Dein Partner ist nur mal kurz mit Freunden unterwegs, aber dein Kopf malt sofort die wildesten Szenarien aus?
Du fühlst dich, als wäre dein Herz auf einen Sprung ins Ungewisse vorbereitet, jedes Mal, wenn das Handy länger stumm bleibt?
Keine Sorge, du bist nicht allein!
Verlustangst kann uns in den Wahnsinn treiben und unsere Beziehungen auf eine harte Probe stellen.
Doch keine Panik: In diesem Blogartikel nehmen wir uns genau diesem Thema an.
Wir schauen uns an, wie Verlustangst entsteht, warum sie uns immer wieder in dieselben Muster treibt und, das Wichtigste: wie du sie effektiv bewältigen kannst.
Lass uns loslegen – es ist Zeit, die Verlustangst in die Schranken zu weisen und deine Beziehung wieder entspannt genießen zu können!
Überblick: Das Wichtigste in aller Kürze
Was ist Verlustangst? Verlustangst entsteht oft durch frühere Traumata und zeigt sich in übermäßigen Ängsten vor Zurückweisung. Diese Ängste können intensive emotionale, gedankliche und körperliche Reaktionen auslösen.
>>> Mehr zur Entstehung und Symptomen von Verlustangst
Warum deine Verlustangst immer wieder getriggert wird. Verlustangst hat ihren Ursprung in der Kindheit. Jedes Mal, wenn sich z.B. dein Partner nicht meldet, werden diese kindlichen Traumata erneut getriggert und wieder hochgeholt.
Das heißt, die Panik oder Angst, die du da spürst, ist die Panik aus dem Trauma von früher.
Warum du immer wieder an die gleichen Partner gerätst. In der Psychologie gibt es etwas, was sich „zwanghafte Wiederholung von Traumata“ nennt.
Wir wiederholen die Traumata, die wir erlebt haben, immer und immer wieder. Einerseits, da wir unbewusst nach dem Gewohnten suchen und andererseits auch in der Hoffnung, das Trauma endlich aufzulösen.
Und nach diesem Erfolgserlebnis streben Verlustängstler oft, auch wenn es schmerzhaft ist. Aus genau diesem Grund ist es auch so, dass sich Verlustängstler schnell in Bindungsängstler verlieben bzw. diese sehr ansprechend finden.
>>> Mehr zum toxischen Tanz zwischen Bindungs- und Verlustängstler
Der Schlüssel, um aus deinen Mustern auszubrechen: Verlustangst-Trigger. Um aus verlustängstlichen Mustern auszubrechen, ist es wichtig, die individuellen Verlustangst-Trigger zu kennen.
Diese können durch alltägliche Ereignisse ausgelöst werden, die unbewusst frühere Traumata reaktivieren.
>>> So findest und überwindest du deine Verlustangst-Trigger!
Etwas Psychologie: Wie Verlustangst entsteht und (immer wieder) getriggert wird
In diesem Abschnitt erfährst du, was Verlustangst genau ist und wie sie entsteht. Denn darin liegt auch die Ursache begraben, warum dein Partner immer deine Verlustangst triggert.
Und zum Schluss schauen wir uns noch typische Symptome von Verlustangst an.
Was ist überhaupt Verlustangst und wie entsteht sie?
Vielleicht kennst du diese Situation:
Dein Partner ist mit Freunden weg und meldet sich schon seit 3 Stunden nicht mehr bei dir.
Nun merkst du, wie Angst in dir hochkommt. Du kannst nicht mehr still sitzen, bist nervös und bekommst regelrecht Panik, dass deinem Partner etwas passiert ist oder er sich von dir abwenden möchte.
Und genau diese Panik, die da hochkommt, nennt sich Verlustangst.
Verlustangst ist eine übermäßige Angst davor, verlassen bzw. zurückgewiesen zu werden.
Es ist die Extremform des ängstlichen Bindungsstils. Möchtest du mehr über diesen Bindungsstil erfahren, dann klicke hier!
Doch woher kommt nun diese extreme Angst?
In den meisten Fällen hat die Verlustangst ihren Ursprung in der Kindheit.
Waren deine Hauptbezugspersonen beispielsweise emotional oder auch physisch nicht verfügbar und haben unzuverlässig oder auch nicht vorhersehbar auf deine Bedürfnisse reagiert, kann das im ängstlichen Bindungsstil und wie du weißt, in der Extremform, also der Verlustangst, münden.
