Vielleicht bist du dir nicht ganz sicher, wie du überhaupt in die Affäre geschlittert bist.
Nun haben sich jedoch Gefühle entwickelt, die alles noch komplizierter machen.
Das führt dann unweigerlich zur nächsten Frage: Wie kommst du da wieder raus?
In diesem Blogbeitrag erfährst du meine besten Tipps, wie du eine Affäre (trotz!) Gefühlen wieder beenden kannst, und wie es für dich danach auch gut weitergehen kann.
Wir haben viel vor, also starten wir am besten gleich los!
Überblick: Das alles erfährst du hier!
Etwas Psychologie: Das emotionale Spannungsfeld zwischen Liebe, Leidenschaft und schlechtem Gewissen
So beendest du eine Affäre trotz Gefühlen! [bewährte 7-Schritte-Strategie]
Das emotionale Spannungsfeld: Liebe, Leidenschaft und schlechtes Gewissen
Affären spielen sich oft in einem emotionalen Spannungsfeld ab, das hast du vermutlich auch schon am eigenen Leib erfahren.
Einerseits gibt die Affäre fantastische Gefühle, wie Leidenschaft, Abenteuer und Spannung.
Andererseits – sobald du wieder für dich bist – kommt da dieses schlechte Gewissen in dir auf. Und oft auch Schuldgefühle oder Scham, dass du eine Person bist, die jemand anderen (vielleicht den eigenen Partner?) betrügt.
So hat man dann zwei Teile in sich:
- Ein Teil möchte die Affäre unbedingt weiterführen – eben wegen dieser aufregenden Gefühle, von denen man oftmals nicht genug kriegen kann.
- Der andere Teil fühlt sich schuldig und möchte die Affäre trotz dieser Gefühle unbedingt beenden.
Man könnte dies auch so veranschaulichen:
Es ist ein innerlicher Kampf zwischen diesen beiden Teilen…
Auf der einen Seite sitzen die Gefühle…
In einer „normalen“ Beziehung gibt’s zusätzlich eben auch Alltag, Herausforderungen, Kinder, Haus oder Schwiegereltern. All das muss auch organisiert werden.
In einer Affäre gibt’s all das nicht, deswegen werden die Gefühle oftmals viel intensiver wahrgenommen.
Viele Klient:innen, die in solch einer Situation stecken, beschreiben es oft so: „Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmals solche Gefühle [mit der Affäre, Anm.] empfinden könnte…“
Vielleicht hast du auch schon versucht, die Affäre zu beenden, aber es hat wegen dieser intensiven Gefühle nicht geklappt.
Vielfach erfüllen Affären auch Bedürfnisse, die in der eigenen Beziehung zu kurz kommen.
Und die Befriedigung dieser Bedürfnisse (außerhalb der Beziehung) macht dann zusätzliche gute Gefühle, bis hin zu einem: „Ich hab verdient, das auch zu bekommen!“
Und diese ganze Melange führt dann dazu, dass bei Affären die Gefühle und die Leidenschaft losgelöst vom Alltag existieren können.
Eine Affäre ist quasi eine „Beziehung in der Seifenblase“:
… auf der anderen Seite sitzt die Vernunft.
Man fragt sich dann: „Bin ich wirklich eine Person, die so etwas tut? Bin ich eine Person, die den eigenen Partner betrügt?“
Dazu kommen gesellschaftliche Moralvorstellungen: „Was denken die anderen, Kinder, Eltern, Freunde, über mich, wenn sie herausfinden, dass ich eine Affäre hatte?“
Diese (rationalen) Gedanken stehen im starken Kontrast zu den eben angesprochenen Gefühlen.
So denkt man sich: „Okay, ich muss raus aus dieser Situation!“ Es ist quasi vernünftiger, sich von der Affäre zu trennen!
An dieser Stelle gleich ein kleiner Vorgriff: Nur durch das Beenden der Affäre, ist nicht plötzlich alles ungeschehen!
