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War die Trennung richtig? Diese 10 Fragen bringen dir Klarheit!

von Laura,  letztes Update: 1. Nov 2023

Du hast dich von deinem:r Ex getrennt, doch nun plagen dich Gedanken, wie ob die Trennung richtig war?

Vielleicht liegst du oft grübelnd wach oder erwischst dich dabei, wie deine Gedanken untertags immer wieder zur Trennung und deinem:r Ex abdriften?

Die gute Nachricht:

Genau diesen Gedankengängen widmen wir uns in diesem Blogartikel.

Wir schauen uns an, warum es völlig normal ist, dass solche Gedanken aufkommen.

Zudem beschäftigen wir uns damit, wie man selbst wieder mehr Klarheit finden kann, nehmen Anzeichen unter die Lupe, die dafürsprechen, dass die Trennung richtig war.

Zum Schluss erfährst du, wie es für dich nun weitergehen kann.

Starten wir gleich los!

Warum es völlig normal ist, wenn du dich fragst, ob die Trennung richtig war!

Vielleicht wirst du von Gedanken überrollt, denkst viel über die Beziehung nach und hinterfragst dich selbst immer wieder – vielleicht bist du mittlerweile auch verunsichert.

Die gute Nachricht hierbei ist:

Das ist völlig normal, denn dein Partner war lange Teil deines Lebens und jetzt gerade ist alles anders.

Jetzt gerade befindest du dich in einer Zeit voller Unsicherheit und fragst dich wahrscheinlich, wie es weitergehen soll.

Vielleicht siehst du nicht wirklich einen Ausweg aus dieser schwierigen Situation.

Eine weitere gute Nachricht für dich: Genau mit dieser Situation beschäftigen wir uns jetzt.

Wir beginnen damit, zu verstehen, warum es dir so geht, wie es dir gerade geht.

Ein Blick in die menschliche Psyche: Warum man sich nachher fragt, ob die Trennung richtig war

Hier spielt ein psychologisches Phänomen eine große Rolle:

Menschen neigen dazu, den Themen mehr Gedanken, Bedeutung und Zeit zu schenken, die für sie gerade in Gedanken leicht erreichbarer sind.

Diese leichter Erreichbarkeit oder Zugänglichkeit von Gedanken, kannst du dir vorstellen, wie das schnelle Finden von Dingen, die in einem Schrank ganz vorne und gut sichtbar liegen.

Wenn etwas leicht erreichbar ist, kannst du es schnell herausnehmen und darüber nachdenken, genauso wie du ein oft benutztes Kleidungsstück aus dem vorderen Teil deines Kleiderschranks holst.

In deinem Gehirn bedeutet das: Deine Gedanken kreisen meist mehr um Dinge, die ebenfalls „ganz vorne“ in deinem Denken sind.

Diesen Dingen werden mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung geschenkt, da das Gehirn leicht zugängliche Informationen bevorzugt.

Dingen, die in Gedanken gerade ganz weit weg sind, die im „Gedankenschrank“ nicht greifbar erscheinen, wird weniger Bedeutung und Gedanken geschenkt

Was bedeutet das nun für eine Trennung?

Man hat die Beziehung beendet, trotzdem verbleibt eine Unsicherheit, ob die Trennung richtig war. Dann gehen die meisten im Kopf verschiedene Wege, Situationen, Argumente und mögliche Ausgänge durch.

Und das passiert einfach deswegen, weil diese Themen gerade in der Zeit nach der Trennung vermehrt in deinem Gedankenschrank weit vorne, also leicht erreichbar, sind.

Man bezieht leicht erreichbare Gedanken eher in seine Entscheidungen und Überlegungen ein.

Die leidigen „Was-wäre-wenn-Fragen“

Nach einer Trennung ist meist alles anders, man ist mit negativen Gefühlen und vielen Veränderungen konfrontiert – da kann man sich alternative und subjektiv bessere Situationen sehr leicht vorstellen.