Aber auch spätere Erfahrungen, wie beispielsweise eine dramatische Trennung, ein großer Vertrauensbruch oder auch der Verlust eines nahestehenden Menschen können zu Verlustangst führen.
Das heißt, Verlustangst entsteht also durch ein vorangegangenes Trauma.
Warum sich Verlustangst jedes Mal so schlimm anfühlt
Schauen wir uns nochmal das Beispiel von gerade an:
Dein Partner ist mit Freunden unterwegs und meldet sich seit 3 Stunden nicht bei dir.
Es ist völlig normal, dass du kurz mal darüber nachdenkst, warum er sich nicht meldet, direkt in Panik auszubrechen ist für diese Situation jedoch (im Normalfall) nicht angemessen.
Woher kommt dann also diese Überreaktion, die kaum auszuhalten ist?
In dem Moment, in dem dir dein Partner länger nicht schreibt, ist nicht genau diese Situation der Grund für die Panik, die da hochkommt. Denn wenn wir rational darüber nachdenken ist diese Reaktion nicht angemessen.
Der Grund für diese Panik, ist das frühere Trauma, welches nun durch die aktuelle Situation, also dass dein Partner dir nicht schreibt, getriggert und wieder hochgeholt.
Das heißt, die Panik, die du da spürst, ist die Panik aus dem Trauma von früher.
Denn:
Als Kind, als beispielsweise deine Eltern nicht auf deine Bedürfnisse reagiert haben, ist die Panik eine absolut angemessene Situation.
Die Reaktion der Eltern war ja essenziell für dein Überleben. Du konntest in der Welt noch nicht alleine klarkommen und brauchtest deine Eltern dafür.
Wird deine Verlustangst getriggert, so rutschst du emotional wieder zurück in dieses Trauma und reagierst deswegen auch so, wie damals in der traumatischen Situation.
Du reagierst genau gleich, obwohl eine solche Reaktion in der jetzigen Situation, wenn dein Partner also mal eine Zeit lang nicht schreibst, eben nicht mehr angemessen ist – denn dein „Überleben“ hängt davon ja nicht ab.
Und jetzt kommt nochwas dazu:
Diese emotionale Reaktion ist wesentlich schneller als der Verstand.
Das heißt, du denkst nicht zuerst: „Mein Partner meldet sich ein paar Stunden nicht. Ist das wirklich ein Grund zur Sorge?“
Sondern bevor du darüber nachdenken kannst, kommt schon die Panik in dir hoch.
Und spürst du eine Panik, so schlussfolgerst dein inneres System daraus dann natürlich – ohne nachzudenken! – dass die Situation gerade wirklich tragisch sein muss.
Und schon verschlimmerst du deine eigene Angst weiter und weiter – ein Teufelsspirale!
Typische Symptome von Verlustangst
Wie äußert sich diese Verlustangst nun?
Hierzu unterteile ich die Symptome in 3 Ebenen:
- Die Ebene der Gefühle
- Die Gedankenebene
- Die Körperwahrnehmungsebene
Starten wir mit der Gefühlsebene: Wie der Name schon sagt, holt die Verlustangst starke Ängste hervor, die oftmals sogar in eine richtige Panik kippen.
Auch Enttäuschung, Wut und Frust kann die Verlustangst mit sich bringen. Die Verlustangst holt also oft ein Breitbandspektrum an negativen Emotionen hoch.
Nun zur Gedankenebene: Wird die Verlustangst getriggert, kommt es auf der Gedankenebene schnell zu Selbstzweifeln und zum Überdramatisieren.
Dabei kennst du vielleicht folgende Gedanken selbst:
- „Mein Partner flirtet gerade bestimmt mit einer anderen!“
- „Er distanziert sich von mir und will mich verlassen!“
- „Ich bin nicht genug für ihn!“
- „Ich hab schon wieder alles verbockt!“
Wie du siehst, gehen also auch die Gedanken in eine sehr negative Richtung.
Was passiert auf der Körper(wahrnehmungs)ebene?
Verlustangst geht in den meisten Fällen auch sehr stark in den Körper.
Vielleicht kennst du das selbst: Du hast einen Druck und eine Enge in der Brust und hast den Eindruck, nicht mehr richtig atmen zu können. Dein Herz rast und vielleicht zitterst du sogar.
