Freundschaften geben uns Sicherheit, bieten Halt und geben uns ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Was aber, wenn diese Freundschaft mit dem/der Ex besteht?
Vermutlich fragst du dich auch gerade, ob dies überhaupt möglich oder eine gute Idee ist.
Denn letztlich müsstet ihr ja die Transformation hinkriegen von „romantischer Beziehung“ hin zu einer „normalen“ Freundschaft.
In diesem Guide schauen wir uns an, in welchen Fällen eine Freundschaft mit dem/der Ex sinnvoll ist und wann du besser die Finger davon lassen solltest.
Los geht’s!
Überblick: Das Wichtigste in aller Kürze!
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Ist eine Freundschaft mit dem/der Ex überhaupt möglich? Die kurze und knackige Antwort: Ja, es ist möglich, mit dem/der Ex befreundet zu sein.
5 Gründe, warum Ex-Partner eine Freundschaft nach Trennung wollen:
- Dein:e Ex ist harmoniesüchtig oder hat ein schlechtes Gewissen.
- Dein:e Ex will sich Annehmlichkeiten bewahren – das so genannte „Rosinenpicken“.
- Dein:e Ex will tatsächlich eine ehrliche Freundschaft.
- Dein:e Ex will dich zurück.
- Dein:e Ex ist narzisstisch und will dich kontrollieren oder im „Orbit“ behalten.
Gute Gründe für eine Freundschaft mit dem/der Ex. Eine Freundschaft kann sinnvoll sein, wenn ihr gemeinsame Interessen, Ziele oder Kinder habt, oder wenn beide ehrlich an einer wertschätzenden, platonischen Verbindung interessiert sind und die Trennung emotional verarbeitet wurde.
Schlechte Gründe für eine Freundschaft mit dem/der Ex. Problematisch wird es, wenn die Freundschaft aus Hilflosigkeit oder Schuldgefühlen entsteht, oder wenn einer von beiden noch romantische Gefühle hat und die Freundschaft als „Notlösung“ nutzt, um den Kontakt nicht zu verlieren.
Wie findest du heraus, ob für dich eine Freundschaft mit deinem:r Ex passt? Wenn du keine der oben genannten schlechten Gründe für eine Freundschaft erkennst und dir das grundsätzlich vorstellen kannst, dann bleibt oft nur eines: Ausprobieren.
Das bedeutet, mutig zu sein und herauszufinden, wie sich diese neue Verbindung anfühlt.
Warum viele Ex-Partner eine Freundschaft nach der Trennung wollen
Die Frage, warum Ex-Partner eine Freundschaft nach der Trennung anstreben, hat oft tiefere Gründe, als man auf den ersten Blick vermutet.
Während manche das ehrlich meinen, steckt bei anderen eine Mischung aus Schuldgefühlen, praktischen Überlegungen oder sogar versteckten Absichten dahinter.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf fünf häufige Gründe, warum Ex-Partner eine Freundschaft wollen – und was diese Absichten über die wahre Natur der Freundschaft aussagen können.
Grund #1: Ex ist harmoniesüchtig oder hat schlechtes Gewissen
Manche Ex-Partner sind harmoniesüchtig oder von Schuldgefühlen geplagt, weil sie Schluss gemacht haben.
Das Angebot, „Freunde zu bleiben“, dient dann eher dazu, das eigene Gewissen zu beruhigen, als wirklich eine freundschaftliche Verbindung aufzubauen.
Die Wahrheit zeigt sich oft im Verhalten:
Deine Nachrichten bleiben unbeantwortet, die versprochenen Treffen finden nicht statt – und du fragst dich: „War das nicht anders gemeint?“
Für viele Ex-Partner ist dieser Freundschaftsvorschlag eher ein emotionaler Schutzmechanismus.
Sie wollen nicht als „böse“ dastehen und versuchen, die Trennung irgendwie abzufedern.
Das Problem ist:
Wenn jemand von „Freundschaft“ spricht, erwartet man auch entsprechendes Verhalten.
Doch im Coaching erleben wir häufig, dass Klienten Geschichten erzählen, die alles andere als freundschaftlich wirken.
Während der Ex beteuert, ihr seid „Freunde“, zeigt sein Verhalten – Desinteresse, Unzuverlässigkeit, oder gar totale Funkstille – genau das Gegenteil.
