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Sicherer Bindungsstil: So entsteht echte Nähe ohne Angst! [das Geheimnis von sicher gebundenen Personen enthüllt]

von Elena,  letztes Update: 20. Okt. 2025

Ein sicherer Bindungsstil ist geprägt durch ein gesundes Gleichgewicht zwischen Nähe und Unabhängigkeit in der Beziehung.

Menschen mit diesem Bindungsmuster haben gelernt, dass Beziehungen ein sicherer Ort sind, an dem ihre Gefühle ernst genommen werden und sie gleichzeitig die Freiheit haben, selbstständig zu sein.

In diesem Blogbeitrag schauen wir uns nicht nur die Ursprünge und typischen Merkmale eines sicheren Bindungsstils an.

Zusätzlich erfährst du auch, wie eine Beziehung mit einem sicher gebundenen Partner aussehen kann und warum dieser Bindungsstil als besonders stabil gilt.

Super spannendes Thema, fangen wir an!

Überblick: Das alles erwartet dich hier zum sicheren Bindungsstil!

Damit du die für dich relevanten Infos schnell findest, kannst du direkt zu den passenden Abschnitten springen:

Wie entsteht ein sicherer Bindungsstil? Hier erfährst du, wie frühe Erfahrungen in der Kindheit Vertrauen, emotionale Sicherheit und Bindungsfähigkeit prägen.

Checkliste: Daran erkennst du den sicheren Bindungstyp. Ideal, wenn du schnell prüfen willst, ob du oder dein Partner Merkmale dieses Bindungsstils zeigen – inklusive typischer Denk- und Verhaltensmuster.

Der sichere Bindungstyp beim Dating. Spannend, wenn du wissen willst, wie sich sicher gebundene Menschen beim Kennenlernen verhalten, wie sie kommunizieren und warum Dating mit ihnen oft entspannt und klar wirkt.

So zeigt sich der sichere Bindungsstil in einer Beziehung. Hier liest du, wie sicher gebundene Partner Nähe und Unabhängigkeit ausbalancieren, Konflikte lösen und Vertrauen aufbauen.

Typische Trigger und wie sicher gebundene Menschen damit umgehen. Wenn du verstehen willst, welche Situationen selbst bei sicher gebundenen Personen Unsicherheit auslösen können und wie sie konstruktiv reagieren.

Der sichere Bindungsstil bei einer Trennung. Hilfreich, wenn du nachvollziehen willst, wie sicher gebundene Menschen mit Liebeskummer umgehen, was sie daraus lernen und warum sie gestärkt daraus hervorgehen.

So entwickelst du selbst einen sicheren Bindungsstil. Hier bekommst du Impulse, wie du alte Muster erkennst, neue Erfahrungen sammelst und Schritt für Schritt mehr emotionale Sicherheit aufbaust.

Wie entsteht ein sicherer Bindungstyp?

Unsere Art, wie wir Beziehungen erleben und gestalten, hat oft ihren Ursprung in der Kindheit.

Schon ganz alltägliche Situationen, wie ein Kind, das beim Spielen hinfällt, prägen, wie wir uns später in Beziehungen fühlen.

Entscheidend ist, wie die Bezugspersonen auf diese Erlebnisse reagieren.

Stell dir Jonas, einen fünfjährigen Jungen, vor.

Er rennt fröhlich über den Spielplatz, stolpert und fällt hin. Sein Knie ist aufgeschürft und er fängt an zu weinen.

Sofort kommt sein Vater zu ihm, kniet sich hin und sagt: „Autsch, das tut weh. Komm in meine Arme, dann schauen wir es uns gemeinsam an.“

Er bleibt bei Jonas, begleitet seine Gefühle des Schmerzes und des Frusts, bis er sich beruhigt hat.

Dann ermutigt er ihn: „Komm wir stehen gemeinsam auf und du gehst wieder spielen. Du schaffst das! Ich bin da, wenn du mich brauchst.“

Jonas spürt: Papa ist da, er nimmt meine Gefühle ernst und begleitet mich, wenn es mir schlecht geht.

Er traut mir aber gleichzeitig zu, dass ich die Situation auch selbst bewältigen kann.

Jonas weiß, dass Nähe und Unterstützung von seinen Bezugspersonen zuverlässig und immer da sind, wenn er sie braucht.

Er weiß aber auch, dass er stark genug ist viele Dinge alleine zu schaffen.