Du hast vielleicht alle möglichen Wege durchgespielt, dir alle möglichen Szenarien ausgemalt.

Dein Kopf weiß also bestens Bescheid, was „alternative Wege“ wären bzw. welche alternativen Wege es hätte auch geben können.
(… rein hypothetisch!)

Da dein Kopf so gut Bescheid weiß und diese Informationen dadurch sehr leicht erreichbar sind, spielt dein Kopf diese alternativen Wege nun immer wieder durch und stürzt dich damit ins Gedankenkarussell.

Das ist die Situation, durch die es zum klassischen „Was wäre, wenn…“ kommt.

Merke:

Je mehr leicht abrufbare Optionen es gibt, desto eher wird dein Kopf „Was-wäre-wenn-Fragen“ produzieren.

Dabei ist es so, dass einige oder viele dieser „Was-wäre-wenn-Fragen“ möglicherweise (zumindest in der eigenen Gedankenwelt) auch zu einem (hypothetisch) besseren IST-Zustand führen würden und du jetzt nicht durch diese schwere Zeit müsstest.

Wenn man nun all diese besseren Alternativen immer wieder durchspielt, ist es nicht mehr weit zum Gedanken, dass die Trennung eine falsche Entscheidung war.

Also:

Besonders, wenn man sich eine bessere Situation vorstellen kann – als die aktuelle IST-Situation – sehnt man sich danach, dass es anders wäre und zweifelt an seinen Entscheidungen

Von „Was wäre, wenn…“ zur Frage, ob die Trennung richtig war

Daraus entsteht dann die Frage, ob die Trennung die richtige Entscheidung war.

Veranschaulichen wir die letzten Punkte an einem vereinfachten Beispiel:

Stell dir vor, du stehst in einer langen Schlange in einem Freizeitpark und wartest auf eine Achterbahnfahrt.

Die Wartezeit ist viel länger als du gedacht hast und du merkst, wie dir immer langweiliger wird – ergo die IST-Situation ist unangenehm.

Während du wartest, denkst du darüber nach, wie du eine andere Achterbahn fahren könntest, die du in der Nähe gesehen hast.

Genau das ist die Alternative, die gerade zu einem angenehmeren Erlebnis führen würde.

Da die Gedanken an diese alternative Option leicht in deinem Kopf abrufbar sind (du siehst die Achterbahn schließlich direkt vor dir, hörst wie die Menschen dort Spaß haben, etc.), fängst du an zu zweifeln und fragst dich, ob du die richtige Entscheidung getroffen hast, dich in dieser Schlange zu stehen.

Wenn es nur eine einzige Achterbahn geben würde oder die Situation nicht unangenehm wäre, dann würdest du auch nicht darüber nachdenken, ob du dich nicht lieber in eine andere Schlange angestellt hättest.

Je mehr „Was wäre, wenn…“ es in deinem Kopf gibt und desto subjektiv besser dir die alternativen Wege gerade erscheinen, desto mehr triggern diese Gedanken und stürzen einen ins Gedankenkarussell

Deswegen drehen sich deine Gedanken immer um die Frage: „War die Trennung richtig?“

Bei einer Trennung hat man keine hundertprozentige Sicherheit

Eine Trennung ist meist eine Entscheidung, bei der man sich nicht zu 100% sicher sein kann.

Denn:

Man kann nicht in die Zukunft sehen.

Im Leben gibt es nicht nur ein oder zwei Achterbahnen, sondern im Leben gibt es ganz wörtlich genommen sehr viele Achterbahnen.

Auch das unterstützt die Tatsache, dass es ganz viele verschiedene Möglichkeiten und alternative Wege gibt, über die man potential nachdenken kann und die besser als der IST-Zustand sein könnten.

Wenn die Entscheidung der Trennung getroffen ist, heißt das deshalb nicht, dass man dann einfach stur gerade in die Zukunft schauen kann.

Auch wenn du Schluss machst, verlierst du eine Beziehung!