Die Verlustangst kann sich auch in Verdauungsproblemen und Übelkeit äußern. Wie du siehst, bringt die Verlustangst viele sehr unangenehme Symptome mit sich.
Warum du (immer wieder) an Partner gerätst, die deine Verlustangst triggern
Du kennst das vielleicht:
Du befindest dich immer wieder in derselben Situation. Ständig gerätst du an Menschen, die emotional nicht verfügbar scheinen, nur mit dir spielen und sich früher oder später zurückziehen und dich dann im Endeffekt verlassen.
Das ist sicher unglaublich frustrierend für dich.
Möglicherweise befindest du dich damit aber in einem gut erklärbaren Teufelskreis, der oft aus der selbsterfüllenden Prophezeiung resultiert.
Hast du Verlustangst aufgrund eines vorangegangenen Traumas, so trägst du wahrscheinlich Glaubenssätze in dir wie:
- „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden!“, oder auch:
- „Ich werde immer verlassen!“
Durch solche Glaubenssätze gehst du mit einer gewissen (oft unbewussten) Erwartung in die Beziehung, dass sich dein Partner früher oder später von dir distanziert.
Mit dieser Erwartung bist du dann extra sensibel auf die kleinsten Distanzverhaltensweisen von deinem Partner.
Du hast also besonders sensible Antennen.
Schlagen deine Antennen dann Alarm, kippst du in deine Verlustangst und daraus resultieren dann meist Verhaltensweisen wie häufiges Schreiben, das Einfordern von Zuneigung und generelles Klammern und Nachlaufen.
Das kann dann wiederum schnell dazu führen, dass es deinem Partner zu viel wird und er sich eingegrenzt fühlt. In der Folge sucht er dann tatsächlich etwas mehr Distanz.
Und schon passiert genau das, was du erwartet hast: Dein Partner distanziert sich mehr und mehr von dir.
Das kennst du vielleicht auch aus dem klassischen Push-and-Pull:
Zieht der eine Partner mehr im Kontakt, sucht also besonders viel Nähe schreibt viel etc., so ist der andere automatisch etwas passiver.
Ist dein Partner nun immer passiver, da du klammerst, so wird er sich in der Folge immer weiter distanzieren.
Der Grund dafür ist aber nicht, dass dich dein Partner von Anfang an nicht wollte oder liebenswert findet, sondern dass dein Verhalten aus der Angst heraus Druck auf ihn ausgeübt hat.
Und genau das ist die selbsterfüllende Prophezeiung.
Warum gerätst du dann aber doch immer wieder an Partner, die deine Verlustangst triggern?
Nun hast du bereits gelernt, dass sowohl die selbsterfüllende Prophezeiung als auch das klassische Push-and-Pull eine große Rolle spielen, warum du mit Verlustangst oft zum Verlassenen wirst.
Jetzt ist es aber nicht nur so, dass allein diese beiden Mechanismen dazu führen, dass du als Verlustängstler immer diese Spirale gerätst, sondern Verlustängstler suchen sich tatsächlich überdurchschnittlich oft Partner, die automatisch schon etwas distanzierter oder „schwerer erreichbar“ sind als andere.
Du denkst jetzt vielleicht: Naja, aber wenn mir solche Partner nicht guttun, warum gerate ich immer wieder an diese?
Das hat folgenden Grund:
Du hast oben ja bereits gelernt, was Verlustangst ist und woher sie kommt.
Im Normalfall geht ein Trauma der Verlustangst voran.
Nun gibt es in der Psychologie etwas, was sich zwanghafte Wiederholung von Traumata nennt.
Und das beschreibt nämlich genau diese Tendenz:
Wir wiederholen die Traumata, die wir erlebt haben, immer und immer wieder.
Einerseits, da wir unbewusst nach dem Gewohnten suchen und sind wir es gewohnt verlassen und zurückgewiesen oder gar schlecht behandelt zu werden, dann suchen wir uns auch eher solche Partner.
Und andererseits auch in der Hoffnung, das Trauma endlich aufzulösen.
Denn schaffst du es, einen emotional unerreichbaren Menschen, der dich wiederholt abweist, dann letztendlich trotzdem an dich zu binden, hast du damit ja das geschafft, was dir in deinem Trauma nicht möglich war. Du hast einen Verlust also verhindert.
Und nach diesem Erfolgserlebnis streben Verlustängstler oft, auch wenn es schmerzhaft ist.