Eine echte Freundschaft ist niemals nur eine „Hülle“, sondern das, was draufsteht, ist anschließend auch drin!
Grund #2: Ex will sich Annehmlichkeiten bewahren – das „Rosinenpicken“
Bei einer Trennung entscheidet man sich aus bestimmten belastenden Gründen gegen die Fortführung der Liebesbeziehung.
Dennoch gibt es noch viele Dinge oder Aspekte, die ihr außerhalb eurer Liebesbeziehung miteinander gemacht oder geteilt habt.
Zum Beispiel weiß dein:e Ex ja…
- du gut zuhören kannst,
- gut kochen kannst,
- dich gut mit Autos oder der Steuererklärung auskennst
- oder auch bei einem Umzug gerne hilfst.
Weißt du, Menschen sind immer bestrebt, Ressourcen um sich zu behalten.
Deswegen besteht bei Ex-Partnern dann oft der Wunsch, auf diese Ressourcen weiterhin Zugriff bzw. im Leben zu haben.
Wer will schon ganz auf etwas verzichten, was sein Leben besser macht?
Doch die Sache hat einen Haken – vor allem dann, wenn diese „Freundschaft“ einseitig wird.
Du gibst, unterstützt und bist immer verfügbar, während dein:e Ex das alles gerne annimmt, ohne dir dasselbe zurückzugeben.
Das nennen wir dann Rosinenpicken.
Im Coaching erleben wir immer wieder, wie schmerzhaft das für denjenigen ist, der gibt, während der/die Ex einfach nimmt.
Ein Beispiel: Dein:e Ex ruft dich an, wenn er/sie Hilfe bei einer beruflichen Entscheidung braucht, emotionalen Support benötigt oder sich über einen stressigen Tag ausheulen will.
Aber wenn du selbst mal Unterstützung brauchst? Funkstille.
Alles läuft nach den Regeln des/der Ex – und du richtest dich immer danach.
Eine echte Freundschaft basiert jedoch auf Gegenseitigkeit – nicht darauf, dass der andere die Rosinen aus deinem Kuchen pickt.
Grund #3: Ex will tatsächlich eine Freundschaft
Ja, es gibt sie wirklich: Ex-Partner, die ehrlich eine Freundschaft wollen.
Keine versteckten Absichten, keine manipulativen Spielchen, kein „Ich will dich nur als Ressource behalten“.
Stattdessen handelt es sich um Menschen, die nach der Trennung aufrichtig wohlwollend sind – und genau das spürst du auch.
Wie unterscheidet sich diese ehrliche Freundschaft vom Rosinenpicken?
Ganz einfach: Hier wirst du als Mensch in deiner Ganzheit wahrgenommen.
Dein:e Ex interessiert sich für dich, dein Leben, dein Wohlbefinden – nicht nur für die Dinge, die dir nützlich sind.
Diese Menschen melden sich von sich aus, denken mit, richten sich auch nach dir und sind wirklich da, wenn du sie brauchst.
Es ist keine einseitige Angelegenheit, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Kurz gesagt: Die Verpackung passt zum Inhalt.
Warum will ein Ex-Partner aufrichtig eine Freundschaft?
Weil eine Trennung nicht automatisch bedeuten muss: „Ich hasse dich für immer.“
Sondern für deine:n Ex heißt es vielleicht: „In dieser romantischen Beziehung haben wir einander nicht gutgetan, aber das heißt nicht, dass wir uns als Menschen ablehnen müssen.“
Für sie kann das Ende der Liebesbeziehung der Anfang einer neuen, wertschätzenden Konstellation sein – einer Freundschaft, die beiden Seiten guttut.
Grund #4: Ex will dich zurück
Manchmal ist eine Trennung für deine:n Ex nicht wirklich als Ende gemeint, sondern eher als „Pause auf unbestimmte Zeit“.
Dein:e Ex versucht hier, den sprichwörtlichen „Aus-Knopf“ für die Liebesbeziehung zu drücken.
Das heißt aber nicht automatisch, dass das romantische Interesse verschwunden ist – im Gegenteil.
Oft steckt dahinter der Wunsch, irgendwann wieder zueinanderzufinden, wenn die Umstände es zulassen.
In der gegenwärtigen Situation hat dein:e Ex vielleicht nicht genug emotionale Kapazität für eine Beziehung, aber für eine Freundschaft schon.