Vielleicht fragst du dich, warum die Situation gerade so schwierig ist, obwohl du ja die Trennung ausgesprochen hast.

Ich denke wir sind uns einig, dass du, ich und dein:e Ex menschliche Wesen sind.

Wir Menschen orientieren uns viel an unserer Umwelt und anderen Menschen.

Denn andere Menschen geben uns oft eine Form von Sicherheit.

Man nimmt an, dass sich Menschen bereits in den frühesten Phasen der Menschheitsgeschichte in Gruppen oder Gemeinschaften zusammengeschlossen haben, weil es damals evolutionär vorteilhafter war, in Gruppen zu leben.

Diese Grundeinstellung ist immer noch in den meisten von uns verankert, weshalb wir unser soziales Netzwerk und damit den Partner schätzen.

Deshalb fühlen sich viele von uns glücklicherer, sicherer und geborgen, wenn wir mit geliebten Menschen – unserer jetzigen „Herde“ oder Gemeinschaft – umgeben sind.

Dein:e Ex hat zu deiner Herde/ sozialer Gruppe gehört und dir eine Form von Sicherheit gegeben.

Also selbst, wenn du Schluss gemacht hast, verlierst auch du damit einen Teil deiner Gemeinschaft/ „Herde“.

Den eigenen Partner zu verlieren, spricht also oft gegen grundlegend angelegte Einstellungen in uns, sodass es sich alles andere als schön anfühlt – unsere inneren Vorfahren signalisieren uns da so etwas wie: „Gefahr, du brauchst deine Herde!“

Wenn dein:e Ex nun weg ist, signalisieren deine inneren Instinkte dir Gefahr!

Man ist nach einer Trennung manchmal von Grund auf mehr verunsichert.

Das schürt ebenfalls die Unsicherheit in dir, ob die Trennung richtig war!

Mit diesen 10 Fragen findest du heraus, ob die Trennung richtig war

Nachdem du nun erfahren hast, dass deine Gedanken ganz normal sind, wollen wir uns jetzt damit beschäftigen, wie du für dich herausfinden kannst, ob die Entscheidung zur Trennung richtig war.

Lies dir dazu die folgenden 10 Fragen durch, nimm dir diese als Impulse her und spür rein, was in dir aufkommt.

Schreibe dann zu jeder Frage mindestens 5 Gedanken auf.

Am besten funktioniert diese Methode jedoch, wenn du zu jeder Frage solange schreibst, bis dir wirklich nichts mehr einfällt.

Ich gebe dir immer ein paar Beispiele mit, aber spür selbst rein, was in dir aufkommt, denn es geht um deine Gedanken!

Je mehr du aufschreibst, desto eher kannst du deine Gedanken loslassen und damit mehr Klarheit erreichen.

Wichtig:

Schreibe diese Dinge wirklich auf – ganz old school mit Stift und Papier!

Für viele hat das „Aufschreiben“ und das „zu Papier bringen“ eine sortierende Wirkung auf die Gedanken. Wenn man es nur ins Handy tippt oder sich Gedanken macht, dürfen die Gedanken nicht wirklich „raus“.

Denn:

Erst die Summe der Teile ergibt das Gesamtbild, gehe also alle Fragen durch.

Fang also gleich an und gehe die folgenden Fragen für dich durch!

Und wenn du Unterstützung bei diesem Prozess brauchst, dann hol dir einen Termin bei mir im Coaching!

Frage #1: Hast du die Entscheidung zur Trennung alleine getroffen?

Hierfür ist ein gutes Beispiel, dass man in die Trennung reingeritten wurde – vielleicht haben Familie, Freunden, Kollegen oder anderen Personen eine große Rolle in der Entscheidungsfindung gespielt.

Natürlich beredet man oft mit seinen Liebsten die Trennung.

Jedoch gilt es abzugrenzen: War es eine Unterstützung vom Umfeld oder hatte das Umfeld eine sehr starke Meinung, die man dann selbst immer mehr angenommen hat?

