Warum überschreiten Menschen irgendwann den Punkt, von dem es kein Zurück mehr gibt?
Warum wird aus einem oft harmlosen Moment dann „mehr“?
Der Grund liegt in der speziellen Dynamik von Affären: Sie verlaufen fast immer in 7 typischen Phasen.
Wenn du diese 7 Phasen kennst, verstehst du, was innerlich im untreuen Partner abläuft:
- Wie aus einem flüchtigen Blick oder einem unscheinbaren Gespräch „mehr“ wird,
- wie man sich in der Affäre verstrickt und
- man trotzdem immer weitermachet – bis die Affäre vielfach in großem Schmerz endet.
Los geht’s!
Überblick: Das alles erwartet dich hier!
Klicke auf die jeweilige Phase, um direkt dorthin zu springen:
Phase #1: Das erste Knistern: Wenn ein einzelner Blick ausreicht
Phase #2: Die innere Erlaubnis: Wie man sich selbst sagt, die Affäre sei „okay“
Phase #3: Die aktive Annäherung: Schritt für Schritt in die Untreue (Eroberungsphase)
Phase #4: Die Treue aktiv brechen: „Es“ passiert zum ersten Mal
Phase #5: Reflexion: Wenn das schlechte Gewissen laut(er) wird
Phase #6: Die Affäre festigt sich: Zwischen Alltag und Versteckspiel
7 Phasen einer Affäre: Das Phasenmodell von szenario-zwei im Überblick
Phase #1: Das erste Knistern: Wenn ein einzelner Blick ausreicht
Im Coaching berichten Klient:innen, die eine Affäre hatten oder haben, oft folgendes: „Da hab ich ihn/sie gesehen… Und da hab ich mich augenblicklich hingezogen gefühlt.“
Die erste Phase einer Affäre ist also irgendein Ereignis oder eine Interaktion, die innerlich ein „Da hätt ich gern mehr davon!“ oder ein „Wie wäre es wohl mit dem/der…“ auslösen.
Es ist wie ein unsichtbarer Magnet, der einen zu jemand anderem hinzieht.
Das kann auf viele verschiedene Arten passieren.
Wie läuft dieses Bemerken einer Option nun genau ab?
Sehen wir uns am besten ein paar Beispiele an, wie sie uns bei szenario-zwei von Coaching-Klient:innen geschildert werden:
- Man ist alleine Mittagessen in einem Café um die Ecke und sieht plötzlich jemanden und war augenblicklich „verliebt“ oder „hooked“.
- Es beginnt eine neue Arbeitskollegin im Job und man fühlt sich augenblicklich zu ihr hingezogen und spürt eine Verbindung zu ihr.
- Man kennt einen guten Freund schon länger und plötzlich gab’s an einem Tag eine gewisse Aussage, wo man gemerkt hat: „Es zieht mich plötzlich hin zu ihm!“
Und zu diesem Zeitpunkt denkt man sich noch gar nicht: „Oh Gott, das wird in einer Affäre enden!“
Die einzigen Gedanken sind: „Wow, da ist diese Person. Ich fühle mich zu der hingezogen und möchte mehr davon!“
Warum passiert das gerade jetzt?
Sehr oft wird gesagt, dass man nur dann empfänglich wird, solchen Optionen auch nachzugehen und in eine Affäre zu schlittern, wenn es in der Beziehung nicht mehr rund läuft.
Und klar:
Wenn alles eitel Wonne ist in der Beziehung, dann verhindert dies natürlich eher ein Wahrnehmen von Optionen, wie ich es oben beschrieben habe.
Dennoch braucht es nicht unbedingt eine kaputte Beziehung oder angeschlagene Beziehung, sodass Leute in eine Affäre starten.
Es kann genauso vorkommen, dass in der Beziehung noch alles passt und eine andere Person einfach eine derartige Auswirkung und Anziehung hat, dass man dem einfach nachgehen möchte. Man spricht in diesem Fall auch von non-dyadischen Gründen für Fremdgehen.
Deutlicher wird das mit diesem Beispiel aus dem Coaching.
Affären werden oftmals deswegen eingegangen, weil man in der Partnerschaft und Affäre unterschiedliche Konstellationen erlebt.
Bei mir war mal eine Frau im Coaching, die war in ihrer „Haupt-Beziehung“ in der Rolle der guten Mutter und Hausfrau. Und in dieser Beziehung war sie auch glücklich und erfüllt.
Zusätzlich konnte sie in der Affäre verworfenen Lebensentwürfen nachgehen und andere Seiten an sich entdecken, wie beispielsweise mit ihrer Leidenschaft spielen, ein wenig wilder sein und so manche Regel brechen.