Aus genau diesem Grund ist es auch so, dass sich Verlustängstler schnell in Bindungsängstler verlieben bzw. diese sehr ansprechend finden.
Denn logischerweise bestätigt der Bindungsängstler durch sein klassisches Weglaufen das alte Muster des Verlustängstlers.
Der toxische Tanz zwischen Verlustangst und Bindungsangst: Wenn Nähe und Distanz zur emotionalen Achterbahnfahrt werden
Ein Bindungsängstler ist für einen Verlustängstler also wie du eben gehört hast, meist besonders spannend, da dieser durch sein klassisches, freiheitsliebendes Distanzverhalten immer wieder das alte Muster des Verlustängstlers bestätigt.
Zu Beginn der Beziehung oder auch nur des Datings zeigen sich Bindungsängstler oft auch sehr interessiert und zugewandt.
Erst wenn es dann ernster wird, beginnt der Bindungsängstler sich immer wieder mal zurückzuziehen.
Beispielsweise kommt es zum ersten Kuss und der Bindungsängstler meldet sich danach mehrere Tage nicht mehr.
Für den Verlustängstler triggert das natürlich massiv, die eigene Angst nun uninteressant zu sein und zurückgewiesen zu werden.
Kommt der Bindungsängstler dann jedoch nach einiger Zeit wieder mit Interesse, Nähe und Aufmerksamkeit auf den Verlustängstler zu, ist das das ultimative „Heilmittel“ für die Panik des Verlustängstlers.
Der Verlustängstler ist im Normalfall total euphorisiert dadurch und hängt sich wieder mehr an den Bindungsängstler.
Nun ist es leider so, dass das relativ schnell in eine sehr ungute Dynamik kippen kann und es zu einer ständigen gegenseitigen Triggerung der Ängste kommt:
Der Bindungsängstler löst in dem Verlustängstler eben diese Angst aus und der Verlustängstler löst im Bindungsängstler durch sein oft klammerndes Verhalten wiederum die Bindungsangst aus. Und somit verschlimmern sich diese beiden Bindungsstile gegenseitig.
Die emotionalen Reaktionen werden dabei auf beiden Seiten immer extremer:
Der Verlustängstler kippt mit jedem kleinsten Distanzverhalten des Bindungsängstler in eine riesige und oft unkontrollierte Panik, die kaum auszuhalten ist und häufig zu extremen Verhaltensweisen führt, wie unangekündigt vor der Tür des anderen aufzutauchen, nachzuspionieren und Ähnliches.
Bei dem Bindungsängstler wiederum wird der anfängliche Distanzwunsch dann schnell zu einem Gefühl von Abneigung bis hin zum Ekel gegenüber dem Verlustängstler.
Somit werden auch die Abgrenzungsverhaltensweisen immer extremer, wie beispielsweise das Flirten mit Anderen, verletzende Aussagen bis hin zur Blockade.
Und schon dreht sich der Teufelskreis zwischen Bindungs- und Verlustangst, in welchem sich Verlustängstler leider oft selbst verlieren und den eigenen Selbstwert mehr und mehr erniedrigen.
Wenn der (bindungsängstliche) Partner dann doch wieder zurückkommt…
Vielleicht kennst du das selbst:
Du verzweifelst in diesem Teufelskreis mit dem Bindungsängstler mehr und mehr und erreichst dann oft auch einen Tiefpunkt, welcher sich unglaublich schmerzhaft anfühlt, gleichzeitig aber auch einen Wendepunkt darstellen kann.
Du erkennst, dass es keinen Sinn mehr hat, dem Bindungsängstler nachzulaufen und löst dich langsam. Du hörst also auf, Kontakt zu suchen und konzentrierst dich voll und ganz auf dich.
Und dann, nachdem ein wenig Zeit vergangen ist, passiert genau das, womit du gar nicht gerechnet hast:
Der Bindungsängstler meldet sich plötzlich wieder bei dir und möchte sich vielleicht sogar mit dir treffen.
Und das hat folgenden Grund:
Gehst du auf Abstand, so hat der Bindungsängstler ab diesem Zeitpunkt Raum für sich und es kommen nicht ständig neue negative Emotionen dazu, die das Distanzverhalten triggern.
Ganz im Gegenteil, die negativen Emotionen können sich endlich abbauen, da die Bindungsangst nicht ständig getriggert wird.