Oft verspürt man mehr Unsicherheit, ob die Entscheidung richtig war, wenn man sehr von anderen Menschen beeinflusst war.

Frage #2: Hast du dir mit der Trennungsentscheidung Zeit gelassen?

Bist du eine Person, die sich Dinge ganz gründlich überlegt, bevor sie Entscheidungen trifft oder eher impulsiv aus der Situation heraus entscheidet?

Wenn du die Trennung sehr schnell beschlossen hast, hatte dein Kopf gar nicht die Möglichkeit alle Eventualitäten durchzuspielen – das holt der Kopf dann gerne im Nachhinein nach.

Wenn du dir mit der Trennung hingegen Zeit gelassen hast, bist du vermutlich schon viele Optionen und Situationen im Kopf durchgegangen.

Vielleicht hast du bereits während der Beziehung positive und negative Aspekte gegeneinander abgewogen, bevor du die Trennung ausgesprochen hast.

Wenn du dich vor der Trennung viel mit den Gedanken an die Trennung beschäftigt hast, dann kann man hier von einer fundierten Entscheidung sprechen.

Das ist ein Zeichen dafür, dass die Entscheidung richtig war.

Frage #3: Kannst du es aushalten, wenn dein:e Ex sich nicht verändert?

Oft trennt man sich aus einem oder mehreren bestimmten Gründen, bei denen man keine Hoffnung auf Veränderung gesehen hat.

Wenn man grübelt, ob die Trennung die richtige Entscheidung war, gilt es den Trennungsgründen realistisch ins Auge zu blicken.

Oft wird es so sein, dass dein:e Ex vielleicht gar keine Kapazitäten oder Lust hat, sich zu verändern.

Und du selbst hast immer nur begrenzten Spielraum darin, deine:n Ex in die Richtung zu bringen, die du dir wünschst.

Wenn du dir jetzt vorstellst, dass der Trennungsgrund bestehen bleiben würde, könntest du diese Beziehung nochmal eingehen?

Könnte sich erneut das Gefühl einschleichen, dass sich die Beziehung nicht gut anfühlt?

Die Entscheidung war richtig, wenn du nicht akzeptieren kannst, dass die Gründe für die Trennung unverändert bleiben.

Frage #4: Wie ging es dir in den 3 Monaten vor der Trennung?

Denk jetzt an die letzten 3 Monate vor der Trennung.

Wie war hier deine Grundstimmung? Was waren die Gefühle, die am häufigsten vorkamen?

Wenn die Grundstimmung von dir oder euch in den letzten 3 Monaten eher negativ, angespannt oder von Krisen geprägt war, dann ist das ein Signal dafür, dass eine Veränderung hermusste – vielleicht war die Trennung zu diesem Zeitpunkt der einzige Ausweg.

Denke hier an die Summe der Teile – gerade bei diesem Punkt spielen natürlich auch die anderen Fragen eine Rolle.

Wenn die Grundstimmung eher positiv und konstruktiv war, dann gilt es zu überlegen, warum du überhaupt die Trennung ausgesprochen hast:

  • Was war der Anlass für die Trennung?
  • War es eine einmalige oder eine immer wiederkehrende Situation?
  • Was war deine Grundstimmung und wodurch wurde diese beeinflusst?

Frage #5: In welchen Situationen hat dir die Beziehung nicht gutgetan?

Wenn man sich trennt, gab es oft Situationen in der Beziehung, die einem selbst nicht gutgetan haben.

Beispiele für solche Situationen können sein, dass dein:e Ex immer wieder deine Bedürfnisse missachtet hat – absichtlich oder unabsichtlich.

Vielleicht hat die Beziehungsdynamik nicht gepasst, sodass sich einer von euch in seiner „Rolle“ in der Partnerschaft nicht wohlgefühlt hat?

Vielleicht war es keine Beziehung auf Augenhöhe?

Hat es an Zeichen der Liebe oder Zuneigung gefehlt?