Wie gesagt:
Das heißt nicht, dass ihre „Haupt-Beziehung“ vorher schlecht war. Durch die Affäre konnte die Frau vielmehr zusätzliche Aspekte an sich entdecken und ausprobieren.
Das heißt:
Der Antrieb für das Bemerken der Option in dieser ersten Phase einer Affäre (so wie oben beschrieben) ist nicht ein für sich selbst festgestellter Mangel in der Beziehung, wie beispielsweise zu wenig Sex.
Vielmehr beschreiben die meisten, die dann in eine Affäre schlittern, ihre Beziehung nach wie vor als „gut“. Menschen gehen also auch in glücklichen Beziehungen fremd.
Und erst im Nachhinein, also wenn man schon einige Phasen der Affäre durchlaufen hat, denkt man sich: „Stimmt, mit dieser Person kann ich wirklich XY machen, das ich mit meinem Partner nicht machen kann!“
Das heißt:
In vielen Beziehungen sieht nach außen hin alles gut aus, im Verborgenen schlummern jedoch Sehnsüchte, die man mit dem aktuellen Partner nicht ausleben kann. Und genau diese bewirken dann, dass man empfänglicher für eine andere Person wird.
Wenn dich diese Dynamiken genauer interessieren und was da versteckt und unbewusst abläuft, dann empfehle ich dir dieses kostenlose E-Book von uns:
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Phase #2: Die innere Erlaubnis: Wie man sich selbst sagt, die Affäre sei „okay“
Eine Affäre beginnt ja immer dann, wenn die Abmachung über Treue in der Beziehung einseitig von einem Partner überschritten wird.
Aus diesem Grund sucht man sich oft eine Art „Erlaubnis“ oder „Rechtfertigung“ für sich selbst, dass die Affäre eigentlich notwendig und okay – also erlaubt ist.
In dieser Phase der Affäre folgt nun also der nächste Schritt. Eine „Option“ wurde bemerkt und nun geht es darum, sich selbst einzureden und zu rechtfertigen, dass man diese Möglichkeiten braucht und ausprobieren darf.
Wie läuft dies nun im Detail ab?
Lies gleich weiter…
Der eigene Bias als Kippschalter in die Affäre
Erst hier kommt oft ein bestimmter Mangel in der Haupt-Beziehung zum Tragen, also beispielsweise zu wenig Sex.
Wichtig:
Das heißt nicht automatisch im Umkehrschluss, dass man in der Beziehung alles als schlecht wahrnimmt, erinnere dich auch an das Beispiel mit der Frau und Mutter von vorhin, die in ihrer Haupt-Beziehung erfüllt war.
In dieser Phase der Affäre ist es wesentlich, dass es eine Sache gibt, die in der Beziehung ein wenig zu kurz kommt.
So fühlt man sich dann schon vom Partner Partner ein wenig „betrogen“, weil dieser ja diese eine Sache oder dieses eine eigene Bedürfnis nicht wahrnimmt oder nicht ausreichend befriedigt.
Gefühlt hat also der Partner schon etwas falsch gemacht. Und jetzt kommt diese andere Person und man denkt sich: „Naja, in der Beziehung bekomme ich nicht all das, was ich möchte, eigentlich steht es mir gerade zu, mir das außerhalb der Beziehung zu holen!“
Das führt zur „Erlaubnis“, dass man die Affäre eingehen darf
Plötzlich fühlt sich für einen selbst die Welt wieder fairer an und im Coaching höre ich oft die Rechtfertigungen von Menschen, die eine Affäre eingegangen sind: „Naja, mein Partner konnte mir die Liebe/Zärtlichkeit/den Sex nicht geben. Also ist es logisch und berechtigt, dass ich mich woanders umschaue!“
Deswegen nähert man sich frohen Mutes dieser neuen Person an und macht munter weiter und hat zu diesem Zeitpunkt auch kein schlechtes Gewissen.
Eben weil die eigene Schlussfolgerung ist: „Ich kann ja nicht anders!“
Und hier auch nochmals die Erinnerung:
Im Coaching erlebe ich es häufig, dass die meisten Menschen, die eine Affäre eingehen, grundsätzlich „parallel“ fahren wollen.
Eben weil die Beziehung noch gut ist und sie diese nicht aufgeben wollen.
Man will also beides haben!