Ist das der Fall, so kann der Bindungsängstler auch sein anfängliches Interesse an dir und Bedürfnis nach Nähe zu dir wieder spüren. Diesem geht er dann auch nach, indem er sich wieder bei dir meldet.
Sicher löst es sehr viel in dir aus, wenn der Bindungsängstler sich plötzlich wieder meldet und ein Teil von dir freut sich bestimmt auch.
Durch diese Euphorie kann es dann schnell dazu kommen, dass du dich sofort auf den Kontakt einlässt, aus der Hoffnung heraus, dass nun alles anders wird.
Hat weder der Bindungsängstler noch du als Verlustängstler das eigene Thema aufgearbeitet, so wird es jedoch nicht lange dauern, bis ihr eure Ängste wieder gegenseitig triggert und damit erneut in der altbekannten Dynamik festhängt:
Der Bindungsängstler distanziert sich und triggert damit deine Angst. Schon hast du wieder einen hohen Leidensdruck und dabei bleibt es ja leider nicht.
Oft führt diese Angst wieder zu klassischen Verhaltensweisen des Verlustängstlers, wie z.B.:
- Vermehrtes Social Media stalken
- Häufigeres Schreiben
- Wiederholte Anrufe
- Betrunken eine Szene machen
Und schon wird die Bindungsangst wieder massiv getriggert und der Bindungsängstler geht in den vollständigen Abstand.
Du siehst also:
Mit diesen zwei Bindungsstilen kann man sich wiederholt in einem sehr negativen Teufelskreis wiederfinden, der den Selbstwert des Verlustängstlers weiter schädigt.
Achtung:
So eine Dynamik kann genauso mit Personen passieren, die nicht bindungsängstlich sind, wenn du ständig klammerst und „zu viel“ schreibst.
Jedoch reagieren Bindungsgänstler schneller mit Abstand und Trennung. Und genau das triggert nochmals stärker deine Verlustangst und schon bist du angekommen im Teufelskreis.
Sicher gebundene Menschen würden vermutlich eher erstmal ins Gespräch mit dir gehen und würden versuchen, dir Sicherheit zu geben und das Ganze mit dir zu klären und würden nicht direkt in den kompletten Abstand gehen.
Der Schlüssel, um aus deinen Mustern auszubrechen: Verlustangst-Trigger
Um aus deinem verlustängstlichen Muster auszubrechen, ist es sinnvoll, deine ganz individuellen Verlustangst-Trigger zu kennen.
Was sind Verlustangst-Trigger?
Kommen wir wieder zurück zu unserer Situation:
Die Partner ist mit Freunden unterwegs und meldet sich nun schon seit 3 Stunden nicht bei dir.
Denken wir rational über diese Situation nach, ist ein solches Verhalten vom Partner noch kein Grund zur Sorge.
Denn dein Partner hat im Normalfall einfach einen lustigen Abend mit Freunden, ist in Gespräche vertieft und schaut deswegen gerade mal nicht aufs Handy.
Er weiß, dass du zuhause auf ihn wartest und freut sich auf dich, hat aber genug Sicherheit mit dir und kann sich deswegen auch vollständig auf das Treffen mit den Freunden einlassen.
Die Panik, die so eine Situation auslöst, ist also objektiv betrachtet nicht angemessen.
ABER:
Die Situation ist ein Trigger für den Verlustängstler und holt somit frühere, damals angemessene Ängste wieder hoch.
Ein Trigger ist also ein Ereignis oder ein Verhalten, oft aber auch ein Gedanke, ein Lied, ein spezieller Geruch oder Ähnliches, was du mit dem Trauma von damals (unbewusst) verbindest.
Und unsere emotionale Reaktion ist in so einem Fall immer schnell als der Verstand.
Du bemerkst also, dass dein Partner dir nicht schreibt und schon kommt dir Panik in dir hoch, ganz ohne, dass du darüber richtig nachdenken kannst.
Genau das führt dann in dir zu der Annahme: „Ich bin panisch, also muss das ja wirklich eine schlimme Situation sein!“
Und dementsprechend handelst du dann natürlich auch. Du schreibst also mehrere Nachrichten hintereinander, rufst vielleicht sogar an oder fährst im schlimmsten Fall bei deinem Partner vorbei.
Darum lade ich dich gleich ein, für dich mal nachzuspüren, welche Situationen, Gedanken, Verhaltensweisen etc. die Verlustangst bei dir triggern.
