängstler: Wünschen sich viel Nähe und dass man aufeinander angewiesen ist.
Grundsätzlich sollte in einer Beziehung eine Balance herrschen zwischen Autonomie und Nähe.
Sowohl Bindungs- als auch Verlustängstler tun sich aber schwer, diese Balance in der Beziehung gut hinzubekommen.
In Bindungsängstlern ruft zu viel Nähe enormes Unbehagen hervor, während Verlustängstler keine Sekunde ohne den Partner verbringen wollen.
Werden nun diese Bedürfnisse nach Autonomie (Bindungsängstler) oder Nähe (Verlustängstler) vom Partner nicht erfüllt, wird die Beziehung zunehmend als unbefriedigend erlebt und Konflikte sind vorprogrammiert.
Die Folge:
Man geht fremd und „stillt“ dieses unbefriedigte Bedürfnis außerhalb der Beziehung.
Doch wie wir gleich sehen werden, liegen die Gründe für Fremdgehen eben NICHT nur in einer schlechten Beziehung.
Was es damit auf sich hat, sehen wir uns jetzt genauer an.
Es gibt auch Gründe für Fremdgehen, die NICHT in der Beziehung zu finden sind!
Sehr lange Zeit war auch die Forschung eher der Meinung: Wenn’s in der Beziehung nicht gut läuft, dann geht man verstärkt eine Affäre ein.
Daraus resultierten viele „Beziehungs-Defizit-Modelle“ fürs Fremdgehen.
Unsere Erfahrung aus dem Coaching zeigte jedoch: Das ist nur die halbe Wahrheit.
Uns berichteten regelmäßig Klienten, dass sie in einer erfüllten Beziehung sind, diese eben nicht verlieren möchten und trotzdem fremdgehen. Die sagen dann sowas wie: „Da hab ich ihn/sie gesehen… Und da hab ich mich augenblicklich hingezogen gefühlt.“
Das heißt:
Fremdgehen nur wegen eines Defizits in der Beziehung zu erklären sind, greift etwas zu kurz nach unserer Erfahrung. Menschen gehen nämlich auch fremd, wenn sie in einer glücklichen Beziehung sind.
Und das hat mittlerweile auch schon die Forschung gezeigt, wie du im folgenden Abschnitt erfahren kannst.
Nun zeigt auch die Forschung: Menschen gehen auch aus situationsbedingten Gründen fremd!
Dieses Thema hat nun auch die moderne Forschung aufgegriffen und gezeigt: Die Motivation für Fremdgehen liegt eben NICHT allein in einer schlechten Beziehung.
Zusätzlich zu den defizit-orientierten Gründen (siehe vorhin), gibt’s Gründe, die nicht unmittelbar mit der Beziehung zu tun haben, warum Menschen fremdgehen.
Hier spielen ganz stark so genannte „situationsbezogene“ Faktoren eine Rolle.
Das Fremdgehen passiert nämlich dann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
(siehe auch die erste Phase bei Affären von „Man bemerkt eine Option“, mehr dazu hier – klick!).
Diese Gelegenheiten können vielfältig sein:
- Man ist betrunken und konnte nicht mehr klar denken.
- Man geht fremd, weil man sich zur neuen Arbeitskollegin total hingezogen fühlt.
- Man selber ist gerade sehr gestresst und sucht etwas Abwechslung.
Weitere Faktoren können sein, dass man den eigenen Selbstwert aufbessern mag, im Sinne von: „Mit der/dem hab ich auch was gehabt!“
Oder dass man selbst schlicht neugierig ist und die eigene Sexualität auch mit anderen Partnern erforschen möchte.
(ohne dass es deswegen zwangsläufig in der Beziehung schlecht im Bett laufen muss!)
Also:
Du weißt nun, dass Menschen sowohl wegen einer schlechten Beziehung als auch wegen situationsbedingten Gründen fremdgehen.
Damit können wir nun den Kreis schließen und uns jenen 8 Haupt-Gründen fürs Fremdgehen widmen, welche auch in der wissenschaftlichen Forschung Thema sind.
8 Gründe, warum Menschen fremdgehen gemäß der Wissenschaft
In wissenschaftlichen Studien (Genaueres dazu am Ende des Guides) werden insgesamt 8 Gründe aufgezählt, warum Menschen fremdgehen.
Wir werden uns diese gleich etwas genauer ansehen, jedoch lassen sie sich auch unterteilen in dyadische Gründe, die also etwas mit einem Defizit in der Beziehung zu tun haben und eben non-dyadische Gründe, deren Ursprung eher nicht in der Beziehung liegen.