Sobald man sich diese „Erlaubnis“ gegeben hat, kann es weiter zur nächsten Phase einer Affäre gehen…
Phase #3: Die aktive Annäherung: Schritt für Schritt in die Untreue [Eroberungsphase]
Fassen wir kurz zusammen:
- Phase #1 einer Affäre = man bemerkt eine andere Person, von der eine schlagartige Anziehungskraft angeht
- Phase #2 einer Affäre = man „erlaubt“ sich selbst, dass es okay ist, auf diese Person zuzugehen.
Während diese ersten beiden Phasen also eher innerliche Prozess waren, wird’s nun praktisch.
Man geht also auf diese neue Person zu, möchte ausprobieren, wie es mit dieser ist und diese zum Teil auch „erobern“.
In dieser Phase der Affäre probiert man also aus, ob diese andere Person überhaupt „mitmachen“ würde.
Affäre beginnt oft in „alltäglichem“ Umfeld
Aus diesem Grund beginnt diese Phase der Affäre zunächst im „alltäglichen“ Umfeld.
Wenn also jemand Außenstehender draufblicken würde, dann käme man nicht sofort auf die Idee, dass sich hier eine Affäre anbahnen könnte oder dass aus diesen Handlungen später eine Affäre entsteht.
Man findet in dieser Phase der Affäre zunächst „logische“ oder für sich selbst zurechtgebogene Gründe, warum man sich mit dieser Person öfters treffen muss.
Man nähert sich dieser Person mal unverbindlich und zum Teil auch unauffällig an, um Möglichkeiten auszuloten und dann letztlich diese Person auch zu erobern.
Hier sind einige Beispiele, die mir so von Klient:innen geschildert wurden:
- im Tennis-Verein: „Das ist ja nur mein Tennis-Kumpel, wir trainieren so gut miteinander!“
- in der Arbeit: „Wir arbeiten so gut zusammen, das muss man ja ausnutzen.“
- in der Nachbarschaft: „Wir wohnen so nahe zusammen, da ist es logisch, dass wir uns oft über den Weg laufen und viel Zeit miteinander verbringen.“
- im Freundeskreis: „Wir haben dasselbe seltene Interesse, so ein Glück, dass wir uns da gefunden haben!“
Eine weitere Möglichkeit ist, dass man zunächst mehr „zufällige“ oder unverbindliche Begegnungen mit der Person der Begierde arrangiert.
Es kommen Zweifel auf…
Dennoch ist man hier schon in einer Grauzone unterwegs.
Viele fragen sich in dieser Phase der Affäre oder überlegen sich kurz:
- „Soll ich das wirklich tun?“
- „Bin ich ein Mensch, der sowas tut?“
Ich erlebe es im Coaching oft, dass man anfänglich auch von sich überrascht ist, so weit zu gehen.
… doch diese werden mit weiteren Rechtfertigungen weggewischt
Doch diese ersten Zweifel werden dann vielfach wieder weggewischt mit den gleichen Argumentationen, die du ja schon in Phase #2 einer Affäre kennengelernt hast.
Typische Rechtfertigungen (auch nach außen hin gegenüber Freunden) sind:
- „Wir sind ja nur Kollegen.“
- „Ach, das ist ja nur eine Bekannte.“
- „Wir sind einfach Freunde.“
Es ist also alles total unverbindlich und doch besteht da diese gefühlte Anziehungskraft zu dieser Person hin.
Hier noch ein Hinweis:
Sexuelle Anziehung muss hier nicht zwangsläufig eine treibende Kraft sein, insbesondere wenn das Ganze als „emotionale Affäre“ beginnt.
Zusätzlich lernt man ab nun auch, die Interaktion mit dieser Person von dem Partner zu verstecken und diese Muster prägen sich ein und verfestigen sich.
Spricht man nun schon von einer Affäre?
Wiewohl es erst in der nächsten Phase der Affäre um das aktive Überschreiten der Linie geht, wo also „es“ passiert, beginnt eine Affäre nach meinem Dafürhalten immer dann, sobald man ein schlechtes Gewissen hätte, wenn es der Partner rausfinden oder dein Fremdgehen erkennen würde.
Wenn du also gerade in dieser Situation steckst, dann frage dich: „Wenn dein Partner beispielsweise den Chat mit dieser Person lesen würde. Müsstest du dich rechtfertigen, hättest du ein Problem?“
Und falls du aussteigen möchtest, ist dies vermutlich der letztmögliche Zeitpunkt, wo du einigermaßen unbeschadet aus der ganzen Sache rauskommst.
Doch in den allermeisten Fällen ist die Anziehungskraft zu groß und auch das Engagement schon zu weit vorangeschritten, weil man Erfolge bei der Eroberung der Option feststellen konnte.
