Manchmal kommt das Ende einer Beziehung nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern schleicht sich langsam ein.
Oft liegen die Gründe im Verborgenen, bis der Abstand zu groß ist, um ihn zu überbrücken.
Und oft bleibt das Gefühl: „Hätte ich das verhindern können?“
In diesem Blogbeitrag erfährst du 13 häufigsten Trennungsgründe – und wie du diese erkennen, lösen und in Zukunft vermeiden kannst.
Los geht’s!
Überblick: Das sind die häufigsten Trennungsgründe
Klicke auf den jeweiligen Trennungsgrund, um direkt dorthin zu springen:
#1 Keine Gefühle mehr (Distanzproblem). Oft läuft eine Beziehung gut organisiert und reibungslos. Doch das emotionale Miteinander wird allmählich vernachlässigt, was zu einer schleichenden Entfremdung führt, was schließlich als „keine Gefühle mehr“ empfunden wird.
#2 Sex als Trennungsgrund. Wenn Partner keine Hoffnung mehr auf Veränderung sehen, kann Sexualität zum Trennungsgrund werden, da sie das stärkste Unterscheidungsmerkmal zwischen Freundschaft und romantischer Beziehung ist
#3 Konflikte können nicht gelöst werden. Sehr oft häufen sich Konflikte so lange an, bis sie so groß sind, dass schon ein kleines Ereignis ausreicht, um die Beziehung zu beenden.
#4 Im stressigen Alltag verloren. Man hat wegen Arbeit oder familiären Verpflichtungen kaum Zeit füreinander, was langfristig die Beziehung belastet und zum Scheitern führen kann.
#5 Fremdverliebt oder (emotionale) Affäre. Es ist völlig normal, dass man anderen hinterherschaut oder sich sogar ein wenig (fremd)verliebt. Folgt man diesen Gefühlen, können sie zu einer (emotionalen) Affäre führen, die die eigene Beziehung gefährdet.
#6 Wenn ein Nähe-Problem zum Trennungsgrund wird. Man verliert sich regelrecht im Partner und gestaltet sein ganzes Leben so, dass es möglichst optimal zu dem des Partners passt.
#7 Die Ursprungsfamilien mischen sich ein. Im Normalfall respektieren die Herkunftsfamilien diese neue Einheit und mischen sich nicht ein. In manchen Fällen gelingt es dem Partner nicht, klare Grenzen zu setzen.
#8 Man ist Eltern geworden, aber kein Paar geblieben. Wenn ein Kind in die Partnerschaft kommt, wird oft der Fokus vollständig auf das Kind gelegt, wodurch wichtige Bereiche wie Sexualität, Eigenständigkeit und die Beziehung zum Partner vernachlässigt werden.
#9 Unvereinbarkeiten. Trotz großer Liebe können die Vorstellungen vom Leben weit auseinander liegen. Natürlich sind Kompromisse möglich, aber nicht immer führen sie dazu, dass man sich selbst noch gut dabei fühlt oder gemeinsam eine zufriedenstellende Lösung findet.
#10 Wenn ein Schicksalsschlag zur Trennung führte. Wenn die Probleme und Bedürfnisse eines Partners dauerhaft in den Hintergrund rücken und keine Rolle mehr spielen, weil der Schicksalsschlag alles dominiert, kann dies die Balance in der Beziehung erheblich belasten.
#11 Überlastung in der Arbeit als häufiger Trennungsgrund. Wenn eine Beziehung aufgrund von Überlastung in der Arbeit scheitert, liegt es oft daran, dass einer der Partner es nicht schafft, klare Grenzen zu setzen. Das heißt, die Arbeitszeit frisst nach und nach die Beziehungszeit auf.
#12 Eine Krise mit sich selbst als Trennungsgrund. Im Laufe eines jeden Lebens ist es völlig normal, dass wir in gewisse Lebenskrisen geraten. Manches muss man mit sich selbst ausmachen. Dennoch können persönliche Krisen auch zur Trennung führen, wenn man als Paar nicht in Kommunikation miteinander bleibt.
#13 Sucht als Trennungsgrund. Auch Sucht kann langfristig eine Beziehung zerstören – nämlich dann, wenn die Beziehung von der Sucht komplett vereinnahmt wird.
Wie du diese häufigen Trennungsgründe für deine Situation am besten nutzt
All diese Themen treten in fast jeder Beziehung irgendwann einmal als Problemfelder auf – das ist völlig normal!
In einer gesunden Beziehung geht es jedoch darum, gemeinsam Wege zu finden, mit diesen Herausforderungen umzugehen.
In den meisten Fällen führen solche Probleme nicht zwangsläufig zum Ende einer Partnerschaft.
Vielleicht hat in eurer Beziehung jedoch eines dieser Probleme aus irgendeinem Grund so stark überwogen, dass ihr keinen Weg gefunden habt, es zu bewältigen, was letztendlich zur Trennung geführt hat.
Wenn du beim Lesen merkst, dass vieles davon auf euch zutrifft, denke trotzdem darüber nach, welches Problemfeld bei euch so dominant war, dass ihr keine Lösungen mehr gefunden habt.
Konzentriere dich besonders auf dieses Thema, wenn du den Grund für eure Trennung angehen und lösen möchtest.
Deswegen findest du im Folgenden für jeden der häufigsten Trennungsgründe…
- einerseits Hinweise, wie du diesen von vornherein vermeiden kannst, wenn du dich noch in der Beziehung befindest und
- andererseits auch eine Strategie, wie du diesen Trennungsgrund umkehren kannst, falls du und dein:e Ex bereits getrennt seid und du eine Rückeroberung anstrebst.
Dabei werde ich oft in Werten sprechen, damit du anschließend direkt in unseren Prozess der Wertekette eintauchen kannst.
Die Wertekette ist unser bewährter Prozess, mit dem du die Trennungsgründe nachhaltig umkehren kannst, sodass eine zweite Beziehung mit deinem:r Ex überhaupt erst wieder möglich wird.
Mehr dazu findest du in diesem Blogbeitrag: Trennungsgründe lösen und Ex zurückgewinnen (Geheimformel für die zweite Chance!)
#1 Keine Gefühle mehr (Distanzproblem)
Oftmals funktioniert man als Paar ganz gut, beginnt aber, das Miteinander allmählich zu vernachlässigen, während man parallel das Leben hervorragend organisiert.
Das kann sich oft sehr reibungslos anfühlen, wie perfektes Teamwork oder eine gut eingespielte Partnerschaft.