Die Affäre ist durch das Beenden ja nicht plötzlich „nie passiert“.
(… dazu aber noch später mehr.)
Schließlich denkt man sich: „Ich will die Affäre beenden!“ (wegen genau diesen Gefühlen)
Und genau diese beiden Teile, also die Gefühle und die Vernunft, sorgen für diesen inneren Konflikt.
Man will die Affäre haben (weil sie sich gut anfühlt), aber dann auch wieder nicht, weil man niemand sein will, der jemand anderen betrügt.
Dann denkt man sich oft:
Ich will die Affäre beenden!
Aber du hast es vielleicht wegen dieser intensiven Gefühle nicht geschafft.
Deswegen findest du im folgenden Abschnitt jene Schritte, wie du eine Affäre trotz Gefühlen beenden kannst, sodass es für dich gut weitergehen kann.
Wie du die Affäre trotz Gefühlen beendest [7 simple Schritte!]
Eine Affäre trotz Gefühlen zu beenden kann ganz schön schwierig sein.
Deswegen bekommst du hier meine bewährten Schritte, wie dir das möglichst gut und sicher gelingen kann.
Bevor wir zum ersten Tipp kommen, noch eine wichtige Bemerkung:
Wir beobachten es im Coaching sehr oft, dass viele – sobald sie merken, dass sie Gefühle in der Affäre haben – fast panisch aufspringen und die Affäre beenden wollen.
Quasi nach dem Prinzip:
Gefühle bedeuten automatisch „Beziehung“, aber man will ja keine Beziehung, sondern eine Affäre, also muss die Affäre wegen dieser Gefühle beendet werden.
Besser ist es – auch wenn du die folgenden Schritte anwendest – nichts überstürzt zu entscheiden, sondern (auch wenn es herausfordernd ist!) überlegt die nächsten Schritte zu tun.
Schritt #1: Triff die Entscheidung für dich
Gerade im „Trubelhubel“ der Gefühle bei einer Affäre ist es zunächst wichtig, sich selbst die Entscheidungsgewalt zurückzuholen.
Wenn du dich dafür entschließt, eine Affäre wegen der Gefühle zu beenden, dann sollte dies eine Entscheidung sein, die du bewusst für dich triffst.
Das ist auch der anderen Person (deiner Affäre) am fairsten gegenüber. Dann bist du nicht ein Fähnchen im Wind, sondern entscheidest selbstbestimmt und übernimmst Verantwortung.
Denn es besteht ein großer Unterschied zwischen diesen folgenden Aussagen:
- „Hey, ich weiß nicht ganz, aber findest du nicht auch, dass es besser wäre die Affäre zu beenden? Wegen der Gefühle und so…“
- „Hey, ich fühle mich nicht mehr wohl und habe für mich gefunden, dass ich nicht mehr weitermachen kann und die Affäre deswegen beenden möchte.“
Die erste Aussage wälzt alle Verantwortung auf die andere Person ab. Man signalisiert durch die Blume: „Bitte entscheide du, bitte mach du die schmutzige Arbeit!“
Mit der zweiten Aussage hingegen bleibst du in einer Position der Stärke und Reflektiertheit.
Also:
Bevor du dir überlegst, wie du eine Affäre wegen zu vieler Gefühle beenden möchtest, ist es wichtig, für dich zu beschließen, dass du die Affäre beenden möchtest.
Schritt #2: Sprich die Trennung aus und schiebe es nicht ständig auf!
In den meisten Fällen ist das Beenden einer Affäre keine angenehme Sache. So wartet man lieber auf einen „geeigneten“ Augenblick dafür.
Es werden sich immer genug Gründe finden lassen, warum es „dann“ besser ist als „jetzt“.
Das Leben wird dir diesen „perfekten“ Augenblick, um die Affäre wegen der Gefühle zu beenden, nicht auf dem Servierteller liefern.