Dann folgt nämlich die nächste Phase einer Affäre, nämlich das aktive Überschreiten der Linie…
Phase #4: Die Treue aktiv brechen: „Es“ passiert zum ersten Mal
In dieser Phase der Affäre passiert „es“.
Man tut also den unwiderruflichen Akt, von dem es kein Zurück mehr gibt.
Und das geschieht in den meisten Fällen so…
Die unterschiedlichen Arten, wie „es“ passiert
Der vorhin unwiderrufliche Akt muss nicht notwendigerweise im wortwörtlichen Sinn passieren, indem man mit der anderen Person Sex hat oder diese küsst.
Die Linie wird oftmals schon dann überschritten, wenn man subtilere Zärtlichkeiten austauscht oder beispielsweise Händchen hält.
Oder dass man sagt: „Du, ich finde dich sehr attraktiv, leider bin ich vergeben…“
In diesem Fall wäre „es“ dann, dass man sagt, dass man auf die andere Person steht.
Doch auch in einer emotionalen Affäre passiert „es“. Nämlich dann, wenn die erste Ansprechperson bezüglich einer wichtigen Sache nicht mehr der Partner ist, sondern die Affäre.
„Es“ ist also dann passiert, wenn man es nicht mehr ungeschehen machen kann.
In Phase #3 einer Affäre war das noch nicht so. Wenn man sich nur trifft und dann heimfährt, kann man immer noch sagen: „Es ist nichts passiert!“
Wenn man aber beispielsweise Händchen gehalten hat oder sich geküsst hat, dann ist eben SCHON etwas passiert – „es“ ist eben passiert!
Zeitdauer für den Übergang von Phase #3 einer Affäre zu Phase #4
Phase #3 ist – wie du vorhin schon erfahren hast – durch ein Erobern der Option beziehungsweise auch durch ein eigenes Ausprobieren gekennzeichnet.
Manche brauchen für die Phase #3 ein paar Monate, um die Linie aktiv zu überschreiten, bei anderen passiert dies in 5 Sekunden.
Das aktive Überschreiten (also Phase #4) ist grundsätzlich immer etwas sehr Kurzes, eine impulsive Handlung.
Also der Entschluss, den anderen zu küssen oder mit ihm/ihr zu schlafen.
Im Coaching höre ich oft den Satz: „Dann ist es einfach passiert!“
Bis „es“ jedoch passiert, kann es entweder länger dauern oder auch ganz schnell gehen!
Phase #5: Reflexion: Wenn das schlechte Gewissen laut(er) wird
„Es“ ist also passiert.
Die meisten Klient:innen schildern mir im Coaching, dass kurz nachdem „es“ passiert ist, die Freude überwiegt und man fühlt sich gut.
Doch relativ schnell wird man dann von der Realität eingeholt und man bemerkt: „Hoppala, ich hab ja zuhause noch wen!“ (nämlich den eigenen Partner…)
In dieser Phase einer Affäre verlagert sich alles wieder mehr ins eigene Innere. Man ist in der Reflexionsphase angekommen.
Wie geht’s weiter, nachdem „es“ passiert ist?
Man steht nämlich vor der zentralen Frage: „Okay, ‚es‘ ist passiert, aber wie tu ich jetzt weiter?“
Ich erlebe es in meiner Coaching-Praxis auch, dass es bei dem/der Untreuen oft zu einer emotionalen Verwirrung kommt in der den Tagen, nachdem „es“ passiert ist.
Es ergibt sich also ein bunter Mix aus verschiedensten Emotionslagen, woraus sich durchaus auch eine Zwickmühle ergibt:
- Manche entwickeln Schuldgefühle, weil sie wissen: „Okay, das kann ich jetzt nicht mehr ungeschehen machen.“
- Gleichzeitig besteht nach wie vor das Verlangen, die Affäre weitergehen zu lassen.
- Dazu gesellen sich oft auch Ängste, dass alles gutgeht, wie: „Was, wenn ich mich verplappere oder mich jemand verrät?“
Diese emotionale Situation kann auch dazu führen, dass man die Affäre letztendlich dem Partner beichtet, weil man mit dem schlechten Gewissen nicht umgehen kann.
Oder man belässt es bei einer einmaligen Sache (einmal ist keinmal).
In beiden Fällen wäre die Affäre dann zu Ende.
Doch aus meiner Erfahrung bleiben viele mal bei folgender Überlegung stehen: „Hm… ich sag mal nix und schau, wie es weitergeht…“
Damit sind alle Voraussetzungen geschafft, um in die nächste Phase der Affäre einzutreten…
Phase #6: Die Affäre festigt sich: Zwischen Alltag und Versteckspiel
Man hat sich nun definitiv dazu entschieden weiterzumachen und findet Geschmack daran, dass die Affäre ein ungestilltes Bedürfnis erfüllen kann.
