Dein Ex hat Bindungsangst und du fragst dich nun, ob eure Trennung nur vorübergehend ist oder die Liebe generell verloren ist.
Als Psychologin habe ich mich schon viel mit Bindungsstilen, vor allem Bindungsangst beschäftigt und auch im Coaching begegnet mir diese Thematik sehr oft.
Deswegen erfährst du hier, warum sich Menschen mit Bindungsangst trennen und wie du es schaffen kannst, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt.
Wir haben viel vor, fangen wir also an!
Überblick: Das alles erfährst du hier!
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Menschen mit Bindungsangst verstehen: So ticken Bindungsängstler!
Warum und wann sich Bindungsängstler trennen
Was passieren muss, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt
Was du dazu beitragen kannst, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt
Wie lange die Kontaktpause bei Bindungsangst dauern sollte
Bindungsängstler zurückgewinnen: Achte unbedingt darauf! [3 extrem wirkungsvolle Tipps]
Menschen mit Bindungsangst verstehen: So ticken Bindungsängstler!
Um zu verstehen, ob jemand mit Bindungsangst zurückkommt, müssen wir uns zunächst damit beschäftigen,
- wie Bindungsängstler ticken,
- wo diese Bindungs„ANGST“ herkommt und
- warum es dazu kommt, dass Bindungsängstler oft sich selbst und die Beziehung sabotieren.
Denn erst wenn du das verstehst, ist es auch möglich, besser abzuschätzen, ob, wann und wie ein Bindungsängstler zurückkommt und wie du dich auch dahingehend gut verhalten kannst.
Ein wichtiger Unterschied: bindungsängstlich vs. extreme Bindungsangst
Ich erkläre Bindungsangst immer gern anhand eines Kontinuums, welches von nicht bindungsängstlich zu extremer Bindungsangehst geht.
Darauf gibt es dann verschiedene Ausprägungen welche möglich sind, je nachdem wo sich eine Person auf diesem Kontinuum befindet.
Du kannst dir das so veranschaulichen:
Du fragst dich nun vielleicht, welchen Unterschied es macht, wo dein:e Ex auf diesem Kontinuum steht.
Hat dein:e Ex nur leichte bindungsängstliche Tendenzen, so hat er/sie gewisse Merkmale einer Bindungsangst, jedoch nicht alle bzw. hat diese Merkmale nicht allzu stark.
Das heißt, dein:e Ex braucht in diesem Fall wahrscheinlich etwas mehr Freiraum.
Das ist nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches, an dieser Stelle im Kontinuum lassen sich viele Menschen einordnen.
Bei extremen Bindungsängstlern sind die Merkmale im Gegensatz dazu sehr stark ausgeprägt und zeigen sich in vollen Zügen.
(… was solche Merkmale sind, erfährst du dann gleich im nächsten Abschnitt.)
Wie stark dein:e Ex die Verhaltensweisen eines Bindungsängstlers aufweist, kannst du ihn/sie auf dem Kontinuum einordnen.
Je mehr bzw. je stärker die Merkmale, desto weiter geht er/sie in Richtung des Pols „extreme Bindungsangst“.
Woher die „Angst“ beim Bindungsängstler kommt
Nur weil jemand bindungsängstliche Tendenzen hat bzw. eine Bindungsangst, so heißt das nicht automatisch, dass diese Person nicht bindungsfähig ist.
Jeder von uns lässt sich auf dem Kontinuum an irgendeiner Stelle einordnen und je nachdem, wo wir stehen, haben wir verschiedene Bedürfnisse.
Was ist nun diese „Angst“?
Ich beschreibe das meinen Klienten immer mit folgender Abbildung:
Stell dir die Bindungsangst wie eine Zwiebel vor: Ganz außen ist die Bindungsangst, also die Angst, enge Bindungen einzugehen.
Unter dieser Bindungsangst liegt jedoch eine Verlustangst, das heißt, die Angst vor Verlust.
Unter dieser wiederum liegt in den meisten Fällen ein sehr geringer Selbstwert, das bedeutet wenig Wertschätzung der eigenen Person gegenüber und ein negatives Bild von sich selbst.
Fangen wir also noch einmal von ganz innen bei dem negativen Selbstbild an. Personen mit geringem Selbstwert denken sehr oft: „Ich bin nicht liebenswert, so wie ich bin.“
Darüber kann sich nun die Angst legen, genau deswegen von anderen Personen verlassen zu werden.
