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Wie der Neuanfang nach einer Trennung wegen Bindungsangst gelingt!

von Theresa,  letztes Update: 9. Sep 2023

Bindungsangst führt ohne den richtigen Umgang damit häufig zur Trennung.

Wenn ihr beide nun wieder am Anfang einer erneuten Beziehung steht, dann gilt es hier einige Dinge zu beachten.

Ansonsten ist man schnell im „Trennungs-Teufelskreis“ gefangen und alles fängt von Neuem an.

In diesem Guide erfährst du, wie ein Neuanfang nach einer Trennung wegen Bindungsangst gelingen kann.

Zusätzlich schauen wir uns an, wie du so genannte „Bindungsangst-Trigger“ vermeidest, sodass einer langen und harmonischen Beziehung nichts im Wege steht.

Los geht’s!

In aller Kürze: Was versteht man überhaupt unter Bindungsangst?

Damit ein Neuanfang nach einer Trennung gut gelingen kann, ist es enorm wichtig, die grundlegenden Dynamiken von Bindungsangst zu verstehen.

Deswegen gibt’s hier einen superschnellen Crash-Kurs, um dein Wissen hier aufzufrischen.

Das Zwiebelschalen-Modell der Bindungsangst

Bindungsangst lässt sich als Angst vor Bindungen bzw. festen innigen Beziehungen bezeichnen.

Genauer kannst du dir das wie eine große Zwiebel vorstellen, bei welcher die Bindungsangst die äußerste Schicht ist, in Form eines Schutzmechanismus.

Darunter liegt bei den meisten Betroffenen eine Verlustangst bzw. die Angst, verletzt zu werden.

Unter dieser Schicht liegt wiederum ein niedriger Selbstwert aufgrund von vorherigen schlechten Erfahrungen.

Schau dir dazu auch die folgende Abbildung an:

Warum es wegen Bindungsangst zur Trennung kommt

Wie eben beschrieben, besteht bei der Bindungsangst – wie der Name sagt – eine Angst vor Bindungen.

Das heißt:

Sobald ein Bindungsängstler das Gefühl hat, dass eine Beziehung zu innig wird, und man kommt ihm dadurch zu nahe, kommt es häufig zur Trennung.

Denn in diesem Fall besteht für den Bindungsängstler die Gefahr, der Partner könnte die eigenen Fehler sehen.

Erinnere dich:

Die unterste Schickt bei der Bindungsangst ist ein geringer Selbstwert. Das resultiert oft in Glaubenssätzen wie: „Ich bin nicht gut genug!“

Sobald der bindungsängstliche Partner also das Gefühl hat, es wird in der Beziehung zu innig, beginnt dieser Glaubenssatz zu arbeiten und führt zu Gedanken wie: „Irgendwann erkennt mein Partner, dass ich nicht gut genug bin. Bevor er dann mit mir Schluss macht, gehe ich lieber selber!“

Folglich macht der Bindungsängstler selbst den Schritt aus der Beziehung raus und trennt sich.

Die große Gefahr bei einem Neuanfang (nach Trennung wegen Bindungsangst)

Nun stehst du wahrscheinlich gerade vor einem Neuanfang und wünschst dir, dass es dieses Mal besser läuft und nicht zur erneuten Trennung kommt.

Bei einem Neuanfang mit Bindungsangst gibt es jedoch Gefahren, welche du unbedingt kennen solltest, um nicht wieder in eine Trennung zu laufen.

Warum jemand mit Bindungsangst oft zurückkommt [Gummiband-Effekt]

Auch Menschen mit Bindungsangst haben ein Bedürfnis nach Bindung.

Bei der Trennung ist dies jedoch für den Bindungsängstler nicht mehr spürbar, da das Bedürfnis nach Freiheit viel größer (geworden) ist.

Gab es nach der Trennung dann ausreichend Abstand und Freiheit für den Bindungsängstler, kann auch das Bedürfnis nach Bindung wieder stärker und spürbar werden.