In dieser Phase tritt die Affäre in eine Art „Seifenblasen-Beziehung“ ein.
Was damit gemeint ist, erfährst du jetzt…
Affäre wird zur Beziehung in der Seifenblase
Affären müssen ja definitionsgemäß geheim gehalten werden (zumindest vor der Haupt-Beziehung).
Man muss also eine Form der Organisation finden, das kann je nach Lage mehr oder weniger anstrengend sein.
Wenn man mit dem Partner gemeinsame Kinder hat, dann ist es oft sehr anstrengend, weil man ohnehin weniger Zeit für sich hat, als wenn man keine Kinder hat und in verschiedenen Wohnungen lebt.
Daraus ergibt sich, dass Affären oft in eine Art Wochenend-Beziehung oder Urlaubs-Beziehung münden.
Das führt auch dazu, dass die Verliebtheitsphase viel länger dauern kann, weil sie ständig durch geheime Treffen oder geheime Urlaube genährt wird.
Die Affäre existiert also in einer Art Seifenblase abgekoppelt von einem „realen“ Alltag.
Warum es bei Affären zu einer verlängerten Verliebtheit kommen kann
Aus diesem Grund erhält sich bei Affären auch länger eine Verliebtheit.
Denn bei der Affäre kommt zusätzlich das Element des „Geheimen“ dazu, also der Tanz mit der Gefahr.
Und diese Geheimhaltung vergrößert oft die Intensität der Gefühle, die man gegenüber der anderen Person spürt.
Sobald die Affäre öffentlich werden würde, wäre dieses Geheimnis weg und damit ein ganz wesentlicher Bestandteil.
Zusätzlich würden in einer normalen und alltäglichen Beziehung irgendwann Stressfaktoren für die Beziehung dazukommen.
Beispielsweise würde man in einer normalen Beziehung irgendwann auch die Eltern des anderen kennenlernen. In einer Affäre ist jedoch klar, dass dies tendenziell nicht passieren wird. Deswegen fällt dieser Stresspunkt weg.
Zusätzlich verbringt man in einer Affäre auch weniger „Alltag“ gemeinsam, weil ja alles geheim und aufregend ist. Somit dauert es auch viel länger, dass sich ein Beziehungsalltag einschleicht – sofern das überhaupt passiert.
Die Beziehung existiert also in einer Seifenblase, abgekoppelt von jeglichem „Beziehungsalltag“.
Wie lange dauert diese Phase einer Affäre?
Affären können in dieser Phase über Wochen bis hin zu Jahren gehen.
Tatsächlich ist mir aus dem Coaching sogar eine Konstellation bekannt, wo jemand 2 Familien hatte, die gar nichts voneinander wussten, wo sich also eine Affäre über Jahre zu einer geheimen Zweitbeziehung verfestigt hat.
Der Grund liegt darin, dass man sich irgendwann mit dem schlechten Gewissen arrangiert hat.
Zusätzlich fühlt sich die Affäre ja gut an, weil man einen Ausgleich für etwas finden kann, was in der Beziehung zu kurz kommt, beispielsweise zu wenig Sex.
So kommt es aus meiner Erfahrung mit tausenden Coaching-Klienten auch oft zu einer Stabilisierung der Haupt-Beziehung, weil diese plötzlich ein „Problem“ weniger hat.
Das heißt, die Affäre führt dazu, dass die Haupt-Beziehung harmonischer wird und als besser und weniger anstrengend wahrgenommen wird.
Affäre beenden in dieser Phase?
Wie verhält es sich mit einem „Ausstieg“ aus der Affäre, sofern man in dieser Phase angekommen ist?
Grundsätzlich beobachte ich, dass Affären umso stabiler werden, je länger sie dauern.
Dazu gesellen sich Gedanken wie: „Ach, dieses eine Mal mehr ist jetzt auch schon wurscht…“
Sollte die Affäre in diesem Stadium auffliegen oder man beichtet diese dem Partner, so tut es umso mehr weh, je länger die Affäre gedauert hat.
Bei einem Mal kann man sagen: „Okay, war ein Ausrutscher.“
Wenn die Affäre jedoch zu einem integrierten und organisierten Bestandteil des eigenen Lebens wird und vielleicht über Jahre geht oder zumindest länger dauert, dann ist es umso schwerer.
Das ist auch ein guter Übergang zur letzten Phase einer Affäre, nämlich dem Bruch – entweder der Affäre oder der Haupt-Beziehung.