Wichtig:
Sowohl der geringe Selbstwert als auch die Verlustangst kommen häufig aus der Erfahrung, dazu jedoch später noch mehr.
Die Bindungsangst fungiert nun als eine Art Schutzpanzer.
Das heißt, Bindungsängstler fürchten sich, Bindungen einzugehen, aus Angst letztendlich sowieso verlassen und damit verletzt zu werden.
Der Bindungsängstler in der Beziehung
Die eben beschriebene Angst äußert sich jedoch beim Bindungsängstler eben nicht dadurch, dass die Person offen sagt: „Ich hab so Angst dich zu verlieren, bitte verlass mich nicht!“
Sondern eben genau im Gegenteil.
Das heißt, das Motto des Bindungsängstlers ist: „Lieber verlass ich dich, bevor du mich verlässt!“
Das heißt also, oftmals befindet sich ein Bindungsängstler mit einem Fuß in der Beziehung und mit einem außerhalb und ist so praktisch stets „auf dem Sprung“.
Dadurch wird Schmerz vermieden, da der Bindungsängstler die andere Person, also in dem Fall dich, auf Distanz hält.
Das kann sich folgendermaßen äußern. Es kann sein, dass es durch die Bindungsangst erst gar nicht zur Beziehung kommt, da der Bindungsängstler das nicht zulässt.
Es bleibt also in einem lockeren Verhältnis und bevor es ernst werden kann, flieht der Bindungsängstler.
Nun können Bindungsängstler, wie zu Beginn erwähnt, aber auch Beziehungen führen (wie sie sich dabei verhalten, erkläre ich dir später noch ganz genau).
Innerhalb einer Beziehung kann sich die Bindungsangst dann wie folgt äußern:
- durch das Suchen nach Freiräumen (beispielsweise Umsehen außerhalb der Beziehung oder der Wunsch nach Abstand),
- durch fehlendes Commitment (Verheimlichen der Beziehung vor Anderen, Vermeiden von Heirat, Zusammenziehen oder Kindern),
- durch widersprüchliches Verhalten (mal Nähe, mal Distanz) oder auch im Extremfall der Trennung äußern.
Wie die Bindungsangst entsteht? Eine Reise zurück in die Kindheit…
Du fragst dich möglicherweise, woher so eine Bindungsangst kommt und wie diese nun entsteht.
Oftmals kommt die Bindungsangst aus einer vergangenen schlimmen Erschütterung des Selbstwertes.
Wie vorhin beschrieben, liegt der Bindungsangst ja ein niedriger Selbstwert zugrunde.
Beispielsweise kann die Ursache in der Kindheit liegen, indem der Vater oder die Mutter deines:r Ex die Familie früh verlassen hat.
Eine frühe Verlusterfahrung kann den Selbstwert also schädigen und eine Verlustangst triggern, was wiederum wie du vorhin bereits gelernt hast zum Schutzpanzer der Bindungsangst führen kann.
Auch Vernachlässigung in der Kindheit kann eine Ursache sein, da dies natürlich massiv auf den Selbstwert schlägt.
Die Ursache muss jedoch nicht in der Kindheit liegen.
Auch vergangene Trennungserfahrungen können eine Bindungsangst auslösen.
Beispielsweise wenn dein:e Ex zuvor betrogen, verletzt oder einfach verlassen wurde.
Das kann so einen schlimmen Schmerz in deinem:r Ex ausgelöst haben, dass er/sie sich automatisch vor neuen Beziehungen durch eine Bindungsangst verschließt.
Die Annahme deines:r Ex ist dann: „Ich wurde bereits verletzt, das würde mir sonst sowieso wieder passieren und das möchte ich nicht zulassen!“
Warum und wann sich Bindungsängstler trennen
Was ist nun letztendlich der Punkt, an welchem sich ein Bindungsängstler trennt?
Wie oben beschrieben, lassen es manche (extreme) Bindungsängstler häufig gar nicht erst zu einer Beziehung kommen.
Dennoch muss dies nicht der Fall sein und Beziehungen mit Bindungsängstlern sind durchaus möglich.