Doch dabei geht die tiefere Auseinandersetzung verloren, die eine Beziehung eigentlich ausmacht.
Besonders in Situationen, in denen beide versetzte Arbeitszeiten haben, Kinder oder viele Haustiere betreuen müssen und das Leben allgemein gut organisiert ist, kann es passieren, dass jeder seinen eigenen Hobbys nachgeht und alles scheinbar reibungslos läuft.
Irgendwann merkt man dann: „Hoppala, wir haben uns auseinandergelebt – wer bist du eigentlich?“
Oft führen solche Situationen dazu, dass man sich emotional entfremdet, ohne es rechtzeitig zu bemerken.
Geäußert wird dies oft auch mit: „Ich hab keine Gefühle mehr!“
Solche Entfremdungen führen deswegen nicht selten zu Trennungen, denn man hat schon so viel Distanz zueinander aufgebaut, dass der endgültige Bruch nur noch ein kleiner Schritt ist.
Wie du vermeidest, dass in einer Beziehung die Gefühle verschwinden
Ein Auseinanderleben kann vermieden werden, wenn man ein regelmäßiges „Beziehungsformat“ etabliert.
Dabei führt man zum Beispiel bewusst Gespräche oder unternimmt gemeinsam Aktivitäten – und zwar unabhängig davon, ob es euch gerade gut oder schlecht miteinander geht.
Viele Paare reden nur ernsthaft miteinander, wenn es gerade schlecht läuft.
Aber es ist wichtig, diese Gespräche auch dann zu führen, wenn alles gut scheint!
Denke daran:
Eine starke Partnerschaft bedeutet nicht, dass es keine Probleme gibt, sondern dass man gemeinsam durch diese Probleme hindurcharbeitet und sich gegenseitig unterstützt.
Den Trennungsgrund „keine Gefühle mehr“ umkehren
Bei diesem Trennungsgrund muss man etwas aufpassen, denn „keine Gefühle mehr“ wird oftmals auch als Totschlagargument oder „Ausrede“ verwendet – meist, weil man über den dahinterliegenden Grund nicht reden möchte.
Zusätzlich zeigt sich die Angst vor Nähe bei vermeidenden Bindungstypen oft auch als „keine Gefühle mehr“.
Deswegen gibt’s zu diesem Trennungsgrund auch einen ganz eigenen Blogbeitrag, in dem du alles erfährst:
>>> Trennungsgrund: Keine Gefühle mehr [was es bedeutet + was du tun kannst]
In der Wertekette solltest du von Anfang an auf die Gefühle eingehen, wenn du deine:n Ex zurückgewinnen möchtest.
Vielleicht macht in solchen Fällen auch ein Brief Sinn, um wichtige Dinge noch einmal anzusprechen oder du thematisierst diese in persönlichen Gesprächen.
Am Anfang könnte auch die einfache, aber bedeutsame Frage stehen: „Und wie geht es dir wirklich?“
#2 Sex als Trennungsgrund
Es ist völlig normal, dass es beim Sex hin und wieder zu Problemen kommt.
Doch sobald ein (oder beide) Partner in der Beziehung keine Chance mehr auf eine Veränderung der Perspektive sieht, kann die Sexualität zum Trennungsgrund werden.
Sexualität ist das stärkste Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Freundschaft und einer romantischen Beziehung.
Oft wird unterschätzt, wie viel Auseinandersetzung dieses Thema erfordert.
Im Laufe der Zeit verändert sich vieles, wie beispielsweise…
- Körper altern,
- Kinder kommen hinzu,
- die Menopause tritt ein.
All das macht es notwendig, dass man sich aktiv mit dem Thema Sexualität auseinandersetzt.
Nur so bleibt sie für beide erfüllend, und man kann sich auch langfristig in der Beziehung wohlfühlen.
Wie du Sex als Trennungsgrund vermeidest
Damit Sexualität nicht zum Trennungsgrund wird, ist es entscheidend, dass ihr im Gespräch darüber bleibt.
Zwar läuft Sexualität meist ohne Worte ab, doch es ist dennoch hilfreich, darüber zu reden.
Ein häufiger Fehler ist es, lediglich zu interpretieren, was der andere vielleicht empfindet oder will, ohne es wirklich zu wissen.
Meine Empfehlung lautet daher: Sprecht offen und ehrlich über eure Sexualität.
Erkennt, dass der Orgasmus nicht immer das Ziel sein muss, da oft unnötiger Druck entsteht.
Akzeptiert, dass auch Selbstbefriedigung Teil der gemeinsamen Sexualität sein kann, und versteht, dass es völlig normal ist, wenn Sexualität zeitweise zu einer Herausforderung wird.
Wichtig ist, im Dialog zu bleiben und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Sex als Trennungsgrund lösen
Hier haben viele das Gefühl, als stünden sie vor einem unüberwindbaren Hindernis, denn eines ist klar: Du kannst nicht einfach wieder Sex mit deinem:r Ex haben, ohne zu zeigen, dass sich etwas grundlegend verändert hat.
Der Schlüssel zu einer erfüllten gemeinsamen Sexualität liegt darin, dass jeder sich selbst, seine Bedürfnisse und seine Lust gut spürt.
Deswegen solltest du auch bei dir selbst und deinem Körper ansetzen.
Von den Werten her ist es wichtig, an deiner Körperverbundenheit zu arbeiten.
Lerne, dich selbst und deinen Körper intensiv wahrzunehmen.
Verwende in deinem Vokabular Körperausdrücke wie „Das fühlt sich gut an“ oder „Ich spüre es“, um dieses Bewusstsein zu fördern und zu zeigen.
#3 Konflikte können nicht gelöst werden
Oft sind Menschen stolz darauf, dass sie es schaffen, harmonisch durch den Alltag zu gehen und nie zu streiten.
Gerade wenn zwei vermeidende Bindungstypen in einer Beziehung sind, ist dies häufig der Fall.
Was dabei jedoch oft übersehen wird, ist der wachsende Haufen an unerledigten und unausgesprochenen Dingen.
Denn nur weil man nicht darüber redet, bedeutet ja nicht, dass die Probleme nicht da wären!
All diese (kleinen) Dinge summieren sich mit der Zeit.
Sie wachsen zu größeren Problemen, wie einem bestimmten Abend, über den ihr nie wieder sprecht, oder einer Tante, die ihr immer meidet.
Du weißt sicher genau, welche Themen bei euch einfach „in Ruhe gelassen“ werden.
