Bindungsängste bei Frauen: Den Code entschlüsseln!

von Coaching-Team,  letztes Update: 23. Nov 2024

Bindungsangst bei Frauen bleibt oft ein verborgenes Rätsel.

Bindungsängstler sehnen sich nach Nähe und Liebe, ziehen sich aber gleichzeitig zurück, wenn die Bindung intensiver wird.

Warum ist das so?

Und wie zeigt sich Bindungsangst speziell bei Frauen?

In diesem Blogbeitrag entschlüsseln wir den „Code“ der Bindungsangst bei Frauen und werfen einen Blick darauf, wie Kindheitserfahrungen, Geschlechterrollen und Selbstwertprobleme dieses Verhalten prägen können.

Zudem beleuchten wir typische Anzeichen und geben hilfreiche Tipps für den Umgang mit bindungsängstlichen Frauen – sei es für dich selbst oder für deine Partnerin.

Bereit, tiefer einzutauchen?

Das Wichtigste in aller Kürze: Bindungsängste bei Frauen verstehen!

(Klicke auf die fett markierte Überschrift, um direkt dorthin zu springen.)

Bindungsängste bei Frauen verstehen. Bindungsangst ist der ultimative Beziehungs-Exit-Plan, geboren aus Kindheitstraumata und Selbstzweifeln.

Frauen zeigen ihre Angst oft durch ein Hin und Her – mal Nähe, mal Funkstille – während Männer die Autonomie-Karte ausspielen. Die gute Nachricht: Mit Reflexion und gesunden Grenzen sind Beziehungen trotzdem möglich.

Wenn bindungsängstliche Frauen auf Abstand gehen. Bindungsängstliche Frauen ziehen sich bei emotionaler Überforderung zurück, um sich vor negativen Gefühlen wie Angst und Panik zu schützen.

Statt Druck auszuüben oder den Kontakt zu erzwingen, ist es wichtig, ihr Raum zu geben, damit sie sich emotional stabilisieren kann.

Anzeichen für Bindungsängste bei Frauen. Achte auf folgendes:

  • Schwierigkeiten, sich auf eine Bindung einzulassen
  • Auf große Nähe folgt oft ein abrupter Rückzug
  • Schwierigkeiten ihre Bedürfnisse zu äußern
  • Wirken stark und unabhängig
  • Inkonsequenz (zieht sich aus Gesprächen zurück, sagt Pläne ab, ghostet)

Wie zeigt eine bindungsängstliche Frau Interesse und Liebe? Bindungsängstliche Frauen zeigen Interesse und Zuneigung durch subtile Gesten wie Aufmerksamkeit, gelegentliche Kontaktaufnahmen oder kleine Aufmerksamkeiten – jedoch seltener und zögerlicher als sicher gebundene Menschen.

Umgang mit bindungsängstlichen Frauen. Um mit einer bindungsängstlichen Frau umzugehen, solltest du ihre Trigger kennen und vermeiden: zu viel Nähe erzeugt Druck, zu wenig weckt Unsicherheit.

Gib ihr Raum, wahre aber gleichzeitig deine eigenen Grenzen, um ein gesundes Gleichgewicht zu halten.

Bindungsängste bei Frauen verstehen [+ geschlechtsspezifische Unterschiede]

Bindungsangst ist die Extremform des vermeidenden Bindungsstils:

Ein Bindungsstil ist etwas, das wir alle haben und hat seinen Ursprung in der Kindheit in der Bindung zu den primären Bezugspersonen.

Ist diese Bindung unsicher – werden zum Beispiel Bedürfnisse übergangen oder Gefühle ignoriert, so kann das zu einer unsicheren Bindung, wie dem vermeidenden Bindung führen.

Doch nicht nur die Kindheit prägt den Bindungsstil, sondern auch spätere Erfahrungen.

So kann beispielsweise eine dramatische Trennung oder der Tod einer nahestehenden Person eine Bindungsangst hervorrufen.

Die Bindungsangst ist dann wiederum ein Schutzmechanismus, der als Reaktion auf solche traumatischen Erfahrungen entstanden ist.

Dieser Schutzmechanismus soll dafür sorgen, nicht wiederholt Schmerzen erleiden zu müssen.

Zeigt sich Bindungsangst bei Frauen anders als bei Männern?

Frauen mit Bindungsangst zeigen diese oft durch eine vorsichtige Herangehensweise an intime Beziehungen.