Phase #7: Die Konsequenzen: Wie eine Affäre meistens endet
Bislang ist also alles gutgegangen… In aller Regel (von Ausnahmen abgesehen) geht diese Dreieckskonstellation jedoch nicht bis in alle Ewigkeit gut.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo irgendetwas „schiefgeht“:
- Das kann natürlich sein, dass die Affäre auffliegt.
- Oder der Untreue will die Affäre beenden und die Haupt-Beziehung zurück und weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
- Vielleicht „wurschtelt“ man auch nur noch dahin und die Anzeichen für das Ende der Affäre häufen sich bereits, man will diese aber noch nicht sehen.
- Oder einer will aus der Affäre eine Beziehung machen, der andere aber nicht.
Es gibt hier unzählige mögliche Varianten.
Allen gemeinsam ist jedoch, dass die Idylle der Seifenblase, in der die Affäre existiert, irgendwann gestört wird.
Wenn es auch in deiner Beziehung zu einer Affäre gekommen ist (egal, ob du der untreue oder betrogene Partner bist), dann kannst du mit diesem Test erfahren, ob eure Beziehung noch eine Zukunft hat:
Wenn sich jemand nicht entscheiden kann…
Was für alle Beteiligten immer am schlimmsten wirkt, ist, wenn sich die Beteiligten nicht entscheiden können.
Beispielsweise wenn sich der Untreue nicht entscheiden kann, ob er weiterhin die Affäre aufrecht erhalten will.
Oder wenn sich die Affäre nicht entscheiden kann, ob sie vielleicht mehr will.
Zusätzlich kommt es oft zu „Warte-Dynamiken“, dass beispielsweise der Partner wartet, dass man bei aufgeflogener Affäre den Kontakt zu ebendieser kappt.
Oder die Affäre wartet darauf, dass man endlich die Haupt-Beziehung beendet.
Das ist dann oft für alle beteiligten sehr schwer und in den meisten Fällen ist irgendwer sehr verletzt.
7 Phasen einer Affäre: Die häufigsten Fragen zu unserem Phasenmodell
Wie lange dauert jede Phase einer Affäre?
Das ist sehr unterschiedlich: Manche Menschen durchlaufen die Phasen #1 bis #5 innerhalb weniger Wochen.
Im Vergleich dazu gibt es auch Menschen, die monatelang zwischen Phase #2 und #3 stecken bleiben, bevor wirklich „etwas passiert“.
Auch Phase #6 kann sich sogar über Jahre hinziehen, da viele irgendwann das Gefühl haben, nicht mehr „zurück“ zu können.
Sie hängen fest zwischen den guten, aufregenden Gefühlen und der Angst vor den Konsequenzen.
So bleibt man in der Affäre mit dem Gedanken: „Mal schauen, was so passiert und wie sich alles entwickelt…“
Ab welcher Phase spricht man von einer Affäre
Gesellschaftlich gesehen sprechen viele erst ab Phase #4 von einer „richtigen“ Affäre, weil sie glauben: „Bis dahin ist ja nichts passiert.“
Bei szenario-zwei sehen das etwas anders, auch aufgrund der jahrelangen Erfahrung im Coaching zu diesem Thema.
Wir definieren Untreue etwas allgemeiner:
Untreue beginnt aus unserer Sicht schon viel früher: Nämlich ab dem Moment, in dem man ein Problem hätte, wenn der Partner wüsste, was gerade passiert.
Und genau das ist oft schon ab Phase #2 der Fall, wenn die ersten heimlichen Gedanken oder Nachrichten beginnen und man sich die Erlaubnis gibt: „Das ist ja noch harmlos …“
Ab welcher Phase wird eine Affäre für die Hauptbeziehung gefährlich?
Spätestens ab Phase #3 wird eine Affäre für die Beziehung wirklich gefährlich.
Ab hier ist die innere Rechtfertigung (Bias) oft so stark, dass man sich die Affäre emotional schon „erlaubt“ hat.
In Phase #2 entscheidet sich noch, ob man diesem ersten Knistern widersteht oder ob man sich die „Erlaubnis“ gibt, weiterzugehen.
Ab Phase #3 (Eroberungsphase) führen weitere Treffen oder Chats fast immer zu stärkeren Gefühlen, sodass es irgendwann keinen Weg zurück mehr gibt.
Gibt es eine Phase, in der man selbst noch gut aussteigen kann?
Grundsätzlich kann man in jeder Phase und zu jedem Zeitpunkt aussteigen, es wird jedoch mit jeder Phase schwerer.