Das Problem dabei:
Ihr lernt nicht wirklich, gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Stattdessen lernt ihr, auf Zehenspitzen durch die Beziehung zu schleichen, bis die Belastung zu groß wird.
Am Ende reicht ein kleines, scheinbar harmloses Problem, um der Beziehung den Rest zu geben.
Wie du vermeidest, dass ungelöste Konflikte zum Trennungsgrund werden
Auch wenn es schwer ist, sprecht die Themen offen an, setzt klare Grenzen und lernt, die Gefühle des anderen auszuhalten.
Dein Partner hat das Recht, auch mal wütend auf dich zu sein, genauso wie du das Recht hast, schlecht drauf zu sein.
Beide habt ihr das Recht, unterschiedlicher Meinung zu sein.
Es ist wichtig zu verstehen, dass ihr euch nicht immer gegenseitig retten müsst.
Eine Beziehung darf auch mal eine Herausforderung sein. Wenn ihr das verinnerlicht, seid ihr gut darauf vorbereitet, auch durch schwierigere Zeiten zu gehen.
Konflikte lassen sich oft nicht direkt in der Sache lösen, weil man nicht immer die Kontrolle darüber hat.
Das Wichtigste ist jedoch, im Gespräch zu bleiben, um als Paar aktiv miteinander verbunden zu bleiben.
Verschweigt nichts, sondern sprecht darüber – so bleibt ihr gemeinsam stark.
Wie du diesen Trennungsgrund umkehren kannst
Beginne zuerst damit, dir selbst einzugestehen: Wo liegt deine Komfortzone, in die du dich bei Konflikten immer wieder zurückziehst?
Diese Komfortzone ist zu deinem persönlichen Gefängnis geworden.
Vielleicht hängt das auch mit deiner Kindheit oder deinem bisherigen Leben zusammen, dass du aus Angst vor Konflikten immer wieder zurückweichst.
Doch dieses Verhalten hat dir nun deine Beziehung gekostet.
Deshalb ist es jetzt an der Zeit, daraus zu lernen. Setze dich damit auseinander, nimm dir die Zeit für Coaching, reflektiere über dein Verhalten und wachse daran!
Punkte bei deinem:r Ex, indem du lernst, auch schwierige Themen anzusprechen – egal ob sie aus der Gegenwart stammen oder ob es etwas aus der Vergangenheit ist, das du bisher verschwiegen hast.
Und denk dran:
#4 Im stressigen Alltag verloren
Viele Menschen erzählen uns im Coaching, dass sie seit Beginn ihrer Beziehung kaum Zeit füreinander als Paar hatten.
Oft liegt das daran, dass unmittelbar nach dem Zusammenkommen ein Kind geboren wurde oder aufgrund von tausend anderen Gründen wie Job, beruflichem Stress oder der Pflege bedürftiger Eltern.
Wir haben bereits die unglaublichsten Geschichten gehört, bei denen Paare ständig von einer Aufgabe zur nächsten hetzen und nur noch „funktionieren“.
In Wahrheit fehlt jedoch die gemeinsame Basis.
Der Unterschied zum „Auseinanderleben“ liegt darin, dass dabei jeder gemütlich sein eigenes Ding macht und beide nebeneinanderher existieren, ohne Brücken zueinander zu schlagen.
Bei Stress im Alltag hingegen stehen beide auf derselben Uferseite, halten sich zwar die Hände, aber sind ständig im „Sturm“ des Lebens gefangen.
Irgendwann, nach all dem Wind und Gewitter, knickt einer ein und es wird schwierig, die Beziehung aufrechtzuerhalten.
Wie du vermeidest, dass wegen dem Alltag die Beziehung zerbricht
Von Anfang an sollte klar sein, dass auch die Beziehung selbst Zeit und Aufmerksamkeit braucht.
Es ist zwar schön, gemeinsame Projekte zu haben – sei es, jemanden zu pflegen, ein Haus zu bauen oder anderen zu helfen – doch es muss auch genügend Zeit geben, in der nur die Beziehung im Fokus steht, ohne Ablenkungen durch äußere Verpflichtungen.
Gerade in Patchwork-Familien ist es wichtig, regelmäßig Zeit nur zu zweit zu verbringen, zum Beispiel ein Wochenende ohne Kinder.
Auch bei anderen Stressfaktoren und Ablenkungen sollte man bewusst regelmäßig all diese Verpflichtungen streichen und sich folgendes klar machen.
Wenn ihr jetzt nicht gezielt Zeit in die Beziehung investieret, könnte es bald zu spät sein und die Beziehung fällt auseinander.
Wie du diesen Trennungsgrund umkehrst
Um solche Probleme zu lösen, ist es wichtig, die Stressfaktoren und Ablenkungen wirklich anzugehen und zu beseitigen.
Viele Menschen sagen oft: „Das geht nicht!“
Aber die Wahrheit ist hart:
Entweder du veränderst etwas in diesen Bereichen oder es wird immer auf Kosten deines Liebeslebens gehen.
Das bedeutet oft, Verantwortung abzugeben oder Aufgaben auszulagern.
Beispiele hierfür sind die Einstellung von Pflegepersonal, das Nutzen einer Kindertagesstätte oder in extremen Fällen sogar das Abgeben von Haustieren.
Ich weiß, das klingt hart, aber manchmal ist es notwendig.
Vergiss nicht, deinem:r zu erklären, warum dir diese Veränderungen wichtig sind.
Vielleicht, weil dir mehr Selbstbestimmung, Ruhe, Flexibilität oder Spontaneität am Herzen liegen.
Mit diesen Werten kannst du dann auch wieder in unsere erfolgreiche Ex-zurück-Strategie gehen.
#5 Fremdverliebt oder (emotionale) Affäre
Nur weil man in einer Beziehung ist, bedeutet das nicht, dass man plötzlich aufhört, sexuelle Vibes von anderen Menschen wahrzunehmen.
Es ist völlig normal, dass man anderen hinterherschaut oder sich sogar ein wenig (fremd)verliebt – andere Menschen üben nun mal eine gewisse Anziehungskraft auf uns aus.
Die Frage ist, wie man damit umgeht.
Folgt man diesen Gefühlen und nährt sie, können sie wachsen und möglicherweise zu einer (emotionalen) Affäre führen, die die eigene Beziehung gefährdet.
Oder man entscheidet sich bewusst dafür, die Anziehung kurz zu genießen, ohne weiter darauf einzugehen, und behält den Fokus auf die aktuelle Beziehung.