Hier kommt eine wichtige Dynamik ins Spiel:
Damit dieses emotionale „Downgrade“ funktioniert, muss die Trennung wie ein endgültiger Schlussstrich wirken.
Dein:e Ex wird also auch beteuern, dass die Beziehung wirklich vorbei ist.
Warum?
Weil alles andere den Druck aufrechterhalten würde, sofort wieder funktionieren zu müssen.
Dieses Verhalten ist nicht unbedingt böse gemeint – oft ist es ein Schutzmechanismus, um die eigenen Grenzen zu wahren, während die Hoffnung im Hintergrund weiterlebt.
Mehr dazu, wie du aus einer Freundschaft mit deinem:r Ex wieder eine Beziehung machen kannst, erfährst du in diesem Guide:
>>> Kann aus Freundschaft mit Ex mehr werden? JA – und so schaffst du es!
Grund #5: Der Wunsch nach Kontrolle
Narzisstische Ex-Partner könnten durchaus Interesse daran haben, Kontakt und vielleicht sogar eine Freundschaft aufrechtzuerhalten.
Die Gründe dafür liegen oft im Gefühl nicht die Kontrolle zu verlieren und zu vermeiden, dass ihnen selbst negative Konsequenzen aufgrund der Trennung drohen könnten.
Beispielsweise bietet eine Freundschaft die Möglichkeit, weiterhin Einfluss auszuüben, vielleicht sogar weiterhin narzisstische Versorgung zu erfahren, ohne die Verpflichtungen einer romantischen Beziehung einzugehen.
Bei extremen Ausprägungen von Narzissmus, wird oft versucht, Überlegenheit gegenüber dem Ex-Partner zu zeigen.
Da wird dann das Ausmaß an Kontakt kontrolliert, beispielsweise durch unregelmäßiges Antworten oder dass man selbst vom Narzissten ignoriert wird.
Alles in allem wird fast immer auch nach der Beziehung eine ungesunde Dynamik in der zwischenmenschlichen Beziehung aufrechterhalten.
Die Freundschaft wird also in der Regel nicht auf Augenhöhe stattfinden. Das kann besonders dann schmerzhaft sein, wenn du aufrichtig an einer echten Freundschaft interessiert bist.
Wenn du herausfinden möchtest, ob dein:e Ex narzisstisch war, mach am besten folgenden Test von uns:
Warum eine Freundschaft mit Ex nichts Ungewöhnliches ist
Ist eine Freundschaft mit dem/der Ex überhaupt möglich?
Die kurze und knackige Antwort:
Ja, es ist möglich, mit dem/der Ex befreundet zu sein.
Und wenn du dir diese Frage stellst, dann bist du nicht allein. Sehr viele (nämlich ungefähr 60%) sind mit mindestens einem Ex-Partner befreundet.
Sehr oft enden Beziehungen, weil es in gewissen Bereichen nicht mehr genügend Verknüpfungspunkte als Paar gegeben hat.
Vielleicht verbringt man zwar gerne Zeit miteinander, um gewisse Dinge zu unternehmen – aber für eine romantische Beziehung sind doch nicht genügend Gefühle da.
In solchen (und ähnlichen Situationen) macht es Sinn, diesen Teil der vormaligen Beziehung als Freundschaft mit dem/der Ex zu erhalten.
Aber – und das ist ein großes Aber – es gibt einiges zu beachten.
Zum einen gibt es gute bzw. gesunde Gründe für eine Freundschaft mit dem/der Ex.
Dennoch:
Nur weil vielleicht eine gute Möglichkeit für eine Freundschaft bestünde, heißt dies nicht, dass es für dich auch langfristig die richtige Entscheidung ist.
Und genauso gibt es natürlich auch Umstände, wo eine Freundschaft eher eine schlechte Idee ist oder vielleicht sogar mit noch mehr Schmerz (wieder) enden wird.
Du siehst also:
Die Frage, ob man nach der Trennung Freunde bleiben sollte, ist eine komplexe und hängt sehr stark von der jeweiligen Situation ab.
Deswegen schauen wir uns im Folgenden alles ganz genau an, sodass du für dich hier auch eine gute Entscheidung treffen kannst.
Letztlich kann man 4 Gründe unterscheiden, wann eine Freundschaft mit dem/der Ex eine gute bzw. schlechte Idee ist, nämlich:
- Gemeinsamkeit
- Vorteilhaftigkeit
- Hilflosigkeit
- Sehnsucht
Du hast sicher schon eine Idee, in welchen Gründen eine Freundschaft auf einem stabilen Fundament steht, nämlich wenn die Motive auf Gemeinsamkeit oder Vorteilhaftigkeit beruhen.