Dadurch kann es auch sein, dass sich der Bindungsängstler wieder meldet und zurückkommt.

Das lässt sich auch als Gummiband-Effekt bezeichnen: Der Bindungsängstler bewegt sich ähnlich wie ein Gummiband.

Das heißt:

Ist der Bindungsängstler in einer Beziehung und wird die Nähe ihm zu viel, so braucht er Abstand und geht auf Distanz. Das Gummiband dehnt sich also.

Hatte der Bindungsängstler dann ausreichend Abstand, sucht er oftmals wieder Kontakt. Das Gummiband zieht sich wieder zusammen.

Wie daraus eine On-Off-Beziehung entsteht

Nun denkst du dir vielleicht: „Na das ist doch super, wenn er/sie dann wieder zurückkommt!“

Das ist auf den ersten Blick auch korrekt, jedoch kann aus diesem Gummiband-Effekt jedoch schnell eine On-Off-Beziehung werden.

Und das ist wiederum keine gute Voraussetzung für einen Neuanfang.

Kommt der Bindungsängstler nach genug Distanz wieder zurück, so hat das meist nicht den Grund, dass die Bindungsangst angegangen wurde und somit die Voraussetzung für eine erneute Beziehung anders ist.

Sondern die Kontaktaufnahme ist schlicht auf den vorhin angesprochenen Gummiband-Effekt zurückzuführen.

Damit bleibt jedoch das Grundproblem – also die Bindungsangst – bestehen.

Das bedeutet:

Kommt es dann langsam wieder zur Annäherung und vielleicht sogar zur Beziehung, wird es dem Bindungsängstler schnell wieder zu viel und er entfernt sich wieder.

Und so schlittert ihr dann in eine ungewünschte On-Off-Dynamik rein, in welcher ihr zwischen Beziehung und Trennung pendelt.

Das mündet langfristig jedoch leider nicht in einer harmonischen Beziehung, sondern im Gegenteil, es ist eher eine Art „ständige“ und mühsame Trennung.

Der „Teufelskreis“ bei Bindungsangst

Überlege mal: Hast du Erfahrungen wie mit deinem:r bindungsängstlichen Ex schon öfter gemacht?

Gerätst du immer wieder an Bindungsängstler?

Oder umgekehrt: Hast du Bindungsangst und erwischst immer ausgerechnet Personen, welche nicht von dir ablassen können und ganz im Gegenteil – extrem viel klammern?

Erkennst du dich hier wieder, so ist das kein Zufall!

Denn:

Oftmals ziehen Bindungsängstler automatisch Verlustängstler an.

Gleichzeitig ist das eine sehr gefährliche Kombination.

Doch bevor ich dir erkläre, warum das so ist, brauchen wir zunächst noch etwas Hintergrundwissen aus der Psychologie zu den Bindungsstilen

Bindungs- und Verlustangst als Extremformen zweier Bindungsmuster

In der Psychologie unterscheiden wir verschiedene Bindungsstile bzw. -muster, welche auf unsere frühen Bindungserfahrungen zurückzuführen sind.

Die Bindungs- und Verlustangst sind Extremformen zwei verschiedener Bindungsmuster.

Die Bindungsangst kann aus dem unsicher-vermeidendem Bindungsmuster entstehen. Den Betroffenen ist Freiheit sehr wichtig und auf Druck/Stresssituationen reagieren sie eher mit Distanz.

Die Verlustangst kann aus dem unsicher-ambivalenten Bindungsmuster entstehen. Die Betroffenen zeigen häufig ein eher klammerndes Verhalten und reagieren auf Druck/Stresssituationen oftmals eher mit Zuwendung als mit Distanz.

Verlustängstler haben zudem eine große Angst, wichtige Menschen zu verlieren und versuchen alles, um das zu vermeiden.

Der Unterschied zum Bindungsängstler zeigt sich dabei vor allem im Verhalten.

Bindungsängstler versuchen Schmerz zu vermeiden, indem sie erst gar keine Bindung zulassen. Verlustängstler versuchen Schmerz zu vermeiden, indem sie extrem an Bindungen festhalten.