Mehr dazu, wie Affären typischerweise entstehen, findest du übrigens in unserem Blogartikel über die 7 Phasen von Affären.
Der richtige Umgang mit Gefühlen für andere in einer Beziehung
Es steht und fällt mit der Art und Weise, wie jeder von euch mit Gefühlen umgeht.
Gerade ängstliche Bindungstypen verlieben sich schneller und intensiver.
In solchen Fällen könnte es sinnvoll sein, sich den jeweiligen Bindungstyp genauer anzusehen.
So kann man herausfinden, ob in der Beziehung tatsächlich etwas nicht stimmt und man sich deshalb emotional entzieht, oder ob es nur ein Symptom eines Bindungsmusters ist, das immer wieder für Ablenkung sorgt.
Letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes Partners, den Fokus auf die Beziehung zu halten.
Es ist jedoch genauso wichtig, dem anderen nicht den Kontakt zum anderen Geschlecht zu „verbieten“.
Sonst kann das schnell nach hinten losgehen. Wie du siehst, ist gegenseitiges Vertrauen hier der Schlüssel.
Kontrolle kann das nicht verhindern. Der Weg führt vielmehr über Vertrauen, Offenheit, ehrliche Gespräche und eine gute Kommunikation miteinander.
Nur so könnt ihr den Kontakt zueinander stärken und Missverständnisse vermeiden.
So löst du diesen Trennungsgrund
Die meisten Paare schaffen es, solche Probleme gut abzufangen.
Warum hat es bei euch also zur Trennung geführt?
Anscheinend hat einer von euch den Fokus stärker nach außen gerichtet.
Versuche, tiefer zu blicken: Wäre die Beziehung auch ohne die Affäre zu Ende gegangen, oder war die Affäre wirklich der alleinige Auslöser?
Hat jemandem in der Beziehung etwas gefehlt oder wollte er einfach etwas Neues erleben? Es gibt verschiedene Gründe für Fremdgehen.
Oft ist der wahre Grund, dass man selbst nicht mehr man selbst war.
In der Wertekette solltest du dich daher darauf konzentrieren, zu deiner eigenen Stärke zurückzufinden.
Ein erster Schritt könnte sein, zu überlegen, was dir wichtig war, als es dir richtig gut ging, und wie du wieder dorthin gelangen kannst.
#6 Wenn ein Nähe-Problem zum Trennungsgrund wird
Achtung bei den Bindungsstilen!
Wenn du einen ängstlichen Bindungsstil hast, neigst du wahrscheinlich dazu, in der Partnerschaft ein starkes Nähe-Verhalten zu zeigen.
Oftmals verliert man sich dabei regelrecht im anderen und geht ganz darin auf, für den Partner da zu sein.
Das bedeutet, dass es einem kaum etwas ausmacht, die eigenen Hobbys immer mehr zu vernachlässigen und Freunde seltener zu treffen.
Man passt seine eigenen Interessen zunehmend an die des Partners an und gestaltet sein ganzes Leben so, dass es möglichst optimal zu dem des Partners passt.
Wie jeder ausreichend Raum für sich behält und ein Nähe-Problem kein Trennungsgrund wird
Gerade wenn dein Bindungsstil eine große Rolle spielt, solltest du damit beginnen, dich selbst besser zu verstehen.
>>> Klicke hier, um unseren kostenlosen Test zu machen und deinen Bindungstyp herauszufinden!
Für dich ist es in der Beziehung besonders wichtig, deine Eigenständigkeit zu lernen bzw. zu bewahren und Aktivitäten zu finden, die nichts mit deinem Partner zu tun haben.
Zum Beispiel:
- eigene Freunde treffen,
- Hobbys pflegen oder
- einen Kurzurlaub alleine machen.
Die Idee dahinter ist also:
Mehr Zeit für dich allein, weniger zu zweit.
Das mag für dich im ersten Moment vielleicht unromantisch klingen, aber stell dir das so vor: Wenn ihr euch zu nah kommt und immer alles zusammen macht, verschwimmt ihr irgendwann zu einer einzigen Person.
Und dann bleibt dir nur noch Sex mit dir selbst – was meist sehr unattraktiv ist.
Genau deshalb entstehen in solchen Konstellationen oft Affären, weil der Sex in der Beziehung immer langweiliger wird.
Diesen Trennungsgrund lösen
Dieser Trennungsgrund ist einer derjenigen, bei dem man die Lösung am „leichtesten“ zeigen kann.
Du beginnst einfach damit, dich wieder stark auf deine eigenen Aktivitäten zu konzentrieren und kannst das natürlich mit Fotos dokumentieren, indem du deinem:r Ex zu anderen Tageszeiten schreibst oder neue Leute auf deinen Bildern zeigst.
Aber bitte gehe das nicht zu oberflächlich an, das würde dein:e Ex durchschauen.
Schau dir unbedingt an, warum du dich so stark am anderen orientierst und warum du solche Angst hast, dein eigenes Ding zu machen und den Partner zu verlieren.
Oft führt dieser Weg zurück in die eigene Kindheit und den Umgang mit den damaligen Bezugspersonen.
Wenn du hier tiefer eintauchen und endlich Frieden finden möchtest, dann komm gerne zu uns ins Coaching – wir werden uns das gemeinsam anschauen!
#7 Die Ursprungsfamilien mischen sich ein
In eurer Partnerschaft gründet ihr ein gemeinsames „Wir“, ein neues Miteinander.
Im Normalfall respektieren die Herkunftsfamilien diese neue Einheit und mischen sich nicht ein.
Leider gibt es immer wieder Situationen, in denen dies nicht der Fall ist.
In manchen Fällen gelingt es dem Partner nicht, klare Grenzen zu setzen.
Ein Beispiel: Ein Partner ruft jeden Tag seine Mutter an, und wenn sie der Meinung ist, dass die Partnerin nicht zum Essen mitkommen sollte, folgt er dieser Anweisung und lässt die Partnerin zu Hause.
Hier wird deutlich, dass es auch um Loyalität geht:
Stehen beide Partner voll und ganz hinter der Beziehung, oder fühlen sie sich weiterhin ihrer Herkunftsfamilie verpflichtet und leben nach alten Vorstellungen?
Es gibt jedoch auch andere Herausforderungen.
Oft akzeptieren die Familien, die Herkunftsländer oder die Kulturen des Partners nicht.
Auch in solchen Fällen läuft alles auf die Frage der Loyalität hinaus: Wie stehen die beiden Partner zueinander, und schaffen sie es, sich gemeinsam gegenüber den Erwartungen der Familie abzugrenzen?