Ein sicherer Bindungsstil entsteht natürlich nicht allein dadurch, wie Jonas Vater in dieser einen Situation reagiert.

Entscheidend ist vielmehr das grundsätzliche Muster, das sich durch viele kleine Erlebnisse im Alltag zieht.

Wenn ein Kind immer wieder erlebt, dass es gesehen, ernst genommen und unterstützt wird, ohne dass seine Unabhängigkeit eingeschränkt wird, verinnerlicht es: „Meine Gefühle und Bedürfnisse sind wichtig. Ich kann mich auf andere verlassen. Ich fühle mich sicher in mir selbst und in meinen Beziehungen.“

Alle Interaktionen mit Jonas Bezugspersonen prägen seinen Bindungsstil.

Dort hat er gelernt, wie Beziehung funktioniert.

Für ihn fühlen sich Vertrauen, Nähe und Stabilität selbstverständlich an und deshalb trägt er dieses Muster später so auch in seine Beziehungen.

Den sicheren Bindungstyp besser verstehen und erkennen

Jonas hat schon früh gelernt, dass seine Eltern zuverlässig für ihn da sind.

Er bekam Trost oder Unterstützung, wenn er sie gebraucht hat.

Wenn er etwas selbst schaffen konnte, wurde er dazu ermutigt.

Dieses Muster hat ihm vermittelt: „Ich kann mich auf mich selbst und auf andere Menschen verlassen.“

So entwickeln Menschen mit einem sicheren Bindungsstil sowohl ein positives Bild von sich selbst als auch von anderen:

Sie erleben sich selbst als liebenswert, kompetent und vertrauenswürdig und ihre Mitmenschen als zuverlässig, unterstützend und wohlwollend wahr.

Aus diesem Grund fühlen sich sicher gebundene Menschen in Beziehungen generell wohl und sicher.

Jonas empfindet zu viel oder zu wenig emotionale Nähe nicht gleich als Bedrohung.

Und das ist der Unterschied zu unsicher gebundenen Menschen.

Für Menschen mit unsicheren Bindungsstilen kann emotionale Nähe alte Ängste triggern, etwa vor Verlassenwerden oder vor zu viel Intimität.

Für sicher gebundene Menschen, wie Jonas, ist das hingegen kein Thema, über das er groß nachdenkt.

Jonas kann Nähe zulassen, ohne seine Autonomie zu verlieren, und seiner Partnerin Freiraum geben, ohne Angst zu haben, dass die Beziehung zerbricht. Jonas muss nicht so tun, als wäre er jemand anderes.

Er fühlt sich in sich selbst zuhause und kann seine Gedanken und Bedürfnisse klar kommunizieren.

Er fühlt sich nicht gedrängt, Gefühle zu verstecken oder Konflikte zu vermeiden. Stattdessen ist er bereit, Emotionen offen zu zeigen und bespricht Probleme konstruktiv.

Jonas ist sich seines eigenen Werts bewusst. Er geht Beziehungen mit Zuversicht und Vertrauen an.

Er ist wenig misstrauisch oder eifersüchtig, kann gut Hilfe annehmen und seine Emotionen regulieren.

Wie ein sicherer Bindungstyp in einer Beziehung unsicher gebundene Menschen unterstützen kann

Manchmal ziehen Menschen mit sicherem Bindungsstil auch Partner mit unsicherem Bindungsstil an.

Jonas kann ihnen dabei helfen, mehr Sicherheit zu finden.

Manchmal gelingt das, manchmal nicht.

Aber auch wenn es nicht gelingt, kann Jonas bei sich bleiben.

Durch seinen stabilen Selbstwert und sein soziales Netz fällt es ihm leichter, ungesunde Beziehungen loszulassen.

Wenn Jonas aber eine passende Partnerin findet, bringt er alles mit, was es für eine stabile, liebevolle und dauerhafte Beziehung braucht:

  • Vertrauen,
  • Verlässlichkeit,
  • Offenheit und die
  • Fähigkeit, Nähe und Unabhängigkeit in Balance zu halten.

Aber Vorsicht:

Jonas ist eine fiktive Person!

Wäre er ein realer Mensch, hätte auch er schlechte Tage, würde nach einem anstrengenden Arbeitstag vielleicht mal frustriert sein und das an seiner Partnerin auslassen oder den Geburtstag seiner Schwester vergessen, weil er zu beschäftigt war.

Er wäre auch enttäuscht, wenn er das Gefühl hätte im Stich gelassen zu werden.

So geht es jedem Menschen.