Wenn du dir hier schwertust, dann komm gern ins Coaching und ich unterstützte dich dabei:
>>> Klicke hier und hol dir jetzt gleich einen Termin!
Notfall-Hilfe: Wenn die Verlustangst getriggert wird
Nun bist du gerade in genau so einer Situation und hast eine große Angst, dass dich dein Partner verlässt. Jetzt weißt du aber, dass es nicht gerade förderlich ist, wenn du deinem ersten Impuls folgst und deinem Partner mehrere panische Nachrichten sendest.
Was kannst du also in so einem akuten Moment machen?
Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf!
Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe alles ungefiltert auf, was dich gerade beschäftigt und wie genau du dich fühlst!
Folgende Leitfragen können dir dabei helfen:
- Was genau fühle ich gerade?
- Wo fühle ich das in mir?
- Welche konkrete Situation/welche Gedanken lösen dieses Gefühl aus?
- Ist mein Gefühl angemessen in dieser Situation oder kommt es womöglich von früher?
Das Aufschreiben hilft den Meisten schon sehr bei der Beruhigung, da du deine Gedanken hier ein wenig strukturierst.
Hängst du danach immer noch sehr im körperlichen Spüren der Angst fest, so probiere gezielte Atemtechniken, wie beispielsweise folgenden Rhythmus:
- 4 Sekunden einatmen,
- 2 Sekunden den Atem halten,
- 4 Sekunden ausatmen und
- 2 Sekunden den Atem halten.
Das braucht manchmal ein paar Versuche, ist jedoch sehr wirksam!
Denn damit aktivierst du deinen Parasympathikus, also dein Ruhesystem, verlangsamst deinen Puls und beruhigst deinen Blutdruck.
Was kannst du von deinem Partner erwarten?
Die Verlustangst ist zwar primär dein Thema, wirkt sich aber natürlich auch auf deinen Partner aus.
Und allein deswegen ist es wichtig, hier transparent mit deinem Partner zu sein und beispielsweise mögliche Verlustangst-Trigger von dir anzusprechen, um so Verständnis in deinem Partner zu schaffen.
Wichtig ist dabei aber, dass du dich realistisch abgrenzt und überlegst, was du wirklich fair, von deinem Partner erwarten kannst und woran du selbst arbeiten musst.
Sprich deine Trigger also offen an und bespreche auch mit deinem Partner, was er machen könnte, dass er dir mir Sicherheit gibt.
In unserer vorherigen Situation könntest du beispielsweise zukünftig mit deinem Partner besprechen, dass du eine Nachricht, wenn er bei seinen Freunden angekommen ist, sendet und eine kurze Zwischennachricht für ein Update.
Zu verlangen, dass sich dein Partner zukünftig gar nicht mehr mit seinen Freunden trifft, wäre jedoch unrealistisch und kontrollierend.
Es bedeutet also nicht, dass dein Partner nun sein ganzes Leben nach deiner Verlustangst ausrichten muss und sollte.
Vielmehr sollte es darum gehen, dass dein Partner über deine Verlustangst Bescheid weiß und dir eine Stütze sein kann, während du parallel an deinen Unsicherheiten arbeitest.
Im Zweifelsfall: Mach den 100-Leute-Test!
Im Coaching empfehle ich in solchen Situationen auch oft den 100-Leute-Test:
Stell dir vor, du würdest 100 zufällig ausgewählte Leute auf der Straße zu deiner Thematik befragen, also z.B.: „Ist es in Ordnung, meinem Partner zu verbieten, seine Freunde zu treffen, weil das meine Verlustangst triggert?“
Was würden diese 100 Leute – im Schnitt- antworten?
Würde so etwas kommen: „Ja klar, wenn du Verlustangst hast, darf er dich nicht alleine lassen!“
Oder würde eher etwas kommen wie: „Freundschaften sind wichtig für die eigene Gesundheit und sollten auch neben einer Beziehung unbedingt noch gepflegt werden!“
Vermutlich eher die zweite Reaktion, oder?
Dieses Gedankenexperiment kann dir helfen, einzuschätzen, ob deine Forderung fair und realistisch ist oder ob die Forderung aus der Panik und dem Versuch der Kontrolle heraus entsteht.
Dein Weg zur Heilung: Verlustangst endgültig überwinden
Zur endgültigen Überwindung der Verlustangst braucht es deine Arbeit auf verschiedenen Ebenen. Im Folgenden findest du wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Lerne deine Emotionen zu regulieren
Gerade bei Verlustangst ist es wichtig, dass du lernst, deine intensiven Emotionen selbst zu regulieren. Denn nur so kippst du nicht wiederholt in klammernde und bedürftige Verhaltensweisen, die deinen Partner wegtreiben könnten.