Sie neigen dazu, auf Konflikte oder intensivere emotionale Situationen mit Zurückhaltung zu reagieren, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren.

Im Kontakt zeigt sich das oft durch ein Hin und her, mal ist sie interessiert, dann ist sie wieder längere Zeit nicht erreichbar.

Auch bei Männern mit Bindungsangst zeigt sich dieses Hin und Her im Kontakt.

Darüber hinaus zeigen Männer so ein vermeidendes Verhalten oft als eine allgemeine Präferenz der eigenen Autonomie und vermeiden tiefergehende emotionale Bindungen als Strategie, um selbst Kontrolle und die eigene Unabhängigkeit zu bewahren.

Solche Unterschiede zwischen Frauen und Männern bezüglich Bindungsangst werden in der Forschung teilweise auf gesellschaftliche Rollen und Geschlechternormen zurückgeführt.

Denn in der Gesellschaft wird von Männern häufig eine Betonung von Stärke und Unabhängigkeit und von Frauen eine starke Orientierung an Beziehungen erwartet [1] (Quellen findest du ganz am Ende des Blogartikels).

Niedriger Selbstwert und Sabotage der Beziehung

Tief unter der Bindungsangst steckt oft ein instabiler Selbstwert.

Es bestehen Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin nicht liebenswert“.

Auch Beziehungen der Bindungsängstlerin sind durch solche Glaubenssätze geprägt, was bedeutet, dass sie grundsätzlich eher misstrauisch ist, wenn jemand Zuneigung zeigt, da sie ja davon überzeigt ist, nicht liebenswert zu sein.

In einer Beziehung kann das dann auch schnell zur Sabotage führen, indem die Bindungsängstlerin aufgrund ihres eigenen Glaubens, dass du dich sowieso nicht richtig für sie interessieren kannst, den Kontakt abbricht oder zum „Fremdflirten“ neigt.

Dies kann auch bis hin zum tatsächlichen Fremdgehen führen, was oft auch ein Regulationsmechanismus für Nähe in einer Beziehung ist und die Ursachen ebenfalls in der Kindheit hat.

Ist Bindungsangst bei Frauen seltener als bei Männern?

Die Forschung ist sich bezüglich eines Unterschieds der Häufigkeit von Bindungsangst bei Männern und Frauen noch uneinig.

Einige Studien belegen, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede im vermeidenden Bindungsstil gibt, wobei Männer häufiger einen vermeidenden Bindungsstil zeigen als Frauen.

Eine umfassende Studie von Schmitt et al. [2] in verschiedenen Kulturen ergab zum Beispiel, dass Männer oft eine vermeidende und weniger ängstliche Bindung haben, während Frauen häufiger eine ängstlich-ambivalente Bindung aufweisen

Andere Untersuchungen zeigen wiederum keine klaren geschelchtsspezifischen Unterschiede bezüglich der Bindungsstile.

Beschrieben wird jedoch immer wieder, dass soziokulturelle Aspekte, wie Geschlechterrollen und -erwartungen, die Art und Weise beeinflussen, wie Männer und Frauen ihr vermeidendes verhalten in Beziehungen ausleben [3].

Erwähnen möchten wir hier auch, dass wir im Coaching bislang keine nennenswerten Unterschiede in der Häufigkeit von Bindungsangst und in den Symptomen zwischen Frauen und Männern feststellen.

Ist es für bindungsängstliche Frauen möglich, eine Beziehung zu führen?

Bindungsangst ist, wie oben bereits genannt, die Extremform des vermeidenden Bindungsstils.

Jeder von uns hat einen Bindungsstil und es ist auch mit den verschiedensten Bindungsstilen möglich, eine Beziehung zu führen.

Gleichzeitig ist es in den meisten Fällen eine notwendige Voraussetzung, dass sich die Bindungsängstlerin ihrem Bindungsstil bewusst ist und einen konstruktiven Umgang mit den negativen Gefühlen lernt.

Was du tun kannst, wenn bindungsängstliche Frauen auf Abstand gehen

Bindungsangst hat häufig ihre Wurzeln – wie du vorhin bereits gelernt hast – in einem Bindungstrauma, das bei bestimmten Auslösern immer wieder aktiv wird.

Wenn dieses Trauma getriggert wird, erlebt der Betroffene eine Welle von Überforderung, die zu Panik, Angst oder sogar Abneigung führen kann.