Doch warum sind der Verlustängstler und der Bindungsängstler so eine gefährliche Kombination?

Warum sich Verlustängstler oft in Bindungsängstler verlieben

Bei Verlustängstlern steckt genauso wie bei Bindungsängstlern ein niedriger Selbstwert unter der Verlustangst.

Oftmals besteht das Gefühl, alleine nicht leben zu können, sodass sich eine Bindung also lebensnotwendig anfühlt.

Bei Verlustängstlern ist es so, dass diese häufig schon einen schmerzhaften Verlust erfahren haben oder es gewohnt sind, dass sie um Aufmerksamkeit kämpfen müssen.

In Beziehungen zeigt sich das dann so, dass Verlustängstler Trennungen schwer akzeptieren können und das Gefühl haben, sie müssten einfach stärker kämpfen.

Oftmals ist es dann so:

Je mehr der (bindungsängstliche) Partner sich entfernt, desto stärker kämpft der Verlustängstler.

Der Mechanismus ist dabei wie folgt.

Sehr oft haben Verlustängstler in der Vergangenheit einen starken Verlust erfahren, beispielsweise eine schwere Trennung oder der Todesfall eines wichtigen Menschen.

Gefühlt konnten sie nichts „dagegen“ tun.

So besteht in ihnen der Drang, den angeschlagenen Selbstwert wiederherzustellen, indem Verlustängstler es einmal – diesmal in der Beziehung! – schafft, jemanden der gehen möchte, bei sich zu halten.

Warum Bindungs- und Verlustängstler „aneinander festgekettet“ sind

Hier haben wir nun die Verbindung zum Bindungsängstler.

Der Bindungsängstler ist natürlich – durch seinen Drang, eher wegzulaufen – besonders schwierig zu erreichen bzw. „festzuhalten“.

Das heißt:

Einen Bindungsängstler „einzufangen“ wäre also die beste Bestätigung für den Selbstwert des Verlustängstlers. Jemanden festzuhalten, der immer wegläuft, wäre der größte Erfolg.

Zusätzlich triggert der Bindungsängstler im Verlustängstler den eigenen Glaubenssatz: „Ich bekomme Liebe und Aufmerksamkeit nicht einfach so, ich muss etwas dafür tun und kämpfen.“

Durch das Wegstreben vom Bindungsängstler denkt sich der Verlustängstler also genau diesen Satz und nicht, wie ein sicher gebundener Mensch es sich denken würde: „Wenn er/sie mich nicht möchte, akzeptiere ich das und habe Besseres verdient.“

Der Umschlag ins Toxische

Aus dem eben genannten Mechanismus zwischen Bindungsängstler und Verlustängstler ergibt sich oft ein Teufelskreis.

Der Bindungsängstler läuft weg, der Verlustängstler denkt sich: „Ich muss wie immer kämpfen, diesmal schaff ich’s!“, und läuft deswegen hinterher.

Das Nachlaufen triggert dann wiederum die Bindungsangst, wodurch der Bindungsängstler noch weiter wegläuft, was wiederum die Verlustangst erneut triggert.

Läuft das immer so weiter, erkennt der Verlustängstler irgendwann – wenn er Glück hat – dass es so nicht weiter geht und lässt vom Bindungsängstler ab.

Und nun kommt die Gefahr, ins Toxische abzurutschen.

Lässt der Verlustängstler kurz ab, triggert er dadurch nicht mehr die Bindungsangst.

Oftmals kommt der Bindungsängstler genau dann wieder zurück und gibt dem Verlustängstler einen Hauch von Hoffnung.

Geht der Bindungsängstler hierauf dann jedoch wieder ein beginnt der Teufelskreis oft wieder von vorne.

Das heißt also: Der Bindungsängstler bestimmt den Kontakt vollkommen.

Dabei geht es dann nicht mehr um Liebe und das Ziel einer harmonischen Beziehung, sondern nur noch um die eigene Selbstwertbestätigung.