Schau dir dazu am besten die folgende Grafik an:
#1 Keine Liebe mehr
Bei diesem Grund für Fremdgehen empfindet man keine oder nur noch wenige positive Gefühle oder Liebe für den Partner.
Oftmals langweilt man sich auch in der Beziehung und spielt mit dem Gedanken, sich zu trennen.
Vielleicht haben Freunde oder Familienmitglieder auch gesagt, dass man eigentlich jemand „Besseren“ verdient hätte.
Typische Aussagen sind:
- „Ich habe mich entliebt.“
- „Ich habe keine Gefühle mehr.“
- „Ich spüre keine Liebe mehr.“
- „Ich bin nicht sicher, ob ich meinen Partner noch liebe.“
- „Ich weiß nicht, ob wir wirklich zusammenpassen.“
#2 Vernachlässigung in der Beziehung
Man selbst fühlt sich vernachlässigt in der Beziehung oder eine emotionale Distanz zum Partner.
Vielleicht hier als kleiner Vorgriff: Gerade Verlustängstler gehen fremd wegen diesem Grund, da für sie ja eine ständige Nähe zum Partner wichtig ist.
Vielfach baut sich dann lange Zeit ein Groll auf, bis man schließlich eine Person kennenlernt, die einem selbst dann diese vermeintliche Nähe gibt, die man in der Beziehung nicht bekommt.
Typische Aussagen sind hier:
- „Mein Partner verbringt nicht genug Zeit mit mir.“
- „Ich bin mir nicht sicher, ob mich mein Partner liebt.“
- „Ich glaube, mein Partner findet mich nicht attraktiv genug.“
#3 Sexuelles Verlangen
Menschen gehen aus diesem Grund fremd, weil ihr Partner nicht die gleichen sexuellen Vorlieben wie man selbst hat.
Vielfach geht es auch in die Richtung, dass man selbst gern andere sexuelle Praktiken ausprobieren möchte, der Partner jedoch diesbezüglich kein Interesse zeigt.
Zusätzlich spielt dieser Grund auch eine Rolle, wenn der Partner generell die Lust am Sex in der Beziehung verloren hat und im Bett sozusagen Flaute herrscht.
Man versucht dann, dies außerhalb der Beziehung auszuleben.
Typische Aussagen sind:
- „Im Bett stimmt die Chemie zwischen uns einfach nicht.“
- „Ich könnte den Sex beim Fremdgehen viel mehr genießen.“
- „Mein Partner will nicht mit mir schlafen.“
#4 Wut
Das Fremdgehen ist eine Folge von einer Form von Wut in der Beziehung.
Man will den Partner für ein Verhalten bestrafen, welches man selbst so nicht gutheißt. Das kann sogar soweit gehen, dass man manchmal sogar will, dass der Partner das Fremdgehen erkennt.
Es geht also in die Richtung, es dem Partner „heimzuzahlen“ im Sinne von: Wie du mir, so ich dir!
Das kann auch in die Richtung gehen, dass man weiß (oder auch nur glaubt), der Partner wäre fremdgegangen und man dies nun selbst auch tut.
Typische Aussagen sind dann:
- „Mein Partner war untreu und ich wollte für Gleichstand sorgen.“
- „Ich hab das Gefühl, mein Partner betrügt mich und deswegen bin ich auch fremdgegangen.“
- „Bevor ich fremdgegangen bin, hatten wir einen bösen Streit. Da wollte ich mich einfach rächen.“
#5 Niedriges Commitment
Mit Commitment meine ich, wie stark man sich selbst und dem Partner verbunden fühlt oder wie stark man sich der Beziehung „zugehörig“ fühlt.
Ein niedriges Commitment ergibt sich dann, wenn man sich beispielsweise auseinanderentwickelt über die Zeit.
Oder auch, wenn man nur mehr im Alltag gemeinsam funktioniert, also das Gefühl hat, nur noch Eltern oder Mitbewohner zu sein.
Wenn dann das Commitment in der Beziehung und zum Partner nachlässt, dann lassen sich Menschen auch eher darauf ein, fremdzugehen.
Auch Bindungsgänstler (um wieder etwas vorzugreifen) haben ein eher niedriges Commitment in einer Beziehung und gehen fremd, um sich etwas ihre Autonomie zurückzuholen.
Typische Aussagen sind hier:
- „Wir beide haben eigentlich nie darüber gesprochen, ob wir „zusammen“ sind.“
- „Ich fühle mich nicht wohl, wenn wir in der Beziehung ständig aufeinander kleben. Die Affäre half mir, hier etwas Distanz reinzubringen.“
#6 Abwechslung
Wir kommen nun zu jenen Gründen fürs Fremdgehen, die nicht zwangsläufig etwas mit der Beziehung zu tun haben.