Weniger empfehlenswert ist es, eine Freundschaft bloß aus Höflichkeit einzugehen oder wenn die Sehnsucht nach einer romantischen Beziehung im Vordergrund steht.
Bevor wir uns gleich diese guten bzw. schlechten Gründe genauer ansehen, lass mich noch kurz die folgende häufige Frage beantworten:
Eignet sich eine Freundschaft als Strategie, um mit Ex wieder zusammenzukommen?
Vielleicht kannst du es dir auch gerade nicht vorstellen, ohne deine:n Ex zu sein und bist davon überzeugt, dass ihr beide zusammengehört.
Dann liegt die vermeintliche Lösung nahe:
Wenn ihr beide befreundet bleibt nach der Trennung, läufst du nicht Gefahr, dass dich dein:e Ex vergisst und kannst euren Kontakt nutzen, um wieder Gefühle zu wecken.
Hier lauert aber eine große Gefahr.
Vielleicht wird sich dein:e Ex auf eine Freundschaft einlassen.
Dann schreibt ihr hin und her, unternehmt vielleicht wieder was und ja: Man könnte dann fast vergessen, dass ihr getrennt seid.
Man nennt dies auch die so genannte „Trennungsintimität“.
Wir beobachten es aber im Coaching sehr häufig, dass aber dann – nach etwas Zeit – irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo dein:e Ex sagen wird: „So, jetzt brauch ich aber wirklich mal Abstand!“
Und das stürzt dich dann in ein noch viel tieferes Loch, denn du glaubtest ja bereits daran, dass ihr bald wieder zusammen seid.
Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der so genannten (und gefürchteten) „zweiten Trennung“.
Für deine:n Ex war die „erste Trennung“ noch gar nicht passiert, weil ihr quasi gleich als Freunde weitergemacht habt.
Deswegen geht er/sie dann auf Abstand, um wirklich den Bruch der Trennung zu vollziehen (so wie es dein:e Ex vielleicht schon beim „ersten Mal“ versucht hatte).
Gerade wenn du deine:n Ex zurückwillst, ist eine Freundschaft direkt nach der Trennung kontraproduktiv.
Besser ist es, du vertraust hier auf unsere erfolgreiche Ex-zurück-Strategie, die schon tausende Menschen unterstützt hat, um mit dem/der Ex wieder in eine Beziehung zu kommen.
Darin lernst du, wie du nach der Trennung am besten vorgehst und wie du dich anschließend deinem:r Ex wieder annäherst.
Und ja, du wirst dann merken, dass man ein gewisses Stück dieses Wegs sogar „Freundschaft“ nennen könnte.
Aber dabei wollen wir ja nicht stehen bleiben, sondern die zweite Beziehung mit dem/der Ex möglich machen.
Deswegen hol dir jetzt meinen kostenlosen Ex zurück Crash-Kurs, darin erfährst du unsere bewährte Strategie Schritt für Schritt:
Wann eine Freundschaft mit Ex eine gute Idee ist
Tauchen wir jetzt etwas tiefer ein und widmen uns den „guten Gründen“ für eine Freundschaft nach einer Trennung:
Guter Grund: Freundschaft mit Ex wegen der Gemeinsamkeit
Vielleicht ist es so, dass ihr beide, also dein:e Ex und du, besser getrennt und Freunde seid, als noch in einer Beziehung weiterwurstelt.
Beziehungen funktionieren nicht immer. Das bedeutet aber nicht, dass alles, was ihr hattet, automatisch schlecht war.
Ihr habt es als Paar versucht und es hat nicht geklappt – so what? Das muss ja nicht heißen, dass man den anderen sofort zum Mond schießt.
Wenn ihr euch nach wie vor gut versteht und beide das Gleiche wollen, spricht vieles für eine Freundschaft.
So könnt ihr das, was ihr euch während der Beziehung aufgebaut habt, auch weiterführen und pflegen.
Ihr könnt nach wie vor füreinander da sein, gemeinsam Dinge unternehmen und miteinander über das sprechen, was euch beschäftigt – so wie es Freunde eben machen!
Solange beide das Gleiche wollen, ist es unwahrscheinlich, dass diese Freundschaft Drama oder Ärger bedeutet.
