Kann eine Freundschaft mit dem/der Ex eine aktuelle Beziehung zerstören?
Die simple Antwort ist: Ja – und nein.
Denn es kommt drauf an, warum es diese Freundschaft gibt.
Weil für den einen ist es „nur Freundschaft“.
Für den anderen fühlt es sich an wie eine emotionale Affäre – oder wie ein offenes Hintertürchen in die Vergangenheit.
Genau hier beginnt oft das Problem:
Der/die Ex ist zwar offiziell „Vergangenheit“ – aber trotzdem noch irgendwie präsent.
Deswegen schauen wir uns in diesem Blogbeitrag an, wann eine Freundschaft mit dem/der Ex zum Problem wird und warum das Motiv hinter der Freundschaft entscheidend ist.
Und du erfährst, wie ihr beide in der Beziehung einen Weg finden könnt, ohne ständige Zweifel im Hintergrund.
Los geht’s!
Überblick: Das alles erfährst du hier!
(Klicke auf die jeweilige Überschrift, um direkt dorthin zu springen.)
Steckt hinter einer Freundschaft mit Ex immer ein romantisches Interesse?
Warum eine Freundschaft mit dem Ex-Partner (grundsätzlich!) etwas ganz Normales ist
Wann eine Freundschaft mit Ex zum Problem werden kann
Wie der/die Ex zur „Affäre“ wird, wenn ein Partner eifersüchtig ist
Bei wem liegt die Verantwortung, wenn die Freundschaft mit dem/der Ex die neue Beziehung belastet?
Wie gehst du damit um, wenn du dich nicht von deinem:r Ex lösen möchtest?
Warum eine Freundschaft mit Ex immer eine Herausforderung ist für eine (neue) Beziehung
Eine Freundschaft mit dem Ex-Partner ist nahezu immer eine Herausforderung für eine Beziehung.
Das liegt schlicht daran, dass es sich für den anderen Partner oft wie eine Affäre anfühlt.
Ein Partner war mit dem/der Ex ja mal zusammen, man teilt gemeinsame Erinnerungen und hat Insider, die man in der aktuellen Beziehung vielleicht noch nicht hat.
Das kann die Struktur und Dynamik einer Beziehung belasten, weil es „jemand anderen“ außerhalb der Beziehung gibt, der mit einem Partner ebenfalls viele gemeinsame Momente erlebt hat.
Steckt hinter einer Freundschaft mit Ex immer ein romantisches Interesse?
Es gibt viele Gründe, um mit dem/der Ex nach der Trennung befreundet zu bleiben.
Wir bei szenario-zwei unterscheiden hier zwei große Kategorien:
#1 Pragmatische Gründe. Dabei wird etwas „Verbindendes“ aus der Beziehung weitergeführt. Man bleibt also befreundet nach der Trennung wegen der gemeinsamen Kinder, wegen eines Hobbys oder weil man in derselben Firma arbeitet.
#2 Romantische Gründe. Dahinter steckt Sentimentalität gegenüber der vergangenen Beziehung. Man ist also noch nicht ganz losgekommen oder hält sich den/die Ex „warm“.
Die Sache ist aber:
Wenn der eigene Partner mit dem/der Ex befreundet ist, dann tut man sich oft schwer, diese Gründe zu trennen.
Das ist auch durch gesellschaftliche Normen so geprägt. Da ist eine Freundschaft mit einem Ex-Partner nicht die „Normalität“, sondern wird immer mit einem schiefen Blick angesehen.
So nach dem Motto: Da müssen doch noch Gefühle da sein.
Das Problem dadurch?
Der betroffene Partner ist eifersüchtig auf den/die Ex und fühlt sich wie das dritte Rad am Wagen.
Und das führt dann meist zu Streit und Stress in der Beziehung.
Die Schuld schiebt man dann auf den/die Ex, es ist aber vielmehr ein Vertrauensproblem in der aktuellen Beziehung.
Warum eine Freundschaft mit dem Ex-Partner (grundsätzlich!) etwas ganz Normales ist
Wie bereits gesagt: Eine Freundschaft mit dem/der Ex ist gesellschaftlich jetzt auch nicht die „Norm“.
Die Botschaft ist dann meist: Ex ist Ex und den streicht man am besten aus dem Leben, weil es ja nicht geklappt hat.
Dass man aber nicht gleich in dieses Extrem gehen muss, sehen leider viele (noch!) nicht.
Wir bei szenario-zwei wollen hier auch etwas aufklären, damit man mehr Perspektiven bekommen kann.
Denn grundsätzlich spricht nichts dagegen, mit dem/der Ex befreundet zu sein, solange dies aus einem pragmatischen Grund (siehe oben) passiert.