Bei diesem Grund steht oftmals der Wunsch im Vordergrund, andere Dinge auszuprobieren.
Man tut dies vielmehr aus Neugierde und nicht Frust oder wegen negativer Erlebnisse in der Beziehung (wie das ja bei den dyadischen Gründen fürs Fremdgehen der Fall war).
Typische Aussagen sind hier:
- „Ich wollte eine größere Anzahl an Sexualpartnern.“
- „Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Partner meinen Seitensprung nicht herausfinden wird.“
- „Ich bin einfach jemand, der auch gern mit anderen was hat.“
#7 Selbstwert
Ein weiterer Grund für Fremdgehen hängt mit dem eigenen Selbstwert zusammen.
Zum Beispiel, wenn man sich selbst was beweisen oder selber besser fühlen mag, weil man mit dieser einen Person ein Verhältnis hatte.
Manche gehen auch fremd, um sich die eigene Wirkung oder Attraktivität zu bestätigen und sich dadurch wieder besser zu fühlen.
Typische Aussagen sind:
- „Ich wollte mich einfach besser fühlen.“
- „Ich hab mich immer schon zu ihm hingezogen gefühlt und wollte schauen, was geht.“
#8 Situation
Und schließlich haben wir den klassischen „situationsbedingten“ Fall.
Die Ausprägungen hier sind vielfältig, ob jetzt Alkohol im Spiel war oder man einfach gerade selbst viel um die Ohren hatte und „es“ einfach passiert ist.
Allen gemeinsamen ist: Es gab in einer bestimmten Situation die Gelegenheit fremdzugehen und man hat das dann auch getan.
Typische Aussagen sind dann:
- „Ich bin auf einer Dienstreise fremdgegangen und war da nicht ich selbst.“
- „Wir haben geredet und dann hat es zwischen uns ‚Klick‘ gemacht.“
- „Ich konnte nicht klar denken, weil ich so viel um die Ohren hatte.“
Gehen Männer und Frauen aus unterschiedlichen Gründen fremd?
Vielfach stellt sich auch die Frage nach geschlechterspezifischen Unterschieden beim Fremdgehen.
Das werden wir uns in diesem Abschnitt nun etwas genauer ansehen.
Frauen gehen öfters fremd, wenn sie sich in der Beziehung vernachlässigt fühlen. Sie suchen auch öfter eine emotionale Verbindung beim Fremdgehen.
Das deckt sich auch damit, dass bei Frauen öfters (nicht immer!) verlustängstliche Tendenzen feststellen lassen.
Bei den Männern ist es etwas anders.
Sie haben in diversen Studien angegeben, dass sie oftmals deswegen fremdgehen, weil sie gern „Abwechslung“ haben. Zusätzlich wurde auch der Grund „Sexuelles Verlangen“ angegeben.
Der Haupt-Fokus liegt bei den Männern also eher auf der körperlich-sexuellen Ebene, während für Frauen auch die emotionale Verbindung im Vordergrund steht.
Wie die Bindungsstile und eigene Glaubenssätze die Motivation fürs Fremdgehen beeinflussen
Wir hatten ja vorher die 8 Haupt-Gründe besprochen, weswegen Menschen fremdgehen.
Tatsächlich lässt sich damit auch besser verstehen, wie die Bindungsstile und die eigenen Glaubenssätze die eigene Neigung fürs Fremdgehen beeinflussen.
Beginnen wir bei den Bindungsstilen, also bei den schon zuvor kurz angesprochenen Bindungs- und Verlustängstlern.
Warum Bindungs- und Verlustängstler fremdgehen
Bindungsstile bilden sich ja in der Kindheit heraus, weswegen Fremdgehen ja auch Ursachen in der Kindheit hat.
Und diese Bindungsstile dienen dann auch als „Anleitung“ für romantische Beziehungen im Erwachsenenalter.
Zum einen gibt’s da den Bindungsängstler, der ständig darauf bedacht ist, die eigene Unabhängigkeit und Autonomie zu erhalten. Das führt dazu, dass zu viel Nähe in einer Beziehung beim Bindungsängstler sehr viel Unbehagen hervorruft.
Bindungsängstler sind also eher distanziert in einer Beziehung und sind ständig darauf bedacht, ihre Unabhängigkeit und Autonomie zu erhalten.
Um diese Autonomie zu erhalten dient dann oftmals ein Seitensprung oder eine Affäre als „Regulationsmechanismus“. Beim Fremdgehen ist die Verbindung nur kurz und wenig intensiv, was ja genau nach dem Geschmack des Bindungsängstlers ist.