Der richtige Umgang mit Herkunftsfamilien in einer Beziehung
Auch hier spielt es eine große Rolle, wie gut es jeder von euch schafft, klare Grenzen nach außen zu ziehen und somit eure Partnerschaft zu schützen.
Verpflichtet euch von Anfang an zur Beziehung und macht auch euren Eltern und Herkunftsfamilien deutlich: „Das ist mein auserwählter Partner, und er oder sie ist meine Nummer eins.“
Zwar bleibt die jeweilige Herkunftsfamilie weiterhin wichtig, aber die Loyalität liegt jetzt in erster Linie bei eurem Partner.
Das erfordert natürlich innere Stärke und wird in den Herkunftsfamilien oft auf Widerstand stoßen.
Gerade deshalb kann es sinnvoll sein, in solchen Situationen ein Coaching in Anspruch zu nehmen, um die nötige Klarheit und Unterstützung zu erhalten.
>>> Hier kannst du dir einen Termin bei uns holen und Lösungsvorschläge bekommen!
Was du tun kannst, wenn die Herkunftsfamilie ein Trennungsgrund ist
Im Grunde besteht die Aufgabe darin, das nachzuholen, was während der Beziehung gefehlt hat.
Wenn es also von deiner Seite aus zu Einmischungen kam, ist es jetzt an der Zeit, klare Grenzen zu setzen und den Schritt ins „Erwachsenenleben“ bzw. in die Unabhängigkeit zu gehen.
Es ist wichtig, deinen Eltern gegenüber neue, feste Grenzen zu ziehen.
Werte, die du in dieser Situation als Maßstab nehmen kannst, könnten hier verankert sein: Zeige, dass du genau weißt, was dir wichtig ist, und dass du bereit bist, echte Konsequenzen zu ziehen, wenn deine Grenzen nicht respektiert werden.
So schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch eure Beziehung.
#8 Man ist Eltern geworden, aber kein Paar geblieben
Wenn ein Kind in die Partnerschaft kommt, wird aus dem Paar plötzlich eine „Familie“. Dass dies eine große Umstellung ist, versteht jeder.
Was jedoch oft unterschätzt wird, ist, dass es bewusste Arbeit erfordert, die Beziehungsebene als Paar aktiv zu pflegen.
Viele Paare vernachlässigen diesen Aspekt, weil sie sich voll und ganz auf das Kind konzentrieren.
Der Gedanke „das Kind braucht mich“ ist dabei natürlich berechtigt – schließlich möchte man sein Kind nicht vernachlässigen.
Allerdings führt diese Fokussierung oft dazu, dass andere wichtige Bereiche vernachlässigt werden:
- Sexualität,
- Eigenständigkeit und die
- Beziehung zum Partner.
Es ist daher entscheidend, trotz der neuen Rolle als Eltern auch die Partnerschaft lebendig zu halten!
So vermeidest du dass eure Elternschaft zur Trennung führt
Es geht also darum, in die neue Rolle als Eltern hineinzuwachsen und gleichzeitig als Paar verbunden zu bleiben.
Je besser jeder von euch sich selbst wahrnimmt und spürt, desto erfolgreicher wird dies gelingen.
Ein wichtiger Teil davon ist auch, Verantwortung abzugeben und sich zu „trauen“, das Kind für eine Stunde bei den Großeltern oder anderen Vertrauenspersonen zu lassen, um bewusst Zeit miteinander zu verbringen.
Viele Paare tun dies jedoch nicht, weil es einfacher ist, sich weiterhin um das Kind zu kümmern und so scheinbar „keine Zeit“ für die Partnerschaft zu haben.
Doch oft ist das eigentliche Problem nicht das Kind, sondern die Scheu davor, sich der Partnerschaft wirklich zu widmen.
Daher hört man oft den Satz: „Es geht nicht wegen dem Kind“, aber in Wahrheit liegt es an einem selbst.
Das bedeutet:
Abhängig vom Alter des Kindes sollte man eine Form finden, wie man als Paar Zeit verbringen kann, um das Miteinander zu spüren, die Beziehung zu gestalten und die Sexualität lebendig zu halten.
Wie du diesen Trennungsgrund umkehren kannst
Manchmal ist es notwendig, auch dem Kind gegenüber klare Grenzen zu setzen.
Zum Beispiel, wenn ein 8-jähriges Kind immer noch im Elternbett schläft, weil die Mutter sich nicht von dieser Gewohnheit lösen kann, ist es offensichtlich, dass dies die Paarsexualität beeinträchtigt.
In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, das in einem Coaching zu besprechen, um Lösungen zu finden.
Häufig liegt das Problem jedoch auch in der Alltagsstruktur.
Es kann sehr hilfreich sein, sich bewusst als Paar zusammenzusetzen und die Organisation des Alltags sowie die verschiedenen Rollen besser zu meistern.
Dabei können Werte wie Bewusstheit, Klarheit, Attraktivität, Ordnung und Struktur unterstützend wirken.
Du kannst versuchen, diese Werte auch im Umgang mit deinem:r Ex zu leben und auszudrücken, um eine respektvolle und strukturierte Beziehung aufzubauen.
#9 Unvereinbarkeiten
Man sagt immer so schön: Da, wo die Liebe hinfällt…
Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Die Liebe mag zwar da sein, sie kann groß und leidenschaftlich sein, vielleicht sogar das Potenzial haben, ewig zu halten – wenn da nicht die äußeren Umstände wären.
Ein klassisches Beispiel:
Der eine Partner wünscht sich unbedingt Kinder, während der andere sich ausschließlich auf seine Karriere konzentrieren will und keinen Kopf für Familienplanung hat.
Oder sie möchte im Obergeschoss des Elternhauses in einem kleinen 100-Seelen-Dorf leben, während er von einer Wohnung in der Innenstadt über einem Fitnessstudio träumt.
Hier zeigt sich:
Trotz großer Liebe können die Vorstellungen vom Leben weit auseinander liegen.
Natürlich sind Kompromisse möglich, aber nicht immer führen sie dazu, dass man sich selbst noch gut dabei fühlt oder gemeinsam eine zufriedenstellende Lösung findet.
Wie mit Unvereinbarkeiten in einer Beziehung umgehen?
Bei diesem Trennungsgrund ist es oft so, dass das eigentliche Problem so lange wie möglich verdrängt wird, bis es schließlich unvermeidbar wird.