Deinen eigenen Umgang reflektieren

Wie du eben erfahren hast, kann die Dynamik mit einem Bindungsängstler schnell ins Toxische umschlagen, gerade wenn du selbst vielleicht eher Richtung Verlustangst gehst.

Diese Dynamiken zu kennen ist wichtig, damit ein Neuanfang nach einer Trennung wegen Bindungsangst auch wirklich gelingen kann.

Reflektiere also auch das eigene Bindungsmuster und spüre nach, ob dir die Situation noch guttut oder ob du vielleicht genau in dem zuvor beschriebenen Teufelskreis gefangen bist.

Bist du in so einem Teufelskreis gefangen ist es wichtig, dass du ausbrichst.

Aus dieser Dynamik kann kein Neuanfang mit einem Bindungsängstler langfristig funktionieren und du tust dir selbst nichts Gutes, ganz im Gegenteil: Du arbeitest dich auf.

Finde also heraus, was dir helfen würde, dich aus dieser Dynamik zu lösen und traue dich, den Schritt zu gehen.

Bist du dir nicht sicher, ob du in so einer Dynamik gefangen bist oder möchtest du mit mir über deine Situation sprechen, dann komm gern ins Coaching.

>>> Hier kannst du dir einen Termin bei mir sichern!

Wie der Neuanfang und eine Beziehung mit einem Bindungsängstler gelingt

Wir haben nun bereits zwei wichtige Dynamiken kennengelernt, welche dir bewusst sein sollten für einen Neuanfang mit Bindungsangst.

Damit ein Neuanfang mit Bindungsangst wirklich gelingen kann, braucht es sowohl von dir als auch von deinem:r Ex den richtigen Umgang mit dieser Angst.

Worauf hier besonders zu achten ist, schauen wir uns jetzt an.

Gegenseitige Empathie ist wichtig

Es ist wichtig, dass es auf beiden Seiten Verständnis für den jeweils anderen gibt.

Das heißt:

Einerseits sollte Verständnis vorhanden sein, dass die Bindungsangst ein Muster ist, welches gewisse Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen mit sich bringt, die nicht immer willkürlich steuerbar sind.

Andererseits muss sich auch dem Bindungsängstler bewusst sein, dass die Bindungsangst für den Partner nicht immer leicht und nachvollziehbar ist.

Die gegenseitige Empathie ist wichtig, um einen gemeinsamen und konstruktiven Umgang mit der Bindungsangst zu finden und somit eine langfristige Beziehung zu ermöglichen.

„Sabotage-Verhalten“ von Bindungsängstlern kennen und darauf richtig reagieren

Die Bindungsangst kann sich sogar so äußern, dass der Bindungsängstler durch sein Verhalten letztendlich die Beziehung zu sabotieren beginnt.

Häufig „testen“ Bindungsängstler (unbewusst) durch Extremverhalten aus, wie viel der andere mitmacht.

Das ist eine verdrehte Art des Bindungsängstlers herauszufinden, ob der andere ihn auch wirklich liebt.

Eine Klientin von mir mit starker Bindungsangst stand am Neuanfang mit ihrem Ex.

Da die Klientin vor einiger Zeit aufgrund der Bindungsangst die Beziehung beendet hat, ist ihr Ex im Neuanfang noch etwas vorsichtig und möchte sich noch nicht ganz auf eine richtige Beziehung einlassen.

Das triggerte natürlich enorm die Bindungsangst meiner Klientin.

So passierte es dann, dass sich meine Klienten in der Öffentlichkeit bei einem gemeinsamen Treffen der beiden extrem abweisend verhalten hat.

Sie hatte recht laut in Richtung der Kellnerin gesagt: „Naja, du möchtest dich ja doch nicht festlegen. Frag doch die Kellnerin, vielleicht will sie ja auch mit dir ausgehen?“

Im Coaching erzählte sie mir dann, dass sie weiß, wie schrecklich das war, aber sie in diesem Moment nicht anders konnte.