Für den Verlustängstler hingegen kann es in einer Beziehung nie genug Nähe geben. Idealerweise ist man zusätzlich auch aufeinander angewiesen.
Verlustängstler machen sich ständig Sorgen, ob eh genug Nähe besteht und sind demnach immer bestrebt, möglichst viel Zeit gemeinsam zu verbringen.
Verlustängstler sind insbesondere dann empfänglich für Affären, wenn sie in der Beziehung vernachlässigt werden (siehe auch die 8 Gründe für Fremdgehen von vorhin!).
Sobald man jemanden kennenlernt, der einem wieder mehr Nähe geben kann, wird man versucht sein, dem nachzugeben und fremdzugehen.
Wie eigene Glaubenssätze die Ursache bestimmen, warum Menschen fremdgehen
Tatsächlich tragen auch die eigenen Glaubenssätze, die man über Beziehungen hat, dazu bei, ob man eher fremdgehen wird oder nicht.
Wir unterscheiden hier zwischen dem so genannten „statischen“ und „dynamischen“ Beziehungsbild.
Menschen mit einem statischen Beziehungs-Bild gehen davon aus, dass zu Beginn einer Beziehung die „Chemie“ stimmen muss.
Probleme in einer Beziehung werden dann eher als Indiz gesehen, dass es halt „nicht hat sollen sein“ oder dass die „Chemie“ doch nicht stimmt.
Menschen mit einem statischen Beziehungs-Bild hingegen werden bei Problemen eher fremdgehen, da Konflikte als Anzeichen gesehen werden, dass die Beziehung vielleicht ohnehin zum Scheitern verurteilt wird.
Das resultiert in einem niedrigeren Commitment zur Beziehung sowie auch keiner empfundenen Liebe mehr und führt folglich zu einer höheren Neigung, tatsächlich auch fremdzugehen.
Dem gegenüber steht das dynamische Beziehungs-Bild. Dabei geht man davon aus, dass eine Beziehung Arbeit braucht und dass eine Beziehung dadurch intimer und intensiver werden kann.
Menschen mit einem dynamischen Beziehungs-Bild sehen Konflikte in einer Beziehung als Wachstumschance an.
Deswegen haben sie auch weniger Motivation fremdzugehen, weil sie ja bei Problemen in der Beziehung die „Lösung“ nicht bei einer anderen Person suchen und fremdgehen.
Sondern sie glauben, dass – sobald der Konflikt gelöst ist – die Beziehung in Zukunft noch besser sein wird.
Wie geht es für dich weiter?
Die Gründe, warum Menschen fremdgehen, wurden auch in der Wissenschaft schon vielfach untersucht. Deswegen findest du ganz am Ende auch weiterführende Literatur, falls du dich da etwas genauer einlesen magst.
Zum Thema empfehle ich auch noch unseren Guide zu den 7 Phasen der Affäre. Darin erfährst du die gesamte Dynamik, vom oft unschuldigen Anfang bis zum eventuellen Auffliegen oder Auseinanderbrechen der Affäre.
Mehr dazu hier:
>>> Die 7 Phasen einer Affäre: Vom unschuldigen Beginn bis zum (bittern) Ende! [einfach erklärt]
Und wenn du eine Frage zu deiner Situation hast oder du deine Geschichte teilen möchtest, dann schreib gern in die Kommentare unten.
Alles Liebe,
Stephan
+++ Weiterführende Literatur +++
Allen, E. S., Baucom, D. H. (2004). Adult Attachment and Patterns of Extradyadic Involvement. Family Process, 43(4), 467-488
Bartha, W. D., Kiene, S. M. (2005). Motivations for infidelity in heterosexual dating couples: The roles of gender, personality differences, and sociosexual orientation. Journal of Social and Personal Relationships, 22(3), 339-360
Fish, J. N., Pavkov, T. W., Wetchler, J. L., Bercik, J. (2012). Characteristics of Those Who Participate in Infidelity: The Role of Adult Attachment and Differentiation in Extradyadic Experiences. The American Journal of Family Therapy, 40(3), 214-229
Selterman, D., Garcia, J.R., Tsapelas, I. (2019). Motivations for Extradyadic Infidelity Revisited. The Journal of Sex Research, 56(3), 273-286
Selterman, D., Garcia, J.R., Tsapelas, I. (2020). What Do People Do, Say, and Feel When They Have Affairs? Associations between Extradyadic Infidelity Motives with Behavioral, Emotional, and Sexual Outcomes. Journal of Sex & Marital Therapy, 47(3), 238-252