Normalerweise signalisieren uns negative Gefühle, dass etwas in einer Situation für uns nicht stimmt.

Bei einer Bindungsängstlerin kann das Gefühl entstehen, dass die Beziehung oder die aktuelle Situation nicht richtig für sie ist.

Sobald intensive Emotionen wie Angst, Panik oder Ekel auftreten, möchte man dieser Situation im Normalfall ja entkommen.

Die Bindungsängstlerin reagiert dann ähnlich:

Sie zieht sich zurück oder grenzt sich ab, oft auch durch verletzende Worte, um die negativen Emotionen abzubauen.

Deshalb ist es wichtig, ihr in solchen Momenten Raum zu lassen, damit sich diese belastenden Gefühle langsam auflösen können.

So kann die zugrunde liegende Zuneigung wieder zum Vorschein kommen.

Wenn sie auf Abstand geht, ist alles vorbei?

Die Frage, ob alles verloren ist, lässt sich nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantworten – es hängt davon ab, wie weit ihr in eurem Kennenlernen seid.

Wenn ihr erst am Anfang steht und ihre Bindungsangst so stark getriggert wurde, dass sie sich zurückzieht oder nicht mehr schreibt, stehen die Chancen schlecht für eine tiefere Verbindung.

In diesem Fall ist ihre Bindungsangst wohl sehr stark ausgeprägt, was eine spätere Beziehung erschwert.

Überlege es dir so:

Wenn sie schon in der Kennenlernphase vieles überfordert, wird es in einer Beziehung wahrscheinlich noch intensiver.

Seid ihr jedoch schon weiter im Kennenlernprozess, ist es nicht unbedingt das Ende, wenn sie sich plötzlich zurückzieht.

Nur weil ihre Bindungsangst ausgelöst wurde, heißt das nicht, dass sie kein Bedürfnis nach Nähe hat. Extreme Emotionen wie Angst oder Panik lassen mit der Zeit nach, besonders wenn der nötige Raum und die Zeit dafür da sind.

Wenn du also entsprechend reagierst und ihr Raum lässt, kann ihre Angst abklingen, und ihr Bedürfnis nach Nähe kann wieder hervortreten.

Das führt dazu, dass sie den Kontakt erneut zulassen oder sich von selbst bei dir melden und zurückkommen könnte.

Auch Menschen mit Bindungsangst haben ein Grundbedürfnis nach Nähe, allerdings ist dieses oft mit Schmerz verbunden, wodurch sie in einem ambivalenten Verhalten gefangen sind.

Mach das, wenn bindungsängstliche Frauen auf Abstand gehen!

Wenn sich eine Frau mit Bindungsangst nicht mehr meldet, ist es wichtig, ihr nicht hinterherzulaufen oder den Kontakt zu forcieren.

Ihr Rückzug löst in dir bestimmt die Angst aus, sie zu verlieren und weckt dadurch das Bedürfnis in dir, sie zu kontaktieren oder ihre Ängste zu beruhigen.

Doch das wäre kontraproduktiv und würde sie nur weiter in die Distanz treiben.

Durch das Drängen auf Kontakt verstärkst du das Ungleichgewicht im sogenannten Push-and-Pull-Mechanismus zwischen euch und löst ihre Bindungsangst noch stärker aus.

Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass sie sich komplett abwendet oder dich sogar blockiert.

Stattdessen ist Abstand jetzt das Beste.

Indem du dich zurückziehst und sie in Ruhe lässt, gibst du ihr den Raum, den sie offensichtlich braucht.

Der Push-and-Pull-Mechanismus zeigt, dass sie eher wieder Kontakt suchen wird, wenn du auf Distanz gehst, da ihr Bedürfnis nach Nähe allmählich zurückkehrt.

Viele haben nun auch Angst, dass man vergessen wird, wenn man selbst auch auf Abstand geht.

Aus unserer Erfahrung im Coaching können wir vielmehr sagen, dass in aller Regel das Gegenteil der Fall ist!

Durch den Abstand wirkst du interessanter, setzt klare Grenzen und signalisierst, dass du deinen eigenen Wert kennst und unabhängig bist.

Dies macht dich für sie attraktiver und zeigt, dass du selbstbewusst bist und nicht hinterherrennst.

Kann sich das Verhalten einer bindungsängstlichen Frau jemals ändern?

