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Ist Schreiben schon Fremdgehen? [+ 7 eindeutige Anzeichen]

von Lena,  letztes Update: 25. Mrz 2024

Fremdgehen ist nicht immer körperlich.

Auch Schreiben kann Fremdgehen sein.

Aber wie stellst du fest, ob Schreiben in einer konkreten Situation schon eine Überschreitung der Grenzen in einer Beziehung ist?

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, warum man oft „anfällig“ für Fremdgehen wird und wie du erkennst, dass in der Beziehung eine Grenze überschritten wird.

Und am Ende hab ich noch die wichtigsten Kriterien und einen Test für dich, wie du für deine Situation beurteilst, ob das Schreiben bei dir Fremdgehen ist oder nicht.

Super spannendes Thema, fangen wir an!

Warum man „anfällig“ wird (oder ist!) für Fremdgehen

Fremdgehen beginnt in sehr vielen Fällen nicht mit der aktiven Suche nach jemand anderem.

Ich erleb das täglich im Coaching, dass sehr viel „einfach so“ passiert.

In der Beziehung läuft es vielleicht nicht mehr ganz so rund, vielleicht ist sie auch etwas eingeschlafen. Menschen gehen aber auch in glücklichen Beziehungen fremd.

Dennoch ist es noch „okay“, man hat eingespielte Routinen und denkt nicht aktiv an eine Trennung.

Im Coaching formulieren es Klienten also nicht so, dass sie sagen: „Oh Gott, ich brauche wen anderen!“

Sondern es läuft sehr oft über Gefühle.

Irgendwann passiert „es“ also, man lernt jemanden kennen, sei es in der Arbeit, im Verein, zufällig beim Fortgehen mit Freunden oder auch online.

Man bemerkt also eine „Option“: Diese eine Person, zu der man sich plötzlich hingezogen fühlt.

Und zusätzlich fühlt es sich super gut an, mit der Person zu schreiben. Man fühlt sich plötzlich lebendiger oder ausgeglichener.

Somit ist das Schreiben eine Gelegenheit, sich selbst besser zu fühlen, Neues zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln.

Man will also einen neuen Raum erforschen:

Der Einfluss des Bindungsstils

Ich beobachte im Coaching, dass Fremdgehen (oder in diesem Fall eher das „Fremdchatten“) generell von vermeidenden Bindungsstilen als „Regulationsmechanismus“ auftritt.

Eine Ursache für Fremdgehen kann somit auch in der eigenen Kindheit liegen.

Denn Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil haben oft in der Kindheit nicht gelernt, mit emotionaler Nähe umzugehen, da ihre Bezugspersonen zwar physisch anwesend, aber emotional oft distanziert waren.

Wenn Kinder dann auf wiederholte Zurückweisung stoßen, „lernen“ sie quasi mit der Zeit, die eigenen Bedürfnisse nach emotionaler Unterstützung zu unterdrücken und sich emotional zu verschließen.

Sie lernen also ohne Aufmerksamkeit und Zuneigung auszukommen.

Deswegen wird es Personen mit einem vermeidenden Bindungsstil in einer Beziehung oft bzw. schnell „zu nahe“.

Manchmal scheitert man auch mit dem eigenen Versuch, sich selbst etwas Raum zu schaffen.

Ein „Hey, ich bräuchte mal einen Tag für mich!“ wird dann vom Partner oft „bestraft“, indem er Stress macht oder deswegen beleidigt ist.

Also sucht man anderweitig nach Möglichkeiten, etwas mehr Distanz zu bekommen. Und das schafft man dann oft mit Fremdchatten oder durch Schreiben mit einer anderen Person.

So kann man die Nähe quasi auf 2 Beine aufteilen – durch das Schreiben kann also auch die Nähe bzw. die Distanz in der Haupt-Beziehung reguliert werden.

Fremdgehen beginnt da, wo eine „Grenze“ überschritten wird

Wenn man von Fremdgehen spricht, dann denkt man in erster Linie an sexuelle Untreue.