Es sind ständig Geburtstage, Feierlichkeiten, Krankenstände, Schicksalsschläge oder wichtige Dinge. Es ist immer was los, den perfekten Zeitpunkt gibt es in aller Regel nicht!
Um auch tatsächlich ins Tun zu kommen, empfehle ich – sobald du die Entscheidung getroffen hast – innerhalb von 1 Woche deine Entscheidung auch anzusprechen.
Und klar:
Wenn deine Affäre morgen ein wichtiges Bewerbungsgespräch hat, dann mach nicht am Vorabend Schluss. Aber sprich dann am nächsten oder übernächsten Tag an, dass du dich trennen willst – oder eben ein paar Tage vor dem Bewerbungsgespräch.
Zusätzlich hat diese „Aufschieberitis“ noch einen weiteren Nachteil. Wenn du noch länger aufschiebst und herumlavierst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass doch alles ungeplant auffliegt.
Und dann ist es ungleich schwerer, alles wieder einzufangen!
Schritt #3: Sei konkret und mach keine falschen Hoffnungen
Bei Trennungen (und ja, auch wenn du eine Affäre trotz Gefühlen beendest, ist dies eine Trennung!) sind klare Aussagen essenziell.
Oftmals empfindet man es aber als zu hart oder zu direkt, die Dinge so anzusprechen, wie sie sind.
Dann flüchtet man sich in unklarere Aussagen oder kommuniziert nur irgendwie zwischen den Zeilen.
Vermeide also Aussagen wie:
- „Vielleicht passt’s ja später nochmal…“
- „Ich bin mir selber auch nicht so sicher…“
- „Was meinst du, wie sollen wir weitertun?“
Das öffnet „Schlupflöcher“ und deine Affäre wird diese hören, krass überbewerten und oftmals als Aufforderung verstehen, daran zu arbeiten, sodass die Affäre dennoch weitergehen kann.
Langfristig machst du dadurch nur alles noch komplizierter.
Und auch wenn’s „später“ nochmal passt, dann kann man sich dann, also „später“, drum kümmern, das muss man nicht jetzt schon irgendwie vage anteasern.
Ein Tipp, den ich vielen Klienten mitgebe, die wegen einer Affäre zu mir ins Coaching kommen, ist der folgende.
Schreibe das, was du bei der Trennung sagen möchtest vorher auf oder gehe es im Kopf ein paarmal durch, damit du alles wirklich auch gut auf den Punkt bringen kannst.
Sonst wird es schlimmstenfalls ein Gestammel und es passieren vielleicht erst recht unklare oder vage Aussagen.
Und was kannst du nun konkret sagen?
Hier eine beispielhafte Formulierung:
„Die Zeit mit dir hab ich wirklich genossen, für mich ist es jedoch leider so, dass das Ganze gefühlsmäßig den Rahmen übersteigt, mit dem ich mich wohlfühle. Ich hab gemerkt, dass ich mich in dich verliebe und das ist schlussendlich nicht das, was für mich gerade passt. Das überfordert mich und darum muss ich das, was wir haben, schweren Herzens beenden. Natürlich fällt mir das nicht leicht, aber es ist mir trotzdem wichtig, es jetzt zu tun.“
Diese Formulierung ist natürlich sehr kompakt und auf den Punkt gebracht.
Bitte passe diese Formulierung aber unbedingt an deine eigene Wortwahl an, ergänze und erweitere, sodass es zu dir und zur Situation passt.
Schritt #4: „Nochmal reden“ ist ein absolutes No-Go!
Wie geht’s nach dem Gespräch weiter?
Wenn du einen Schlussstrich gezogen hast, dann ist es wichtig, auch dabei zu bleiben und konsequent zu sein.
Das bedeutet:
Wenn deine Affäre noch Fragen hat beim Trennungsgespräch, dann beantworte diese natürlich.