Gleichzeitig kannst du dir die Bindungsangst wie ein Fass vorstellen mit einem jeweiligen Volumen vorstellen.
Und je nachdem wie stark die Bindungsangst ausgeprägt ist (also wo sich dein Ex auf dem Kontinuum befindet), desto kleiner ist das Fass.
Ungünstige Verhaltensweisen (Klammern, Bindung betonen, Gefühle aussprechen und Zukunftsplanung, dazu gleich noch mehr) sind in diesem Fall Tropfen, welche in das Fass fallen.
Und je kleiner das Fass (bzw. je größer die Bindungsangst), desto weniger Tropfen reichen aus, um das Fass zu füllen.
Irgendwann ist die Oberkante des Fasses erreicht und ist dies der Fall, kommt es zur Trennung.
Und beim extremen Bindungsängstler ist dies nun mal sehr schnell der Fall.
Das heißt:
Ab diesem Zeitpunkt wird es dem Bindungsängstler zu viel, er sieht seine innere Schutzmauer bedroht und flüchtet.
Wichtig:
Dem Bindungsängstler ist oft nicht bewusst, dass dies eigentlich eine Verlustangst ist.
Er denkt oftmals, er hat einfach keine Gefühle mehr und möchte diese Beziehung nicht mehr.
Die Bindungsangst stellt also in den meisten Fällen einen unbewussten Prozess dar!
Verhaltensweisen, die das „Fass zum Überlaufen“ bringen
Nun denkst du dir vielleicht: „Naja, wenn ein Bindungsängstler doch in sich auch diese Verlustangst trägt… Dann muss ich ihm ja nur zeigen, wie sehr ich ihn liebe!“
Es ist leider aber genau das Gegenteil der Fall, denn genau so ein Verhalten kann den Fluchtreflex im Bindungsängstler auslösen!
Folgende Verhaltensweisen sind dabei vor allem ungünstig:
Klammerndes Verhalten: Also beispielsweise, wenn du besonders viel Zeit mit deinem:r Ex verbringen wolltest, viele Nachrichten geschickt hast, unangekündigt bei ihm/ihr aufgetaucht bist oder ihr euch zu oft gesehen habt.
Starkes Betonen der Bindung: Beispielsweise, wenn du deinem:r Ex immer wieder gesagt hast, wie schön du es mit ihr/ihm findest und dass du für immer mit ihm zusammen sein möchtest.
Aussprechen der Gefühle: Wenn du deinem:r Ex offen gesagt hast, wie sehr du ihn liebst und wie wichtig er dir ist.
Zukunftspläne: Auch wenn du vor deinem:r Ex über eine zukünftige Hochzeit oder Kindern gesprochen hast, kann das die Bindungsangst getriggert haben.
Warum Bindungsängstler oft (unbewusst) die eigene Beziehung sabotieren
Vielleicht hast du das auch schon erlebt:
Dein:e Ex verhält sich total widersprüchlich.
Erst kommt ein „Ich liebe dich!“, nur um dann kurz danach verletzend oder absichtlich gemein zu werden.
Personen mit Bindungsangst trennen sich manchmal nicht selbst, sondern sabotieren die Beziehung, beispielsweise durch Betrügen oder böse Worte.
Warum?
Die Annahme des Bindungsängstlers ist: „Du wirst mich sowieso verlassen!“
Hier greift nun die selbsterfüllende Prophezeiung: Das bedeutet, dein:e Ex verhält sich unbewusst genau so, dass das eintritt, was er/sie befürchtet hat.
Jedoch nicht, da du wirklich vorhattest, deine:n Ex zu verlassen oder zu verletzen, sondern weil er/sie selbst so ein Verhalten von dir provoziert, indem er dich beispielsweise hintergeht, dich betrügt oder dir emotional wehtut.
Was passieren muss, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt
Unmittelbar nach der Trennung ist für Bindungsängstler gerade Abstand, Freiheit und Raum für sich entscheidend.
In der Beziehung hast du ja logischerweise versucht deinem:r Ex immer näher zu kommen.
Das heißt, du hast den Schutzpanzer deines:r Ex damit ein wenig eingerissen.
Die Angst, die dadurch in deinem:r Ex getriggert wurde, hat dann ja auch zur Trennung geführt.