Das Schreiben mit anderen ist deswegen super angenehm, weil man immer (zum Partner) sagen kann:

  • „Ich schreib ja nur!“
  • „Das ist nichts Echtes!“
  • „Ich hab ihn/sie ja nie getroffen“

Und all das stimmt halt auch.

Es war ja „nur“ schreiben, warum sollte denn das schon fremdgehen sein?

Tatsächlich kann man auch emotional fremdgehen.

Denn dass es eben nicht „nur“ schreiben war, merkt man vielfach daran, dass der Partner dennoch verletzt ist.

Es ging dem Partner also beispielsweise schon darum, dass man ein Geheimnis hatte.

Meinen Klienten im Coaching sage ich immer:

Fremdgehen beginnt immer dann, wenn die Abmachung über Treue in der Beziehung einseitig von einem Partner überschritten oder verletzt wird.

Sehr oft weißt oder ahnt man selbst schon, dass es dem Partner vielleicht nicht ganz recht wäre, wenn man mit dieser oder jenen Person schreibt.

Dennoch verheimlicht man es vor dem Partner und gibt sich selbst die „Erlaubnis“, warum das eigene Verhalten dennoch okay ist.

Man geht also sich selbst gegenüber in die Rechtfertigung.

Die kann einerseits darin bestehen, zu sagen: „Ja, ich schreib ja nur!“

Oder auch, falls die Beziehung etwas eingeschlafen ist: „In der Beziehung läuft es eh nicht so rund, mit dieser Person krieg ich das, was ich in der Beziehung nicht bekomme.“

Oder auch mit der Neugierde: „Das ist so aufregend, mit dieser Person zu schreiben – aber ich könnte es eh jederzeit beenden!“

Das Schreiben fühlt sich also gut an und man wüsste, dass der Partner vielleicht nicht ganz einverstanden wäre.

Und genau das ist dann oft jener schmale Grat, wo aus dem Schreiben auch ein Fremdgehen wird.

Wenn der Partner „immer Stress macht“ bei Kontakt mit anderen…

Natürlich muss man auch da wieder etwas differenzieren.

Denn gerade Partner mit einem ausgeprägt ängstlichen Bindungsstil sind oft sehr wachsam, was potenzielle „Bedrohungen“ der Beziehung angeht.

Und da zählt das Schreiben mit anderen definitiv dazu.

Vielleicht ist das Schreiben wirklich total nebensächlich oder auch notwendig aus einem bestimmten Grund.

Dennoch macht der Partner Stress, ist eifersüchtig oder beleidigt.

Man selbst „lernt“ dann automatisch, den Kontakt zu anderen zu verheimlichen.

Denn man selbst erlebt ja, dass ein Kontakt zu anderen stets zu Stress, Vorwürfen oder Streit führt.

Du siehst also:

Ob Schreiben tatsächlich Fremdgehen ist, ist immer von der jeweiligen Situation abhängig.

Deswegen schauen wir uns jetzt jene Kriterien an, mit denen du diese Frage für dich und deine Situation genau beantworten kannst.

So kannst du feststellen, ob Schreiben schon fremdgehen ist! [7 wichtige Kriterien]

Die Frage, ob das Schreiben mit einer anderen Person bereits als Fremdgehen angesehen werden kann, hängt also stark von den jeweiligen Umständen ab.

Im Folgenden findest du 7 Kriterien, sodass du diese Frage für deine Situation beantworten kannst.

#1 Inhalt der Nachrichten: Flirty oder neutral?

Ein entscheidender Faktor, um zu bestimmen, ob Schreiben schon als Fremdgehen betrachtet werden kann, liegt im Inhalt der Nachrichten.

Es geht also darum, was wir eigentlich schreiben.