Wie bist du mit diesen Situationen umgegangen, was waren deine Schritte? Hast du mit deinem:r Ex darüber gesprochen? Wie hat dein:e Ex auf diese Situationen und deine Gefühle reagiert? Hast du alles gegeben, um Lösungen zu finden beziehungsweise habt ihr als Paar alles gegeben?

Denke hier wirklich an konkrete Situationen (spezifische Ereignisse, Moment, Tage, Events, etc.) in der Beziehung, in denen du negative Gefühle entwickelt hast (z.B.: Verärgerung, Traurigkeit, Selbstzweifel, Groll, Misstrauen, Einsamkeit, Hilflosigkeit, …).

Je mehr Situationen du hier findest, in denen dir die Beziehung nicht gutgetan hat, desto eher wir die Entscheidung vermutlich richtig gewesen sein.

Frage #6: Was war dein erstes Gefühl, nachdem du die Trennung ausgesprochen hast?

Vielleicht war das erste Gefühl, welches du verspürt hast, so etwas wie Erleichterung oder eine Last, die von deinen Schultern genommen wurde?

Das spricht eher dafür, dass die Trennung in diesem Moment der richtige Weg war.

Wenn du die Entscheidung jedoch gleich bereut hast, dann ist da auch etwas in dir, was gegen die Trennung gesprochen hat.

Vorsicht: Verwechsele Reue nicht mit Schuldgefühlen, weil du deine:n Ex verletzt hast.

Differenziere hier gut zwischen dem, was du zu deinen Gefühlen sagen kannst (welche Gefühle wirklich nur in dir entstanden sind, die du auf dich bezogen gefühlt hast,…) und dem, was du auf deine:n Ex bezogen gefühlt hast.

Frage #7: Warst du noch du in der Beziehung?

Hast du das Gefühl, du konntest wirklich du selbst in der Beziehung sein? Hast du in Situationen so gehandelt, dass du dahinterstehst?

Oder hast du dich in vielen Situationen selbst nicht wiedererkannt?

Natürlich verändert man sich in einer Beziehung und wächst zusammen. Aber hier ist klar zu trennen in: „Ich habe mich verändert und finde das gut“ vs. „Ich erkenne mich selbst nicht wieder“.

Wenn du das Gefühl hattest, dass du dich in der Beziehung selbst verloren oder dich in vielen Situationen nicht wiedererkannt hast, dann hat dir die Beziehung in diesem Hinblick nicht gutgetan

Vielleicht seid ihr als Paar so sehr verwachsen, dass es nur noch das Paar gab und nicht mehr nur noch dich selbst?

Die Trennung war dann die richtige Entscheidung, wenn du jetzt wieder gut bei dir angekommen bist und das Gefühl hast, dass du viel mehr du selbst sein kannst.

Frage #8: Wurde das Vertrauen in der Beziehung zerstört?

Gab es Situationen oder Vorkommnisse, die zu Rissen im Vertrauen zu deinem:r Ex geführt haben?

Gab es Affären, eine Art von Betrug, krasser Missachtung von Bedürfnissen, wurdest du hintergangen oder angelogen?

Überleg also ganz konkret:

Was waren Situationen in eurer Beziehung, die dein Vertrauen geschwächt haben?

In all diesen Fällen steht die Beziehung dann meist auf wackeligen Beinen, sodass vermeintlich weitere „Kleinigkeiten“ reichen, um der Beziehung den letzten fehlenden Schubser in Richtung Trennung zu geben.

Wenn es zu einem Vertrauensmissbrauch gekommen ist, dann überleg mal:

  • Kann das Vertrauen, so wie es sich jetzt gerade anfühlt, wiederkommen?
  • Wie ist dein:e Ex mit diesem Vertrauensbruch umgegangen?
  • Hat dein:e Ex sich bemüht, versucht Wiedergutmachung zu leisten?
  • Kannst du deinem:r Ex glauben, dass künftig das Vertrauen nicht mehr auf diese Weise missachtet wird?