Das hängt ganz davon ab, wie reflektiert sie ist, das bedeutet, inwiefern es ihr möglich ist, das eigene Verhalten zu hinterfragen.

Denn nur wenn es ihr möglich ist, die eigenen Muster zu erkennen, ist es möglich, die eigenen Muster und damit vor allem das Hin und Her im Kontakt aufzubrechen.

Zusätzlich hängt es auch davon ab, wie motiviert sie ist, ihr Verhalten zu ändern.

Ist ihr der Kontakt mit dir nicht so wichtig und sind ihre Gefühle nicht so stark, so wird ihre Motivation nicht allzu groß sein, etwas in ihrem Verhalten zu ändern, um eine tiefe emotionale Verbindung mit dir einzugehen.

Ist ihr der Kontakt mit dir sehr wichtig und hat sie starke Gefühle, so steigt damit die Motivation.

Ein weiterer entscheidender Aspekt bezüglich der Motivation ist, wie du auf das Hin und Her reagierst.

Machst du das Ganze immer brav mit und bist dennoch ständig erreichbar und gehst immer wieder sofort auf den Kontakt ein, so wird ihre Motivation auch eher gering sein etwas zu ändern, denn sie sieht ja, dass sie auch so mit dir im Kontakt bleiben kann.

Bei starker Bindungsangst braucht es oft psychotherapeutische Hilfe, um diese zu überwinden.

Studien haben gezeigt, dass Bindungsangst bei Frauen oft stärker mit der Bereitschaft zur Inanspruchnahme psychotherapeutischer Hilfe korreliert, während Männer aufgrund vermeidender Tendenzen seltener therapeutische Unterstützung suchen [1].

Typische Anzeichen und Symptome für Bindungsängste bei Frauen

Bindungsangst zeigt sich durch viele verschiedene Symptome und Anzeichen:

In diesem Abschnitt gehen wir auf die wichtigsten davon ausführlicher ein.

Wenn du mehr zu den Anzeichen von Bindungsangst erfahren willst, dann schau dir diesen Blogbeitrag hier an:

>>> 8 eindeutige Anzeichen für Bindungsangst [jetzt die Muster erkennen!]

Schwierigkeiten, sich auf eine Bindung einzulassen

Frauen mit Bindungsängsten haben starke Schwierigkeiten sich auf eine tiefe emotionale Bindung einzulassen.

Hierfür lohnt es sich oftmals einen Blick in die Geschichte deiner Herzensdame zu werfen:

Hatte sie bereits Beziehungen?

Falls ja, wie lange gingen diese?

Hatte sie nie eine richtige bzw. längere Beziehung oder ist stets nur von Beziehung zu Beziehung gehüpft, so kann das ein Anzeichen für Bindungsangst sein.

Häufiger Wechsel von großer Nähe zu abruptem Rückzug

Die Kennenlernphase mit einer Bindungsängstlerin beginnt oft intensiv und leidenschaftlich.

Ihr habt ein ständiges Bedürfnis euch zu sehen und könnt die Finger gar nicht voneinander lassen.

Doch genauso schnell wie es beginnt, ist es mit einer Frau mit Bindungsangst leider oft auch schon wieder vorbei.

Denn gerade nach Momenten der intensiven Nähe neigen Frauen mit Bindungsangst zum abrupten Rückzug.

Meist beginnt damit ein anstrengendes Hin und Her im Kontakt, in welchem sich starke Nähe mit Funkstille abwechseln.

Schwierigkeiten, die eigenen Bedürfnisse zu äußern

Da die Bindungsangst eine Art Schutzmechanismus vor Schmerz bietet, wird dadurch oft der generelle Zugang zu den eigenen Gefühlen erschwert.

Dadurch fällt es Frauen mit Bindungsangst oftmals schwer, die eigenen Gefühle zu erkennen, zu deuten und zu benennen.

Und genau deswegen ist es ihnen nicht immer möglich, die eigenen Bedürfnisse offen anzusprechen.

Kommt also ein Wunsch nach Abstand auf, so baut sich dieser unausgesprochen in ihr so weit auf, bis sie nicht mehr anders kann, als sich komplett aus dem Kontakt zu nehmen.

Bindungsängstliche Frauen wirken stark und unabhängig

Frauen mit Bindungsangst wirken nach außen oft sehr stark und unabhängig.