Das Schreiben ist meist unbedenklich, wenn die Themen  neutral oder freundschaftlich sind, wie beispielsweise:

  • alltägliche Ereignisse,
  • das Teilen eines lustigen Videos,
  • gemeinsame Interessen,
  • Organisatorisches bezüglich der Arbeit usw.

Das Schreiben geht aber in Richtung Fremdgehen, wenn die Nachrichten eher „flirty“ sind, persönliche Komplimente über das Aussehen beinhalten oder sexuelle Anspielungen beinhalten.

All das überschreitet nämlich dann sehr oft schon die Grenzen für Treue in einer Beziehung.

#2 Kommen „Trigger-Wörter“ vor?

Im Coachings zeigen mir Klienten oft ihre Chat-Verläufe an, wenn sie Fragen haben.

Und wenn wir da durchscrollen und ich sowas sehe wie „küssen“, „Sex“, „Umarmung“, dann muss ich den Inhalt gar nicht so genau lesen.

Sondern ich sehe von Anfang an, dass die ganze Zeit eine intime Stimmung mitschwingt.

Und genau das meine ich mit solchen Trigger-Wörtern.

Das sind Wörter, die man typischerweise nur in einer Beziehung verwendet – eben weil sie eine gewisse Intimität und Intensität haben.

Und denk dran:

Das muss nicht immer gleich ein „Ich will dich küssen“ sein.

Sehr oft geht man auch über eine 3. Instanz und spricht beispielsweise darüber, wie andere sich küssen.

Zum Beispiel: „Wow, im Film küssen die sich so leidenschaftlich!“

Auch in diesem Fall geht das Schreiben schon sehr in Richtung Fremdgehen, weil man eben diese Intimität und Körperlichkeit betont.

#3 Häufigkeit des Kontakts: Manchmal oder ständig?

Dann beeinflusst natürlich auch die Häufigkeit des Kontakts, ob es schon Fremdgehen ist.

Wie wichtig eine Person im Leben ist, spiegelt sich auch in der Zeit wieder, die man mit dieser Person verbringt.

Und Schreiben ist klarerweise auch ein solches Zeit-Investment.

Ein gelegentlicher Austausch, beispielsweise 1 bis 2x pro Woche (speziell über „unbedenkliche“ Themen, wie Organisatorisches usw.) ist in aller Regel harmlos.

Anders gestaltet es sich aber, wenn du beispielsweise jeden Tag schreibst und quasi ständig im Austausch bist und du diesen auch schon herbeisehnst (siehe weiter unten).

Frag dich also mal, ob der Kontakt mit dieser Person einen signifikanten Teil deiner Zeit einnimmt, die du sonst mit deinem Partner verbringen würdest?

#4 Innere Gedanken über diese Person

Ob Schreiben schon Fremdgehen ist, hängt nicht nur vom Schreiben an sich ab, sondern auch davon, was du selbst über diese Person denkst und fühlst.

Also wie sich beim Schreiben dein innerer Monolog gestaltet.

Es gibt Personen, denen schreibt man so nebenbei oder zwischendurch zurück. Da gerät man innerlich nicht irgendwie in Aufruhr.

Da ist der Kontakt einer unter vielen.

Und dann gibt’s diese Chats, wo man sich schon freut, dass diese Person geschrieben hat – vielleicht hast du da auch schon auf eine Nachricht gewartet.

Dann hebt man sich die Antwort vielleicht auch etwas auf, liest die Nachricht besonders genau und versucht dann auch, wirklich cool und gut zurückzuschreiben.

Das heißt:

Diese Antwort ist von der Wertigkeit ganz anders. Dieser Kontakt steht emotional über vielleicht sogar allen anderen.

Zusätzlich hat man in diesem Zusammenhang oft auch „vergleichende“ Gedanken.

Man vergleicht zum Beispiel diese Person mit dem Partner und denkt sowas wie: „Von dieser Person fühl ich mich viel besser verstanden.“

Oder: „Mit dieser Person ist es so viel lustiger, ich wünschte, die wäre grad da!“

#5 Priorisierung des Kontakts

Ob Schreiben schon Fremdgehen ist, hängt sehr oft auch davon ab, welche Priorität man dem Kontakt gibt.