Du musst dich darauf einstellen, dass viele Gespräche geführt werden, in denen vermutlich keine endgültige Lösung gefunden wird.
Doch es ist wichtig, im Gespräch zu bleiben und möglicherweise verschiedene Modelle auszuprobieren oder zu besprechen.
Letztlich bleibt eine bittere Wahrheit:
Wenn einer von euch beiden nicht bereit ist, einen größeren Kompromiss einzugehen als der andere, wird dies auf Kosten der Beziehung gehen.
Der Schlüssel liegt darin, gemeinsam herauszufinden, wie weit jeder bereit ist zu gehen, ohne sich dabei selbst zu verlieren.
Kann man Unvereinbarkeiten als Trennungsgrund lösen?
Wenn ein Partner die Beziehung verlassen hat, ist die typische Reaktion oft: „Na gut, dann ändere ich jetzt meine Meinung und tue doch das, was er wollte.“
Doch genau das funktioniert in der Regel nicht – und das ist besonders schmerzhaft.
Der andere Partner reagiert meist mit: „Jetzt ist es zu spät. Warum geht es plötzlich, wo wir so lange gelitten haben und es vorher nicht möglich war?“
Solche Situationen sind oft sehr knifflig.
Du musst tiefer blicken und dir ehrlich die Frage stellen: Warum habe ich den notwendigen Schritt nicht viel früher getan?
Zum Beispiel eine klare Entscheidung getroffen oder eine Grenze gesetzt?
Diese Verzögerung hat häufig mit einer gewissen Angst zu tun.
Es kann hilfreich sein, diese Angst im Rahmen eines Coachings näher zu betrachten.
So verstehst du besser, mit welchen Werten du in Zukunft arbeiten kannst, um ähnliche Konflikte zu vermeiden und klare Entscheidungen zu treffen.
Aber ich möchte auch ehrlich sein:
Bei grundlegenden Unvereinbarkeiten sind Trennungsgründe oft nicht lösbar, und manchmal ist die Trennung tatsächlich endgültig.
In solchen Fällen gibt es keinen einfachen Weg zurück.
#10 Wenn ein Schicksalsschlag zur Trennung führte
Im Laufe des Lebens ist es völlig normal und zu erwarten, dass man einmal auf einen Schicksalsschlag trifft oder selbst betroffen ist.
Das kann der Verlust eines Elternteils oder anderer Angehöriger sein, aber auch Krankheiten oder Jobverluste gehören dazu.
Natürlich ist vieles im Leben vorhersehbar, aber manchmal kommt zusätzlich etwas völlig Unerwartetes dazu – wie ein „Extra“, das niemand möchte und das oft sehr schwer zu bewältigen ist.
Wir hatten im Coaching auch den Fall, dass der Verlust eines Eigenheims durch eine Flutkatastrophe zu einer Trennung führte.
In solchen Situationen kann die Partnerschaft zum sicheren Hafen werden, der einen stützt und die Kraft gibt, weiterzumachen.
Partner sind in solchen Zeiten eine unglaubliche Stütze und bieten große Stärke.
Es ist vollkommen in Ordnung, in solchen Momenten selbst schwach zu sein und die Hilfe sowie Unterstützung des Partners anzunehmen.
Allerdings gibt es auch hier ein gewisses Maß, das nicht überschritten werden sollte.
Wenn die Probleme und Bedürfnisse des Partners dauerhaft in den Hintergrund rücken und keine Rolle mehr spielen, weil der Schicksalsschlag alles dominiert, kann dies die Balance in der Beziehung erheblich belasten.
Es ist wichtig, dass beide Partner sich gegenseitig Raum für ihre Sorgen und Schwierigkeiten geben, damit die Beziehung langfristig stabil bleibt.
Wie du vermeidest, dass ein Schicksalsschlag zu einem Trennungsgrund wird
Je gefestigter deine Persönlichkeit ist, desto besser wirst du auch mit einem Schicksalsschlag umgehen können.
Doch bleiben wir realistisch: Es wird anders kommen, als du es dir vorgestellt hast, und es wird dich aus der Bahn werfen – sonst wäre es ja kein Schicksalsschlag!
Es wird auch nicht alles wieder so „gut“ wie früher, sondern es braucht Zeit, um ein neues „gut“ zu finden.
In diesem Prozess ist es wichtig, deinem Partner die Chance zu geben, dir so zu helfen, dass es tatsächlich einen Unterschied macht.
Für den Partner ist es oft das Schlimmste, sich machtlos zu fühlen – das Gefühl zu haben, dass egal, was sie tun, es nicht zu helfen scheint.
Selbst wenn die Situation so schlimm ist, dass die Unterstützung deines Partners augenscheinlich nichts verändert, ist es wichtig, das zumindest anzuerkennen.
Du könntest beispielsweise sagen: „Ich sehe, dass du mir helfen willst, und ich schätze das unglaublich. Es bedeutet mir sehr viel. Meine Trauer ist trotzdem noch da, aber es hilft, dass du einfach für mich da bist.“
Auf diese Weise gibst du deinem Partner das Gefühl, dass seine Unterstützung wertvoll ist, auch wenn sie die Trauer nicht sofort lindern kann.
Das stärkt die Verbindung zwischen euch und zeigt, dass seine Hilfe zählt.
So kann ein Schicksalsschlag als Trennungsgrund umgekehrt werden
Im Coaching begegnen uns Klienten aus beiden Perspektiven:
- diejenigen, denen selbst ein Schicksalsschlag widerfahren ist und die daraufhin verlassen wurden, sowie diejenigen,
- deren Partner einen Schicksalsschlag erlebt hat, wodurch auch die Beziehung zerbrochen ist.
In beiden Fällen ist es entscheidend, sich selbst in diesem Chaos noch zu spüren und zu erkennen, dass die Beziehung eine eigenständige, dritte Position ist, in der beide Partner ihren Platz haben.
Es kann notwendig sein, trotz des schweren Erlebens des Partners Grenzen zu setzen oder sich selbst etwas zurückzunehmen, um zu lernen, dass auch der Partner neben einem Platz braucht, selbst in solch belastenden Zeiten.
Gleichzeitig muss anerkannt werden, dass Menschen, die durch Schock und Trauer gehen, möglicherweise vorübergehend nicht in der Lage sind, eine Beziehung aufrechtzuerhalten.
In manchen Fällen ist der Rückzug und die Konzentration auf sich selbst die einzige Lösung.