Man könnte sich die aktuelle Situation ja auch so vorstellen:
„Okay, wenn ich diese Person einfach so kennengelernt hätte (ohne eine vorherige Liebesbeziehung) und wir „einfach so“ befreundet wären, dann wärs vermutlich kein Problem, sondern etwas ganz Normales gewesen.“
Nur der Umstand, dass man eben auch in einer Beziehung war, macht alles kompliziert.
Was aber nicht sein muss!
Ob die Freundschaft mit Ex zum Problem wird, hängt also von 2 Faktoren ab…
Ob eine Freundschaft mit Ex zum Problem für die aktuelle bzw. neue eigene Beziehung wird, hängt von 2 Faktoren ab:
#1 Ist es ein „guter“, nämlich pragmatischer Grund, aus dem man mit dem/der Ex befreundet ist? (Dazu gleich noch mehr.)
#2 Ist das Vertrauen zueinander in der Beziehung stark ausgeprägt? (Mehr dazu im übernächsten Abschnitt.)
Beides muss erfüllt sein, damit eine Freundschaft mit dem/der Ex nicht zum Problem wird.
Denn auch wenn man zwar aus einem pragmatischen Grund mit dem/der Ex befreundet ist (beispielsweise wegen gemeinsamer Kinder), aber das Vertrauen in der Beziehung nicht ausgeprägt ist, dann wird die Freundschaft oft ein Problem werden.
Wie es um das Vertrauen und die Stabilität deiner aktuellen Beziehung bestellt ist, kannst du auch ganz genau mit unserem Beziehungs-Test herausfinden. Klicke dazu auf den folgenden Button:
Wann eine Freundschaft mit Ex zum Problem werden kann
Ob eine Freundschaft mit dem/der Ex in einer neuen Beziehung funktioniert, hängt stark vom Motiv hinter dieser Freundschaft ab.
Und genau da unterscheiden wir bei szenario-zwei zwei große Kategorien: pragmatische Gründe und romantische Gründe.
#1 Pragmatische Gründe: Wenn’s einfach noch Dinge gibt, die verbinden
Etwas salopp gesagt: Das sind die „guten“ Gründe für eine Freundschaft mit dem/der Ex.
Hier geht’s nicht mehr um Liebe, sondern um ganz praktische oder menschliche Dinge, die verbinden – und wo man merkt: „Als Paar hat’s nicht geklappt, aber als Menschen verstehen wir uns einfach gut.“
Typische Beispiele sind:
- Verbunden im Alltag: gemeinsame Kinder, gemeinsamer Freundeskreis, man arbeitet in der gleichen Firma, …
- Ergänzung von Fähigkeiten: Man „tauscht“ quasi bestimmte Fähigkeiten (z.B. der eine kennt sich bei der Steuererklärung aus und der andere wechselt die Reifen usw.)
- Gemeinsame Hobbys: Tanzpartner, Wandern, Kletterpartner
- Gegenseitige Wertschätzung: Wenn man einfach gut miteinander auskommt und merkt, dass man als „Paar“ nicht funktioniert
Was all diese pragmatischen Gründe gemeinsam haben:
Sie basieren auf gegenseitigem Respekt, emotionaler Klarheit und innerer Abgrenzung.
Niemand hat hier noch den Anspruch, wieder zusammenzukommen.
Man weiß, wo die Grenzen sind – und man überschreitet sie auch nicht.
Aber Achtung: Auch bei pragmatischen Gründen braucht es ein stabiles Fundament aus Vertrauen in der aktuellen Beziehung.
Wenn der Partner in sich mit der Freundschaft mit dem/der Ex unwohl fühlt, bringt es nichts, stur auf „Wir sind doch nur Freunde!“ zu beharren.
#2 Romantische Gründe: Wenn die Tür zur alten Beziehung nicht ganz zu ist
Anders sieht’s aus, wenn romantische Gründe im Spiel sind.
Das sind Situationen, wo die emotionale Verbindung zum Ex noch nicht wirklich abgeschlossen ist und Freundschaft als „Deckmantel“ dient.
Solche Freundschaften laufen dann oft nach dem Motto:
„Wenn’s mit der neuen Beziehung nichts wird, habe ich ja immer noch den/die Ex als Backup.“
Das kann sich äußern durch:
- regelmäßiges Schreiben über tiefere Themen,
- emotionale Vertrautheit, die über „normale“ Freundschaft hinausgeht,
- oder durch eine gewisse Hoffnung, dass sich „vielleicht doch wieder was ergibt“.
Kurz gesagt: Man hält sich eine Tür offen.
Und genau darin liegt das Problem.