Aber weil er sicher gebunden ist, fühlt er sich dadurch nicht direkt verlassen oder hintergangen.

Er zweifelt dabei nicht sofort an seinem Wert.

Er ist gut darin, solche Situationen aufzuklären, zu verarbeiten, loszulassen und wieder ins Gleichgewicht zu finden.

Checkliste: Daran erkennst du den sicheren Bindungsstil

#1 Balance zwischen Nähe und Autonomie. Menschen mit sicherem Bindungsstil können sowohl Nähe zulassen als auch gut auf Distanz gehen, ohne sich bedroht zu fühlen. Sie fühlen sich wohl in engen Beziehungen, gleichzeitig aber auch sicher, wenn sie Zeit für sich selbst haben. Beziehungen fühlen sich für sie leicht, sicher und geborgen an.

#2 Positives Selbstbild und Vertrauen in andere. Sicher gebundene Personen haben ein stabiles Selbstwertgefühl: Sie wissen, dass sie liebenswert sind und sehen auch andere Menschen als verlässlich und wohlwollend an. Dadurch haben sie weder das Gefühl, ständig Bestätigung und Zuspruch einfordern zu müssen, noch, dass sie andere kontrollieren oder auf Distanz halten müssen.

#3 Offene und ehrliche Kommunikation. Ein sicheres Bindungsmuster zeigt sich in der Fähigkeit, Gedanken und Gefühle klar und respektvoll zu kommunizieren. Statt Emotionen zu unterdrücken oder übermäßig emotional zu reagieren, suchen sicher gebundene Menschen konstruktiv den Austausch. Konflikte werden als normaler Teil einer Beziehung gesehen und nicht als Bedrohung.

#4 Emotionale Stabilität und Flexibilität. Sicher gebundene Menschen haben gelernt, ihre Emotionen gut zu regulieren. Sie können Ärger, Enttäuschung oder Trauer zulassen, ohne sich darin zu verlieren. Ja, sie haben natürlich auch mal schlechte Tage, aber sie schaffen es gut, schwierige Situationen zu verarbeiten und wieder ins Gleichgewicht finden.

#5 Gesunde Beziehung zum Partner und zu sich selbst. Sicher gebundene Menschen können sowohl allein als auch in einer Partnerschaft zufrieden sein. Sie haben stabile, langjährige Freundschaften und pflegen Hobbys und Interessen. Sie können gut nach Hilfe fragen und diese auch annehmen, wenn sie sie brauchen. Sie wissen, wo ihre Grenzen sind. Unterstützung anzunehmen ist für sie kein Zeichen von Schwäche.

Der sichere Bindungstyp beim Dating

Jonas’ sicherer Bindungsstil zeigt sich auch schon in seiner Partnersuche.

Bevor er sich auf einer Dating-App anmeldet, ist für ihn schon klar, dass er eine feste Beziehung sucht.

Er will sich aktuell auf keine Freundschaft Plus einlassen und hat eine klare Vorstellung davon, was seine potenzielle Partnerin mitbringen sollte.

Jonas möchte sich wohlfühlen bei ihr und so sein, wie er ist. Er will sich gesehen und gehört fühlen.

Er möchte sich auf die Person verlassen können und das Gefühl haben, dass sie sich wirklich für ihn interessiert.

Seine Partnerin sollte ferner empathisch sein und ihre Worte und Taten sollten übereinstimmen.

Er würde sich außerdem wünschen, dass sie reflektiert ist und er auch etwas Unangenehmes ansprechen kann, ohne verurteilt zu werden.

Auf Dating-Apps wirkt er durch diese konkrete Vorstellung unaufgeregt und klar in dem, was er will.

Sein Profil enthält die wichtigsten Informationen, ohne zu übertreiben oder zu viel preiszugeben.

Wenn er Interesse hat, meldet er sich direkt, unkompliziert und ohne Spielchen.

Wie sicher gebundene Menschen beim Kennenlernen chatten

Im Chat ist Jonas weder aufdringlich noch distanziert.

Er stellt viele Fragen, weil er den anderen Menschen wirklich kennenlernen will. Er erzählt auch einiges von sich, aber immer in einem gesunden Maß.

Anders als bei unsicheren Bindungsstilen verschickt er weder extrem viele Nachrichten, noch taucht er plötzlich für Tage ab.

Stattdessen hält er einen ruhigen, beständigen Kontakt.