Frage #9: Hat die Beziehung deine eigenen Grenzen klar überschritten?

Gab es Gewalt in der Beziehung, ungezügelte Emotionen, wie Aggression?

Hat dein:e Ex dir physisch oder psychisch Schaden zugefügt? Gab es toxische Muster? Wurde dir die Schuld in die Schuhe geschoben?

Wurde viel an dir genörgelt oder kritisiert?

Waren Aufgaben in der Beziehung unfair verteilt?

Hat dein:e Ex mit Ausdrücken oder Beleidigungen um sich geworfen, anstatt ein ruhiges Gespräch zu führen?

Wurdest du manipuliert?

Wurdest du in schwierigen Situationen alleine gelassen? Hast du keine oder wenig Unterstützung erhalten?

Vielleicht empfindest du die Beziehung in gewisser Weise als toxisch, sodass sie deinen Selbstwert gemindert hat und deine Bedürfnisse hinten anstehen mussten.

Wenn du hier etwas spürst, dann gehe diesen Gedanken wirklich nach, denn es gilt deine physischen, emotionalen und psychischen Grenzen zu schützen.

Vielleicht war in der Beziehung sogar grundlegendes Vertrauen und Sicherheit gestört (emotionale & physische Gewalt).

Möglichkeiten für Kontakt und weiterführende Informationen:

Wenn deine physischen, psychischen oder emotionalen Grenzen überschritten wurden, dann war die Trennung die richtige Entscheidung.

Frage #10: Warst du aus den richtigen Gründen in der Beziehung?

Natürlich gibt es per se kein richtig und falsch – jedoch kann man teilen in 1) richtige Gründe, die uns erfüllen und glücklich machen und 2) falschen Gründe, die uns auf Dauer eher unglücklich machen.

Überleg hierzu, ob die Dinge, die dir jetzt fehlen, wirklich mit deinem Partner zu tun haben und durch ihn als Menschen fehlen.

„Richtige“ Gründe, um in einer Beziehung zu sein, sind Dinge, wie Liebe, Zuneigung, Respekt, gemeinsame Werte, Unterstützung oder gemeinsames Glück.

Flasche Gründe können so etwas sein wie Einsamkeit vermeiden, Druck von außen, Abhängigkeiten (finanziell, emotional, …), Zweckbeziehungen, Erwartungen erfüllen oder auch Rache an anderen.

Natürlich können richtige und falsche Gründe gemeinsam vorkommen – wenn du mehr falsche Gründe findest, war die Trennung vermutlich eher die richtige Entscheidung.

Mit der Trennung gut umgehen: Die Zeit ist dein Freund!

Manchmal wird dich der Entscheidungs-Prozess, ob die Trennung richtig war, einige Zeit begleiten.

Für diese Zeit hab ich hier ein paar super wirkungsvolle Tipps für dich.

Vermeide typische Fehler nach einer Trennung

Was sind typische (negative) Verhaltensweisen, wenn man sich die Frage stellt, ob die Trennung richtig war?

Vielleicht hast du das Bedürfnis deine:n Ex ständig zu kontaktieren, vielleicht gehst du diesem Bedürfnis auch nach und ihr steht gerade immer wieder in Kontakt.

Vielleicht kaut ihr immer wieder die Trennung oder Aspekte der Beziehung durch, dreht euch hier jedoch im Kreis und es wird alles nur schlimmer.

Ständiges Kontaktieren oder Durchkauen der Trennung, führt oft eher dazu, dass das Verhältnis eher noch angespannter wird.

Warum kommt man da zu keiner Lösung?

Die Grundstimmung nach einer Trennung ist grundsätzlich eher eine negative – der eine wurde verletzt, der andere hat eine schwere Entscheidung getroffen und beide sind mit Veränderungen konfrontiert.

Dann prallt man nach einer Trennung mit diesen negativ aufgeladenen Stimmungen aufeinander.

Der Erfahrung nach kommt da selten etwas Positives heraus.