Wenn dies bei deinem Ex-Partner der Fall ist, dann ist es wichtig, ihm die nötige Zeit und den Raum zu geben, damit er diesen Prozess durchlaufen kann.
#11 Überlastung in der Arbeit als häufiger Trennungsgrund
Arbeit ist nicht gleich Arbeit:
Für manche bedeutet sie Selbstverwirklichung, sodass sie keinen Urlaub brauchen, weil sie in ihrer Tätigkeit aufgehen.
Für andere hingegen ist Arbeit nur ein notwendiges Übel, das sie so wenig wie möglich tun wollen, während sie sich schon auf die Freizeit freuen – und natürlich gibt es auch viele Abstufungen dazwischen.
Wenn eine Beziehung aufgrund von Überlastung in der Arbeit scheitert, liegt es oft daran, dass einer der Partner es nicht schafft, klare Grenzen zu setzen.
Das heißt, die Arbeitszeit frisst nach und nach die Beziehungszeit auf.
Zunächst wird das vom anderen Partner vielleicht toleriert, doch irgendwann ist das Maß voll, was schließlich zur Trennung führt.
Es ist also wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, in dem Arbeit und Beziehung beide ihren Platz haben, um eine gesunde Partnerschaft aufrechtzuerhalten.
Wie du vermeidest, dass die Arbeit zu einem Trennungsgrund wird
Seid euch bewusst, dass jede Beziehung ihren eigenen Raum zur Entfaltung braucht.
Vielleicht hat jeder von euch unterschiedliche Vorstellungen davon, wie viel Raum das sein sollte, aber es ist entscheidend, einen Kompromiss zu finden, der für beide funktioniert.
Die Lösung kann nicht immer darin bestehen, dass einer von euch einfach weniger arbeitet.
Vielmehr solltet ihr den Grund hinter der Situation beleuchten: Der arbeitende Partner hat auch das Recht, viel zu arbeiten, wenn es wirklich seinem Wunsch entspricht und er sich der Konsequenzen bewusst ist.
Oftmals zeigt der Partner, der weniger arbeitet, diese Konsequenzen erst, wenn es schon zu spät ist.
Die eigentliche Herausforderung ist meistens nicht die reine Menge an Arbeit, sondern das, was damit transportiert wird.
Der Partner, der sich vernachlässigt fühlt, glaubt häufig: „Die Arbeit ist dir wichtiger als ich, du flüchtest vor mir.“
Wenn man diese zugrundeliegenden Gefühle offenlegt und klärt, kann man auch mit einem besseren Gefühl damit umgehen, dass der Partner viel arbeitet.
Schau dir auch deinen eigenen Bindungsstil an: Neigst du vielleicht zu einer ängstlichen Bindung und nimmst die Arbeit deines Partners als „Bedrohung“ für die Beziehung wahr, obwohl das objektiv betrachtet gar nicht so ist?
Indem du das reflektierst und gemeinsam mit deinem Partner klärst, könnt ihr eine Basis schaffen, auf der sowohl Arbeit als auch Beziehung ihren Platz finden.
Wie du diesen Trennungsgrund löst
Ich greife hier gleich den Bindungstyp auf:
Wenn die Trennung bereits passiert ist und du bei dir einen ängstlichen Bindungstyp feststellst, kann das ein erster Hebel sein, um die Ursache für die Trennung besser zu verstehen und daran zu arbeiten.
Das Erkennen dieses Bindungsmusters kann dir helfen, deine Ängste und Unsicherheiten in künftigen Beziehungen besser zu steuern.
Mach dabei nicht den Fehler, dich ausschließlich darauf zu konzentrieren, dass die Arbeitszeiten hätten geändert werden müssen.
Schau dir das größere Bild an:
- die Kommunikation zwischen euch,
- Werte und Prioritäten in der Beziehung und
- Unterschiedliche Lebensstile.
Und ja, wenn sich die Arbeitszeiten tatsächlich ändern würden – das wäre natürlich ein positiver Schritt.
Aber wichtig ist, dass du verstehst, dass das alleine nur eine Symptombehebung wäre.
Langfristig würde diese Änderung nur dann Bestand haben, wenn die grundlegenden Themen wie Kommunikation und Werte ebenfalls angegangen werden.
Menschen streben immer nach Veränderung von innen heraus, und nur so können dauerhafte Veränderungen entstehen.
#12 Eine Krise mit sich selbst als Trennungsgrund
Im Laufe eines jeden Lebens ist es völlig normal, dass wir in gewisse Lebenskrisen geraten.
Sei es eine Sinnkrise, eine Orientierungskrise oder ganz allgemein die Frage: „Worum geht es hier eigentlich? Was soll das Ganze?“
An diesem Punkt möchte ich ganz klar betonen:
Manche Dinge muss man im Leben einfach mit sich selbst ausmachen.
Es gibt innere Prozesse, die niemand für einen lösen kann, und in solchen Momenten ist es wichtig, sich der eigenen Verantwortung und inneren Stärke bewusst zu werden.
Der Weg durch solche Krisen erfordert oft Selbstreflexion, Geduld und das Finden einer neuen inneren Balance.
Wie eine persönliche Krise nicht das Ende einer Beziehung bedeutet
Wenn du in einer Partnerschaft bist und in eine persönliche Krise gerätst, brauchst du zwei wesentliche Dinge:
- Setze deine eigene Grenze: Das bedeutet, dass du anerkennst, wenn du Zeit für dich selbst brauchst, um Dinge mit dir selbst auszumachen. Das könnte bedeuten, alleine zu verreisen, Freunde ohne deinen Partner zu treffen, Zeit bei deinen Eltern zu verbringen oder einfach mal Abende für dich zu reservieren. Es ist wichtig, dir diesen Raum zu nehmen.
- Einen Partner, der diese Grenze respektiert: Dein Partner sollte verstehen, dass es nicht um ihn oder die Beziehung geht und darf dies nicht beleidigt auf sich beziehen. Es braucht gegenseitiges Vertrauen, dass jeder seine eigenen Themen bearbeitet und danach gestärkt in die Beziehung zurückkehrt.
Wichtig ist, dass ihr offen kommuniziert.
Gib deinem Partner Bescheid, indem du beispielsweise sagst: „Schatz, das hat nichts mit dir zu tun, ich gehe gerade durch etwas und brauche Zeit für mich. Bitte sei einfach weiterhin für mich da, aber respektiere es, dass ich jetzt für eine Stunde ins Café fahre, um allein zu sein.“
So bleibt die Verbindung bestehen, während jeder seinen eigenen Raum bekommt.