Schauen wir uns noch ein paar Beispiele an:
- Gemeinsame Interessen: Vielleicht diskutiert ihr ja gerne über Politik oder spielt gern Tennis miteinander. Als Freunde könnt ihr nach wie vor gemeinsame Interessen verfolgen und Hobbys weiter pflegen.
- In eurer Beziehung gab es immer eine starke freundschaftliche Komponente.
- Gemeinsame Ziele: Vielleicht verfolgt ihr beide auch gemeinsame berufliche oder sportliche Ziele. Als Freunde könnt ihr euch hier weiterhin gemeinsam pushen und unterstützen, um diese Ziele zu erreichen.
- Gemeinsame Erinnerungen: Auch ihr als Paar viel gemeinsam durchlebt habt, kann man sich auch für eine Trennung entscheiden (müssen). Das ist aber nicht unbedingt ein Grund, auch die freundschaftliche Komponente zwischen euch zu beenden.
Guter Grund: Freundschaft mit Ex aus vorteilhaften Gründen
Eine Freundschaft nach der Trennung bietet sich auch oft aus rein pragmatischen Gründen an.
Zum Beispiel:
Gemeinsame Kinder: Wenn ihr gemeinsame Kinder habt, so kann eine Freundschaft zwischen euch auch dazu beitragen, ein stabiles Umfeld für eure Kinder zu schaffen. Zusätzlich könnt ihr auch als gute Vorbilder dienen, wenn eure Kinder sehen, dass man auch einer Trennung gut miteinander auskommen kann.
Freunde: Wenn du und dein:e Ex gemeinsame Freunde habt, kann es für alle komisch und schwierig sein, wenn ihr beide euch gar nicht mehr anschauen könnt. Als Freunde könnt ihr auch die sozialen Bindungen aufrechterhalten.
Beruf: Vielleicht seid ihr beide auch Arbeitskollegen bzw. habt beruflich immer wieder miteinander zu tun. In solchen Situationen ist es oft auch nicht möglich, einfach den Job zu wechseln. Somit ist nichts Falsches daran, eine Freundschaft aus beruflichen Gründen weiterzuführen. Ein freundschaftlicher Umgang kann somit dazu beitragen, Spannungen am Arbeitsplatz zu vermeiden.
Wohnsituation: Nach einer Trennung ist es oft nicht gleich möglich, dass man getrennte Wege geht, insbesondere wenn ihr beispielsweise ein gemeinsames Haus habt. Ihr könnt euch dann dazu entscheiden, Freunde zu bleiben und vorerst gemeinsam wohnen zu bleiben. Wenn du dich dafür entscheidest, ist es hilfreich, deine:n Ex nicht als „Ex“ zu sehen, sondern eher als Mitbewohner. Mehr zu diesem Thema findest du auch hier – klick!
Es gibt also viele Situationen, wo man nach einer Trennung noch gemeinsam zu tun hat.
Und vielen fällt dies auch in einer freundschaftlichen Umgebung einfach leichter und ist auch für alle Beteiligten auch angenehmer.
Wann eine Freundschaft mit Ex vermutlich im Desaster enden wird
Kommen wir nun zu jenen Gründen, wann eine Freundschaft nach der Trennung eine schlechte Idee ist, nämlich:
Schauen wir uns beides also etwas genauer an.
Schlechter Grund: Freundschaft aus Hilflosigkeit
Diesen Grund fasse ich hier bewusst etwas breiten und meine damit alle Situationen, wo du eigentlich nicht befreundet bleiben möchtest, es aber dennoch tust.
Beispiele:
Angst vor Konfrontation. Insbesondere für Menschen mit starker Bindungsangst könnte es einfacher sein, Freunde zu bleiben nach der Trennung, als wirklich die Trennung zu vollziehen. Auf Dauer wird eine solche Konstellation aber nicht gutgehen. Mehr zu den Symptomen von Bindungsangst erfährst du auch hier – klick!
Höflichkeit. Vielleicht hat dein:e Ex gefragt, ob ihr befreundet bleiben könnt und du möchtest aus Höflichkeit nicht „Nein“ sagen. Du willigst also auf die Freundschaft ein, um die Gefühle deines:r Ex nicht zu verletzten.