Denk mal so:

Wenn dir eine Person suuuuper wichtig ist, dann wirst du in aller Regel schnellstmöglich antworten.
(… insbesondere auch, wenn du die Nachricht vielleicht auch schon etwas herbeisehnst!)

Jetzt kannst du dir folgende Frage stellen:

Wenn von deinem Partner und dieser anderen Person gleichzeitig eine Nachricht eintreffen würde… Wem würdest du zuerst antworten?

Oder anders gefragt: Bei wem wäre mehr Aufregung dabei, während du antwortest?

Je mehr du also im Kontakt die andere Person priorisieren würdest, desto eher wird das Schreiben dann schon Fremdgehen sein.

#6 Exklusivität der geteilten Informationen

Wem wir was sagen, bestimmt auch, wie wichtig bestimmte Menschen in unserem Leben sind.

Die Grenze zum Fremdgehen wird beim Schreiben oft auch dann überschritten, wenn man private oder intime Dinge nur mit der anderen Person bespricht und den Partner außen vor lässt.

Worüber schreibst du also?

Vertraust du dieser Person deine persönlichen Sorgen an, intime Details über dein Leben oder Gefühle, über die du mit niemand sonst sprichst?

Und vor allem:

Besprichst du das viel lieber (oder vielleicht auch ausschließlich) mit dieser Person?

Wie eingangs bereits erwähnt, rechtfertigt man das eigene Verhalten dann oft.

Man denkt beispielsweise: „Mein Partner ist gerade so gestresst, ich belaste ihn am besten gar nicht mit diesem Thema und erzähle es gleich der anderen Person!“

Je mehr du dann dich aber der anderen Person zuwendest, desto weniger gibst du deinem Partner auch die Chance, hier an deinem Leben teilzunehmen.

Dadurch wird die Lücke immer größer und größer, bis das Schreiben dann tatsächlich ein (emotionales) Fremdgehen geworden ist.

#7 Geheimhaltung wegen Reaktion des Partners

Einer der Schlüsselaspekte, um zu beurteilen, ob ein Kontakt schon Fremdgehen ist, liegt in der Geheimhaltung.

  • Verbirgst du also den Kontakt mit dieser einen Person vor deinem Partner?
  • Löschst du Nachrichten(-Verläufe) bewusst, um Spuren zu verwischen? Oder verwendest du eine andere App beim Schreiben?
  • Weichst du Fragen von deinem Partner diesbezüglich aus? Kommt da manchmal die eine oder andere Notlüge hervor, wenn dein Partner fragt, mit wem du da schreibst?
  • Schreibst du mit der Person nur zu jenen Zeiten, von denen weißt, dass dein Partner es nicht bemerkt?
  • Lässt du dein Handy nicht mehr unbeaufsichtigt liegen?

Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann deutet es darauf hin, dass du diesen Kontakt aktiv verbergen möchtest.

Im Coaching beobachte ich sehr häufig, dass innerlich ganz genau wissen, dass es den Partner verletzen würde, wenn er den Chat lesen würde.

Und wenn dies der Fall ist, dann ist die Grenze schon überschritten und es geht stark in die Richtung Fremdgehen.

So kann es für dich weitergehen!

Du hast nun sicher schon eine bessere Einschätzung dafür, ob das Schreiben bei dir schon in Richtung Fremdgehen geht oder nicht.

Mehr zum Thema findest du auch in diesen Guides von mir:

>>> Emotionales Fremdgehen: Alles, was du dazu wissen musst! [+ Test!]

>>> Die 7 Phasen einer Affäre: Vom unschuldigen Beginn bis zum (bitteren) Ende! [einfach erklärt]

Alles Liebe,

Lena

Lena

Lena Kager ist Master-Coach bei szenario-zwei und Paarberaterin.

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