Er zeigt Interesse, aber macht keinen Druck. Er vermittelt seiner Dating-Partnerin Sicherheit, indem er sie in seine Gedanken- und Gefühlswelt mitnimmt.

Der sicher gebundene Bindungstyp beim Treffen

Beim ersten Treffen setzt sich dieser Eindruck fort.

Jonas interessiert sich dafür, wer sein Gegenüber ist. Er stellt einige persönliche Fragen, hört aufmerksam zu und teilt auch eigene Erfahrungen, ohne gleich zu sehr ins Detail zu gehen.

Er ist offen, warmherzig und freundlich. Seine Körpersprache ist einladend und er signalisiert Sicherheit und Verbindlichkeit.

Anders als unsicher gebundene Menschen muss Jonas keine Fassade aufrechterhalten.

Er ist sicher in sich selbst und muss anderen nichts beweisen.

Im Laufe der Dates erzählt Jonas, dass er bereits längere Beziehungen geführt hat, aber jetzt auch schon einige Zeit Single ist.

Dieses Muster ist typisch für Menschen mit sicherem Bindungsstil:

Sie fühlen sich in einer Partnerschaft wohl, bleiben aber auch gerne nach einer Trennung eine Zeitlang allein, um die Beziehung zu verarbeiten.

Wie sicher gebundene Menschen Interesse zeigen

Wenn Jonas wirkliches Interesse an seiner Dating-Partnerin hat, kommuniziert er das auch klar und deutlich, entweder direkt nach dem Date oder am darauffolgenden Tag.

Genauso kommuniziert er auch, wenn es für ihn nicht gepasst hat, um für seinen Gegenüber weiter klar und verlässlich zu bleiben.

Du denkst dir jetzt vielleicht: „Oh Mann, so jemand wie Jonas wäre ich auch gerne oder so jemand würde ich gerne kennenlernen!“

Das Gute ist, du kannst das auch erreichen! Bindungsstile sind keine starren Kategorien.

Jeder Mensch kann mit Bewusstsein und Arbeit an sich selbst immer mehr sichere Muster entwickeln.

Selbst wenn dein Dating-Partner unsicher gebunden wirkt, heißt das nicht, dass er für immer so bleibt.

Genauso wie auch du von einem unsicheren zu einem sicheren Bindungsstil kommen kannst.

Wie verhält sich der sichere Bindungsstil in einer Beziehung?

Nachdem Jonas nun einige Zeit Single war, findet er schließlich eine Partnerin, mit der er sich eine feste Beziehung vorstellen kann.

Er verliebt sich relativ schnell in sie und freut sich auf die gemeinsame Zeit.

Gleichzeitig achtet er jedoch von Anfang an darauf, dass es in der Beziehung eine gute Balance zwischen Nähe und Unabhängigkeit gibt.

Schon relativ bald nach ihrem Zusammenkommen ist es Jonas wichtig, dass seine Partnerin seine Freunde und seine Familie kennenlernt.

Für ihn ist es selbstverständlich, dass die Menschen, die er liebt, einander begegnen dürfen.

Er weiß, dass zu Beginn einer Beziehung einiges zu klären ist, um zwei Leben miteinander zu vereinbaren.

Deshalb kommuniziert er auch frühzeitig, dass ihm seine Hobbys und Interessen wichtig sind, er aber auch ausreichend Zeit für seine Partnerin habe möchte.

Auf diese Weise können beide eine Lösung finden, die für beide stimmig ist.

Wie sicher gebundene Menschen in einer Beziehung Lösungen finden

Jonas weiß, dass Konflikte ein normaler Bestandteil jeder Beziehung sind.

Er und seine Partnerin sind unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Meinungen.

Es ist ihm wichtig, dass beide äußern, was ihnen auf dem Herzen liegt.

Wenn ihn etwas beschäftigt, sucht er deshalb bald das Gespräch.

Er öffnet sich und benennt klar, was das Thema ist, wie es ihn fühlen lässt, und gibt einen Lösungsvorschlag.

Wenn er selbst mal einen Fehler macht, kann er das zugeben und daran arbeiten.

So spürt auch Jonas’ Partnerin: Sie darf Gefühle und Bedürfnisse offen ansprechen, und sie finden dafür eine konstruktive Lösung.

Auch wenn es um gemeinsame Zukunftspläne geht, verhält sich Jonas entspannt.

Als seine Partnerin vorschlägt, im Sommer einen gemeinsamen Urlaub zu planen, freut er sich darauf.