Gerade nach einer Trennung gilt selten „minus und minus ergibt plus“.

Denn wenn man schon während der Beziehung keine Lösung finden konnte, dann ist es unwahrscheinlich, dass man jetzt, mit dieser negativen Grundstimmung, eine vernünftige (!) Lösung findet.

Wie du mit dem Gedankenkarussell umgehst nach der Trennung

Gerade wenn du dich fragst, ob die Trennung richtig ist, kreisen deine Gedanken oft unaufhaltsam immer ums Gleiche.

Du steckst also im sprichwörtlichen Gedankenkarussell fest.

Ein großer Punkt in diesem Gedankenkarussell sind die automatischen Gedanken.

Das sind Gedanken, die wie von selbst, aus dem nichts auftauchen und immer wieder aufpoppen.

Manchmal fühlen sich diese Gedanken wirklich wie ein nerviges Pop-Up-Fenster an, das trotz Wegklickens immer wieder auftaucht.

Warum ist das so?

Auch wenn du es gar nicht möchtest oder bewusst tust, ist dein Unterbewusstsein stets damit beschäftigt,

  • die Gegenwart im Auge zu behalten und
  • vergangene Erlebnisse sowie
  • die geplante Zukunft zu überdenken.

All das natürlich mit der positiven Intention, für dich das bestmögliche Outcome zu erzielen.

Genauso fühlt sich das manchmal an:

Man möchte eigentlich gar nichts denken, einen Aus-Knopf betätigen – aber so funktioniert das nicht. Die Gedanken laufen automatisch im Hintergrund ab.

Aber:

Nur weil diese Gedanken automatisch sind, heißt das nicht, dass man gar nichts gegen diese Tun kann oder machtlos wäre.

Ein wichtiger Punkt ist, dass diese Gedanken raus wollen – diese Gedanken sind da, weil sie prinzipiell erstmal etwas Gutes für dich wollen – auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.

Ich nutze hierfür gerne folgende Metapher: Mit den automatischen Gedanken ist es wie mit einem Kind, das ganz begeistert auf einer Schaukel schaukelt und solange seiner Mama zuruft, dass sie doch schauen soll, wie hoch man schaukeln könne, bis die Mama wenigstens kurz mal schaut.

Solange die Mutter nicht schaut, wird das Kind in den meisten Fällen immer wieder rufen „Schau mal, wie hoch ich schaukeln kann.“

So ist es auch mit den Gedanken: Wenn du diesen automatischen Gedanken keine Aufmerksamkeit schenkst, werden sie immer wieder rufen und sich vielleicht sogar immer höher und höher schaukeln, um bei der Metapher zu bleiben.

Automatische Gedanken sind meist „gut gemeint“, können sich jedoch wie nervige Pop-Up-Fenster anfühlen

Wie du den „Popup-Fenstern“ deiner Gedanken den Kampf ansagst!

Jetzt wirst du vielleicht sagen: „Naja, ich schenke denen ohnehin ständig Aufmerksamkeit?!“

Aber:

Hier braucht es „gelenkte Aufmerksamkeit“.

Das bedeutet, dass man sich aktiv und bewusst mit den Gedanken auseinandersetzt!

Denn das Gedankenkarussell funktioniert so, dass es ganz ohne aktive und bewusste Gedanken läuft– und oft sind das immer nur wenige, gleiche Gedanken, um die sich alles dreht.

Also:

Um Klarheit für sich zu finden, muss man einige Schritte von diesem Gedankenkarussell wegtreten.

Lass dich nicht vom Gedankenkarussell mitreißen, sondern gehe es mit Distanz und gelenkter Aufmerksamkeit an

Und um diese Distanz reinzukriegen, helfen dir eben genau die Fragen von oben.

Sie führen dazu, dass die Gedanken-Popups nicht einfach willkürlich aufscheinen, sondern du lenkst damit deine Aufmerksamkeit bewusst!

Deine nächsten Schritte, wenn du denkst, dass die Trennung die falsche Entscheidung war

Vielleicht bist du ja draufgekommen, dass die Trennung nicht die richtige Entscheidung war.