Denn wer mit dem/der Ex noch nicht abgeschlossen hat, ist emotional nicht wirklich frei für die neue Beziehung.
Die Folge ist eine sich entwickelnde Eifersucht in der aktuellen Beziehung. Und früher oder später: Streit und Vertrauensprobleme.
Denn ganz ehrlich:
Wenn man zum aktuellen Partner sagen würde: „Du, ich bin noch mit meinem:r Ex befreundet, weil ich noch Gefühle für ihn/sie habe!“ … wie würde der wohl reagieren?
Eine Freundschaft mit dem/der Ex aus romantischen Gründen ist meistens ein Zeichen dafür, dass man der eigenen Beziehung nicht ganz ehrlich gegenübersteht.
Was tun, wenn die Freundschaft mit Ex schon ein Problem ist
Wenn du diesen Blogbeitrag liest, dann ist es vermutlich so, dass die Freundschaft mit dem/der Ex bereits ein Problem ist in der Beziehung.
In diesem Abschnitt schauen wir uns Lösungsstrategien für verschiedene Fälle an.
Wie sich eine Freundschaft mit dem/der Ex für den anderen Partner anfühlen kann
Wer sich über die Freundschaft mit dem/der Ex aufregt, ist meist nicht nur irrational eifersüchtig – da steckt mehr dahinter.
Hier ein paar typische Gedanken und Gefühle, die hochkommen, wenn der eigene Partner mit dem/der Ex befreundet ist:
- Verschobene Rollenverteilung: Der/die Ex übernimmt noch Rollen, die eigentlich dem Partner vorbehalten sein sollten – z. als Vertrauter, Seelentröster oder Problemlöser.
- Gefühl des Ausgeschlossenseins: Insider-Witze, gemeinsame Erlebnisse, geteilte Geschichten – der Partner fühlt sich oft wie ein Gast in einer alten Serie, in der er die Handlung nicht ganz versteht.
- Vergleich mit dem Ex: Der Partner fragt sich: „War die Verbindung mit dem Ex tiefer? Gab es damals in deren Beziehung mehr Nähe, mehr Lachen, mehr Abenteuer?“
- Verlust von Exklusivität: In einer neuen Beziehung will man die Hauptperson sein – wenn da jemand aus der Vergangenheit noch so viel Raum bekommt, kann das stören.
- Verletztes Vertrauen: Wenn der Kontakt zum Ex verschwiegen wird oder nur „beiläufig“ erwähnt wurde, stellt sich schnell die Frage:
„Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?“ - Zweifel an der emotionalen Verfügbarkeit: Viele Partner fragen sich dann: „Bin ich wirklich Priorität – oder ist dein Herz noch woanders unterwegs?“
Bei wem liegt die Verantwortung, wenn die Freundschaft mit dem/der Ex die neue Beziehung belastet?
Wenn die Freundschaft mit dem/der Ex aber schon ein Problem ist – wie geht man damit um?
Wer trägt die Verantwortung, wer darf was „fordern“?
Das sind häufige Fragen, die uns dann auch im Coaching gestellt werden. Gehen wir es mal Schritt für Schritt durch.
Grundsätzlich gilt: Die aktuelle Beziehung hat Vorrang.
Das heißt:
Wenn es Spannungen in der Beziehung wegen der Freundschaft mit dem/der Ex gibt, dann liegt die Hauptverantwortung bei demjenigen, der die Verbindung zu beiden Seiten hat – also zum Ex und zum aktuellen Partner.
Das lässt sich wie folgt veranschaulichen:
Wenn es also etwas (die Freundschaft mit dem/der Ex) störend ist, dann muss das zunächst in der Beziehung miteinander geklärt werden.
Es gilt also die Beziehung nach außen zu schützen.
Und da kann es durchaus sein (und das darf auch so sein!), dass die aktuelle Beziehung die Freundschaft mit dem/der Ex kostet – eben weil für den aktuellen Partner diese Freundschaft ein No-Go ist.
Wenn der aktuelle Partner also sagt: „Du musst dich entscheiden: Entweder die Freundschaft mit dem/der Ex oder ich!“
Achtung: Wenn der/die Ex zur Affäre „wird“
Jetzt kann es aber sein, dass einem selbst die Freundschaft zum Ex aber super wichtig ist und man die nicht aufgeben will.
Und weil es nur pragmatische Gründe sind, will man auch die aktuelle Beziehung nicht aufgeben.
Welchen Weg wählt man dann oft?
Genau, man beginnt die Freundschaft mit dem/der Ex zu verheimlichen.
Weil „eh nix ist“.
Dann ist man halt mal „mit Freunden“ unterwegs anstatt zu sagen, dass man sich mit dem/der Ex trifft, um z.B. dem gemeinsamen Hobby nachzugehen.