Schuldgefühle. Gerade wenn man selbst Schluss gemacht hat, schwingen oft auch Schuldgefühle mit. Vielleicht willst du in diesem Fall eigentlich keine Freundschaft, doch weil du siehst, dass dein:e Ex leidet, willigst du dennoch ein.
Schlechter Grund: Wenn du noch nicht über die Beziehung hinweg (die Freundschaft als „Notlösung“)
Gerade wenn du verlassen wurdest, dann fühlt sich eine Freundschaft oft wie ein „Downgrade“ an.
Du möchtest eigentlich „mehr“, doch maximal kriegst du die Freundschaft.
Somit schluckst du die Krot und akzeptierst die Situation als „Notlösung“, um die Trennung nicht akzeptieren zu müssen.
Dennoch ist dies in aller Regel kein guter Weg.
Beispielsweise wurden in dieser Studie Freundschaften zwischen Ex-Partnern untersucht.
Das Ergebnis: Die Qualität der Freundschaft war umso geringer, je mehr romantische Gefühle noch vorhanden waren.
Auch wenn es sich also so anfühlt, als würde die Freundschaft dir noch Sicherheit geben und deine Gedanken besänftigen, in aller Regel verlängert dies nur den Prozess des Verarbeitens.
Viel Kontakt mit deinem Ex kann auch für dich schmerzhaft sein, insbesondere wenn du siehst, dass dein:e Ex vielleicht nach der Trennung glücklich ist.
Wir bei szenario-zwei machen bei Klienten die Erfahrung, dass es am besten ist, nach der Trennung auch selbst mal auf Abstand zu gehen.
Wir empfehlen (unabhängig davon, ob du deine:n Ex zurückwillst oder nicht) eine Kontaktsperre mit einer Dauer von 30 Tagen.
Wie du feststellen kannst, ob eine Freundschaft mit Ex für dich passt
Eine Freundschaft mit dem/der Ex schließt eine mögliche Beziehung in der Zukunft nicht automatisch aus – ja, sie ist sogar eine Art „Zwischenschritt“ auf dem Weg dahin.
Gleichzeitig ist es oft schwer, im Vorfeld zu sagen, ob eine Freundschaft wirklich funktioniert oder ob du dich damit wohlfühlst.
Selbst wenn der Kopf sagt: „Ja, ich kann mir das vorstellen“, zeigt die Praxis oft eine ganz andere Realität.
Vielleicht fühlt sich die Freundschaft anfangs gut an, doch sobald der/die Ex jemand Neuen hat, kippt die Dynamik.
Wenn dein:e Ex…
- eine Freundschaft vorschlägt,
- du keine der oben genannten schlechten Gründe für eine Freundschaft erkennst und
- dir die Idee grundsätzlich vorstellen kannst,
dann bleibt oft nur eines:
Ausprobieren.
Das bedeutet, mutig zu sein und herauszufinden, wie sich diese neue Verbindung anfühlt.
Doch es ist ebenso wichtig, offen zu bleiben und ehrlich zu sich selbst zu sein.
Nur weil die Idee einer Freundschaft zunächst gut klingt, heißt das nicht, dass sie dir in der Realität langfristig guttut.
Eine Freundschaft mit dem Ex ist kein lebenslanger Vertrag.
Wenn du oder dein:e Ex merkt, dass es nicht passt, ist es völlig in Ordnung, die Freundschaft zu beenden oder eine Pause einzulegen.
Es ist besser, ehrlich zu kommunizieren und einen klaren Schlussstrich zu ziehen, als etwas aufrechtzuerhalten, das für niemanden funktioniert.
Achtung vor einem „naiven“ Bild der Freundschaft!
Im Coaching erleben wir es immer wieder:
Die Vorstellung von einer Freundschaft mit dem Ex gleicht oft einem „Beziehung light“-Modell – alles bleibt gleich wie zuvor, nur der Sex fällt weg.
Doch in der Realität ist alles dann doch etwas anders.
Durch eine Freundschaft rutschst du auch in der Prioritätenliste deines:r Ex nach unten.
Das zeigt sich dann in Aussagen wie: „Du, das ist zu viel für eine Freundschaft. Ich sehe meine anderen Freunde nur ein- bis zweimal im Monat, aber mit dir schreibe ich jeden Tag – und es ist dir immer noch nicht genug.“
Eine echte Freundschaft setzt außerdem voraus, dass beide Seiten akzeptieren, wenn der andere irgendwann einen neuen Partner findet.