Techniken, die auf der Körperebene wirken:
- Achtsamkeitstraining: Bleibe im Moment und beobachte deine Gedanken und Empfindungen, aber auch die Welt um dich herum.
- Tiefenatmung: Beruhige dein Nervensystem durch eine bewusste Atmung und versuche spezielle Atemtechniken, wie beispielsweise die 4-7-8 Atmung.
- Progressive Muskelentspannung: Diese Übung zielt darauf ab, die Muskeln systematisch anzuspannen und auch wieder zu entspannen, um Stress abzubauen.
Stärke deinen Selbstwert
Der Selbstwert ist ein entscheidendes Thema bei der Verlustangst, da dieser hier oft nicht ausreichend stabil ist.
Um deinen Selbstwert zu stärken ist es vor allem wichtig, einerseits deine Selbstfürsorge zu stärken und andererseits deine Unabhängigkeit zu fördern.
Dabei helfen folgende Bereiche:
- Körperliche Aktivität und Sport: Das fördert deine körperliche und auch emotionale Stärke, setzt Glückshormone frei und steigert durch Erfolgserlebnisse auch den Selbstwert.
- Kreative Ausdrucksformen: Hobbys wie Zeichnen, Tanzen, Kochen oder Ähnliches helfen, deine Emotionen zu verarbeiten und deiner Kreativität und damit dir selbst Ausdruck zu verleihen.
- Soziale Unterstützung: Ein stabiles soziales Umfeld mit Freunden, Familie oder auch der Mitgliedschaft in einem Verein mindert Isolationsgefühle und stärkt somit dein Gefühl, eingebunden und sicher zu sein.
- Zeit alleine verbringen: Solo-Aktivitäten, wie ein Museumsbesuch, alleine Essen gehen oder Ähnliches zwingen dich aus deiner Komfortzone und zeigen dir, dass du auch alleine für Glücksgefühle bei dir sorgen kannst.
- Persönliche Ziele setzen: Ziele im Beruf, Freundschaften, Hobbys oder auch gesundheitlich helfen, den Fokus nicht zu sehr auf die Beziehung zu legen und stützen damit deinen Selbstwert und eine gewisse Unabhängigkeit.
Baue gesunde Beziehungsmuster auf
Mit Verlustangst findet man sich – wie du vorhin gelernt hast – sehr häufigen in negativen Beziehungsdynamiken wieder. Daher lernt man es oft gar nicht richtig, eine gesunde Beziehung zu führen.
Ein wichtiger Punkt in der Veränderung der Verlustangst ist somit auch das Aufbauen gesunder Beziehungsmuster.
Dazu gehören folgende Punkte:
Setze gesunde Grenzen: Reflektiere für dich, was deine Werte sind, also was du in einer Beziehung brauchst und was für dich absolute No-Gos sind.
Kommuniziere in Bedürfnissen: Achte vor allem darauf, dass du nicht in Vorwürfe verfällst, sondern stets in „Ich“-Botschaften kommunizierst. Sprich auch deine Angst vor Ablehnung offen an, um so Missverständnisse zu vermeiden.
Höre deinem Partner aktiv zu: Wiederhole das Gesagte deines Partners in deinem Verständnis und frage deinen Partner, ob du das so richtig verstanden hast, um Missverständnisse zu vermeiden.
Kläre also Vermutungen mit deinem Partner ab und vermeide, dir selbst eine eigene Geschichte auszudenken, ohne die Seite deines Partners zu kennen.
Wie geht es für dich weiter?
Du hast nun also gelernt, wie Verlustangst entsteht und wie du deine Verlustsangst-Trigger erkennst und entschärfst.
Zusätzlich weißt du auch, dass es die eigenen Muster sind, die uns immer wieder in ähnliche Beziehungen bzw. Trennungen stürzen.
Wenn du Unterstützung benötigst, deine Verlustangst zu überwinden oder Unterstützung benötigst, um aus einem toxischen Beziehungs-Kreislauf auszubrechen, dann unterstütze ich dich sehr gern im Coaching.
>>> Klicke hier, um dir jetzt noch persönliche Unterstützung zu holen!
Alles Liebe,
Theresa