Die Sache ist nur die:
Sehr oft kommt der Partner dann dennoch dahinter.
Denn für diesen fühlt es sich wie ein Vertrauensbruch an und dass da ja „was sein muss“. Weil sonst würde man ja nicht lügen und es verheimlichen…
Man selbst fühlt sich hingegen so, dass man quasi ins Verheimlichen „gezwungen“ wurde.
Die Lösung: Generelle Vertrauensarbeit in der Beziehung
Oft ist es auch so, dass der Partner von Vornherein „Nein“ zur Freundschaft mit dem/der Ex sagt, weil es am Vertrauen in der Beziehung liegt.
Das trifft insbesondere zu, wenn die neue Beziehung noch nicht allzu lange dauert, aber die Beziehung mit dem/der Ex sehr lange war.
Denn Vertrauen zueinander baut sich auch erst über die Zeit auf.
Gerade am Anfang ist es oft sehr wichtig, eine Art „Übergangsphase“ zu haben in der die neue Beziehung wie ein zartes Pflänzchen heranwachsen kann.
Zusätzlich sehen wir oft, dass mangelndes Vertrauen oft auch eine Ursache in der „Rollenverteilung“ hat.
Gerade weil einem der/die Ex so vertraut ist, wendet man sich mit Problemen dann eher an ihn/sie und nicht an den aktuellen Partner.
Der/die Ex sollte jedoch keine Rollen übernehmen, die eigentlich in der neuen Beziehung verankert sind (z. B. bei Problemen nicht sofort zum Ex gehen, sondern dies in der aktuellen Beziehung besprechen).
Erst wenn der Partner spürt und wirklich glauben kann: „Der Ex ist kein Konkurrent – ich bin die erste Ansprechperson bei allem, was Vertrauen braucht“, dann kann sich Vertrauen aufbauen.
In unserem Premium-Programm Wieder glücklich zusammen gehen wir bei der Vertrauensarbeit noch weiter in die Tiefe.
Wir nutzen dafür das so genannte „Vertrauensrad“.
Das ist eine Technik, mit der wir Vertrauen in seine einzelnen Bestandteile „zerlegen“.
So wird es ganz einfach, jenen Bereich zu identifizieren, wo es an Vertrauen fehlt und wo ihr schon gut aufgestellt seid.
Wenn du also auch die Vertrauensbasis in eurer Beziehung nachhaltig stärken möchtest, dann hol dir Wieder glücklich zusammen:
>>> Ja, jetzt Vertrauen in der Beziehung stärken!
Wie gehst du damit um, wenn du dich nicht von deinem:r Ex lösen möchtest?
Vielleicht merkst du beim Lesen dieses Blogbeitrags:
Du willst die Freundschaft mit dem/der Ex nicht nur aus freundschaftlichen Gründen aufrechterhalten.
Sondern – wenn du ehrlich bist – steckt da mehr dahinter.
Vielleicht sind noch Gefühle im Spiel. Vielleicht ist da eine Hoffnung, mit deinem:r Ex doch wieder zusammenzukommen oder auch einfach Nähe, die du nicht loslassen willst.
Dann ist es wichtig, genau hinzuschauen.
Denn viele Menschen machen anfangs Rosinenpicken:
Solange es irgendwie „gutgeht“, nimmt man von beiden Seiten das, was man gerade braucht – vom Ex die Vertrautheit, vom neuen Partner Geborgenheit oder Stabilität.
Was dabei oft vergessen wird:
Man hat nicht ewig die freie Wahl.
Irgendwann wird’s entweder dem/der Ex oder dem neuen Partner zu bunt – und dann trifft jemand anders die Entscheidung, wenn man sie selbst nicht trifft.
Wenn du dich in dieser Situation also wiederfindest, dann komm gern ins Coaching und schau dir an, was dich in deiner Beziehung hält oder warum du dich immer noch so zu deinem:r Ex hingezogen fühlst.
Vielleicht sind es…
- noch ungelöste Schuldgefühle,
- Schmerz,
- ein romantisches Interesse inklusive Beziehungswunsch,
- Sex bzw. eine Freundschaft plus oder
- vielleicht geben dir deine Gefühle auch Aufschluss über einen (vermeidenden) Bindungstyp, dass dir vielleicht generell mit Bindung schwertust.
Wenn du also merkst, dass du hier Unterstützung benötigst, dann komm gern ins Coaching.
Unser Coaching-Team freut sich, dich kennenzulernen und auf deinem Weg zu begleiten:
>>> Klicke hier und hol dir Unterstützung im Coaching!
Alles Liebe,
Stephan