Die Bindungsangst war so groß, dass sie sich in diesem Moment so verhalten hat und dass ihr erst im Nachhinein bewusst wurde, dass sie auf eine schräge Weise „testen“ wollte, ob ihr Ex wirklich wieder Interesse an ihr hatte.

Du siehst also:

Bindungsangst kann sich auch durch sehr extreme Verhaltensweisen zeigen.

Darauf solltest du auch vorbereitet zu sein.

Sei geduldig mit dem Bindungsängstler, setze jedoch auch gleichzeitig gesunde Grenzen und lass nicht alles mit dir machen!

Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, lass mich darauf also noch etwas genauer eingehen.

Grenzen und Veränderungsmotivation

Wie du eben gelernt hast, kommt es oft dazu, dass Bindungsängstler die Grenzen des anderen austesten bzw. sogar unbewusst die Beziehung sabotieren.

Dabei ist es wichtig, dass der nicht-bindungsängstliche Partner gesunde Grenzen hat und nicht alles mit macht.

Das ist wichtig, sodass ein Gleichgewicht in der Beziehung bestehen bleibt, aber auch, dass es dem nicht-bindungsängstliche Partner weiterhin gut geht und der eigene Selbstwert und das Wohlergehen nicht leiden.

Im bindungsängstlichen Partner braucht es dafür wiederum eine Veränderungsmotivation.

Das heißt:

Der Bindungsängstler sollte das Ziel haben, die eigenen Ängste und Unsicherheiten nicht das Verhalten bestimmen zu lassen und daran aktiv arbeiten.

Gibt es diese Motivation nicht, sollte dies auf eine Grenze im nicht-bindungsängstlichen Partner treffen, da sonst erneut ein Ungleichgewicht entsteht.

Meiner Erfahrung nach fällt das Setzen von Grenzen vielen schwer.

>>> Wenn du hier Unterstützung benötigst, dann komm ins Coaching und hol dir eine maßgeschneiderte Vorgehensweise für deine Situation!

Wie du einen Bindungsängstler in der Beziehung unterstützten kannst, damit ein Neuanfang nach der Trennung gelingt

Bei Bindungsängstlern ist es also wichtig, eine gute Balance zu finden zwischen dem Versichern von Liebe, Vertrauen und Sicherheit und dem Vermeiden von Druck machen.

Und genau hier braucht es die gesunden Grenzen, die eben beschrieben wurden.

Das heißt, es ist wichtig, nicht alle Spielchen des Bindungsängstlers mitzuspielen und klare Grenzen zu ziehen.

Gleichzeitig ist es wichtig, dabei nicht selbst in Spielchen zu verfallen und den Bindungsängstler beispielsweise eifersüchtig zu machen oder Ähnliches.

Denn das kann wiederum dazu führen, dass wieder die Bindungsangst getriggert wird.

Das heißt also, es ist wichtig, Liebe und Vertrauen zu zeigen und Sicherheit zu geben, ohne dabei die eigenen Grenzen aus den Augen zu verlieren.

Hilfreich ist es zudem immer, den anderen, gerade wenn die Bindungsangst hochkommt, direkt zu fragen, was er/sie braucht.

So kann man als Paar in einen verständnisvollen Kontakt kommen, der der Beziehung ein solides Fundament gibt.

Den Neuanfang meistern: Bindungsangst-Trigger kennen und vermeiden

Es gibt spezifische Verhaltensweisen, die die Bindungsangst besonders „triggern“.

Deswegen sprechen wir in diesem Zusammenhang von so genannten „Bindungsangst-Triggern“

Um nicht wieder einen Bindungsbruch zu riskieren, schauen wir uns nun diese Bindungsangst-Trigger genauer an, sodass du sie zielsicher vermeiden kannst.

Was versteht man unter einem Bindungsangst-Trigger

Bindungsangst-Trigger sind Ereignisse, welche die Bindungsangst auslösen und verstärken können.

Allgemein lassen sich dabei 2 Gruppen unterscheiden.