In diesem Fall befolge die folgenden Schritte.

Fühlt dein:e Ex vielleicht genauso?

Wenn es für euch beide unerklärlich ist, wie es zur Trennung kommen konnte und ihr euch im Nachhinein ganz anders verhalten würdet, kann es sein, dass dein:e Ex genauso denkt.

Vielleicht ist es wichtig, dass die Trennung passiert ist, damit problematische Dynamiken und Probleme ans Tageslicht kommen konnten.

Mit Distanz kann man meist besser erkennen, was falsch gelaufen ist, um es künftig anders machen zu können.

Wenn dein:e Ex genauso denkt, wisst ihr jetzt, wie es nicht mehr laufen sollte und könnt womöglich an einem Strang ziehen.

Trotzdem braucht es nach einer Trennung erstmal eine Pause , wir bei szenario-zwei nennen das auch eine Kontaktsperre – mehr dazu hier!

Warum du nicht einfach „Hab es mir anders überlegt“ sagen kannst!

Ganz wichtig ist: Sei dir deiner Entscheidung sicher, bevor du auf deine:n Ex zugehst.

Weil:

Durch die Trennung ist dein:e Ex schon zerrüttet, verwirrt und die Gefühle sind aufgewühlt.

Auch das Vertrauen kann angeknackst sein, sodass ein einfaches: „Ich hab es mir anders überlegt“, nicht mehr einfach so geglaubt werden kann.

Dein:e Ex hat schließlich bereist einmal die Erfahrung gemacht, dass du die Trennung beschlossen hast und empfindet wahrscheinlich auch Angst davor, dass dies erneut geschehen könnte, wenn ein Problem auftritt.

Sei dir sicher, dass du hinter deinen Worten stehst und wirklich bereit bist etwas dafür zu geben, bevor du dich an dein:e Ex wendest.

Deshalb ist es wichtig, dass du wirklich weißt, was falsch gelaufen ist, wie du diese Dinge nun anders machen kannst und bereits an dir selbst Veränderungen bemerkst.

Hier braucht es Taten, nicht nur Worte, sodass dir dein:e Ex deine Worte auch glauben kann.

Das ist jedoch vorerst Zukunftsmusik, bleiben wir im Hier und Jetzt – lass uns einen Blick auf die nächsten Schritte werfen.

Wenn du Ex zurückwillst, dann sind DAS deine nächsten Schritte!

Die nächsten Schritte für dich wären, bei dir anzukommen und dein eigenes Gedankenkarussell zu ordnen.

Sei dir sicher, was du möchtest und wo du stehst. Dabei können dir die Fragen oben helfen.

Da es zur Trennung kam, muss man damit arbeiten, dass in deinem:r Ex nun wahrscheinlich viele negative Gefühle sein werden.

Deshalb kann man nicht erwarten, dass die/ der Ex sofort zurückwill, nur weil man selbst es jetzt wieder möchte.

Also:

Halte eine Kontaktsperre durch, um bei dir selbst anzukommen. Zudem gibt das aber auch deinem:r Ex die Möglichkeit in den Gefühlen abzukühlen.

Der nächste Schritt wäre eine Nachricht zu schicken, die die Tür etwas öffnen soll.

Diese Nachricht sollte jedoch achtsam geschrieben sein und noch keinen Beziehungswunsch oder Vorschlag zu einem Treffen beinhalten.

Was für eine Nachricht da sinnvoll ist, erfährst du in diesem Blogartikel von mir.

>>> Du bereust die Trennung? Hier ist die beste Strategie, um damit umzugehen!

In diesem Artikel beschreibe ich dir ganz genau, wie man vorgehen kann, wenn man die Trennung nicht für die richtige Entscheidung hält.

Alles Liebe,

Laura

Laura

Laura ist Senior Coach bei szenario-zwei und studiert gerade im Master Psychologie an der Uni Wien.

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