Natürlich kann es auch Diskussionen über Budget oder Zeit geben, aber Jonas erlebt solche Gespräche als normalen Teil einer Partnerschaft.

Jonas bringt Vertrauen in die Beziehung, sowohl in sich selbst als auch in seine Partnerin.

Er braucht keine ständigen Beweise dafür, dass er geliebt wird.

Trotzdem achtet er darauf, auch seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren und setzt Grenzen, wenn das nötig ist.

Für seine Partnerin fühlt sich die Beziehung dadurch stabil, sicher und verlässlich an.

Die Beziehung ist für beide ein sicherer Hafen, den sie gemeinsam gestalten können.

Potenzielle Trigger für den sicheren Bindungsstil

Menschen mit einem sicheren Bindungsstil wirken also oft ausgeglichen, offen und stabil in ihren Beziehungen.

Was aber nicht heißt, dass sie komplett frei von Triggern sind.

Der Unterschied zu unsicheren Bindungsstilen liegt darin, wie sie mit diesen Triggern umgehen.

Jonas triggert es zum Beispiel, wenn er das Gefühl hat, von seiner Partnerin wiederholt nicht ernst genommen zu werden.

Wenn sie nicht auf ihn eingeht und sich keine Zeit nimmt, sind beim wiederholten Mal auch seine Grenzen erreicht und er kann verletzt oder unsicher reagieren.

Weitere Trigger können sein:

  • Wenn Jonas’ Partnerin mehrfach seine Gefühle und Bedürfnisse übergeht und darüber nicht reden will.
  • Wenn er herausfindet, dass er angelogen oder bewusst ausgeschlossen wird.
  • Wenn seine Partnerin über längere Zeit kaum für ihn da ist, keine Zeit investiert oder ihm keine Verbindlichkeit gibt.
  • Wenn er deutlich mehr in die Beziehung investiert als seine Partnerin.
  • Wenn seine Partnerin ihn einschränkt und ihm dauerhaft seine Freiheiten nimmt.

Du merkst schon, für den sicheren Bindungsstil gibt es keine „typischen“ Trigger (ganz im Gegensatz zu den unsicheren Bindungstypen).

Das ist für jeden Menschen verschieden.

Der sichere Bindungsstil wird bei wiederholten, eindeutigen Grenzverletzungen getriggert.

Wie der sichere Bindungsstil auf die Trigger reagiert

Natürlich ist auch Jonas nicht unberührt von solchen Situationen.

Er reagiert wie jeder andere Mensch auch traurig, wütend oder enttäuscht, wenn er sich getriggert fühlt.

Der Unterschied ist, dass er dann nicht in Angst und Panik gerät, dass die Beziehung jetzt enden könnte oder sich komplett zurückzieht.

Seine Strategie ist Kommunikation.

Er sagt zu seiner Partnerin: „Hey, du hattest vorhin keine Zeit mir zuzuhören. Das ist jetzt schon häufiger mal passiert. Ich fühle mich in dem Moment nicht ernstgenommen und bin enttäuscht, dass du dir nicht die Zeit nimmst mir zuzuhören. Was geht in dem Moment in dir vor? Können wir darüber reden?“

Er beginnt damit aktiv nach Lösungen zu suchen und bindet seine Partnerin mit ein.

Wenn er merkt, dass es keine Lösung für die Situation gibt oder sich trotz Kommunikation nichts ändert, hat Jonas die Stärke, klare Konsequenzen zu ziehen.

Der sichere Bindungsstil bei der Trennung

Auch sicher gebundene Menschen können in einer Beziehung merken: Es passt nicht mehr.

So ist es auch Jonas passiert. Er und seine Partnerin haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt, ihre Lebensziele waren nicht mehr vereinbar.

Sie haben viel darüber geredet und keine gemeinsame Lösung gefunden.

Jonas ist zum Entschluss gekommen, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen und die Beziehung zu beenden.

Für Jonas bedeutet das natürlich auch Schmerz und Enttäuschung.

Aber anders als unsicher gebundene Menschen stürzt ihn das nicht sofort in eine Krise oder in extremes Rückzugsverhalten.

#1 Trennung mit Klarheit

Sicher gebundene Menschen bleiben auch in dieser Umbruchsphase der Trennung relativ klar.

Wenn beide Partner alles versucht haben und es trotzdem nicht funktioniert, kann Jonas die Situation annehmen und den Schlussstrich ziehen.