Oder wenn die Affäre beim Trennungsgespräch total überrumpelt war (das passiert oftmals bei Trennungen!) und dann ein paar Tage später noch Fragen hatte, auch dann kann man sich ja nochmal treffen und du kannst alles erklären und alle nötigen Infos geben.
Aber es soll nicht dahingehend ausarten, dass ihr euch 4-mal zu einem „Abschlussgespräch“ trefft, sodass alles erst recht wieder in die Länge gezogen wird.
Einmal „nochmal reden“ ist also okay, auch um in Frieden einen guten Abschluss finden zu und alles gut klären zu können.
Aber nur, wenn es tatsächlich auch ein „Klärungsgespräch“ ist und nicht in ein „Nimm mich zurück“-Überzeugungsgespräch übergeht.
Hier auch noch ein Bonus-Tipp: Falls in naher Zukunft Feiertage, Geburtstage usw. anstehen, dann signalisiere auch diesbezüglich Endgültigkeit und sage: „Ich werde mich dann nicht melden, damit uns beiden alles leichter fällt!“
Schritt #5: Gehe in eine Kontaktsperre!
Um nach dem Trennungsgespräch nicht wieder „rückfällig“ zu werden, empfehle ich als nächsten Schritt eine Kontaktsperre.
Gerade, wenn du eine Affäre wegen zu vieler Gefühle beendest, ist diese Gefahr nicht zu unterschätzen.
Die Kontaktsperre sorgt für die nötige Distanz, um auch dich von der Affäre zu „entwöhnen“.
In der Praxis heißt das also:
- Keine weiteren Anrufe.
- Nichts auf Instagram liken.
- Nicht mehr schreiben.
Und zur Kontaktsperre gehört auch der „passive“ Kontakt:
- Schau also nicht auf den Social-Media-Profilen deiner Affäre vorbei.
- Und lies dir auch keine alten Chat-Verläufe zwischen euch durch.
- Insbesondere auch diverse Social-Media-Kanäle deabonnieren, sodass du nicht alles Updates von deiner Affäre siehst.
Es geht wirklich darum, einen guten Abstand hinzukriegen, um die Trennung auch wirklich mit Taten und in der Welt auszuleben.
Schritt #6: Die Trennung von einer Affäre ist auch eine Trennung
Mit dem Ende der Affäre ist leider nicht alles plötzlich „vorbei“. Viele unserer Klienten sind auch nach einer Trennung überrascht von der Heftigkeit der Emotionen.
Deswegen gleich vorweg:
Rechne damit, dass es dir schlecht gehen wird!
Einerseits wird vermutlich auch das schlechte Gewissen bleiben – denn die Affäre ist ja nicht ungeschehen, nur weil du sie wegen der Gefühle beendet hast.
Und zusätzlich trennst du dich auch von einem Menschen, mit dem du viele erlebt und vermutlich sehr intensive und leidenschaftliche Zeiten erlebt hast.
Wie du dir denken kannst, ist diese „Post-Trennungs-Phase“ sehr riskant.
Wenn du noch in einer Beziehung oder Ehe bist, dann könnte es dein Partner mitkriegen, wenn du plötzlich betrübt oder schlechter drauf bist.
Oder dass dich dann dennoch das schlechte Gewissen überrennt, du endlich reinen Tisch machen möchtest und die Affäre dann aus einer solchen Energie heraus beichtest.
(… ob du deine Affäre beichten solltest, erfährst du später noch!)
Wenn du also auch in einer Beziehung bist, dann überlege dir für die erste Zeit nach der Trennung einen nachvollziehbaren Grund, warum du vielleicht gerade etwas „komisch“ drauf bist.
Hier ist eine kleine Notlüge okay, beispielsweise dass es gerade im Job stressig ist oder dass in deinem Verein grad alles drunter und drüber geht.
In emotional herausfordernden Zeiten verliert man oftmals auch sich selbst aus dem Blickwinkel.