Beispielsweise sind sie erfolgreich im Büro, haben viele Hobbies und zeigen sich selbstbewusst.

Diese Unabhängigkeit ist wiederum Teil des Schutzmechanismus.

Denn das Gefühl von einer anderen Person abhängig zu sein, versetzt Bindungsängstlerinnen schnell in Panik, da sich damit ja auch das Risiko enttäuscht oder fallen gelassen zu werden erhöht.

Inkonsequenz (zieht sich aus Gesprächen zurück, sagt Pläne ab, ghostet)

Wie vorhin schon erwähnt zeigt sich im Kontakt mit Frauen mit Bindungsangst ein wahres Hin und Her.

Dieses Hin und her zieht sich durch alle Ebenen des Kontaktes und Verlässlichkeit ist leider von einer Bindungsängstlerin in der Kennenlernphase nicht zu erwarten.

So kann es oft vorkommen, dass sie Pläne kurzfristig absagt oder sich am vereinbarten Tag einfach nicht meldet.

Auch Urlaubspläne werden da schnell mal in der letzten Sekunde gecancelt.

Mit einer Zusage der Bindungsängstlerin ist es also – wie du siehst – nicht getan. Denn häufig kommt die Panik bei ihr erst in letzter Sekunde und ist so stark, dass sie in die Kontaktvermeidung geht.

Wie zeigt eine bindungsängstliche Frau Interesse und Liebe?

Frauen mit Bindungsangst können im Normalfall Liebe empfinden und sich verlieben, da auch sie das Bedürfnis nach Bindung haben.

Doch die Angst vor Verletzung und Verlust führt dazu, dass sie sich bei wachsender Nähe zurückziehen, was den Eindruck erwecken kann, als hätten sie keine Gefühle.

Für echte Liebe ist jedoch nicht nur das Empfinden von Romantik notwendig, sondern auch das richtige Erkennen und Einordnen der eigenen Gefühle.

Bindungsängstliche Frauen haben oft Schwierigkeiten, diesen Zugang zu ihren Emotionen zu finden, da ihre Bindungsangst wie eine Mauer wirkt, die den Zugang blockiert und das Gefühlserleben und -benennen erschwert.

Trotz romantischer Empfindungen bleibt die Angst oft ein Hindernis, das ihnen den Kontakt zu den eigenen Gefühlen verwehrt.

Wie zeigt eine bindungsängstliche Frau Gefühle?

Bindungsängstler zeigen Gefühle auf verschiedenen Ebenen genauso wie sicher gebundene Menschen.

So zeigt sie ihre Gefühle beispielsweise durch viel Interesse an deiner Person oder vermehrten Kontaktaufnahmen.

Aber auch im persönlichen Kontakt durch das Suchen von Körperkontakt, kleinen Aufmerksamkeiten und Gesten und Liebesworten kann eine bindungsängstliche Frauen Gefühle zeigen.

In den meisten Fällen braucht das bei Frauen mit Bindungsangst aber etwas Zeit und tritt seltener auf als bei sicher gebundenen Menschen.

Wie du mit einer bindungsängstlichen Frau umgehst und wie du sie liebst

Bindungsangst kann eine Beziehung durchaus herausfordernder machen.

Ist es deswegen unmöglich, mit einer bindungsängstlichen Frau eine Beziehung zu führen?

Nein, ganz sicher nicht.

Wenn du einige Dinge beachtest, kannst du von deiner Seite alles dazu beitragen, dass eine Beziehung zwischen euch gelingen kann.

Kenne ihre Bindungsangst-Trigger

Bindungsangst-Trigger sind Auslöser, die bei bindungsängstlichen Frauen Panik und Rückzugsverhalten hervorrufen, oft durch Sinneseindrücke, Worte oder Verhaltensweisen.

Sie lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen:

  1. Druck-Trigger: Auslöser, die „zu viel“ Nähe signalisieren, wie intensiver Kontakt, Zukunftspläne oder das Kennenlernen der Familie. Diese vermitteln der Bindungsängstlerin, dass die Beziehung ernster wird, was oft Druck und Rückzug provoziert.
  2. Unsicherheits-Trigger: Auslöser durch „zu wenig“ Nähe, z. B. Rückzug des Partners, Absagen oder Kritik. Dies weckt Unsicherheit und bestätigt das Gefühl, in Beziehungen verletzt zu werden.