Im Coaching hören mein Team und ich oft von Klienten, die nach Phase #4 sagen: „Ich konnte gar nicht mehr aussteigen, die Gefühle waren zu stark!“
Bis Phase #3 ist ein Ausstieg meist noch vergleichsweise einfach, weil „noch nichts Konkretes“ passiert ist.
Doch ab dem Moment, wo man sich küsst oder sogar intim wird, wird die Affäre plötzlich „real“.
Je länger die Affäre dauert (Phase #6), desto eher verfestigen sich dann auch die Strukturen – man findet einen Umgang damit, eine Beziehung und die Affäre miteinander zu organisieren.
Der Ausstieg wird somit immer schwieriger und man landet dann unfreiwillig in Phase #7 (Ende der Affäre), weil die Umstände es nicht mehr ermöglichen, die Affäre weiterzuführen oder diese auffliegt.
In welcher Phase beginnen Affären oft, sich in eine Zweitbeziehung zu verwandeln?
Ob sich eine Affäre zu einer Zweitbeziehung entwickelt, hängt weniger von der Phase ab.
Affären werden insbesondere dann zu einer Zweitbeziehung, wenn Sex und eine emotionale Affäre aneinander gekoppelt sind, wenn es also nicht nur ums Körperlich geht.
Wenn beides zusammenkommt, entstehen oft in Phase #6 stabile Strukturen, eine Art Parallelwelt zur Hauptbeziehung.
Das passiert oft auch dann, wenn in der Hauptbeziehung eine Trennung unmöglich ist und wo oft der Partner auch von der Affäre weiß, diese aber ein unausgesprochenes Geheimnis bleibt.
Ob eine Affäre vielleicht sogar die wahre Liebe ist oder nur auf körperlicher Anziehung besteht, kannst du mit diesem Test von uns herausfinden:
>>> Ist deine Affäre die wahre Liebe? [kostenloser TEST]
Wie geht’s für dich weiter?
Vielleicht bist du ja selbst gerade in einer dieser Phasen angekommen und alles schein ein bisschen ineinander verstrickt zu sein?
Bist du auch gerade in einer Phase gefangen oder vermutest, dass dein Partner eine Affäre hat?
Oder hast du eine andere Frage zu unserem Phasenmodell für den Ablauf einer Affäre?
Schreib mir das (gern auch anonym) unten in die Kommentare, es würde mich freuen von dir zu lesen!
Alles Liebe,
Lena
Hi, wir sind seit 10 Jahren zusammen, seit 5 Jahren verheiratet und haben eine 6jährige Tochter. Seit Anfang des Jahres hat mein Mann eine Affäre, weil unser Alltag ihm zu langweilig geworden ist. Uns ist schon länger die Leichtigkeit abhanden gekommen.
Wir haben aber immer noch einen guten Draht zueinander.
Er hat versucht, die Affäre zu beenden, sie fängt ihn aber immer wieder ein und er kann und will das Abenteuer und die Leichtigkeit mit ihr nicht missen.
Ich habe um uns gekämpft, leider ohne Erfolg und bin jetzt in eine Kontaktsperre gegangen.
Für einen Rat wäre ich sehr dankbar!
Hallo, seit 7 Jahren führe ich eine Affäre mit meiner Jugendliebe. Ich bin selbst getrennt lebend, er nicht.
Zu Beginn ging es rein um den Sex, es kamen Gefühle dazu. Ich war mir sicher, er empfände dasselbe für mich, dem war aber nicht so. Nach einem langen Gespräch habe ich den Kontakt dann für drei Monate beendet, bis er sich wieder meldete…und alles begann von vorn mit dem Unterschied, dass sich seine Beziehung derweil erheblich verschlechtert hat. Er liebt seine Freundin nicht mehr, sie leben als WG zusammen, eine Trennung ist für ihn ausgeschlossen wegen der Kinder.
An vielen Tagen bin ich OK mit der Situation, bin nichtmal selbst sicher, ob ich eine feste Partnerschaft/Patchwork wollen würde.
Wenn…ja, wenn er mir nur mal sagen würde, dass er mich liebt.
Nachdem er das schon öfter mal nach einem Bier zu viel getan hatte, habe ich ihn zuletzt darauf angesprochen, da wiegelte er alles ab mit "tja, glaub halt nicht alles, was dir erzählt wird, wenn jemand beschwipst ist ". Andererseits wiederum sagte er mir, er habe wie eine Mauer in sich, um Erinnerungen und Gefühle, an die er nur drankommt, wenn er seine Rationalität mal fallen lassen kann.
Da sitz ich nun und weiß nicht weiter.