Es wirkt fast so, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen werden.
Falls du in einer solchen Situation steckst und wieder mehr Stabilität in dein Leben bringen möchtest, dann schau dir hierzu auch gern meinen Kurs „Dich selbst zurückgewinnen“ an.
Als ersten kleinen Vorgeschmack kannst du dir einen Ausschnitt aus ihrem Kurs kostenlos ansehen.
Darin zeige ich dir die Übung der Wohlfühl-Booster, die sie auch bei ihren Klient:innen erfolgreich einsetzt.
Klicke jetzt unten auf den Button, um dir kostenlos diese Technik anzusehen:
Schritt #7: Finde heraus, WARUM du die Affäre eingegangen bist
… und finde für dich wie du das auch in der Beziehung finden kannst!
Ich empfehle also, um alles wirklich abzuschließen, auch mal genauer hinzusehen, warum du eigentlich die Affäre eingegangen bist.
Für Affären gibt es ganz grob zwei Gründe:
- Es gab einen Mangel in der Beziehung, der dann in der Affäre ausgelebt werden konnte.
- Es hat nichts mit der Beziehung an sich zu tun, aber man hat zusätzlich etwas entdeckt, was man unbedingt ausprobieren möchte.
Mehr dazu, warum es zu Fremdgehen oder Affären kommt, erfährst du übrigens in diesem Guide hier (klick!).
Finde also heraus, in welche Kategorie du fällst und was genau dich dann verleitet hat, außerhalb der Beziehung nach der Erfüllung dieses Bedürfnisses zu suchen.
Überlege auch, warum du in der Beziehung nicht darüber sprechen konntest.
Zum Schluss noch ein Hinweis:
Wenn du die Affäre wegen der Gefühle beendet hast, dann sei darauf vorbereitet, dass eventuelle vorherige Probleme in der Beziehung wieder anklopfen.
Das heißt:
Nur mit dem Beenden der Affäre ist es nicht getan.
Finde ebenfalls heraus, wie du in der Beziehung Dinge anders machen kannst, um Gefühle und Leidenschaft zu pflegen.
Oder wie du auch in der Beziehung das finden kannst, was vermeintlich nur mit der Affäre möglich war.
Schau dir dazu gern auch unser Erfolgs-Programm Love Factor an. Darin erfährst du das Rezept, wie die Liebe dauerhaft in einer Beziehung erhalten bleibt und Gefühle NIE WIEDER verschwinden!
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Muss man eine Affäre IMMER wegen Gefühlen beenden?
Sobald Gefühle im Spiel sind, denken viele: „Ich muss die Affäre beenden, weil da sind Gefühle und Gefühle bedeuten dann, dass wir quasi in einer Beziehung sind – und das will ich ja eigentlich nicht!“
Sobald also erste Gefühle da sind, löst das in vielen eine regelrechte Panik aus. Man glaubt, man müsse jetzt auf der Stelle etwas tun.
Gefühle sind jedoch oftmals nicht die Wirklichkeit, sondern nur Idealisierungen oder Wünsche, die man im jetzigen Moment hat.
Man kann bei einer Affäre das Gefühl haben: „Ja, das ist meine Seelenpartnerin!“ Angenommen, man geht dem nach, trennt sich von der eigenen Haupt-Beziehung und kommt mit der Affäre zusammen.
Irgendwann kann es dann passieren, dass dann auch der Beziehungs-Alltag einkehrt, Herausforderungen und Probleme aufkommen und man denkt: „Hoppala, vielleicht ist das doch nicht meine Seelenpartnerin!“
Da war also zunächst das Gefühl, dass man die eigene Seelenpartnerin gefunden hat, doch dieses war rückblickend auf die rosarote Brille zurückzuführen.
Auch wenn du also auch Gefühle hast, dann sagt dies nichts über die (künftige) Realität aus.