Auch äußere Stressfaktoren wie beruflicher oder familiärer Druck können Bindungsängste verstärken, da sie den ohnehin schwachen Selbstwert weiter belasten.

Verständnis und Geduld

Die Bindungsangst ist ein Muster, das sich deine Herzensdame so nicht ausgesucht hat. Genauso schwer fällt es ihr auch, dieses Muster abzulegen.

In den meisten Fällen lebt sie ja schon jahrelang mit diesem Muster.

Zu erwarten, dass sich ihr Verhalten nach der ersten Grenze oder Bitte deinerseits direkt ändert, ist also unrealistisch.

Habe daher Verständnis und Geduld, dass so eine Verhaltensänderung Zeit braucht.

Wie setze ich Grenzen, ohne Druck zu machen? / Grenzen akzeptieren

Im Kontakt mit einer Bindungsängstlerin ist es wichtig, dass du selbst ausreichend Grenzen setzt und das Hin und Her nicht ewig mitmachst.

Gleichzeitig bringt dich Druck in Richtung Commitment, Beziehungsworte und Zukunftspläne auch nicht weiter.

Vermeide daher gezielt die spezifischen Bindungsangst-Trigger deiner Herzensdame.

Um Bindungsangst-Trigger zu vermeiden, solltest du herausfinden, welche deiner Worte oder Verhaltensweisen ihre Angst auslösen könnten.

Versuche, übermäßigen Kontakt, intensive Liebesbekundungen und weitreichende Zukunftspläne zu reduzieren, um ihr Raum zu geben.

Achte aber auch darauf, dich selbst in der Beziehung nicht zu verlieren.

Passe dich nicht zu sehr an und halte an deinen eigenen Grenzen fest.

Zu viel Anpassung kann anhänglich wirken und die Bindungsangst verstärken, während du gleichzeitig deinen Selbstwert verlierst. Stelle sicher, dass deine eigenen Bedürfnisse weiterhin erfüllt werden, damit die Beziehung dir guttut.

Vermeide Kontrolle

Durch das große Freiheitsbedürfnis einer Frau mit Bindungsangst wirst du wahrscheinlich immer wieder mitbekommen, wie sie ohne dich auf Feiern geht, viel mit anderen unterwegs ist und generell viel Zeit ohne dich verbringt.

Das kann in dir schnell das Bedürfnis hervorrufen, zu kontrollieren mit wem sie unterwegs ist und was sie konkret macht.

So eine Kontrolle führt bei einer Frau mit Bindungsangst jedoch zu einem noch stärkeren Streben nach Freiheit.

Gewährst du ihr also ihre Autonomie nicht, so kann das schnell zum Bindungsbruch führen.

Wie geht es für dich weiter?

Der Umgang mit einer bindungsängstlichen Frau kann herausfordernd sein, doch mit Verständnis, Geduld und klaren Grenzen kannst du eine tiefere Verbindung schaffen.

Wichtig ist, dass du dabei nicht nur ihre Bedürfnisse respektierst, sondern auch deine eigenen.

Es ist ein Prozess, bei dem du wachsen und lernen kannst – sowohl über sie als auch über dich selbst.

Wenn du Unterstützung brauchst, um ihre Signale besser zu verstehen oder deine eigene Beziehungskompetenz zu stärken, sind wir für dich da.

>>> Hol dir jetzt ein Coaching bei uns und finde heraus, wie du eine erfüllende Beziehung aufbauen kannst – trotz Bindungsangst.

Alles Liebe,

Dein Coaching-Team von szenario-zwei

Quellen:

[1] Weber, R., Eggenberger, L., Stosch, C., & Walther, A. (2022). Gender Differences in Attachment Anxiety and Avoidance and Their Association with Psychotherapy Use—Examining Students from a German University. Behavioral Sciences, 12(7), 204.

[2] Schmitt, D. P., et al. (2003). Universal sex differences in the desire for sexual variety: Tests from 52 nations, 6 continents, and 13 islands. Journal of Personality and Social Psychology, 85(1), 85-104.

[3] Bakermans-Kranenburg, M. J., & van IJzendoorn, M. H.  (2009). No reliable gender differences in attachment across the lifespan. Behavioral and Brain Sciences, 32(2), 247.

 

Coaching-Team

Das Coaching-Team von szenario-zwei unterstützt dich täglich in deinen herausfordernden (Liebes-)Situationen.

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