Nun sucht dein:e Ex Abstand, um den eigenen Panzer in der Distanz wieder aufzubauen und sich somit weiterhin vor Schmerz zu schützen.
Personen mit Bindungsangst streben nach der Trennung in aller Regel nach einem starken Bindungsbruch.
Es kann deswegen gut sein, dass dein:e Ex mit der Trennung Aussagen trifft wie:
- „Ich habe dich eh nie geliebt!“
- „Das war doch nichts zwischen uns!“
Damit versucht dein:e Ex sich noch stärker abzugrenzen, um so zu gewährleisten, dass du ihn/sie in Ruhe lässt und es nicht weiter versuchst.
Das heißt:
Nach der Trennung strebt ein Bindungsängstler noch stärker als „normale“ Menschen von dir weg und wird die Trennung auch in den meisten Fällen mit aller Stärke durchziehen.
Warum Abstand so wichtig ist
Würdest du nun das Gegenteil von Abstand machen, also vermehrt Kontakt suchen, deinem:r Ex nachlaufen und es mit Nähe versuchen, so würde dies den Impuls zu fliehen im Bindungsängstler nur verstärken.
Denn er/sie braucht gerade Abstand und Freiheit.
Gibst du das nicht, so wird das Bedürfnis danach nur größer.
Im Extremfall kommt es dann zu Blockaden auf verschiedenen Medien.
Es kann also sein, dass du dir damit Chancen verbaust, wenn du nicht dem Wunsch deines:r Ex nach Abstand nachkommst!
Warum es bei Bindungsängstlern nach der Trennung oft zu widersprüchlichem Verhalten kommt (heiß/kalt usw.)
Bindungsängstler schwanken häufig nach der Trennung zwischen Nähe und Distanz.
Du musst dir vorstellen, dass auch bei Personen mit Bindungsangst dennoch das tiefe Grundbedürfnis nach Bindung besteht.
Das heißt:
Auch dieses Bedürfnis kann, gerade wenn dein:e Ex nach der Trennung genug Freiraum bekommt, wieder aufblitzen.
Mal meldet sich ein Bindungsängstler dann nicht mehr, um Distanz zu schaffen, nähert sich dann aber doch wieder an, wenn das Bedürfnis nach Bindung stärker wird.
Es ist jedoch so, dass dieses Bedürfnis nicht stabil ist, sondern eben nur aus dem Grund vorhanden ist, weil der Bindungsängstler in dem Moment ausreichend Freiraum hat.
Wenn dein:e Ex dir nun beispielsweise wieder schreibt und du ausgiebig darauf eingehst, so triggert dies erneut die Bindungsangst.
Die Folge?
Dein:e Ex zieht sich wieder zurück!
Was du dazu beitragen kannst, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt
Im Coaching ist es mir auch wichtig, meinen Klienten stets auch konkrete Dinge zu zeigen, die sie machen können, um dem/der Ex wieder näherzukommen.
Gerade bei bindungsängstlichen Ex-Partnern muss man da aber auch stark aufpassen.
Deswegen habe ich hier 3 Hacks für dich, was du dazu beitragen kannst, damit du einen bindungsängstlichen Ex zurückgewinnen kannst!
Empathie: Verstehe, wie Bindungsängstler ticken!
Du hast oben bereits erfahren, welche Angst bei einem Bindungsängstler zugrunde liegt und warum es deswegen so wichtig ist, dass du dich passend verhältst.
Ich weiß, das Verhalten eines Bindungsängstlers und das, was da bei dieser Angst vorgeht, erscheint nicht ganz intuitiv.
Für Personen, die davon nicht betroffen sind, ist es oft schwer zu verstehen, warum ein geringer Selbstwert letztendlich in Form von abwehrendem Verhalten zu einer Trennung führt.
Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass du verstehst, was Bindungsangst bedeutet, wie sich diese äußert und was dein:e Ex braucht.
Es ist also wichtig, dass du dich mit dem Verständnis darüber besser in dein:e Ex reinfühlen kannst und somit besser zu verstehen, was er/sie gerade braucht und wie du dich optimal verhalten kannst.
Wenn du hier Unterstützung oder eine Einschätzung von mir benötigst, dann hol dir am besten heute noch einen Termin!