Die erste Gruppe bezieht sich auf „Druck“. Das sind also Ereignisse oder Verhaltensweisen, welche im Bindungsängstler Druck auslösen.

Das kann die Bindungsangst enorm triggern. Ein Beispiel wäre das verstärkte Fordern nach Zusammenziehen oder einer Heirat. Weitere Beispiele erfährst du im nächsten Abschnitt.

Gerade in der Anlaufphase einer neuen Beziehung ist es ganz besonders wichtig, diese Trigger zu vermeiden, da du ansonsten den Bindungsängstler schnell wieder von dir wegscheuchst.

Diese Gruppe bezieht sich also auf die äußerste Schicht beim Zwiebel-Modell, nämlich die Bindungsangst direkt.

Die zweite Gruppe lässt sich als „Unsicherheit“ bezeichnen. Hier geht es um Ereignisse oder Verhaltensweisen, welche den Bindungsängstler verunsichern und die Annahme verstärken, dass er/sie sowieso irgendwann verlassen wird.

Beispielsweise wenn du plötzlich weniger Interesse zeigst oder dich außergewöhnlich oft mit anderen Personen triffst.

Die Trigger dieser Gruppe greifen oftmals, wenn der Bindungsängstler bereits in einer Beziehung ist.

Diese zweite Gruppe bezieht sich demnach auf die innerste Schicht beim Zwiebel-Modell, nämlich auf den geringen Selbstwert des Bindungsängstlers.

Das heißt also:

Man bewegt sich immer zwischen „zu viel“ (was Druck ausübt) und „zu wenig“ (was Unsicherheiten befeuert).

Bindungsangst-Trigger, die „Druck“ machen

1.Beziehungsworte und gefühlsbetonende Worte

  • „Ich liebe dich.“
  • „Ich finde dich so toll.“
  • „Ich will für immer mit dir zusammen sein.“
  • „Bitte trenne dich nie von mir.“

2.Zukunftspläne:

  • „Lass uns heiraten.“
  • „Ich hätte gerne Kinder mit dir.“
  • „Bitte ziehen wir zusammen.“

3.Umfeld

  • Familie vorstellen
  • dem Freundeskreis vorstellen
  • zu Firmenfeiern/Events mitnehmen

4.Eingrenzen

  • den Kontakt mit Freunden verbieten
  • ständig Zeit miteinander verbringen wollen
  • dem anderen keinen Freiraum geben
  • den Partner kontrollieren wollen

Bindungsangst-Trigger, die Unsicherheit vermitteln

Und hier noch Beispiele für die Gruppe „Unsicherheit“.

Dazu gehören folgende Verhaltensweisen:

  • den Partner eifersüchtig machen
  • Treffen unbegründet absagen und keine neuen vorschlagen
  • wenig Interesse zeigen
  • zu wenig Sicherheit geben

Diese Unsicherheit, die durch solche Verhaltensweisen verursacht wird, kann dann letztendlich auch zur Sabotage der Beziehung führen (erinnere dich an das Beispiel von weiter oben).

Fazit: Wie ein Neufang nach einer Trennung wegen Bindungsangst gelingt

Es ist wichtig, dass sich beide Partner der Bindungsangst oder einer etwaigen Verlustangst bewusst sind.

Das heißt: Was ist Bindungsangst, wie äußert sich diese und wie kann man einen „gesunden“ Umgang damit finden.

Darüber hinaus ist gegenseitiges Verständnis entscheidend und besonders die Balance im Spannungsfeld von „eigene Grenzen setzen“ auf der einen Seite und „Sicherheit und Liebe vermitteln“ auf der anderen Seite.

Kenne also deine eigenen Grenzen und versuche in diesem Spannungsfeld eine für dich gute Position zu finden.

>>> Wenn du hierfür Unterstützung benötigst, dann bin ich im Coaching gern für dich da – klick!

Alles Liebe,

Theresa

Theresa

Theresa ist Senior-Coach bei szenario-zwei und Psychologin.

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