Deswegen ist es sinnvoll, nicht gleich blind auf das Gefühl zu reagieren, sondern zunächst mal das Gefühl zu beobachten, Erfahrungen zu sammeln und dann erst reflektiert zu reagieren.
Achtung vor Kurzschluss-Handlungen!
Weil Menschen jedoch sehr gefühlsgeleitet und impulsiv handeln und das Gefühle als die ultimative Wahrheit interpretieren, ist man versucht, sofort etwas zu tun.
Wie im Beispiel oben:
Gefühl = „Das ist meine Seelenpartnerin!“ => Haupt-Beziehung beenden => mit der Affäre in eine Beziehung gehen => draufkommen, dass es doch nicht die Seelenpartnerin ist
Das heißt:
Auch wenn du vielleicht gerade Gefühle entwickelst, weil beispielsweise die Affäre schon etwas länger dauert, so heißt das weder, dass gleich eine Beziehung draus wird oder du jetzt sofort etwas tun musst.
Nimm dir also etwas Zeit und reflektiere, was du möchtest, sodass du selbstbestimmt eine Entscheidung treffen kannst.
Denn:
Wichtig ist nur, DASS du dich entscheidest für etwas!
Wichtig ist nur, DASS du dich entscheidest für etwas!
Wenn du merkst, dass du dich in deine Affäre verliebst oder Gefühle entwickelst, dann hast du grob gesagt drei Optionen:
- Die Haupt-Beziehung beenden und mit deiner Affäre zusammenkommen.
- Die Affäre einfach nur genießen (und in der Haupt-Beziehung bleiben).
- Die Affäre wegen der Gefühle beenden.
Wenn du dich entscheidest, die Affäre zur Haupt-Beziehung zu machen, dann starte mit der „neuen“ Beziehung nicht direkt los.
Nimm dir lieber ungefähr einen Monat Zeit, um die Trennung deiner vormaligen Haupt-Beziehung zu vollziehen und zu verarbeiten.
Aus unserer Erfahrung geht es in den seltensten Fällen gut, wenn du hinter dir eine Türe schließt und gleich durch die nächste durchgehst.
Und sei dir auch bewusst, dass eine Beziehung etwas gänzlich anderes ist als eine Affäre. Mit einer Beziehung kommen auch Verpflichtungen und Erwartungen hinzu!
Manche entschließen sich auch, die Gefühle einfach zu genießen. Es ist dann wie bei einer Lieblingsspeise:
Man kann diese in kleinen Häppchen verzehren, mit Pausen dazwischen und in angenehmem Ambiente – doch irgendwann ist diese auch aufgegessen.
Genauso ist es mit diesen Gefühlen. Auch diese werden – in vielen Fällen – irgendwann wieder verschwinden.
Die dritte Option besteht darin, die Affäre wegen der Gefühle zu beenden. Beispielsweise wenn du diese Gefühle eigentlich gar nicht möchtest. Wie du in diesem Fall vorgehen kannst, hast du ja weiter oben schon gelernt.
Sollst du die Affäre beichten?
Schließlich kommen wir noch zur häufig gestellten Frage:
Solltest du die Affäre in deiner Beziehung beichten?
Um die Problematik diesbezüglich gut zu illustrieren, lass mich dir folgende Geschichte erzählen…
Ein Mann lag in seinem 94. Lebensjahr im Sterbebett. Seine Frau saß neben ihm und hielt seine Hand.
Beide waren seit über 60 Jahren verheiratet und in seinen letzten Atemzügen drückte der Mann nochmals die Hand seiner Frau.
Er sagte zu ihr: „Ich muss dir das nun endlich sagen. Ich will reinen Tisch machen. Ich habe dich in unserer Ehe betrogen. Ich hatte damals viele Frauen neben dir. Es tut mir so leid, ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen…“
Das waren seine letzten Worte.
Zugegeben:
Das ist eine etwas extreme Geschichte, aber sie illustriert die Problematik relativ gut.