Wenn er mir einfach nur sagen würde, dass er ebenso für mich empfindet – dann könnte ich das vermutlich auch noch jahrelang so weiterlaufen lassen (zumindest im Alltag. während der Urlaubszeit fehlt er mir dann schon immer sehr).
Grade fühle ich mich hundeelend.
Kontakt abbrechen? nochmal das Gespräch suchen?
viele Grüße
Nach der Aussage geht es mir nun hundeelend.
ja liebe Sarah Betrunkene sagen immer die Wahrheit daher kannst du ihm glauben das er dich liebt, wahrscheinlich will er es nüchtern nur nicht wahrhaben. Mir ging es genauso habe einer Frau betrunken gebeichtet das ich Sie liebe und das war mir nüchtern so peinlich aber habe ihr dann gesagt das es stimmt wollte es aber eigentlich geheim halten.
LG Johnny
Hi.
Ich bin Teil der Haupt-Beziehung und meine Frau hat eine Affäre mit ihrem ehemaligen Chef. Wir sind seit fast 25 Jahren zusammen, haben viel Höhen und Tiefen erlebt. Unter anderem ein psychisch kranker Sohn (21) auf gutem Weg der Genesung, der seinerzeit viel emotionalen Terror in die Familie gebracht hat. Sorry für die Ausdrucksweise , aber das ist für alle beteiligten ok. Wir haben auch eine kleine Tochter von 5 Jahren. Meine Frau hat eine Suchtkarriere hinter sich und überwunden und ich habe sie da die letzten Jahre heraus begleitet. Seit einem halben Jahr ist sie völlig stabil und sie hat wieder Spaß am Leben gefunden. Auch für mich war das zwar anstrengend, aber ich hab mich nach all den Anstrengungen etwas zurückgezogen um selbst wieder aufzutanken. Offenbar zu weit, so dass ihr Chef zuerst plump und machohaft, später verständnisvoller die Chance genutzt hat, sie zu erobern. Er gibt ihr gerade das, was sie bei mir vermisst hat. Darüber sind wir uns beide einig, weil wir darüber gesprochen haben. Sie hat sich aber auch in ihn verknallt und es mir gestanden. Das Ganze läuft seit ca 3 Monaten. Wie beschrieben ist unser Zusammenleben aber auch plötzlich harmonisch geworden und wir reden. Sie sagt sogar, dass sie an der Zukunft mit ihm zweifelt, ich derjenige immer war und bin, mit dem sie sich quasi blind versteht, mit dem sie einfach so lachen kann. Bei ihm gibt es viele Dinge, die sie nicht teilt – z.B. das Aussehen ist nicht ausschlaggebend oder andere Interessen. Dennoch fühlt sie sich hingezogen und es läuft weiter. Immer wieder sendet sie mir kleine Signale, wir schwelgen sogar in Erinnerungen und dann ist sie wieder knallhart und plant eine Zukunft ohne mich als Partner. Selbst wenn sie es beenden würde, wäre ich nicht automatisch wieder am Start – „mal schauen, wie sich alles entwickelt“. Ich habe ihr in letzter Zeit, weil unser Alltag es wenig zugelassen hat, meine Gefühle und Ansichten über die Situation geschrieben. Einerseits bewegt es sie emotional, andererseits setzt es sie unter Druck. Ist ja auch verständlich, weil sie ihre Entscheidung, ein neuen Lebensabschnitt anzufangen, damit hinterfragen, bei einer Rückkehr sogar als falsch wahrnehmen und das frisch gewonnene Selbstwertgefühl darunter leiden würde. Freundinnen bestärken sie, da die Wahrnehmung über mich und mein Verhalten natürlich aus ihrer Erzählung stammt. Da kann ich wenig auf Unterstützung hoffen. Wie auch. Dennoch frage ich mich, wie ich ihr Herz zurück erobern kann, denn auch wenn die Beziehung arg eingeschlafen ist, sagt sie, dass ich theoretisch der „Passendere“ bin, auch wenn das aus jetziger und meiner Sicht viel zu euphorisch für die Situation klingt. Ich liebe sie nach wie vor und bin bereit zu lernen, wie ich alles besser machen kann. Aus Sicht des verlassenen sag ich das sicher leichter und sie führt meine Bemühungen auf eben die Situation zurück und hat Angst, dass es in nem halben Jahr wieder so ausschaut wie vorher. Irgend einen Rat für mich, wie ich mich verhalten soll? Klar drängt es mich zu kämpfen, aber ich möchte sie natürlich auch nicht vor mir her, geschweige denn weiter weg treiben.
Vielen Dank fürs Zuhören/lesen.