Das bedeutet nicht, dass man sofort Freudensprünge macht – gerade wenn die Trennung noch frisch ist, darf man sich Zeit nehmen, die Emotionen zu verarbeiten.
Aber langfristig sollte die Vorstellung, dass der Ex mit jemand Neuem glücklich wird, kein Grund für Kontaktabbrüche oder Bitterkeit sein.
Freundschaft bedeutet Freiheit – auch in der Wahl des Lebenspartners.
Beachte:
Auch während der Rückeroberung gibt es eine Stufe, die man gerne „Freundschaft“ nennen könnte.
Nämlich dann, wenn ihr schon wieder miteinander regelmäßig schreibt oder euch auch schon trefft.
Der Unterschied zur „reinen“ Freundschaft besteht bei der Rückeroberung dann vielmehr darin, dass ihr dann auch auf klärende Gespräche setzt und euch auch auf einer tieferen Ebene wieder näherkommt.
Solltest du die Freundschaft mit Ex gleich direkt nach der Trennung starten?
Auch wenn du nicht planst, mit deinem Ex wieder zusammenzukommen, ist es in den meisten Fällen besser, die Freundschaft nicht sofort nach der Trennung zu beginnen.
Eine Pause, in der jeder für sich ist und die Trennung verarbeitet, schafft emotionalen Abstand und Klarheit.
Ohne diese Phase bleibt die „Freundschaft“ oft nichts anderes als eine Art Beziehung ohne den offiziellen Titel – mit all den alten Dynamiken und unaufgearbeiteten Themen.
Gönnt euch also die Zeit, sodass jeder die Trennung für sich verarbeiten kann.
Und startet dann gemeinsam in die Freundschaft.
So kann es für dich weitergehen!
Du hast also gelernt, dass eine Freundschaft mit dem/der Ex grundsätzlich nichts Ungewöhnliches ist.
Es gibt gute Gründe, die für eine Freundschaft sprechen können, genauso wie Gründe, wo man eher von einer Freundschaft Abstand nehmen sollte.
Zusätzlich ist eine Freundschaft mit dem/der Ex auch kein Vertrag auf Lebenszeit: Oft muss man einfach ausprobieren, wie man sich im Miteinander fühlt, um beurteilen zu können, ob eine Freundschaft passt oder nicht.
Und vielleicht bist du auch draufgekommen, dass du eigentlich deine:n Ex zurückwillst?
Für diesen Fall hol dir am besten jetzt gleich Zugang zu meinem kostenlosen Ex zurück Crash-Kurs.
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Alles Liebe,
Stephan
Wie vermeide ich in die Friendzone zu geraten, wenn ich eine sanfte Kontaktsperre Augen b eines gemeinsamen Kindes eingeleitet habe, um mich um dieses besonders stark kümmere (Laufrad oder Klamotten kaufe, Geburtstagsparty organisiere, etc.)?
Beste Grüße
Artur
Lieber Artur,
versuche wirklich hier zu trennen: Was du ein deiner Rolle als Vater tust, ist am Ende etwas sehr anderes, als Gespräche und Taten, die auf Beziehungsebene ablaufen!
Schau bspw, dass du nichts vermischt, und dann noch immer über dich oder gemeinsame Themen sprichst, wenn du für das Kind etwas machst.
LG
Hallo.
Ich bin jetzt mit meinem Ex schon fast 2 Jahre auseinander. Hatten 1 Monat nach der Trennung Kontaktsperre und habe jetzt Fs+ mit ihm seit dem ende der Kontaktsperre. Er macht immer wieder Andeutungen und Hoffnungen. Meint aber immer wieder „wir sind nur freunde. Er ist immer eifersüchtig wenn ich wo hin gehe ohne ihn. Wenn ich ihn drauf anspreche wegen meinen Gefühlen will er es nicht hören oder blockt ab. Was auch langsam nervt ist. An einem tag bin ich nur eine Kollegin, am anderen Tag seine Freundin, am anderen Tag niemand mehr. Ich weiß echt nicht mehr was tun. Die Freundschaft + läuft sogar besser wie in der Beziehung damals. Verstehen dann aber nicht warum er nicht einfach sagt „ok es funktioniert wieder“ ich bin soooo ratlos. Man merkt einfach das er mehr als Freundschaft will aber er ist zu stur oder irgendwas blockiert ihn..
Danke für die Hilfe im Voraus.
Lg