War es richtig, dass der Mann gebeichtet hat?
Hat er dadurch alles besser oder schlechter gemacht?
Seine Frau weiß nun Bescheid, weiß aber nun auch, dass sie während 60 Jahren Ehe ihren Mann mit vielen anderen Frauen teilen musste.
Treu war nur sie gewesen.
Mit ihrem Mann verlor die Frau also auch die Vorstellungen und Erinnerungen über die gute Ehe zwischen den beiden.
Die Frage, ob eine Beichte sinnvoll ist oder nicht, kann man nicht pauschal beantworten – dies musst du (leider!) für dich selbst entscheiden.
Diese Geschichte soll aber eines zeigen: Die Tatsache, ob man eine Affäre beichten sollte, ist nicht ganz so einfach, wie man vielfach denkt.
Wie du für dich eine gute Entscheidung finden kannst, erfährst du in diesem Guide hier (klick!).
Im Folgenden schauen wir uns die beiden Kernfragen an, die du für dich beantworten musst.
Kannst du mit dem Geheimnis umgehen?
Manche Leute schaffen es nie, ein Geheimnis zu bewahren oder bekommen deswegen enorme Konflikte mit sich selbst.
Andere schaffen dies super gut und können besser regulieren, was sie wann sagen.
Wenn du zur ersten Kategorie gehörst, ist es vermutlich besser, die Affäre zu beichten. Besser ist es, die Affäre jetzt zu beichten als du wartest noch weitere Monate oder Jahre.
Wenn dich dafür entscheidest, die Affäre zu verheimlichen, stelle dir auch folgende beiden Fragen:
- Kannst du dein Geheimnis auch noch in beispielsweise einem oder fünf Jahren für dich behalten?
- Und vor allem auch: Eine Affäre weiter zu verheimlichen bedeutet ebenfalls, dass du deinen Partner weiterhin quasi belügst (weil du ja ein Geheimnis hast)!
Und wenn du dich selbst dafür entscheidest, die Affäre weiter zu verheimlichen, dann frage dich auch: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dein Partner rausfindet?
Denn wenn die Affäre dadurch dann nachträglich auffliegt, weil es dein Partner rausfindet, ist es immer schlimmer, als wenn du selbst die Dinge in die Hand nimmst und die Affäre beichtest.
Beispiel:
Wenn du eine Affäre mit der besten Freundin deiner Partnerin hattest, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass deine Partnerin das rausfindet.
Wenn du die Affäre immer in einer anderen Stadt hattest (weil du beispielsweise oft beruflich dort warst), dann ist die Wahrscheinlichkeit schon erheblich geringer, dass alles nachträglich noch auffliegt.
Wie geht es für dich weiter?
Wenn du also merkst, dass du Gefühle für die Affäre entwickelst, dann ist das Wichtigste zunächst: Atmen und nichts überstürzt tun!
Überleg mal für dich, was du eigentlich möchtest und triff dann – innerlich geklärt – eine Entscheidung.
Wenn du dich dafür entschließt, die Affäre wegen der Gefühle zu beenden, dann hast du ja oben unsere bewährte 7-Schritte-Strategie kennengelernt.
Und wenn deine Situation sehr speziell ist und du eine neutrale Einschätzung von einem Experten benötigst, dann komm gern zu uns ins Coaching.
Ich würde mich freuen, dich ein Stück deines Weges begleiten zu dürfen.
>>> Klicke hier und erfahre, wie dir ein Coaching helfen kann!
Alles Liebe,
Lena
Der Text ist nüchtern und sachlich, sehr logisch.
Dabei wird hinter dem Begriff „die Affäre“ eine Person verborgen, der vergleichbar viel Respekt und Achtsamkeit gewährt werden sollte, wie dem/der Adressaten dieses Textes. Hier gilt im Bezug auf die beiden an der Affäre beteiligten Partner ein erhebliches Wertungsgefälle!