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Diesen Fehler darfst du keinesfalls machen
Bei bindungsängstlichen Ex-Partnern sind besonders die folgenden Verhaltensweisen gefährlich:
- viele Nachrichten schicken,
- ständig anrufen
- unangekündigt bei deinem:r Ex zuhause auftauchen
- Freunde/Familie von deinem:r Ex kontaktieren
(… gerade das passiert aus meiner Erfahrung im Coaching sehr häufig!)
Kurzum: Werde nicht zum „Creepy Ex“!
Warum sind genau solche Verhaltensweisen schlecht?
Genau sowas würde die Bindungsangst nochmal stärker triggern.
Bindungsängstler lassen sich nicht gerne einschränken und mit den oben genannten Verhaltensweisen tust du jedoch genau das, was dir dann im schlimmsten Fall jegliche Chancen verbaut.
Wie muss man sich selbst verhalten, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt?
In erster Linie ist es wichtig, den Abstand zu wahren und zu zeigen, dass du die Trennung akzeptierst.
Regel Nr. 1 ist also das Einleiten einer Kontaktsperre!
Wichtig:
Sollte dein:e Ex währenddessen Kontakt aufnehmen, ist es wichtig, ihn/sie nicht zu ignorieren, sondern kurz und sachlich zu antworten.
Das Ignorieren könnte im Moment der Kontaktaufnahme die tiefe Annahme im Bindungsängstler triggern: „Ich werde sowieso irgendwann abgelehnt!“
Das würde wiederum den niedrigen Selbstwert im Bindungsängstler bestätigen und die Mauer baut sich wieder stärker auf.
Wichtig:
Nicht Ignorieren heißt jedoch nicht, ausführlich und bedürftig auf die Nachricht einzugehen und damit das Ende der Kontaktsperre einzuläuten.
Denn somit würdest du direkt das kurze Bedürfnis nach Kontakt im Bindungsängstler übersättigen, wodurch direkt wieder das Bedürfnis nach Distanz herauskommt.
Das Ziel ist also, sachlich und neutral zu antworten und deinem Ex keinen Anlass zu geben, den Kontakt (zumindest während der Kontaktsperre) fortzusetzen.
Wie lange die Kontaktpause bei Bindungsangst dauern sollte
Im Allgemeinen empfiehlt sich auch hier eine Dauer von zumindest 30 Tagen, sodass das Distanz-Bedürfnis ausreichend genährt werden kann.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass nachher alles wieder okay ist und sich dein:e Ex gleich wieder meldet oder zu dir zurückkommt.
Dennoch ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, dass dies nicht heißt, dass dein:e Ex dann direkt wieder von selbst zurückkommt.
Es bedeutet nur, dass du wieder Raum für Kontakt ermöglichst, indem du ihm/ihr die Chance gibst, ihr Fass (erinnere dich an die Fassmetapher etwas weiter oben) wieder zu leeren.
Warum es auch auf deine:n Ex ankommt…
Ist dein:e Ex Bindungsängstler, so kannst du mit dem Abstand und dem darauffolgenden vorsichtigen Kontakt zwar deine 50% erfüllen.
Jedoch hängen auch 50% des Prozesses von deinem:r Ex ab.
Also inwieweit dein:e Ex mit der Bindungsangst umgeht, sich dieser bewusst ist und auch aktiv daran arbeitet.
Das heißt nicht, dass die Bindungsangst vollständig gelöst sein muss.
Dennoch braucht es einen bewussten Umgang damit, sodass eine erneute Beziehung funktionieren kann.
Generell kann man sagen:
Je stärker die Bindungsangst ist, desto mehr muss auf der Seite deines:r Ex passieren.
Du kannst und sollst natürlich keine Art „Therapeutenrolle“ für deine:n Ex übernehmen.
Es ist nicht deine Aufgabe, seine/ihre Bindungsangst zu lösen und du wirst das alleine auch nicht schaffen, da du stets auch mit deinen eigenen Gefühlen konfrontiert bist und somit nie ganz neutral sein kannst.
Dafür braucht es vor allem die Arbeit in deinem:r Ex und gegebenenfalls professionelle Hilfe.
Achtung: Warum es mit Bindungsängstlern oft zu „On-off-Dynamiken“ kommt
Wie oben bereits beschrieben, zeigen Bindungsängstler häufig ein widersprüchliches Verhalten durch den Kampf des Bindungsbedürfnisses und der Bindungsangst.