Den Trennungsgrund einer persönlichen Krise umkehren
Meistens scheitern Beziehungen nicht an diesem Trennungsgrund selbst, sondern an dem Umgang miteinander während dieser Zeit.
Oft mangelt es an Vertrauen und einer klaren Kommunikation.
In solchen Fällen sehen wir häufig, dass es wirklich sinnvoll ist, sich die Art und Weise der Kommunikation genauer anzuschauen.
Diese Paare erleben oft viele Missverständnisse.
Ein klassisches Beispiel: „Mit wem telefonierst du die ganze Zeit?“ – der Verdacht, es könnte eine neue Person sein, obwohl es nur eine Bekannte oder Kollegin ist.
In solchen Beziehungen spielt auch Eifersucht oft eine große Rolle.
Deshalb ist es wichtig, auch darauf zu achten, wie es dir geht und wie du das, was du kommunizieren möchtest, ohne Missverständnisse rüberbringst.
Klare Kommunikation schafft Vertrauen und verringert unnötige Konflikte.
Von den Werten her könnten in einer solchen Situation Empathie und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, für die Wertekette gut passen.
Diese Werte unterstützen dich dabei, sowohl deinem Partner Raum zu geben als auch selbst klar zu kommunizieren, was du brauchst.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass der Partner, der in der Krise steckt, auch die Verantwortung übernimmt und die Krise für sich selbst bewältigt.
Falls dein:e Ex gerade in einer solchen Krise steckt, ist es entscheidend, anzuerkennen, dass es möglicherweise nicht der richtige Zeitpunkt für die Beziehung ist und er/sie diese Krise erst einmal alleine durchstehen muss.
#13 Sucht als Trennungsgrund
Nicht immer haben Menschen die Kontrolle über ihr Verhalten so, wie sie es gerne hätten.
Manchmal übernimmt eine konkrete Sache die Steuerung, und dann kann es passieren, dass die Beziehung Opfer einer Sucht wird.
Im Coaching hören wir häufig von Fällen, in denen Alkoholsucht oder Spielsucht eine Rolle spielt.
Andere Formen von Sucht treten seltener auf, können jedoch genauso zerstörerisch sein.
In solchen Situationen ist klar, dass der betroffene Partner professionelle Unterstützung benötigt.
Eine Zusammenarbeit mit einer Suchtberatung ist entscheidend, um an der Wurzel des Problems zu arbeiten und langfristige Lösungen zu finden.
Ohne diese externe Hilfe wird es schwer, die Beziehung zu retten, da die Sucht einen erheblichen Einfluss auf das Vertrauen, die Kommunikation und das Miteinander hat.
Es ist also wichtig, dass der betroffene Partner sich der Situation stellt und bereit ist, sich Unterstützung zu holen, um die Beziehung und sich selbst zu schützen.
Wie Sucht kein Trennungsgrund wird
Nur weil dein Partner vielleicht bereits in einer Suchtberatung ist, bedeutet das nicht automatisch, dass alles wieder gut ist.
Eine Sucht beeinflusst das gesamte Leben, und es ist wichtig, einen bewussten Umgang damit zu finden.
Fokussiert euch auf das, was euch verbindet, wenn die Sucht nicht im Raum steht, und setzt klare Grenzen.
Es ist entscheidend, dass ihr euch nicht ständig gegenseitig triggert oder einer von euch dauerhaft Kompromisse für den anderen machen muss.
Besonders wichtig ist es, dass der Partner mit der Sucht seine eigenen Ansprechpartner hat und den anderen nicht in das Thema hineinzieht.
Die Sucht muss klar von der Partnerschaft abgegrenzt und extern bearbeitet werden.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass ein Partner eher in die Rolle des Retters oder Helfers rutscht, anstatt auf Augenhöhe als gleichwertiger Partner wahrgenommen zu werden.
Eine solche Dynamik kann langfristig schädlich für die Beziehung sein, da sie das Gleichgewicht stört und den Fokus von der gemeinsamen Partnerschaft ablenkt.
Wie man diesen Trennungsgrund lösen kann
Wenn Sucht der Trennungsgrund ist, geht es stark darum, Ordnung in die Situation zu bringen.
Wie bereits erwähnt, muss die Sucht klar außerhalb der Beziehung bearbeitet werden, damit die Partnerschaft nicht von dieser Problematik dominiert wird.
Beim Kontaktaufbau ist es besonders wichtig, neue Themen und Interessensfelder zu finden.
Es geht darum, aus der alten Dynamik auszusteigen, die durch die Sucht geprägt war.
Häufig bestand diese Dynamik darin, dass eine Augenhöhe in der Beziehung verloren ging, weil einer in eine Retter-Position gerutscht ist.
Es ist entscheidend, dass du in dieser neuen Phase den Fokus auf Selbstständigkeit, Lebensfreude und gemeinsame Interessen legst.
Diese Werte können dir helfen, in der Beziehung eine gesunde Balance zu finden, ohne in alte Muster zurückzufallen.
In der Wertekette könntest du für dich Werte wie Selbstständigkeit, Lebensbejahung und eigene Hobbys/Interessen wiederentdecken, um eine Grundlage für eine neue, gesündere Dynamik in der Beziehung zu schaffen.
So kann es für dich weitergehen!
Vielleicht hast du nach dem Lesen festgestellt, dass einige Trennungsgründe bei dir auftreten (oder aufgetreten sind).
Das ist ganz normal, viele Trennungen lassen sich schematisch auf einen einzigen Trennungsgrund festnageln.
Wenn du mit deinem:r Ex wieder zusammenkommen möchtest, dann liegt in den Trennungsgründen der Schlüssel zu einer zweiten Beziehung.
Dennoch braucht es viele andere Schritte, um dich wieder anzunähern und Gefühle bei deinem:r Ex zu wecken.
Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du in meinem kostenlosen Ex zurück Crash-Kurs.
Darin lernst du…
- die Grundvoraussetzung, damit dich dein:e Ex wieder zurücknimmt.
- Jenen einen psychologischen Effekt, der dazu führt, dass dich dein:e Ex wieder wie verrückt zu vermissen beginnt.
- Die Zeitmaschine der Liebe: Wie du deine:n Ex wieder und wieder eure schönsten Momente durchleben lässt.
Und vieles mehr!
Verliere nicht noch mehr Zeit und hol dir meinen kostenlosen Ex zurück Crash-Kurs.
Alles Liebe,
Stephan