Das heißt nicht, dass es ihm leichtfällt, aber er ist in der Lage, realistisch zu erkennen, wann es Zeit ist, eine Beziehung loszulassen.

Er klärt mit seiner Ex-Freundin alles, was noch zu klären ist.

Danach schlägt er ihr vor, eine Zeitlang Abstand voneinander zu nehmen, damit jeder die Chance hat, seine Gedanken und Gefühle zu sortieren und die Beziehung zu verarbeiten.

#2 Umgang mit Gefühlen

Jonas verspürt ebenfalls Trauer, Wut und Frust nach seiner Trennung. Gerade im Gegensatz zu vermeidend gebundenen Menschen lässt er diese Gefühle zu und findet einen guten Weg, sie zu verarbeiten.

Er spricht mit seinen Freunden und seiner Familie darüber, geht zum Sport, betreibt weiter seine Hobbys und nimmt sich Zeit allein, wenn er es braucht.

Dadurch schafft er eine gute Balance zwischen Ablenkung und aktiver Auseinandersetzung mit der Trennung.

Wenn er merkt, dass ihn die Trennung überwältigt, sucht er sich professionelle Unterstützung.

#3 Selbstreflexion

In den Wochen und Monaten nach der Trennung blickt Jonas immer wieder zurück, um zu verstehen: „Was lief gut in der Beziehung? Was habe ich gelernt? Was kann ich beim nächsten Mal anders machen?“ 

Diese Fähigkeit zur Selbstreflexion sorgt dafür, dass er aus seinen Erfahrungen lernt und wächst.

#4 Offene Haltung für die Zukunft

Jonas akzeptiert, dass eine Beziehung enden kann und das nicht bedeutet, dass er gescheitert ist oder nicht liebenswert wäre.

Es ist ein Teil seines Lebens, aus dem er lernen kann. Er weiß, dass er auch alleine gut zurechtkommt und dass sich auch eine neue Beziehung ergeben wird, wenn es passt.

Wie auch du einen sicheren Bindungsstil erreichen kannst

Vielleicht fragst du dich nach Jonas’ Geschichte: „Ja freut mich für Jonas, aber so bin ich einfach nicht. Kann ich das auch erreichen?“

Dann bist du vermutlich auch unsicher gebunden.

Und ich hab auch eine gute Nachricht für dich: Ja, am Bindungsstil kann man arbeiten. Es ist möglich, einen sicheren Bindungsstil zu erlangen!

Doch das geht leider nicht über Nacht.

Ein sicherer Bindungsstil ist leider auch nicht erreicht, indem ich dir hier jetzt 5 Tipps aufschreibe, dir ein Dankbarkeitstagebuch in die Hand drücke und dich zum Yoga schicke.

Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht.

Unser Bindungsstil entsteht meist schon in unserer Kindheit, das heißt du trägst den jetzt wahrscheinlich schon einige Jahrzehnte mit dir rum.

So wie du in deiner Kindheit deine Muttersprache fließend gelernt hast, hast du in deiner Kindheit auch lieben gelernt.

Das lässt sich nicht „einfach so“ mal ändern.

Diese Muster sitzen tief, aber neue Erfahrungen können alte Schritt für Schritt überschreiben.

Das bedeutet:

  • Wer gelernt hat „Ich bin nicht genug“, kann nach und nach lernen: „Ich darf so sein, wie ich bin, und werde trotzdem geliebt.“
  • Wer glaubt „Auf andere ist kein Verlass“, kann lernen: „Es gibt Menschen, die bleiben, auch wenn es schwierig wird.“

So kann es für dich weitergehen!

Du hast nun gelernt, was den sicheren Bindungsstil ausmacht.

Hast du einen unsicheren Bindungsstil und du möchtest wertvolle Tipps, wie du selbst einen sicheren Bindungsstil erreichen kannst?

Erkennst du dich in diesem Bindungsstil wieder und möchtest gerne über ein Thema sprechen, was dich beschäftigt?

Dann zögere nicht und hol dir einen Termin bei mir im Coaching:

>>> Klicke hier, um dir gleich einen persönlichen Termin zu holen!

Und mehr zum ängstlichen und vermeidenden Bindungstyp erfährst du in diesen Blogbeiträgen:

>>> Alles zum ängstlichen Bindungstyp!

>>> Alles zum vermeidenden Bindungstyp!

Alles Liebe,

Elena

Elena

Elena ist Senior Coach bei szenario-zwei, Psychologin sowie MA in Philosophie.

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