Daraus können im Extremfall On-Off-Dynamiken entstehen, weil dein:e Ex zwischen den Gefühlen für dich und der Angst, dich zu nah an sich heranzulassen, schwankt.
In Phasen, in welchen ihr euch annähert, ist das Bindungsbedürfnis größer als die Angst davor.
Kippt dies jedoch wieder (durch die etwas weiter oben genannten Trigger) und die Angst wird größer, so kommt es wieder zur Trennung.
So ein Hin und Her fördert leider keine Beziehung, sondern macht es euch beiden langfristig nur schwerer.
Genau deswegen ist es wichtig, so eine Dynamik frühzeitig zu stoppen durch eine richtige Trennung mit vollständigem Cut!
Wenn du das Gefühl hast, in so einer On-Off-Dynamik zu stecken, dann hol dir dazu gern auch eine Einschätzung und nächste Schritte in einem Coaching mit mir – klick!
Bindungsängstler zurückgewinnen: Achte unbedingt darauf! [3 extrem wirkungsvolle Tipps]
Wenn dein Ex bindungsängstliche Tendenzen aufweist, dann musst du bei deinem Ex-zurück-Prozess einige Dinge beachten.
#1 Wahre zunächst den Abstand
Halte zuerst die Distanz, lasse deine:n bindungsängstlichen Ex in Ruhe und achte besonders darauf, dass du nicht ins Nachlaufen kippst!
Das heißt:
Halte die Kontaktsperre durch und melde dich nicht.
Dabei ist es wichtig, dass du dich auf dich selbst und deine eigene Entwicklung konzentrierst und auch den Hintergrund der Bindungsangst gut verstehst.
Auch nach der Kontaktsperre ist es dann wichtig, im Kontaktaufbau besonders vorsichtig und mit kleinen Schritten vorzugehen, um die Bindungsangst nicht erneut zu triggern.
#2 Gehe es langsam an
Versuche dich von der Vorstellung zu verabschieden, dass ihr recht schnell wieder in eine Beziehung kommt.
Das heißt:
Es braucht kleine Schritte, also erst den sachlichen Kontakt und dann langsam das Aufbauen einer gewissen Regelmäßigkeit.
Dabei ist es besonders wichtig, dass du keine Beziehungsworte verwendest, also nicht direkt das Thema Beziehung ansprichst bzw. von eurer gemeinsamen Zukunft redest.
Mehr dazu, welche Nachrichten du schreiben kannst, erfährst du in diesem kostenlosen Blogbeitrag von szenario-zwei:
#3 Kenne deine eigenen Grenzen!
Besonders im Kontakt mit Bindungsängstlern ist es wichtig, dass du deine Grenzen gut kennst und strikt bist.
Durch Bindungsängstler werden eigene Grenzen oft ausgeweitet.
Das hat den Grund, dass Bindungsängstler dir durch wechselhaftes Verhalten hin und wieder ein „Leckerli“ hinwerfen.
Dieses nährt in dir oft die Hoffnung bzw. den Anreiz, weiter dranzubleiben, obwohl dein:e Ex dir unabhängig davon immer wieder wehtut und dich zurückweist.
Diese Hin und Her Dynamik ist gefährlich, da es so für dich fast unmöglich ist abzuschließen, denn es kommt ja immer wieder ein Funken Hoffnung auf.
Kenne deswegen deine Grenzen und benenne diese auch genau.
Sobald eine Grenze überschritten ist, ist es wichtig, dass du Konsequenzen ziehst.
Ist es dir selbst nicht möglich, aus diesem Hamsterrad auszusteigen, so scheue dich nicht, dir Unterstützung dafür zu holen.
Im Coaching bin ich (und natürlich auch das Team von szenario-zwei) gerne für dich da.
>>> Mehr zum Coaching mit mir kannst du hier erfahren!
So kann es für dich weitergehen!
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann hast du nun ein gutes Verständnis wie Bindungsängstler ticken.
Und du weißt, was du tun kannst bzw. musst, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt.
Für dich kann es nun mit folgenden kostenlosen Guides weitergehen:
>>> Welche Nachrichten du deinem:r Ex schreiben solltest!
>>> 9 extrem wirkungsvolle psychologische Tricks für Ex zurück!
Alles Liebe,
Theresa